Überleben am Ende der Tage – Teil 4: Bereit zur Demut!
Am Ende der Tage wird es eine besondere Art der Umkehr geben. Insofern besonders, weil sie explizit in der Bibel erwähnt wird:
5.Mo 4,30: Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem Herrn, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein.
Hos 3,5: Danach werden die Kinder Israels umkehren und den Herrn, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich bebend zu dem Herrn und zu seiner Güte flüchten am Ende der Tage.
Wie zu den Zeiten Noahs und Lots
Es wird also eine wichtige Rückbesinnung zu Gott geben (oder wir erleben sie schon). Und doch spricht die Bibel an vielen Stellen nur von einem Überrest, der diesen Weg gehen wird.
Auch Yeshua redet über diese beiden Gruppen – der Überrest und die übrigen Menschen:
Lk 17,26-29: Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle. Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.
Sowohl bei Lot als auch bei Noah wird eine solche Situation beschrieben: Es gibt eine Gruppe von Menschen, die in irgendeiner Art und Weise gerettet wird, und es gibt die Übrigen.
Anscheinend sind diese Ereignisse auch für die Zeiten am Ende der Tage wichtig.
Jeweils stand eine große Katastrophe bevor. Lot und Noah wurden gerettet, aber die Menschen um sie herum lebten weiter wie bisher.
Und das ist nicht alles. Im Petrusbrief finden wir weitere Hinweise:
2.Petr 2,4-9: Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren, und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte, und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte, während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler geplagt worden war (denn dadurch, dass er es mit ansehen und mit anhören musste, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken), so weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts.
Noah war ein Verkündiger der Gerechtigkeit. Und die Menschen um ihn herum haben nicht auf ihn und seine Predigt gehört.
Kehrt um von euren bösen Wegen, denn das Gericht ist nahe!
Dies ist eine Botschaft, die oftmals in der Bibel verkündet worden ist. Und immer hatte sie schwerwiegende Folgen – entweder zum Untergang von Städten, Ländern oder sogar der Welt (Noah) oder zur Buße der Menschen (zum Beispiel bei Ninive).
Doch am Ende der Tage wird es sein wie bei Noah und Lot: Die Menschen wollen nicht hören. Sie wollen nichts verändern, geschweige denn Umkehren und Buße tun.
Ganz ehrlich: Erleben wir nicht eben dies in heutigen Tagen? Die Gesetzlosigkeit greift um sich und hat tatsächlich “überhandgenommen” (Mt 24,12).
Sünde ist vollkommen normal. Wenn sich Christen für Werte einsetzen werden sie ausgelacht oder verspottet (denkt man zum Beispiel an Frühsexualisierung).
2.Petr 3,3-4: Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!
Doch es wird der Augenblick kommen, da es zu spät sein wird. Auch bei Noah und Lot war es zu einem bestimmten Zeitpunkt zu spät. Das Feuer kam vom Himmel. Die Flut setzte ein. Gott selbst schloss die Tür der Arche (1.Mo 7,16) und dann gab es keinen Weg hinein oder hinaus.
Offb 3,8: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie schließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt4 und meinen Namen nicht verleugnet.
Nun soll dies hier keine Ausarbeitung über „die anderen“ werden. Es geht um uns. Und unser Auftrag wird hier deutlich: Genauso wie Noah sind wir aufgerufen Gerechtigkeit zu predigen und … in Gerechtigkeit zu leben! Demut ist für beides nötig.
Und ist es somit nicht unsere Aufgabe, selbst in Buße zu leben?
Das bußfertige Herz
Man muss zugeben, dass Buße bei den Predigt-Themen nicht gerade an erster Stelle steht. Und doch redet die Bibel viel über ein Leben in der Buße. Doch leider ist es ein Gebiet, das wir uns wieder neu erobern müssen. Es gibt nur wenige Gläubige, die es uns vorleben.
Und sicherlich liegt es daran, dass uns die Buße in der Reformation ein Stück weit geraubt worden ist (sicherlich auch vor anderen Geschwistern).
Als Martin Luther gegen den Erlass und für die Gnade predigte, waren die Gläubigen an der entgegengesetzten Stelle wie heute. Das Seelenheil stand angeblich in Gefahr, wenn man nicht danach strebte, seine Sünden erlassen zu bekommen.
Durch das Predigen der Gnade wurde einiges richtig gestellt. Aber kann es sein, dass wir heutzutage von der anderen Seite des Pferdes gefallen sind?
Wer von uns lässt sich noch regelmäßig überprüfen oder hinterfragen und betet um Vergebung? Paulus schreibt, dass wir nicht in der Sünde leben sollen. Wie gehen wir damit um, wenn wir es doch tun?
Jak 5,16: Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Es geht darum, dass wir IHM ähnlicher werden, gereinigt werden. Auch Trübsal ist dazu da, damit wir umkehren und uns reinigen. Er möchte uns umgestalten, damit wir richtige Söhne Gottes werden.
1.Petr 4,17: Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben?
Mt 5,9: Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!
Röm 8,19: Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei.
Welche Kleidung?
So wie Königen Esther mit Balsamen und Ölen vorbereitet und gereinigt wurde (vom Diener des Königs!) bis sie dem König gegenüber stehen konnte, so müssen auch wir uns heiligen bis wir IHM entgegentreten können.
Offb 7,9+13+14: Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen. […] Und einer von den Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes.
Die Frage ist, mit welchen Kleidern wir vor Ihm erscheinen werden. Lassen wir uns vom Heiligen Geist zeigen, wo noch etwas in unserem Leben befleckt ist?
Und damit du mich nicht falsch verstehst: Natürlich liebt uns der Vater so wie wir sind. Das ist keine Frage. Aber wir sollen nicht so bleiben, wie wir sind! Der verlorene Sohn hat die Kleidung, die er bei den Schweinen getragen hat, nicht mehr beim Fest an!
Und man muss sogar sehen, dass Yeshua in dieser Sache sehr radikal ist:
Mt 22,12-13: und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.
Feuer und Gold
Wir alle werden im Feuer geläutert werden. Unsere eigenen Werke werden verbrennen. Und was bleibt dann noch übrig?
Mt 6,20: Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!
Es geht natürlich nicht um ein schönes Leben hier auf Erden. Das dürfte den meisten von uns klar sein. Und doch ist pure Herausforderung, diese Einstellung in unserem Alltag umzusetzen.
Mt 6,33: Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Yeshua ist immer so herrlich radikal. Er zeigt worauf wir fokusiert sein sollen: Was können wir tun, damit es mit dem Reich Gottes voran geht?! Alles andere ist nicht so wichtig. Es wird uns zufallen.
Doch nicht nur das. Sobald wir anfangen, unser Ding zu drehen, unser Leben zu leben, dann bedeutet es, Schätze auf Erden zu sammeln, die von Motten und Rost gefressen und von Dieben gestohlen werden.
Wem fällt es da noch schwer zu wählen? (wenn es nur immer so einfach umzusetzen wäre).
Doch leider beschreibt auch das eine Eigenschaft in den letzten Tagen:
Jak 5,3: euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!
Was passiert mit diesen Schätzen?
Sach 13,9: Aber dieses [letzte] Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und ich will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: »Das ist mein Volk!« und es wird sagen: »Der Herr ist mein Gott!«
Es passiert genau das Gleiche, was mit Jericho passierte:
Jos 6,24: Aber die Stadt und alles, was darin war, verbrannten sie mit Feuer; nur das Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte legten sie in den Schatz des Hauses des Herrn.
Unsere Stadt – unser Reich, das was wir nicht in Seinem Namen gebaut haben – wird vollständig zerstört. Aber die heiligen Schätze, das was wir in Seinem Namen getan haben, ist würdig für das Haus Gottes!
Noah und sein Glaube
Hebr 11,7: Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens.
Noahs ist ein Vorbild. Er lebte im Glauben, weil er sein Handeln auf Zukünftiges ausrichtete. Er hielt an dem Wort, das er von Gott erhielt fest und bereitete sich vor.
Und wir? Irgendwann wird die Trübsal kommen. Sind wir vorbereitet?
Offb 3,18: Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!
An vielen Stellen in der Bibel finden wir Hinweise über das “Ende der Tage”. Interessanterweise sind sie häufig mit Begenbenheiten aus der heutigen Zeit verknüpft.
Doch sind wir vorbereitet auf das was uns bevor steht?
Vielleicht kann diese Reihe einen kleinen Beitrag dazu leisten.
- Teil 1: Unterschiedliche Meinung? Kein Problem!
- Teil 2: Deine Worte machen einen Unterschied!
- Teil 3: Von ganzem Herzen hassen!
- Teil 4: Bereit zur Demut! (dieser Teil)
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
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