Torahhouse: Gebetsfokus für Juli
Die Torah ist solch ein unermesslicher Schatz. Je tiefer wir die Zusammenhänge zwischen der Torah und der Schriften der Brit Hadascha verstehen , um so Augenöffnender werden bestimmte Inhalte. Hier kommt eine Beispiel für eine neutestamentarische Aussage und deren Torah-Background.
Yeshua beschreibt in seiner Endzeitrede, dass vor seiner Wiederkunft ein gewaltiges Naturschauspiel stattfinden wird. „Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen;“ (Matthäus 24,29-30) Yeshua hat sich dabei auch auf die Worte des Propheten Joel bezogen: „Und ich werde Wunderzeichen geben am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag YHWHs kommt, der große und furchtbare.“ (Joel 3,-4)
In Apostelgeschichte 2,20 ist ebenfalls von diesem großen Tag die Rede: Die Sonne wird verwandet werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag YHWHs kommt.“ Dieser Tag wird nicht nur furchtbar sein, sondern auch herrlich bzw. im Griechischen steht für herrlich epiphanes. Epiphanes bedeutet u. a. die unerwartete Erscheinung einer Gottheit.
Yeshua fährt in seiner Endzeitrede fort: „Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.“(Matthäus 24,30) Was wird das Zeichen des Sohnes der Menschen sein, welches dann erscheinen wird? Der Sohn des Menschen wird auf den Wolken des Himmels kommen.
Yeshua verwendet hier die Exodus-Sprache. Das griechische Wort nephele, Strongs G3507, für Wolke wird ebenso auf das Wort Wolkensäule beim Exodus verwandt wird:
„YHWH aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.“ (2. Mose 13,21-22)
„Er breitete eine Wolke aus zur Decke, ein Feuer, die Nacht zu erleuchten.“ (Psalm 105,39)
Auf einer Wolke einherfahren ist ein zutiefst messianisches Symbol, welches mit dem Messias verbunden ist. Es ist ein himmlischer Schleier seiner göttlichen Gegenwart – sein Wagen und sein verborgener Platz seine Stärke.
„Keiner ist wie der Elohim Jeschuruns, der auf dem Himmel einherfährt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken.“ (5. Mose 33,26) Jeschurun ist ein Ehrenname für Jakob-Israel. „Singt Elohim, spielt seinem Namen! Macht Bahn dem, der einherfährt durch die Wüsten.“ (Psalm 68,5)
Die Wolkensäule, in der sich der Sohn der Menschen befand, war ein sichtbares Zeichen für seine Gegenwart, damals beim Exodus.
Die Wolkensäule leitete die Kinder Israels durch die Wüste.
„Und der Engel Elohims, der vor dem Heer Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen brach auf und stellte sich hinter sie.“ (2. Mose 14,19) Der Engel, Malak im Hebräischen, brach auf und die Wolkensäule ebenso. Der Engel Elohims war in der Wolkensäule. Die Wolkensäule und er waren eine Einheit. „So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und sie wurde ⟨dort⟩ Gewölk und Finsternis und erleuchtete ⟨hier⟩ die Nacht, so kam jenes ⟨Heer⟩ diesem die ganze Nacht nicht näher. Und Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und YHWH ließ das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurückweichen und machte ⟨so⟩ das Meer zum trockenen Land, und das Wasser teilte sich.“ (2. Mose 14,20-21)
Auch auf dem Berg Sinai war er in der Wolke gegenwärtig:
„Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da brachen Donner und Blitze los, und eine schwere Wolke ⟨lagerte⟩ auf dem Berg, und ein sehr starker Hörnerschall ⟨ertönte⟩, sodass das ganze Volk, das im Lager war, bebte.“ (2. Mose 19,16)
Als sie die Stiftshütte bauten, verhieß YHWH ihnen, in der Wolke über dem Deckel der Bundeslade zu erscheinen. „Und YHWH sprach zu Mose: Rede zu deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum hineingeht innerhalb des Vorhangs, vor die Deckplatte, die auf der Lade ist, damit er nicht stirbt. Denn ich erscheine in der Wolke über der Deckplatte.“ (3. Mo 16,2).
Wie viele Jahre hat das Volk der Israeliten beobachtet, dass, wenn Mose zum Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers ging, jeder der Israeliten aufstand und ebenfalls an den Eingang ihres Zeltes gingen und beobachteten, dass die Wolkensäule herabkam und am Eingang des Zeltes stehen blieb, wenn YHWH mit Mose redete.
„Mose nun nahm ⟨jeweils⟩ das Zelt und schlug es sich außerhalb des Lagers auf, fern vom Lager für sich, und nannte es: Zelt der Begegnung. Und es geschah, jeder, der YHWH suchte, ging zum Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers hinaus. Es geschah auch, sooft Mose zum Zelt hinausging, dann standen alle Leute auf, und sie traten jeder an den Eingang seines Zeltes und sahen Mose nach, bis er in das Zelt hineinkam. Und es geschah ⟨jedes Mal⟩, wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und ⟨der HERR⟩ redete mit Mose. Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes.“ (2. Mose 33,7-8)
Bei der Einweihung des Tempels erfüllte die Wolke das Haus, so dass die Priester ihren Dienst wegen der Wolke nicht verrichten konnten, „denn die Herrlichkeit YHWHs erfüllte das Haus YHWHs.”
„Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus YHWHs und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hinzutreten, um den Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit YHWHs erfüllte das Haus YHWHs.“ (1. Könige 8,10-11)
Resümierend kann man festhalten, dass die göttliche Gegenwart in den Wolken ein fester Bestandteil für die Israeliten war. Und die Ankündigung, dass Yeshuas auf den Wolken wiederkommt, bezieht sich auf die Sprache der Torah auf und ist nichts Neues. Schon Daniel hat davon berichtet:
„Ich schaute in Visionen der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum ⟨so⟩, dass es nicht zerstört wird.“ (Daniel 7,13-14)
Wenn wir die Aussagen im sogenannten Neuen Testament, in der Brit Hadascha, mit dem ursprünglichen hebräischen Kontext verknüpfen, gewinnen wir eine breitere und tiefere Dimension. In diesem Fall gewinnen wir die Wolke, in oder auf der Yeshua wiederkommt, als das Zeichen des symbolischen Sitzes der göttlichen Gegenwart, die auch seine Schechinah genannt wird. Das Wort ist von dem aramäischen Wort shakan, „ruhen”, abgeleitet.
Interessant ist, dass YHWH Sein Bündniszeichen, den Regenbogen, ebenfalls in die Wolken gesetzt hat.
„Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er sei das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde.“ (1. Mose 9,13)
Der Regenbogen und die Wolken sind beides Zeichen seiner Herrlichkeit, die auf eine besondere Art und Weise miteinander verbunden sind. Es gibt insgesamt, man höre und staune, 7 Regenbogenfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Beim Addieren aller Farben entsprechend einer additiven Farbmischung kommt am Ende die vom Menschen als „Weiß“ wahrgenommene Farbe heraus. Sir Isaac Newton war es schließlich dann, der im 17. Jahrhundert entdeckte, dass sich dieses „weiße Licht“ durch ein Prisma in ein sichtbares Spektrum brechen lässt – sogenannte Spektralfarben. Es ist doch höchst bemerkenswert, dass das Weiß der Wolke, das göttliche Herrlichkeitssymbol, und die sieben Regenbogenfarben, bei der Farbzerlegung durch ein Prisma beide wahrgenommen werden können.
Also wenn man weißes Licht in geeigneter Weise auf ein Prisma fallen lässt, so kann man auf einem Schirm dahinter beobachten, dass das weiße Licht in verschiedene Farben zerlegt wurde. Auf dem Schirm ist jeweils ein Bereich zu sehen, der rot, orange, gelb, grün, blau, indigo oder violett gefärbt ist. Diese Farben nennt man die Spektralfarben. Die Spektralfarben findet man auch bei einem Regenbogen. Hier ist die Sonne die Quelle für weißes Licht und die Regentropfen sorgen für die Zerlegung.
Wenn wir jetzt die endzeitliche Verheißung hören, dass der Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels kommen wird, dann wissen wir um das göttliche Zeichen Seiner Schechinah und um die symbolträchtige Bedeutung in der gesamten biblischen Geschichte:
„Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.“ (Matthäus 24,30)
Gebetsanliegen:
Abba, lieber Vater, öffne uns mehr und mehr die Augen für das hebräische Fundament, auf dem wir stehen.
Abba, lieber Vater, hilf uns, dass wir in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Torah leben.
Abba, lieber Vater, hilf uns in der Tiefe die Aussage von Yeshua zu verstehen: „Ich bin die Wurzel des Geschlechts Davids, der helle Morgenstern.“ (Offenbarung 22,16)
Emuna
- Beschneidung im Herzen oder im Fleisch, Teil 1 - 12. März 2024
- Introduction to the 2024 Solar Eclipse Jim Staley - 10. März 2024
- Hurerei als Metapher für Götzendienst – Episode 192 - 5. März 2024