#51 – Nitzawim – Ihr steht; Wajelech – Er ging
Doppelter Torahabschnitt
Nitzawim – Ihr steht
5. Mose 29,9 – 30,20; Jesaja 61,10-63,9; 1. Johannes 15,1-21; Römer 9,30 – 10,13; Hebräer 12,14-15
Wajelech – Er ging
5. Mose 31,1-30; Hosea 14,2 -10; Joel 2,15-17; Jesaja 55,6-56,8; Philipper 1,1-2,30; Hebräer 13,5-8
Nitzawim – Ihr steht
Dieser Torahabschnitt wird immer an dem Schabbat vor Rosch HaSchana gelesen. Rosch HaSchana wird zwei Tage lang gefeiert. Es fällt auf den ersten und zweiten Tag des hebräischen Monats Tischri, welches der siebte Monat des biblischen Kalenders ist. Jüdische Gläubige sagten nie, wann Rosch HaSchana war, sie sagten einfach: „Von diesem Tag und dieser Stunde weiß niemand, nur der Vater.” Wenn Yeshua in Matthäus 24,36 sagt: „Von dem Tag aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater” meint Yeshua hier tatsächlich Rosch HaSchana.
Dieses Jahr ist Rosch HaSchana am 25. September, beginnend mit dem Vorabend am 24. September.
Für Rosch HaSchana gibt es folgende Namen:
Teschuwa (Buße) Rosch HaSchana (Kopf des Jahres, Geburtstag der Welt, Neujahrstag)
Jom Terua /Tag des Blasens zum Erwachen, Fest der Trompeten)
Jom Ha Din (Tag des Gerichts) HaMelech (Krönung des Messias) Jom HaZikkaron (Tag der Erinnerung oder des Gedenkens)
Chevlai shel Mashiach (Zeit der Trübsal Jakobs oder auch Geburtsschmerzens des Messias)
Das Öffnen der Tore Kiddushin/Nesu’in (Hochzeitszeremonie) Natzal (Die Auferstehung der Toten) Shofar (das letzte Schofar) Jom Hakeseh (der verborgene Tag).
Detaillierte Ausführungen zu den Bedeutungen sind im Buch “Die sieben Feste des Messias” von Eddie Chumney zu finden (siehe unser online-shop).
Das Konzept für Rosch HaSchana ist, dass wir alle vor YHWH stehen. Und genau darum geht es in der heutigen Parascha: „ihr steht heute alle vor YHWH, eurem Elohim, die Häupter eurer Stämme, eure Ältesten, eure Amtleute, jeder Mann in Israel, eure Kinder, eure Frauen, dein Fremdling (!!!), der in deinem Lage ist, dein Holzhauer und dein Wasserschöpfer, damit du tretest in den Bund YHWHs, deines Elohim, und unter den Eid, den YHWH, dein Elohim, dir heute auferlegt” (5. Mose 29,9-11). Mose wollte dem Volk Israel durch „Nitzawim – Ihr steht“ bewusst machen, dass sie vor dem Schöpfer des Universums stehen, der ihnen helfen konnte, die nächste Ebene ihrer Bestimmung zu erreichen.
Nach 40igjähriger Wanderschaft in der Wüste schloss nun YHWH einen neuen Bund mit einer neuen Generation. Jede Generation hat für sich neu zu entscheiden, ob sie in das Bündnis mit YHWH eintritt. YHWH sagte zu ihnen: Denn ich schließe diesen Bund und diesen Eid nicht mit euch allein, sondern mit euch, die ihr heute hier seid und mit uns steht vor YHWH, unserem Elohim, wie auch mit denen, die heute nicht mit uns sind.” (Vers 13-14). Wer gehört zu denen, die nicht mit ihnen waren? Wir! Somit hat YHWH mit uns einen Bund geschlossen. Was hat er ihnen zum Bündnisschluss vorgelegt: Die Wahl zwischen Leben und Tod. „Was verborgen ist, ist YHWHs, unseres Elohim; was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes.” (5. Mose 29,28). Wenn wir, die wir in diesen Bund eingeschlossen wurden, Torah lesen, erkennen wir die Geheimnisse YHWHs und tun somit alle Worte dieses Gesetzes. YHWH sagt hier ausdrücklich, dass wer die Unterweisungen der Torah verlässt, unter einen Fluch kommt. Und wird nicht fälschlicherweise gelehrt, dass die Torah nicht mehr gilt und dadurch geradezu aufgefordert, die Torah zu verlassen? Die Torah ist keine Religion, sie bestimmt, wie wir uns Leben vor YHWH leben.
Ehe Mose starb, führte er die neue Generation in den Bund mit YHWH ein. Erinnert das nicht an Yeshua, der den Bund einführte (Matthäus 26). Bemerkenswert ist, dass Mose zu dem Volk sagt: „Er hat euch vierzig Jahre in der Wüste wandern lassen, (5. Mose 29,4)…. ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein getrunken (Vers 5). Aber Yeshua führt Brot und Wein ein (Matthäus 26,26-28). Mose ist ein Prototyp für Yeshua. Mose war zu diesem Zeitpunkt, als er hinweg genommen wurde, 120 Jahre alt (5. Mose 34,7). Schattet er damit nicht auch die 120 Jubeljahre, das Jahr der Erlösung, voraus?
In der Parascha geht es um Umkehr: „Du aber wirst umkehren und der Stimme YHWHs gehorchen, dass du tust alle Gebote, die ich dir heute gebiete” (5. Mose 30,8). Wir erinnern uns, dass wir, die wir nicht dabei waren, auch dabei waren (5. Mose 29,13-14). Und uns gilt die Verheißung, dass er uns (die verlorenen 10 Stämme, das Haus Israel) sammeln und zurückführen wird: „So wird YHWH, dein Elohim, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich YHWH, dein Elohim, verstreut hat” (5. Mose 30,3). Diese Verheißung wird u. a. auch in Hesekiel 37 aufgenommen. Da die Zeit der Strafe, die 27 Jahrhunderte gedauert hat um ist, Gläubige hören jetzt weltweit Millionen Gläubige Seine Stimme und kehren zu Seinen Unterweisungen zurück. Die Verheißung für sie ist, wie in Hesekiel 37,24 – 25 formuliert: „Und mein Knecht David (Yeshua) soll ihr König sein und der einzige Hirte für sie alle (das Haus Israel (=wir) und das Haus Juda). Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun. Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, dass ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben.” 2/3 der ursprünglich verheißenen Gebiete, die heute nicht zu Israel gehören, werden von den rückkehrenden Stämmen besiedelt werden.
Wenn wir die Unterweisungen des Bundes halten, legen wir fest, wie wir weitergehen. Im Segen, wenn wir sie halten. Halten bedeutet im hebräischen Kontext, die Unterweisungen schützen und beschützen. Brechen heißt, auf ihnen herum trampeln. In der Torah liegt in IHM so viel Kraft, die uns befähigt, fest vor IHM zu stehen: Nitzawim – Ihr steht!
Schabbat Schalom!
Emuna
In Parschat Wajelech macht YHWH Mose die traurige Mitteilung: „Siehe, deine Tage nahen ihrem Ende.” Die Stimmung in diesem letzten Torahabschnitt ist voller scheinbarer Widersprüche: Trauer und großer Optimismus. Mose ist traurig darüber, dass er nicht ins Lande Israel eintreten darf. Doch wird aus seinen Aussagen ersichtlich, dass er zuversichtlich ist, dass das jüdische Volk überleben und am Ende der Tage sich mit YHWH versöhnen wird. Mose, der all die künftigen Geschehnisse voraussehen konnte, ist am Ende seines Lebens getröstet und gelassen, dass YHWH Sein Volk durch die Zeiten der Verfolgung führen wird.
Am Ende seines Lebens, an seinem 120. Geburtstag, schrieb Mose 13 Torahrollen, eine für jeden Stamm sowie eine Vorlage, die in der Bundeslade verblieb. Das war ein Vermächtnis: der nächsten Generation die Torah weiterzugeben. Die Torah von der unsere Vorväter sagten, dass sie ein seltsames Ding ist (Hosea 8,12 )und von der in vielen Gemeinden gelehrt wird, dass sie nicht mehr gültig ist. Er wies sie an: „Jeweils nach sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahrs, am Laubhüttenfest, wenn ganz Israel kommt, zu erscheinen vor dem Angesicht YHWHs, deines Elohims, an der Stätte, die er erwählen wird, sollst du dies Gesetz vor ganz Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer, Frauen und Kinder und den Fremdling, der in deinen Städten lebt, damit sie es hören und lernen und YHWH, euren Elohim, fürchten und alle Worte dieses Gesetzes halten und tun und dass ihre Kinder, die es nicht kennen, es auch hören und lernen, YHWH, euren Elohim, zu fürchten alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen” (5. Mose 31,10-13).
Da die meisten Menschen damals keine eigne Torahrolle besaßen, konnten sie das Wort YHWHs nur in den Synagogen hören, aber es wurde ihnen zusätzlich geboten, alle sieben Jahre am Ende des Schmittajahres mit ihren Familien und den Fremden in ihrer Mitte an einer öffentlichen Torahlesung in Jerusalem beizuwohnen. Das Wort Fremder hier heißt ger und bedeutet „Gast, Ausländer, Fremdling, einer, der keinen Anteil an den vererbten Rechten hat”.
Dieser Abschnitt ist prophetisch auf das Laubhüttenfest, wenn der König ganz Israel versammeln wird in Jerusalem. Das ganze Haus Israel ist das Haus Juda und die das Haus Israel. Zu dem Haus Israel gehören die zehn zerstreuten Stämme, worunter auch Millionen Gläubige zählen, die sich mehr und mehr ihrer Identität bewusst werden, indem sie zur Torah zurückkehren, weil die 27 Jahrhunderte Strafe, die YHWH über die zehn Stämme verhängt hat, um sind. Wir lesen im heutigen Torahabschnitt, Vers 18: „Ich aber werde mein Antlitz verborgen halten zu der Zeit um all des Bösen willen, das sie getan haben, weil sie sich zu andern Göttern wandten. Und in Vers 27: „Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, jetzt schon, während ich noch bei euch lebe, seid ihr ungehorsam gewesen gegen YHWH; wieviel mehr nach meinem Tode!” Diese Aussage Mose ist eine prophetische Aussage auf Yeshua hin. Selbst als er lebte, waren sie ungehorsam, wieviel mehr, nach seinem Tod.
Die gesamte Torah durchzieht ein roter Faden: YHWHs Unterweisungen, wiederholt und wiederholt und wiederholt, damit Sein Volk sich entscheiden kann, im Segen zu leben und nicht in den Raum des Fluches zu gelangen. Das nie endende Werben YHWHs, dass Seine Frau, das ganze Volk Israel und die Fremden, die in ihrer Mitte waren, den Ehevertrag, die Ketuba einhält. YHWH ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Es ist unvorstellbar, dass Er sich plötzlich entscheidet, dass der Ehevertrag mit seinen Bedingungen plötzlich nicht mehr gelten soll. Und was finden wir im Allerheiligsten in der Bundeslade? Eine Abschrift: „nehmt das Buch dieses Gesetzes (Torah) und legt es neben die Lade des Bundes von YHWH, eures Elohim” (Vers 26).
Wer durch den Vorhof und das Heiligtum geht und ins Allerheiligste kommt, entdeckt den größten Schatz: Die Torah… durch die, die Welt ins Leben gerufen worden ist und erhalten wird. Alle Anweisungen des Lebens sind in ihr enthalten. ER, die lebendige Torah, das Aleph und das Tav sind im ersten Satz der Schriften schon da: „Am Anfang schuf AlefTav-Elohim Himmel und (wet AlefTav) Erde” (1. Mose1,1) und „Am Anfang war das Wort (AlefTav), und das Wort (AlefTav) war bei Elhom und Elohim war das Wort (AlefTav). Ist die Torah nicht das Wort (AlefTav)?
Schabbat Schalom
Emuna