Ephraim trifft Juda – Eine Einführung
In den letzten Monaten haben wir viel über Juda und Ephraim berichtet. Die Bibel ist gefüllt mit Prophetien zu diesem Thema und die Zeichen der Zeit sprechen dafür, dass sich viele dieser Voraussagen in den nächsten Monaten und Jahren erfüllen könnten.
Eines der größten Ziele, die der Vater verfolgt ist das Eins-werden von den beiden Brüdern (Hes 37,15ff). Lange habe ich geglaubt, dass Gott das auf irgendeine Weise übernatürlich vollbringen wird. (Und zwar so, dass wir uns nicht darum kümmern brauchen.)
Aber irgendwann kam der Tag, als ich realisiert habe, dass sich auch dies anders verhält. ER wirkt durch Menschen. ER schafft selten Abkürzungen. Und ER denkt zutiefst praktisch.
Und so auch hier – davon bin ich überzeugt: Ephraim und Juda müssen wieder zu einer Einheit werden, indem sie Schritte aufeinander zugehen und den Blick und ihr Herz für den anderen öffnen!
Verantwortung
Dabei merken wir, dass wir als Haus Joseph für unser Verhalten verantwortlich sind (und damit auch für das was du und ich persönlich tun). Wir können nicht bestimmen, wie sich unser Bruder Juda zu verhalten hat. Stattdessen kümmern wir uns um uns. Denn wir sind nicht in der Position, Juda etwas vorzuschreiben!
Unser Vater wird Türen öffnen (und Er hat es schon an vielen Stellen getan!) und das Herz der Juden für Ephraim berühren.
Aber wir brauchen ein demütiges Herz. Sonst kommen wir nicht weit.
Ich glaube sogar, dass wenn wir zu solchen Schritten (Demut und ohne etwas zu Fordern) nicht bereit sind, können wir an diesen Prozessen nicht (aktiv) teilhaben!
Hindernisse
Leider existieren viele Barrieren, die eine fruchtbare Begegnung mit Juda verhindern. Hier einige Beispiele:
- Innere Abwehrhaltungen gegen Juden (Antisemitismus)
- Negative Beeinflussung durch die Medien über die politische Situation in Israel (Bedenke, dass die Bibel schon voraussagt, dass sich am Ende der Zeit die ganze Welt gegen Israel stellen wird. Was wird Gott dann tun und auf welcher Seite wollen wir stehen?)
- Eine theologische Überzeugung, die einen daran hindert, Begegnung mit Juda zu suchen:
- Man hat keine Kenntnis über die zwei Häuser Israels
- Man meint, das Judentum sei durch das Babylonische Exil von Götzendienst durchtränkt
- Zu glauben, das heutige Israel sei nicht der Plan des Vaters
- Zu denken, dass Juden und Christen einen unterschiedlichen Gott haben
- Man meint, das Gesetz/die Torah sei eine Last und für uns nicht mehr gültig
- …
Wir brauchen also Demut und die Bereitschaft, unsere antrainierten Denkweisen zu hinterfragen.
Nur so macht es Sinn, sich auf die Begegnung mit Juda einzulassen.
Lernen
Für mich ist auch wichtig geworden, Juden nicht mit Hintergedanken zu begegnen. Ich möchte ihnen zuhören können, ohne zu meinen, ihnen gleich etwas erklären oder ihnen sogar meine Meinung überstülpen zu müssen.
Juden leben seit Jahrtausenden mit der Torah und forschen darin. Dadurch, dass auch die Beziehung zu Juden im Vordergrund steht, bin ich zunächst in der Haltung des Zuhörens. Denn eines ist sicher: Wir können eine Menge von ihnen lernen!
Und deshalb ist diese Themenreihe nicht nur für alle Juda-und-Israel-Interessierten, sondern ganz besonders auch für diejenigen, die lernen wollen. Wir kommen mit unserer Überzeugung und unserem Hintergrund bei der Torahauslegung schnell an Grenzen. Doch ein Blick über den Tellerrand hilft gewaltig.
Juda hat ein jahrtausend-altes Repertoire. Was für eine Ehre, wenn wir einen Einblick erhalten dürfen, oder?
Was denkst du?
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Ben
2. August 2015 @ 17:16
Lieber Hosea,
Vielen Dank für diese neue Serie und für die Art u. Weise, wie du an die Thematik herangehst. Dieses Thema liegt uns auch sehr auf dem Herzen und wir können nur bestätigen, dass man hier nur mit viel Demut, Sensibilität u. Lernbereitschaft weiterkommt – es sich dann aber immer sehr lohnt.
Umgekehrt hat ja die “Eifersucht Ephraims” (gepaart mit Hochmut und Besserwisserei) in der Geschichte bis jetzt viel Unsegen hervorgebracht.
Umsomehr gefällt mir die Sicht, sich der Führungsrolle Judas unterzuordnen. Nur so geht’s und nur mit Demut und Buße wird die Einheit kommen (Jer.31:9)! Wir können sehr, sehr viel lernen von unseren älteren Brüdern und wir haben ja auch wirklich in vielen Dingen ein paar Jahrtausende an Aufholebedarf. Freu mich auf die weiteren Artikel!
Liebe Grüße, Schalom & Segen, Ben
Hosea
6. August 2015 @ 7:39
Lieber Ben,
Vielen lieben Dank für deine Nachricht und diese Worte! Sehr genial, dass dies auch andere so sehen.
Seid reich gesegnet und bis bald,
Hosea