Yom Kippur
Für Yom Kippur existieren folgende Namen:
Yom Kippur (Tag der Versöhnung), Angesicht zu Angesicht, der Tag (oder der Große Tag), das Fasten, Shofar haGadol (das Große Schofar) und Neil (das Schließen der Pforten).
Für jüdische Frauen ab 12 und jüdische Männer ab 13 Jahren ist er ein 25 stündiger Fasttag, an dem von Sonnenuntergang des Vortags an weder flüssige noch feste Nahrung eingenommen wird. Jom Kippur ist der einzige Fasttag, der auch an einem Sabbat begangen wird. In Israel sind an diesem Tag alle Restaurants und Cafés geschlossen zu halten (ausgenommen arabische). Sämtliches öffentliches Leben steht still. Alle Grenzübergänge (auch der Flughafen) sind geschlossen. Obwohl es kein behördliches Fahrverbot gibt, sind die Straßen fast komplett autofrei, nur Krankenwagen verkehren. Dafür sind viele Radfahrer unterwegs. Es gibt weder Radio- noch Fernsehprogramm. Dass Israel an diesem Tag quasi gelähmt und extrem verwundbar ist, nutzen Syrien und Ägypten im Oktober 1973 aus und begannen den Jom-Kippur-Krieg.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen dauert der Gottesdienst in den jüdischen Gemeinden aller Richtungen beinahe den ganzen Tag hindurch.
Der Abendgottesdienst beginnt mit dem Gebet „Kol Nidre“, das vor Sonnenuntergang gelesen wird. Im Zentrum der Liturgie steht das Sündenbekenntnis, das in der jüdischen Tradition stets in der kollektiven Wir-Form abgelegt wird und die Bitten um Vergebung, die hebräisch Selichot genannt werden.