#30 Bamidbar – „In der Wüste“
#30 Bamidbar – „In der Wüste“
4. Mose 1,1-4,20
Hosea 2,1-22; Lukas 16,1-17,10
Unsere Suche nach der Wahrheit ist auch eine Suche nach unserer eigenen Identität. So wie das Volk Israel damals seine Identität als ägyptisches Sklavenvolk aufgab, um in einen Prozess der Identitätsfindung einzusteigen, so lassen auch wir unser Leben als Sklaven einer (ägyptischen) Weltordnung hinter uns und begeben uns auf die Suche nach einer Alternative.
Jeschua spricht…Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Johannes 14,6)
Wir finden in Jeschua den Weg (der Wandel in der Torah), die Wahrheit über uns und letztlich auch unser Leben wieder. Jeschua ist unser Identitätsgeber, da Er uns geschaffen hat und die Wahrheit über unsere Bestimmung kennt.
So hat auch Israel in der Wüste seine Bestimmung und Identität in Portionen offenbart bekommen.
Einen Teil dieser Portionen lesen wir in der Parashah Bamidbar.
Und JHWH redete zu Mose in der Wüste Sinai in der Stiftshütte am ersten Tag des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten und er Er sprach: Ermittelt die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israels, nach ihren Geschlechtern und ihren Vaterhäusern, unter Aufzählung der Namen; alles, was männlich ist, Kopf für Kopf, von 20 Jahren an und darüber, alle kriegstauglichen Männer in Israel; und zählt sie nach ihren Heerscharen, du und Aaron. (4. Mose 1,1-3)
Dies war nun bereits die zweite Zählung am Sinai in der Wüste. Die erste fand noch vor der Vollendung der Stiftshütte statt, da das aus ihr gesammelte Silber zum Bau des Zeltes verwendet wurde (Vgl. 2. Mose 38,25-28).
In dieser ersten Zählung bekannte zunächst jeder wehrfähige ab 20 Jahren, der mit dem Volk durch die Wüste zog, dass er Israel angehören wollte und für die Sache des Allmächtigen bereit war, zu kämpfen. Aus diesem Bekenntnis heraus konnte das Fundament der Stiftshütte gelegt werden. Nun konnte Gott Wohnung unter Seinem Volk nehmen.
Doch mit der zweiten Zählung wurde die Identität und der Platz jedes Individuums Seines Volkes präzisiert und dokumentiert (Vgl. 4. Mose 1,18). Jeder, der sich zählen ließ, bekam einen Eintrag in die Geburtsregister Israels nach oben zitierten Kriterien:
- Nach ihren Geschlechtern/Familien
Die Familie jedes wehrfähigen Mannes wurde verzeichnet. Da der Mann mit seiner Frau ein Fleisch war und die Kinder zu seinem Haus gehörten, konnten sie als Einheit erfasst werden. Nicht wehrfähige Männer fanden sich in der Obhut ihrer Familie wieder.
- Nach ihren Vaterhäusern
Hier wurde die Abstammung der Söhne Israels geklärt. Da sich jeder Israelit letztlich zu einem der 12 Stammväter zurückverfolgen lässt, gab es nun keinen Volksangehörigen mehr, der nicht einem bestimmten Stamm zugehörig war. Letztlich hing davon ja auch das Erbe im Land ab. Niemand konnte im Land erben, wenn er nicht Teil eines Stammes war (Vgl. 4. Mose 32,33; Josua 13,7)
- unter Aufzählung der Namen, Kopf für Kopf
Kein Sohn Israels war nur eine Nummer. Jeder wurde mit seinem vollständigen Namen in die Bücher eingetragen. Jedes Individuum wurde als Teil des Ganzen gewürdigt.
- Alle kriegstauglichen Männer ab 20 Jahren
Die Zugehörigkeit zum Volk Israel versprach Freiheit in einem Land, das von Milch und Honig fließt. Doch um diese Freiheit zu erlangen, brauchte es ein wehrfähiges Heer, welches im Vertrauen zum Allmächtigen in die Schlacht gegen die Riesen zog, die das verheißene Land besetzt hielten. Jeder wehrfähige Israelit war damit auch zum Kriegsdienst berufen.
- Nach ihren Heerscharen
Ein Heer muss geordnet werden, sonst kann es keinen Krieg gewinnen. Jeder Stamm Israels trug ein Banner, unter dem der Stamm in den Krieg gezogen ist und welches sich jedes Stammesmitglied lagern sollte.
Insgesamt ließen sich 603550 Söhne Israels mustern. Jeder von ihnen wusste nun, zu welchem Stamm er gehörte und bei welchem Banner er sich lagern würde. Außerdem war jeder Eintrag in das Geburtsregister eine Garantie für das Erbe im Land Israel, denn das Land wurde nur unter den 12 Stämmen aufgeteilt. Es gab keinen gesonderten Abschnitt für die Fremdlinge.
Nun sind wir als Fremdlinge zu Israel gestoßen. Durch das Blut Jeschuas haben wir das Bürgerrecht in Israel erhalten (Vgl. Epheser 2,11-13). Wir sind eingetragen in die himmlischen Bücher und bekommen unsere wahre Identität immer mehr offenbart. Wir sind bereit mit Jeschua zu ziehen, wohin er uns auch führt. Wir sind bereit für Seine Sache und unseren Glauben zu kämpfen.
Möge Jeschua unserem Platz in Israel festigen und uns in diesem Kampf stärken!
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