Ephraim trifft Juda – Teil 9 – Sacharja 8,23 und die Grundlehren des jüdischen Glaubens
Juda und Ephraim sollen EINS werden. Letztendlich wird der Messias dies vollbringen. Doch uns hindert nichts daran, schon jetzt Schritte in diese Richtung zu gehen.
Und damit eines Tages eine Einheit entstehen kann, muss zunächst ein Verständnis voneinander entstehen. Damit können wir heute anfangen, indem wir uns mit dem jüdischen Glauben auseinandersetzen.
Und dabei – das garantiere ich dir – werden einige falsche Vorstellungen entlarvt!
Eine gute Hilfe ist dabei die Webseite www.sacharja823.de (die noch im Aufbau ist). Für nichtjüdische Leser werden hier die Grundlagen des jüdischen Glaubens aufgezeigt.
Übrigens geht es mir um einander verstehen, nicht darum, dass wir alle Ansichten und Lehren übernehmen sollten.
Im Folgenden möchte ich einen Beitrag von sacharja823.de, den ich sehr interessant finde, weitergeben:
Quelle: www.sacharja823.de
Die Grundlehren des jüdischen Glaubens – 10. Allwissend
Der Schöpfer, gelobt sei Sein Name, kennt alle Taten und alle Gedanken der Menschen. So wie es heißt: Der aller Herzen gebildet hat, Er versteht auch all ihre Taten (Psalm 33,15).
HaShem schläft nicht (Ps 121,4). Er ist allwissend und sieht alles.
Manch einem mag bei diesem Gedanken unbehaglich werden. Andere dagegen schenken diesem Prinzip erst gar keinen Glauben. Sogar bei Menschen in der Bibel lesen wir davon:
Hes 8,12: Da sprach er zu mir: Menschensohn, hast du gesehen, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht; der Herr hat dieses Land verlassen!
Jes 29,15: Wehe denen, die [ihren] Plan vor dem Herrn tief verbergen, damit ihre Werke im Finstern geschehen, die sprechen: Wer sieht uns, oder wer kennt uns?
Doch Gott ist überall. Er sieht alles und ist uns sehr nahe. Er kennt uns inwendig.
Ps 145,18: Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen.
Und darüber sollten wir nachsinnen (so wie es schon tausende Menschen vor uns getan haben). Wie können wir verstehen, dass wir dem Ewigen nicht egal sind? Dass wir eine Beziehung zu unserem Schöpfer haben können?
Dieses Glaubensprinzip kann einen zutiefst glücklich machen und erfüllen. Wir dürfen verstehen, dass Er unser Freund ist. Er möchte uns helfen und an unserem Alltag Anteil haben.
Und auch wenn etwas „Schlechtes“ passiert, dürfen wir wissen, dass es uns dienen muss und wir daraus lernen dürfen.
Ganz besonders hat HaShem aber Sein Land im Fokus. So lesen wir es in Devarim:
Devarim (5.Mo) 11,12: Es ist ein Land, um das sich der Herr, dein Gott, kümmert, auf das die Augen des Herrn, deines Gottes, allezeit gerichtet sind, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
Tzaddik
Rabbi Hiller erklärt, dass dieses zehnte Prinzip nicht einfach ist, im Kern zu glauben und zu leben. Denn wenn du es wirklich glaubst, verstehst du, dass du ständig im Palast HaShems lebst (so lehrt es die Mishnah).
Ist dieses Wissen tief in unserem Herzen verwurzelt, wird es schwierig zu sündigen. Man braucht nun keine persönliche Polizei, die einen überwacht. Der Glaube, dass Gott allwissend ist, verändert und prägt das eigene Leben.
Auffallend ist dazu der Gegensatz in Hollywood-Filmen: Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass in diesen gezeigt wird, wie Menschen im Geheimen verschieden handeln und denken als wenn sie unter anderen Menschen sind.
Doch König David zeigt uns, wie wir leben sollen:
Ps 16,8: Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.
HaShem ist alle Zeit bei uns und wir sollten uns dies „vor Augen führen“. Viele Juden haben sich zur Regel gemacht, dies vor jedem Gebet zu tun. Auch ist dies ein beliebter Vers zum Aufhängen oder an-den-Computer-pinnen.
Es ist das Ziel tzaddik (heilig) zu werden. Und dazu gehört es, dieses Prinzip zu erlernen!
ER hört
Gott hört jeden. Juden wie Nichtjuden.
Und sogar Tiere, die Sonne und das Meer!
Ps 147,9: der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die [zu ihm] schreien!
148,3-5: Lobt ihn, Sonne und Mond; lobt ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser oben am Himmel! Sie sollen loben den Namen des Herrn; denn er gebot, und sie wurden erschaffen.
Beten ist das Verbunden sein mit unserem Schöpfer. Es ist etwas ganz Natürliches, was somit auf die ganze Schöpfung zutreffen kann.
Gott ist groß und kann sich um jeden kümmern:
Jer 32,19: Deine Gedanken sind weise, und alles, was du tust, zeigt deine unerschöpfliche Macht. Vor deinen Augen liegen die Wege aller Menschen offen da, du gibst jedem, was er für seine Taten verdient.
Nichts geschieht zufällig. Nichts Kleines und Großes. Und Jeremia beschreibt in diesem Vers, wie alles mit unseren Taten zusammenhängen kann.
Sehr deutlich liest man davon im Shma Israel (Devarim (5.Mo) 11,13+14):
Wenn ihr nun meinen Geboten eifrig gehorcht, die ich euch heute gebiete, so daß ihr den Herrn, euren Gott, liebt und ihm mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele dient, so will ich den Regen für euer Land geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, daß du dein Korn, deinen Most und dein Öl einsammeln kannst.
HaShem gibt uns das was wir brauchen – und wenn es uns an etwas mangelt, ist vielleicht teshuva (Buße) nötig (siehe Prinzip 11).
Wir sehen auch, dass das Wetter darüber Aufschluss geben kann.
In jedem Fall geht es stark um unser Verhalten. So ist es bei gläubigen Juden durchaus üblich vor dem Schlafengehen den Tag in Gedanken durchzugehen und teshuva für die Fehltritte und ausgelassenen Mitzvot zu tun.
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