Purim – von Hadassa zu Esther
Im Zentrum der Purimgeschichte steht Esther (Hadassa) die Pflegetochter Mordechais. Sie war die von Gott auserwählte Frau, welche das jüdische Volk, das sich in Persien aufhielt, vor der Ausrottung bewahren sollte. Diese Geschichte kann uns heute viel Kraft und Hoffnung geben, weshalb es sich für uns lohnt, noch einmal einen Blick darauf zu werfen.
Der versteckte Gott
Das Buch Esther war immer wieder umstritten. Bis heute gibt es Stimmen, die in diesem Buch keine göttliche Inspiration sehen wollen.
Ursache dafür ist, dass der Name Gottes oder auch nur ein Hinweis auf Seine Existenz im ganzen Buch nicht vorkommt. Sogar der Name Esther (das heißt: „Ich werde mich verbergen.“) spielt darauf an, dass YHWH sich hinter der Geschichte versteckt und mit keiner Silbe erwähnt wird.
Im Grunde ist das Buch Esther eine Metapher darauf, dass das Reich der Himmel innerhalb Babylons, Persiens oder Ägyptens existiert, aber von den Einwohnern dieser Reiche gänzlich unbemerkt bleibt.
Die Entwicklung Esthers
Die Pflegetochter Mordechais hieß ursprünglich Hadassa, was mit Myrte übersetzt werden kann. Doch ihr Pflegevater gab ihr den Auftrag, ihre Identität im Schloss des Königs zu verbergen.
Esther aber gab ihr Volk und ihre Herkunft nicht an; denn Mordechai hatte ihr geboten, es nicht zu sagen. (Esther 2,10)
So kam es, dass der König Ahasveros sich eine gottesfürchtige Jüdin zur Frau nahm, ohne es zu wissen. Wir können davon ausgehen, dass sich Esther weitgehend an die Etikette im Königshof hielt. Sie fügte sich sie in ihre Umgebung, so gut es ging und wie sie es vor Gott verantworten konnte. Sie übernahm die Rolle einer persischen Königin. So blieb die wahre Hadassa vor den Augen des Königs und des Volkes verborgen.
Erst nachdem Haman, ein Nachfahre Amaleks, seinen Plan vollendet hatte und den König ein Dekret zur Vernichtung der Juden unterzeichnen ließ, erschien die gottesfürchtige Hadassa sichtbar auf der öffentlichen Bühne.
Die Rettung durch Hadassa
YHWH hatte Esther zur Frau des Königs gemacht, weil er einen bestimmten Plan mit ihr verfolgte. Er wollte die Juden vor der sicheren Vernichtung durch Haman retten.
Sowohl für das jüdische als auch für das persiche Volk war der Plan, den Gott mit Esther verfolgte, nicht offenbar. Er wurde es erst, als er sich entfaltete.
Spannend an diesen Begebenheiten ist, dass YHWH seine Diener oft auch innerhalb der Verwaltungen großer weltlicher Reiche hatte. Weitere Beispiele dafür waren Daniel (Vgl. Daniel 1,19-21), Obadja (Vgl. 1. Könige 18,3-4) oder Joseph (Vgl. 1. Mose 41,37-44).
Wir sehen darin, dass YHWH sets den Lauf der Geschichte fest in seiner Hand hält, auch wenn es für uns gar nicht so scheint.
Wir wissen nicht, wo Gott seine Kinder positioniert hat. Wir wissen nicht, wer noch im Verborgenen schlummert, um Gottes Willen auszuführen.
Und letztlich sollten wir auch die Worte Mordechais berücksichtigen, als er sagte:
Denn wenn du jetzt schweigst, so wird von einer anderen Seite her Befreiung und Rettung für die Juden kommen, du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Und wer weiß, ob du nicht gerade wegen einer Zeit wie dieser zum Königtum gekommen bist?« (Esther 4,14)
Auch wenn Menschen versagen, so hat der himmlische Vater doch alles unter seiner Kontrolle. Lasst uns also gespannt und mit Freude das Finale seines guten Plans erwarten! Und wer weiß, an welcher Stelle sich noch eine Esther zeigt, die eigentlich eine gottesfürchtige Hadassa ist.
Bildquelle: Pixabay.com
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Ottmar/Nazarim
20. März 2022 @ 8:31
Schalom!
Ich denke, dass das Buch Ester eine Vorschau auf die zehn Stämme
In der Endzeit ist.
Naphtali
21. März 2022 @ 15:38
Sicher ist das auch eine Ebene der Geschichte.