Die Wanderzüge Israels, 4. Mose 33 Teil 7, Lagerplatz 12
übersetzt aus dem englischen Buch „Called to Canaan“ von Danette Davis & Shauna Manfredine
Die einzelnen Lagerstätten stark zusammengefasst (daher keine Bibelstellen zusätzlich) und ihre Bedeutungen:
Bevor es weiter geht mit den letzten 3 Lagerstätten des ersten Abschnitts von 14 Camps, möchte ich noch eine persönliche Anmerkung hinzufügen. Wenn ich dieses Buch lese, bin ich auf der einen Seite total begeistert von dem, was in den Lektionen an hilfreichen Informationen stecken für das heutige Israel. Ich sehe, wie ernst unsere Lage heute ist und, dass wir wirklich alles geben müssen, was in unserer „Macht“ steht. Die verbleibenden Zeit ist kurz und es ist noch sehr viel zu tun: in unserem Leben und auch um uns herum. Gleichzeitig sehe ich aber auch, dass vieles eben nicht so einfach ist, wenn es um unseren „Glauben“ geht. Ich muss an das Gleichnis vom Sämann denken, wo der Same aus verschiedenen Gründen nicht aufgeht, obwohl wir kämpfen und „alles geben“. Wie ich schon in anderen Beitragen erwähnt habe, stehen manchmal massive Dinge zwischen uns und Abba, die den Glauben in bestimmtem Situationen erschweren können. Wir sind wohl in der schlimmsten Generation, die Abba je hatte, hinter uns eine lange Geschichte von Vorfahrenschuld, Okkultismus, Satanismus usw. Jeder ist auf eine Weise verstrickt, dazu noch diverse Traumata bei uns selbst und Generationstraumata, die uns blockieren können. Manchmal fühle ich mich überfordert mit diesen tuffen und nüchteren Ansagen in den Büchern. Dann muss ich mir wieder in Erinnerung bringen, dass YHWH meine Situation und meinen Kontext kennt und keine Wunder erwartet, einfach nur mein Durchhalten und Ausharren und, dass ich mache, was von meiner Seite aus möglich ist – natürlich immer bis zum Limit. Seine Gnade genügt und es wird Zeiten geben, wo Dinge übernatürlich passieren werden. Abba ist Der, Der war, Der ist und Der kommen wird. Es gibt 1260 Stellen in der Schrift, wo Abba sagt „ Ich werde…“ . Wir dürfen mit großen Wundern rechnen – auch, wenn wir heute manchmal an unserer Fähigkeit zu glauben, verzweifeln. Weiter geht´s mit den Lagerplätzen…
12. Lustgräber – Kibroth Hataavah
- Mose 33:16 Von der Wüste Sinai brachen sie auf und lagerten sich bei den Lustgräbern.
4. Mose 1:1, 2 Und der Herr redete zu Mose in der Wüste Sinai in der Stiftshütte am ersten Tag des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten, und er sprach: Ermittelt die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israels, nach ihren Geschlechtern und ihren Vaterhäusern, unter Aufzählung der Namen; alles, was männlich ist, Kopf für Kopf, von 20 Jahren an und darüber, alle kriegstauglichen Männer in Israel.
Diese Ereignisse in der Wüste sind bedeutsam auch in Bezug auf die Gematria . Die zwölfte Stationen auf dieser Reise stehen für die Errichtung des Reiches YHWHs, wobei „12“ die Zahl des Königreichs ist. Mit dieser Perspektive ist es zunächst überraschend, das Tabernakel und die Anbetung YHWHs außerhalb des Lagers vorzufinden. Der zwölfte Lagerplatz Israels, Kibroth Hattaavah, bedeutet, die Gräber der Lust. Hier erhielten mehrere Israeliten die Salbung des Ruach HaKodesh und sie prophezeiten daraufhin. Aber dieses Wunder war unsichtbar für die meisten wegen der Blindheit aufgrund ihrer Gelüste. Wie das Schattenbild des Tabernakels, das außerhalb des Lager aufgebaut war, offenbart, wurde die Mehrheit der Arbeiten in YHWHs heranwachsenden Königreichs außerhalb der organisierten religiösen Strukturen ausgeführt. Wegen des Glaubensabfalls gebrauchte YHWH auch Leiter, die außerhalb des Gemeinschaftslagers arbeiten. In diesem Lager wurden zwei Zeugen bestimmt, um Israel zu trösten und ihnen den Schutz YHWHs zu versichern, sowie das Eingreifen YHWHs in den kommenden Konflikten mit Gog und Magog. Die Macht und Autorität YHWHS ist nicht nur einigen wenigen vorbehalten. Es ist Yahs Wunsch, dass alle willige Werkzeuge der Gnade werden, erfüllt mit dem Geist der Salbung! (Numeri 11:28-29). Eldad und Medad scheinen eine Art der beiden Zeugen von Offenbarung 11 zu sein, die in den letzten Tagen in Jerusalem prophezeien. Diese zwei Zeugen in Kibroth Hataavah prophezeiten “im Lager”, während die “Siebzig” ihre Salbung “außerhalb des Lagers” erhielten.
Was geschah also in Kibroth Hattaavah? Das gemischte Volk war müde von der veganen, einfachen Ernährung. Wo waren die reichhaltigen, schmackhaften Lebensmittel? Dieses gesunde Essen und die einfache Diät, die YHWH für sie vorgesehen hatte, erzeugte bei ihnen keine Begeisterung! Anstelle dankbar für die Segnungen zu sein, sehnten sie sich nach dem, was sie nicht hatten. Undankbarkeit brachte Unzufriedenheit hervor, die wiederum entwickelte sich schnell zu einem bitteren und rebellischen Protest. Die Kinder Israels begannen, Moses zu verleumden, zu murren und sich bei ihm zu beschweren, genau wie sie es zu Beginn ihrer Reise getan haben. Nach ihren früheren Misserfolgen, bei denen es ebenso um ihrem Bauch ging, um ihren Appetit, hatten das Volk versprochen, YHWH zu vertrauen und auf Seine Prüfungen mit Annahme und Demut zu reagieren. Wie schnell vergessen Menschen ihre Zusagen, wenn es um die Konfrontation mit ihren Lüsten geht! YHWH war wütend auf diese rebellischen Beschwerdeführer und schickte Feuer, um sie zu verzehren. So wird die Erfahrung dieses Lagers auch als Taberah beschrieben, (Numeri 11:3), was “brennend” bedeutet.
Könnte es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Moral geben? Daniel und seine drei Freunde glaubten scheinbar, dass es ihn gab. Warum kümmerten sie sich so sehr darum, was sie aßen? Die Bibel sagt, dass Daniel besorgt war, dass, wenn er von der sinnlich befriedigenden, aber körperlich eher „schädlichen“ Nahrungsmittel aß, „verunreinigt“ wurde. Das Wort „verunreinigt“ stammt aus dem Hebräisches Wort „gawal“, was bedeutet, verschmutzt (mit Erde), beflecket oder entweiht. Dieses Wort wird in der Schrift nicht verwendet in Bezug auf eine Schädigungen des Körpers auf physischer Ebene. Vielmehr ist es ein Wort, das bedeutet, moralisch unrein oder verunreinigt zu werden durch geistliche Sünde. Offensichtlich haben vergangenen Generationen die Kraft und Auswirkung, die ein üppiges und maßloses Gericht (eine Schlemmerei) hat, über die eigene Moral gestellt. In der Tat drehte sich die erste Sünde um die Auswahl eines Nahrungsmittels. Leider ist es damals wie heute unter den Gläubigen versäumt worden, Gesundheit und Reinheit über die Befriedigung durch Genüsse zu stellen. Das wird auch als„ Torheit des Fleisches“ bezeichnet. Es gibt ein Muster in der Geschichte Israels, immer wieder der Lust des Fleisches zu verfallen. Durch diesen Teufelskreis wurde das Volk geschwächt in ihrer Widerstandskraft für andere Versuchungen.
Kibroth Hattaavah dient als Erinnerung daran, dass Herzen, die Festungen von Begierde in sich haben, nicht die Ausgießung des Ruach Ha Kodesh empfangen können. Und wenn das Feuer nicht im Segen auf uns fallen kann, dann werden Himmlische Flammen mit Sicherheit im Gericht auf uns fallen. Der einzige Weg, bereit zu sein für das segensreiche Himmlisches Feuer, ist vollständig unser Fleisch zu kreuzigen in Hinsicht auf die Lüste und Begierden von Heute. Wenn unser Schwerpunkt auf YHWH liegt und wir auf der Suche nach Seinem wunderbaren Willen sind, der in unserem Leben verwirklicht werden soll, werden wir nicht auf das Fleischliche fixiert sein. Damit das Shavuot-Feuer von Kibroth Hataavah auf uns fallen kann, müssen wir zuerst das Königreich YAHs suchen und Seine Gerechtigkeit.
Vom Sinai in der Wüste Sin (MondElohim), zog das Nomadenvolk in die Wüste von “Paran”, d.h. “ornamental, verschönert oder Vergnügen“ (4. Mose 10:12-13). Dies ist das erste Mal, dass das gesamte Volk von fast drei Millionen Menschen, geordnet nach Stämmen in ihrer Stammesordnung marschierten. Es mag durch den Rat von Jethro, Moses’ Schwiegervater gekommen sein, dass das Volk nun so organisiert war. 4. Mose 10, beschreibt ihre Marschreihenfolge in “Einheiten”, mit der Bundeslade und den Priestern nahe der Mitte. Jeder Stammesführer ist in der Marschreihenfolge von 4. Mose 10 organisiert. In der Schrift heißt es auch, dass sie drei Tage marschierten, bevor sie einen geeigneten Lagerplatz fanden. Hier ist ein weiterer Fall, der zeigt, dass es auch Orte gab, an denen Israel nur eine Nacht blieb und die daher nicht genannt wurden. Die Informationen von 4. Mose 10 enthalten nur die Orte, an denen das Lager lange genug aufgebaut war, um eine Aktivität zu ermöglichen, nach der das Lager benannt werden konnte. Moses, als ihr Führer, war sich stets der Gefahren der Reise bewusst. Seine Antwort auf Angst und Gefahr war ein tägliches Loblied auf Yah. Am Morgen, zeigt uns die Schrift, würde Mose sein Loblied singen, „erhebe dich, YHWH, und lass Deine Feinde zerstreut werden; und lass die, die Dich hassen, fliehen, vor Dir“ (4. Mose 10:35). Es ist eine Geheimwaffe, die sicheres Reisen durch das verhexte und abergläubische Land des Feindes ermöglicht: Glaube und Danksagung mit Gesang.
Shalom Rivkah