#51 – Ki Tawo „Wenn du kommst“
#51 – Ki Tawo „Wenn du kommst“
5. Mose 26,1 – 29,8; Off 1-3, Psalm 137-141, 2.Chronik 1-9
YHWH verheißt: „Wenn du nun der Stimme YHWHs, deines Elohim, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich YHWH, dein Elohim, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen und weil du der Stimme YHWHs, deines Elohim, gehorsam gewesen bist, werden über dich kommen und dir zuteil werden alle diese Segnungen.“ (5. Mose 28,1-2)
Nach einer langen Liste der Segnungen in der Paraschat „Ki Tawo“, kommen die Fluchworte: „Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme YHWHs , deines Elohims, und wirst nicht halten und tun alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen. Dann folgen viele sehr konkrete und zum Teil schreckliche Strafen:
„Mit einem Mädchen wirst du dich verloben; aber ein anderer wird es sich nehmen. Ein Haus wirst du bauen: aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst seine Früchte nicht genießen. Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen müssen und täglich vor Verlangen nach ihnen vergehen, und in deinen Händen wird keine Kraft sein.“ (5. Mose 28,30-32)
Die Bestrafungen werden immer schlimmer, bis hin zum Kannibalismus– diese Verse sind so heftig, dass ich sie gar nicht wiedergeben möchte.
YHWH kündigt den Grund an, warum diese Flüche kommen werden: „ … weil du YHWH, deinem Elohim, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, obwohl du Überfluss hattest an allem.“ (5. Mose 28,47) Wie kann es sein, dass, wenn jemand YHWH nicht mit Freude und Lust dient, dass ihn dann diese grausamen Flüche ereilen?
Dieses Anliegen, fröhlich vor YHWH zu sein, hören wir noch einmal: „Nun bringe ich die Erstlinge der Früchte des Landes, das du, YHWH, mir gegeben hast, – Und du sollst sie niederlegen vor YHWH, deinem Elohim, und anbeten vor YHWH, deinem Elohim, und sollst fröhlich sein über alles Gut, dass YHWH, deinem Elohim, dir und deinem Hause gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir lebt.“ (5. Mose 26, 10-11)
Zweimal finden wir in unserer Wochenlesung die Anweisung, mit Freude und fröhlich vor YHWH zu dienen.
Finden wir einen Schlüssel für die harten Worte der Flüche am Ende der nächsten Wochenlesung, in der es heißt: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse.“ (5. Mose 30,15) Erinnert uns diese Wahl „Gut oder Böse, Leben oder Tod“ nicht an eine andere Situation? Gut und Böse? Leben und Tod? Hatte YHWH nicht Adam und Eva im Garten Eden vor die gleiche Wahl gestellt? Dort gab es den „Baum des Lebens“ und den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. Und was kündigte YHWH damals an? „Und Elohim YHWH gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“ (1. Mose 2,17-17).
Schließt sich hier am Ende des fünften Buch Moses nicht der Kreis und YHWH bringt sein Volk und uns zurück zum Anfang? Könnten wir in diesem Kreislauf besser die Segnungen und Flüche, die am Ende ausgesprochen werden, verstehen?
Am Ende – im fünften Buch Mose – kommt sehr oft das Wort „tov“ (gut) vor. Auch dieses Wort „tov“ erinnert nicht nur an den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, sondern an den Schöpfungsbericht selber: „Und Elohim sah, dass es gut war.“ Am Anfang war Chaos und Dunkelheit da. Elohim erschuf das Licht, damit der Mensch leben konnte und es war gut für den Menschen. Wasser bedeckte die Welt und YHWH trennte festes Land ab, damit später der Mensch dort trockenen Fußes sein konnte und es war gut für den Menschen, da er darauf leben konnte. Und als dann schlussendlich der Mensch erschaffen worden ist, sah Elohim es als sehr gut an. YHWH allein weiß, was gut und was böse ist. YHWH hat erklärt, dass es nicht gut sei, dass der Mensch allein sei. YHWH erschuf die Welt, um uns das Gute zu geben.
YHWH hat dem Menschen gesagt, nachdem er sie als Mann und Frau erschaffen hatte: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten.“ (1. Mose 2,16) Er gab ihnen den Überfluss. Und daran erinnert er im 5. Mose 26,11: „… und sollst fröhlich sein über alles Gut, …“ und in 5. Mose 28,7: „… weil du YHWH, deinem Elohim, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, obwohl du Überfluss hattest an allem.
YHWH hat eine gute Welt, voller Überfluss und Segnungen erschaffen, um die Menschen zu segnen: „Seht da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“ (1. Mose 1,29) Überall, wo wir hinsehen, ist es gut, gibt es Überfluss und Segen.
Warum gab es dann einen einzigen Baum, von dem sie nicht essen durften? Hatte YHWH diesen Baum nicht gesetzt, damit sie nicht vergessen sollten, dass Er der Schöpfer ist? Er wollte sicherstellen, dass sie sich daran erinnern, dass all die Fülle von Ihm kam. YHWH wollte in einer tiefen Beziehung mit ihnen leben. Wie konnte er das erreichen? Indem sie Ihn ehrten und Seine Unterweisung Ihm zur Ehre hielten, nicht von diesem einen Baum zu essen.
Die Sünde und deren Konsequenzen helfen uns zu verstehen, warum YHWH solche schrecklichen Flüche ausgesprochen hat. Mehr darüber in der nächsten Wochenlesung.
Emuna
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