Annekdoten der Geschichte: Alexander der Große in Jerusalem
Und nun will ich dir die Wahrheit verkünden: Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle anderen, und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt, wird er alles gegen das griechische Reich aufbieten. Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt. (Dan 11,2+3)
Wir schreiben das vierte Jahrhundert v. Chr. Alexander der Große startet seinen Erfolgszug durch die damalige Welt. Die Kriege gegen die Perser stehen bevor und mit menschlichem Auge scheint es nicht danach auszusehen, als könne Alexander – dessen Heer in großer Unterzahl ist – diese Kämpfe gewinnen.
Doch zunächst steht Alexander der Große vor den Toren Jerusalems. Und in dieser Begebenheit dürfen wir sehen, wie Gott wunderbar wirkt.
Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet (in Jüdische Altertümer XI, 8.), dass Alexander der Große schon vorher während der Belagerung von Tyrus vom jüdischen Hohepriester forderte, alle Abgaben, die er bisher dem Darius geleistet hat (dem Persischen König), nun ihm entrichten solle.
Doch der Hohepriester lehnte ab, da er sich auf den Treueid gegenüber den Persern berief.
Infolgedessen beschloss Alexander der Große nun, Jerusalem anzugreifen! Und in dieser Not offenbarte Gott dem Hohepriester, wie er diesem Heer und seinem Führer begegnen sollte.
Als er hörte, dass Alexander schon kurz vor Jerusalem sei, schritt er zusammen mit den Priestern und dem gesamten Volk in feierlichem Aufzug dem König entgegen. Doch das nicht irgendwie. Er hatte dabei sein heiliges Priestergewand an.
Der König hatte Phöniker und Chaldäer in Begleitung und diese erwarteten, dass Alexander in seinem Zorn ihnen erlauben würde, die Stadt zu plündern und den Hohepriester umzubringen. Doch es geschah das gerade Gegenteil.
Sobald Alexander den Hohepriester und die Menge sah, fiel sein Blick auf den Hohepriester mit dem Kleide aus Hyazinth und Gold, dem Kopfbunde und der goldenen Platte, auf welcher der Name Gottes eingraviert war. Und Alexanders Gefolge – für die Alexander teilweise Gott-Status besaß – traute ihren Augen nicht: Alexander warf sich vor dem Hohepriester zu Boden!
Die Könige von Syrien und alle übrigen gerieten in Erstaunen und glaubten, der König sei von Sinnen. Parmenion fasste sich ein Herz und fragte Alexander, weshalb er, den alle Welt verehre, sich vor dem jüdischen Hohepriester niederwerfe.
Der König entgegnete ihm:
Nicht ihn habe ich angebetet, sondern Gott, dessen höchste Priesterwürde er bekleidet. Und was den Hohepriester betrifft: Ihn habe ich in eben diesem Gewand schon in meinen Träumen gesehen. Als ich mich zu Dios in Mazedonien befand und ich überlegte, wie ich Asien unterjochen könne, riet dieser Hohepriester mir, nicht zu zögern, sondern wacker überzusetzen. Er selbst werde meinem Heere voranschreiten und mir die Herrschaft über die Perser verschaffen.
Weil ich nun noch keinen anderen Menschen in einem solchen Gewande gesehen habe, erinnerte ich mich bei seinem Anblick sogleich an den Traum und seine Verkündigung.
Und ich glaube jetzt, dass ich meinen Kriegszug auf Gottes Geheiß unternehme, dass ich den Darius überwinden, die Macht der Perser vernichten und alle meine Absichten verwirklichen werde.
Anschließend ging Alexander zusammen mit dem Hohepriester zur Stadt und hinauf in den Tempel. Dort opferte er Gott nach den Anweisungen des Hohepriesters. Damit erwies er den Priestern die höchste Ehrerbietung.
Als man ihm nun das Buch Daniel zeigte, in welchem vorausgesagt war, ein Grieche werde der Perser Reich zerstören, hielt er sich selbst für diesen Griechen und entließ voll Freude das Volk.
Am folgenden Tage aber rief er sie wieder zusammen und gewährte ihnen, sich so viele Geschenke wie sie wollten zu erbitten.
Der Hohepriester bat um die Erlaubnis, nach den väterlichen Gesetzen (der Torah) leben zu dürfen, und um die Befreiung von Abgaben in jedem siebten Jahr. Dies gestand Alexander ihm gerne zu. Ebenso bewilligte er den Juden in Babylon und Medien, nach der Torah zu leben.
Schließlich erklärte er der Menge, wenn welche von ihnen mit ihm zu Felde ziehen wollten, so sei er bereit, sie mitzunehmen; auch könnten sie beim Heere ihren väterlichen Gebräuchen treu bleiben und danach leben. Darauf ließen sich viele für den Feldzug einschreiben.
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Peter/ ?
27. August 2016 @ 12:35
Das fehlte im “Geschichtsunterricht”. Sehr interessant!
Hosea
6. September 2016 @ 9:33
Ja, das denke ich mir auch so oft…