Parascha ‘ekev’
hören – gehorchen und den Segen – bracha empfangen!
Parascha ‚ekev‘ = „insofern“ – 5. Mose 7, 12 – 11, 25;
Die Parascha ‘ekev’ – עֵקֶב ist der dritte Abschnitt im Buch dvarim – דְּבָרִים und ist Fortsetzung der zweiten (Abschieds-)Rede Mosches.
Hier ist eine kurze Inhaltsübersicht für diese Parascha:
- Belohnung für Gehorsam: Die Parascha beginnt mit der Verheißung, dass JaH das Volk Israel segnen wird, wenn sie seine Gebote – מִצְוֹת mitzwot befolgen:
„Es soll sich zutragen: Insofern – עֵקֶב ekev ihr auf diese Rechtsvorschriften (Regeln) – מִּשְׁפָּטִים mischpatim hört (d. h. ihnen gehorcht), indem ihr sie einhaltet und tut, alsdann wird (auch) der Ewige, dein Elohim, den Bund – בְּרִית brit und die Liebesgnade (seine Güte) – חֶסֶד chessed einhalten/bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat.“ (5. Mo. 7, 12;).
V13) „Er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Rinder und den Zuwachs deiner Schafe, in dem Land, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben.“ In dem daraus resultierenden Segen ist Wohlstand, Fruchtbarkeit – פְּרִי בֶטֶן pri-Beten und der Schutz vor Krankheiten/Epidemien wie dever – דֶּבֶר (Ausschlag, Pocken, Pest) inbegriffen.
- Erinnerung – זְכִירָה sechira an die Wunder in der Wüste: Mosche – מֹשֶׁה erinnert das Volk Israel an die 40 Jahre, die es in der Wüste verbracht hat. Während dieser Zeit hat der Allmächtige sie mit ‚Man‘ – מָן (Manna) ernährt, wie wir in V3) lesen: „…dann speiste er dich mit dem ‚Man‘ – מָן (Manna), das weder du kanntest noch deine Väter kannten, um dich erkennen zu lassen, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des Ewigen hervorgeht – davon lebt der Mensch.“ Diese Stelle hatte Jeschua in Mt. 4, 4 bei seiner Versuchung zitiert. vgl. 2. Mo. 16; Mt. 4, 4;
Weiter sorgte Elohim dafür, dass die Bekleidung – שִׂמְלָה simla und Schuhe – נַעַל na’al des Volkes nicht verschlissen. Dann betont Mosche, dass diese Zeit eine Prüfung – נִסָּיוֹן nissajon darstellte, damit die innere Herzenshaltung – לֵבָב, levav des Volkes erkenntlich würde und um zu sehen, ob sie die Gebote מִצְוֹת, mizwot Elohims treu befolgen würden – 5. Mo. 8, 2.
- Gefahren des Stolzes: Mosche warnt das Volk davor, nach der Eroberung des Landes Kanaan und dem eintretenden Wohlstand dann überheblich im Stolz – גַּאֲוָה ga’awa zu werden und dabei zu vergessen, dass all dies durch die Hilfe Elohims zustande gekommen war und nicht durch ihre eigene Stärke – כֹּחַ koach erreicht wurde.
Es wird betont, dass das Land Israel nicht aufgrund der Gerechtigkeit – צֶדֶק zedek des Volkes gegeben wird, sondern wegen der Schlechtigkeit רָעָה ra’a der dort lebenden Nationen und aufgrund des Bundes, den der Allmächtige mit den Vätern – אֲבוֹת avot geschlossen hat – 5. Mo. 9, 4-5.
- die Sünden des Volkes: Mosche erinnert das Volk an seine früheren Sünden, insbesondere die Anbetung des Goldenen Kalbes – עֵגֶל הַזָהָב egel-haSahav, das kurz nach der Offenbarung am Sinai (סִינַי, Sinai) geschah. Weiter schildert er, wie er 40 Tage und Nächte auf dem Berg war und für das Volk betete, nachdem der Ewige angedroht hatte, es zu vernichten – 5. Mo. 9, 7 – 21; Diese Erinnerung soll das Volk demütig und bescheiden – עֲנָוָה anawa in ihren Herzen sein lassen, damit es nicht wieder sündigt.
Im Anschluss dieser kurzen Übersicht möchte ich noch eine tiefere Betrachtung einiger Verse vornehmen: aus Kapitel 7:
V16) „Du wirst alle Völker verzehren, die der Ewige, dein Elohim, dir preisgibt: Ihnen gegenüber sollst Du kein Mitleid haben –לֹא-תָחוֹס עֵינְךָ עֲלֵיהֶם lo tachum ejncha alejhem. Wörtlich: “Deine Augen sollen kein Mitleid/kein Mitgefühl/kein Erbarmen mit ihnen haben”.
= Dies ist ein hochaktueller Satz in der Tora. Hier ist die Bibel sehr politisch! Wie geht das in der heutigen politischen Welt, dem westlichen Denken, gesteuert vom “Humanismus”? Israel ist wie damals nach den 40 Jahren Wüstenwanderung, so auch heute nach 2000 Jahren Galut (= Zerstreuung) in der Völkerwelt, jetzt in sein Land zurückgekommen. Damals waren es die kanaanitischen Völkerstämme gegen die die Israeliten kämpfen sollten. Heute sind es die “Palästinenser” – eigentlich ein arabisch-muslimisches Mischvolk, denn ein palästinensisches Volk hat es niemals in der Geschichte gegeben. Die Situaton ist heute anders als damals. Heute steht die islamische Welt vereint gegen den Staat Israel. Damals wie heute muss Israel aber das Land einnehmen. Heute sind es die islamischen Völkerschaften, die in ihrem islamisch-religiösen Hass vereint gegen den Staat Israel, und gegen das jüdische Volk kämpfen.
Jetzt redet die Welt schon von einem vermeintlichen Genozid Israels an den “Palästinensern” im Gasastreifen. Aber wie kann das sein? 1948 zählte die arabisch-palästinensische Bevölkerung im Gasastreifen gerade mal 80.000 Menschen, heute sind es über 2 Millionen. Das ist eine mehr als Verzwanzigfachung der Bevölkerung in weniger als 80 Jahren!
Weiter fährt der Vers fort: „Du sollst ihren Göttern nicht dienen. Sie könnten/werden dir (sonst) zum Fallstrick bzw. zur Falle – מוֹקֵשׁ mokesch werden.“
V21) „Lass Dir nicht ergrauen vor ihnen – לֹא תַעֲרֹץ מִפְּנֵיהֶם lo ta’arotz mifnejhem ! Denn der Ewige, dein Elohim, der in deiner Mitte ist – Er ist ein großer und furchtbarer El.
V26) „Du sollst keinen Abscheu – תוֹעֵבָה to’eva in dein Haus bringen, damit du nicht gleich ihm dem Bann – חֵרֶם cherem verfällst. Darum soll es dir zum Gräuel sein – שַׁקֵּץ תְּשַׁקְּצֶנּוּ schakez tischakzenu wörtlich: „zum Gräuel soll es dich gräueln“ und zum Abscheu/Abschaum sein תַעֵב תְּתַעֲבֶנּוּ ta’ev teta’avenu wörtlich: “verabscheuen sollst du, verabscheuen es” oder ‚abscheulich verabscheuen‘: weil es Verbannung ist.“
= absichtlich habe ich hier die doppelte Verwendung von Abscheu und Gräuel aus dem Hebräischen wörtlich wieder gegeben: eine doppelte Verwendung eines hebräischen Wortes wie es so oft in den biblischen Texten verwendet wird, legt eine besondere Betonung auf die Worte! Mit der Abscheu und dem Gräuel sind hier die Götzen der anderen kanaanitischen Völker gemeint.
= Wir dürfen nicht im Geringsten unseres Herzens anderen Göttern anhängen, heute bedeutet das auch theologischen „Götzendienst“.
Kapitel 8, 14+17+19:
V14) „[daß dann nicht] dein Herz sich erhebt und du den Ewigen, deinen Elohim, vergißt, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausführte;
V17) „und du [dann nicht] in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen/die Kraft – חַיִל chajil verschafft!“
= das Wort ‚chajil‘ in der hebräischen Sprache hat eine weitreichende Bedeutung: aus chajil bildet sich das moderne Wort ‚chajalim‘ = Soldaten. In der Bibel bezeichnet ‚chajil‘ nicht nur die äußere Stärke, sondern die innere Stärke: So wird z. B. am Schabbat aus Sprüche 31 die tüchtige Frau gelobt. Sie heisst dort: eschet chajil – אֵֽשֶׁת־חַ֭יִל:
V10: „Eine tüchtige Frau – אֵֽשֶׁת־חַ֭יִל eschet-chajil: Wer findet sie? Weit über Korallen geht ihr Wert.“
= ‚eschet-chajil‘ können wir auch mit „tapfer“ oder „mutig“ übersetzen. Gemeint ist in jedem Fall, eine Frau, die eine innere Stärke hat. Und diese innere Kraft verleiht ihr nach außen die Tatkraft.
Noch einen anderen Vers zum hebräischen Wort ‚chajil‘, den wir alle aus dem Propheten Sechar’ja 4, 6 kennen: „Nicht durch Heer – חַיִל chajil oder Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Ewige der Heeresstreitkräfte.“
לֹא בְחַיִל וְלֹא בְכֹחַ, כִּי אִם-בְּרוּחִי, אָמַר יְהוָה צְבָאוֹת lo be’chajil we’lo be’koach, ki iim be’ruchi, amar Adonaj-zva‘ot
= Also nicht durch menschliche Kraft und Stärke kommt das Werk Elohims zustande, sondern allein durch den Geist des Allmächtigen!
Eine letzte Vers-Passage noch aus 5. Mose 10:
V19) „Es soll geschehen: Wenn du je den Ewigen, deinen Elohim, vergißt und andern Göttern nachläufst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst, dann [so] bezeuge ich es heute gegen euch, werdet ihr ganz gewiß umkommen.“
V20) „Doch den Ewigen, deinen Elohim, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen und ihm anhängen – תִדְבָּק tidbak wörtlich „ankleben“! Auch darfst du in meinem Namen schwören – בִשְׁמוֹ תִּשָּׁבֵעַ biSchmi tischava!“
= wir sollen, wenn wir den Elohim Israels fürchten und ihm dienen, ganz und gar mit ihm verbunden sein: unsere Gedanken und unser Sein muss mit ihm verhaftet, ja sogar verklebt sein! Sagte nicht Jeschua: “Ich und der Vater sein eins!”
Möge dieser Gedanke in dieser Woche uns begleiten, und dies unser Ziel im Leben sein, ganz und gar mit dem Schöpfer Himmels und der Erde in Einheit zu sein.
Habt alle einen gesegneten Schabbat!
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