Gebetsfokus für September: Wartet auf mich – die Botschaft der Herbstfeste
Der Elohim Abrahams, Isaaks und Jakobs hat einen eigenen Festkalender, den er durch Mose mitgeteilt hat:“ Und YHWH redete mit Mose und sprach: Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste YHWHs, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste.“ (3. Mose 23,1-2) Zu den Israeliten gehörten alle 12 Stämme und die Fremdlinge: „Ein und dasselbe Gesetz gelte für den Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt.“ (2. Mose 12,49) Deswegen kann man auf gar keinen Fall die Schlussfolgerung ziehen, dass seine Feste jüdische Feste seien.
„Meine Feste sind diese … „ mit diesen Worten gab YHWH uns seine Feste er als ewige Ordnungen für unsere Generationen in all unseren Wohnsitzen.
Diese Anweisungen lösten eine wahre Tragödie aus. Sollte YHWH wirklich gesagt haben, dass die Aufzählung in 3. Mose 23 seine Feste sind? Es ist dieselbe alte Frage, die wir uns dem Garten Eden kennen.
Der Schabbat, fester Bestandteil aller Feste, wurde durch den Sonntag ersetzt, Pessach durch Ostern und mit den Herbstfesten wurde noch rigoroser verfahren. Sie wurden ganz abgeschafft, in den allermeisten christlichen Kreisen werden sie nicht gehalten. Oder sie wurden, wie König Jerobeam es angeordnet hatte, einfach einen Monat später gefeiert. Israel feierte die Feste nicht mehr im siebten Monat, sondern im achten, nach biblischer Zählweise gerechnet. YHWH hat das Verhalten Israels mit 390 Jahren Exil bestraft und als sie nicht umkehrten, erhöhte er das Strafmaß nach seinen Torahanweisungen ums Siebenfache. Aus diesem Grund sind die verlorenen zehn Stämme immer noch im Exil, bis auf den heutigen Tag. Warum nimmt YHWH es so ernst, dass wir seinen Anweisungen, wann und wie wir die Feste zu halten haben, so genau? Weil alle Feste seinen Sohn widerspiegeln. Und die Herbstfeste weisen auf die Rückkehr seines Sohnes auf die Erde hin. YHWH möchte sicherstellen, dass wir die Ankunft Yeshuas nicht verpassen.
Die Schönheit seiner Feste liegen in einem vollkommenen prophetischen Spiegel seines Sohnes Yeshua. Die prophetische Bedeutung der Frühlingsfeste ist bereits durch das erste Kommen Yeshuas offenbar geworden und die Prophetien der Herbstfeste werden sich bald durch sein zweites Kommen erfüllen.
Indem wir die Herbstfeste feiern proklamieren wir vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt seine Wiederkunft. Deswegen proben wir auch jedes Jahr insbesondere die Herbstfeste, damit wir dann, wenn Yeshua tatsächlich kommt, auch an diesem Fest auf ihn warten.
Der Auftakt der Herbstfeste ist Yom Teruah, der Tag des Schofarblasens.
Die Anweisung YHWHs für Seine Feste sind im 3. Buch Mose zu finden. In 3. Mose 23,24 heißt es: „Im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch Ruhe sein, eine Erinnerung durch Lärm⟨blasen⟩, eine heilige Versammlung.“ Das hebräische Wort für Lärmblasen ist teruah.
Die Absicht YHWHs ist es, uns an diesem Tag, dem Tag des Wachrufens, dem Klang des Schofars, aufzuwecken.
Teruah heißt übersetzt: „Erwachensknall“. Der Ton des Schofars lehrt uns, vom geistlichen Schlaf zu erwachen.
Paulus spricht im 1. Korintherbrief ebenfalls vom Fest Yom Teruah, dem Fest des Posaunenblasens und sagt uns, was beim Schall der letzten Posaune passiert:
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ (1. Korintherbrief 15,51-52)
Und im Brief an die Thessalonicher ist ebenfalls von dem Schall der Posaune die Rede:
„Denn er selbst, Yah, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Elohims erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden im Messias auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, Yah entgegen in die Luft. Und so werden wir bei Yah sein allezeit.“ (1.Thessalonicher 4,16-17)
Yom Kippur
„Und YHWH redete zu Mose: Doch am Zehnten dieses siebten Monats, da ist der Versöhnungstag. Eine heilige Versammlung soll ⟨er⟩ für euch sein, und ihr sollt euch selbst demütigen und sollt YHWH ein Feueropfer darbringen. Und keinerlei Arbeit dürft ihr tun an ebendiesem Tag; denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu erwirken vor YHWH eurem Elohim. Denn jede Person, die sich nicht demütigt an ebendiesem Tag, die soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und jede Person, die irgendeine Arbeit tut an ebendiesem Tag, ebendiese Person werde ich umkommen lassen aus der Mitte ihres Volkes. Keinerlei Arbeit dürft ihr tun: eine ewige Ordnung für eure Generationen in all euren Wohnsitzen. Ein ganz feierlicher Sabbat soll er für euch sein, und ihr sollt euch selbst demütigen“ (3. Mose 23,26-32)
Wir finden bei den Anweisungen zum Versöhnungstag ein großes Spannungsfeld zwischen Nichtstun und einer ganzen Bandbreite an Tätigkeiten. Sein Volk darf nichts tun und der Hohepriester arbeitet sozusagen ohne Unterlass. Wir dürfen außer uns demütigen, was sich im Fasten ausdrückt, nichts tun. Keinerlei Arbeit verrichten. Yom Kippur zählt nicht einmal zu den Pilgerfesten, damit auch sicher gestellt ist, damit man nicht verreist.
Im Gegensatz dazu weisen über 80 Verben der Tätigkeit im Kapitel 16 von 3. Mose auf das konzentrierte Arbeiten des Hohepriesters hin. Die Sühnung ist das komplette Werk des Hohepriesters. Und dies ist natürlich ein Spiegel auf Yeshua. Yeshua hat die Sühnung für uns allein und komplett erwirkt, und dies auch ein für alle Mal. Er nahm unsere Sünden auf sich. Und alles was wir machen, ist, dass wir uns darauf im Glauben einlassen und antworten.
An jedem Yom Kippur werden wir daran erinnert, dass unsere Sünden durch Yeshua ein für alle Mal gesühnt sind.
Es ist äußerst bemerkenswert, dass das Wort Yom Kippur ziemlich in der Mitte des Buches der Torah, also der fünf Bücher Mose vorkommt. Nach Aussagen der Rabbiner haben die fünf Bücher Mose 79,977 Wörter und das Wort in der Mitte ist im 3. Buch Mose 8,15 zu finden und heißt Yesod, was Fundament bedeutet. Das erste Wort im 1. Buch Mose ist Bereshit und das letzte Wort im 5. Buch Mose ist Israel. So erhebt sich die Frage: Was ist das Fundament Israels – seit Anfang an? Was macht das Bündnis zwischen YHWH und Israel seit Anfang an aus? Welche Aussage finden wir im Vers, in dem das mittlere Wort Fundament, Yesod, vorkommt?
„Und er brachte den Stier des Sündopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Sündopferstiers. Und er schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat etwas davon mit seinem Finger ringsherum an die Hörner des Altars und entsündigte so den Altar. Und das Blut goss er an den Fuß (Fundament) des Altars und heiligte ihn, indem er Sühnung für ihn erwirkte.“ Das ist die zentrale Aussage der Torah. Die Erlösung und die Sühne durch den Hohepriester, der zwischen Israel und YHWH stand. Und Aaron, der Hohepriester, weist auf den Messias hin. Biblisches Verständnis ist immer zyklisch.
An Yom Kippur wurden die Sünden für die ganze Nation Israel vergeben und jetzt durch Yeshua können alle Nationen der Welt an der Sühnung teilnehmen. Unglücklicherweise nehmen bis jetzt nicht aber nicht einmal alle aus dem Haus Israel an dem Sühneopfer Yeshuas teil. Insofern hat dieses Fest immer noch einen prophetischen Charakter auf den Tag hin, wenn sich das Wort des Propheten Sacharjas erfüllt:
„Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint.“ (Sacharja 12,10)
Mit großer Hoffnung schauen wir auf diesen Tag, wenn ganz Israel sich bekehrt. Es gilt: „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?“ (Römer 11,15) Ihr Umkehren wird ein gewaltiger Segen für die Nationen sein.
Die Episode 22 des Weckrufes führt in weitere Details über Yom Kippur.
Sukkot
Sukkot, ein überaus fröhliches Fest, ist das siebte und das letzte im Herbst gelegenes Fest. Es wird auch das „Fest der Freude“ genannt. Es beginnt fünf Tage nach Yom Kippur am 15. des hebräischen Monats Tischri und endet am 22. Tischri. Es ist ein siebentägiges Fest, das mit einem achten Festtag endet. Danach ist Simchat Torah, an diesem Tag beginnt man erneut mit dem Lesen des Torahzyklus. Der erste und der achte Tag sind ein Schabbat: „Am ersten Tag soll Ruhe sein, und am achten Tag soll Ruhe sein.“ (3. Mose 23,39) Das siebte Fest, sieben Tage lang, im siebten Monat! Wobei jeder einzelne Tag tausend Jahre Menschheitsgeschichte repräsentiert.
„Und YHWH redete zu Mose: Rede zu den Söhnen Israel: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats ist das Fest der Laubhütten sieben Tage für YHWH. Am ersten Tag soll eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit dürft ihr tun. Sieben Tage sollt ihr YHWH ein Feueropfer darbringen. Am achten Tag soll für euch eine heilige Versammlung sein, und ihr sollt YHWH ein Feueropfer darbringen: Es ist eine Festversammlung, keinerlei Dienstarbeit dürft ihr tun.“ (3. Mose 23,33-36)
Sukkot markiert das Ende der Erntesaison, das letzte Einbringen der gesamten Ernte, vor dem kommenden Winter. Deshalb wird es auch Chag HaAsif, das Fest des Einsammelns, genannt. „Ferner das Fest der Ernte, der Erstlinge ⟨vom Ertrag⟩ deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Feld säen wirst; und das Fest des Einsammelns am Ende des Jahres, wenn du deinen Arbeitsertrag vom Feld einsammelst.“ (2. Mose 23,16)
Die Ernte symbolisiert das Ende der Zeit. Die Ernte bezieht sich hier speziell auf die Menschen, die YHWH sammelt, Juden wie Nicht-Juden, die Yeshua gehören. Der Prophet Jeremia war betrübt über die Menschen, die nicht Teil dieser Ernte sind. „Die Ernte ist vorbei, der Sommer ist zu Ende und wir sind nicht gerettet.“ (Jeremia 8,20)
Und der Prophet Hosea spricht von einer besonderen Ernte, wenn YHWH seine Kinder sammelt am Ende der Tage: „Auch dir, Juda, ist eine Ernte bestimmt! Wenn ich das Geschick meines Volkes wende,…“ (Hosea 6,11)
Im Buch der Offenbarung werden die Seelen der Menschen mit einer Ernte einbringen verglichen:
„ Und ich sah: Und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich einem Menschensohn, der auf seinem Haupt einen goldenen Siegeskranz und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte! Denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel hervor, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel, der Macht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor, und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu und sprach: Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde! Denn seine Beeren sind reif geworden. Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und las den Weinstock der Erde ab und warf ⟨die Trauben⟩ in die große Kelter des Grimmes Elohim. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Zügel der Pferde, 1 600 Stadien weit.“ (Offenbarung 14,14-20)
Aber diejenigen, die den Messias angenommen haben, werden das wahre Sukkot im Messianischen Zeitalter miterleben. Die Nationen der Welt stehen aber in Verbindung mit Sukkot. Während Sukkot wurden 70 Stiere auf dem Altar geopfert, dies steht zu den siebzig Nationen in Verbindung. Die Nationen, die sich nicht zu YHWH wenden und nicht Sukkot feiern, werden bestraft. Es wird für sie kein Regen fallen.
„Und es wird geschehen: Alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, die werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Und es wird geschehen, wenn eines von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten; über diese wird kein Regen kommen. Und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt, dann ⟨wird der Regen⟩ auch über dieses nicht ⟨kommen⟩. Das wird die Plage sein, mit der der HERR die Nationen plagen wird, die nicht hinaufziehen werden, das Laubhüttenfest zu feiern.“ (Sacharja 14,16-18)
Die Herbstfeste sind wie wir gesehen haben, sehr prophetische Feste verbunden mit dem Ende der Welt, dem Gericht und dem Hochzeitsmahl des Lammes.
Chag Sameach
Gebet:
Vater, wir tun darüber Buße, dass wir deine Feste vernachlässigt haben und zum Teil die Herbstfeste gar nicht gefeiert haben.
Vater, hilf uns, dass wir in deinen gerechten Kreisläufen laufen, deine Feste verstehen, ehren und halten bis zur Wiederkehr deines Sohnes.
Vater, hilf uns, dass wir in Liebe, andere über die Bedeutung deiner Feste lehren.
Vater, hilf, dass wir uns bereit machen für den großen Tag des Hochzeitsmahles.
Emuna