Sefirat Ha´Omer, Zählen des Omer 2021
Inmitten des Omerzählens bin ich auf eine hervorragende Lehre gestoßen, die ich euch hier einmal zusammenfasse. Sie ist von Brittney Scott von „Manna from Heaven Ministries“, eine ganz starke Bibellehrerin, wie ich finde.
Es ist noch nicht zu spät, im Endspurt noch einmal alles zu investieren. Die Illustration verdeutlicht, worum es geht. Inmitten der bekannteren Feste Pessach und Ungesäuertes Brote gibt es ein interessantes Gebot, nämlich 50 Tage bis zu Schawuot zu zählen! Kein anderes Fest hat ein Gebot mit solch einem Konzept im Hintergrund. Es wird mit einer Zeit der Selbstbeobachtung, der Teschuwa (Buße), der Reinigung und der Vorbereitung auf das Schawuot-Fest in Verbindung gebracht. Wir können an dem damaligen Israel wieder einmal verstehen, worum es Abba Yah auch bei uns Heute geht:
Exodus 19:6 “Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.”
1. Petrus 2:9 “Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht.”
An Schawuot geht es darum, eine Priesterschaft/Kohanim zu ermächtigen! Der Begriff kohen bedeutet von der Wortwurzel, einen Standard zu etablieren! Ein Königreich von Priestern zu sein, bedeutete, ein Volk zu sein, das den Charakter und die Natur YHWHs in sich eingehaucht haben würde, um seinen Standard auf der Erde zu etablieren! Vom Beginn der Schöpfung gab es ein Kampf darum, wer in der Lage ist, als Kohen auf der Erde zu wirken – also den Standard zu etablieren und das Recht und die Autorität zu haben, die Saat (durch Worte) freizusetzen. Die 50 Tage waren entscheidend, um Israel darauf vorzubereiten, in diese Position zu treten, damit sie nicht vakant bleibt und somit offen für den Feind ist, sie an sich zu reißen!
Die Generation Israels, die Ägypten verließ, verpasste dies! Könnte es sein, dass in dem Moment, in dem Israel als Ganzes sich weigerte, darin zu wandeln, sie in ihrem Verrat eine Bresche/einen Riss innerhalb des Hauses Jakobs zugelassen haben, der es etwas/jemandem anderem erlauben wird, hineinzukommen, etwas anderes zur Geburt zu bringen? Es ist anzunehmen, dass der Höhepunkt davon in diesen 50 Tagen zu sehen sein wird, ein Kampf zwischen zwei Ordnungen/Parteien, die um die ultimative Kontrolle wetteifern, die sich wiederum alle eine funktionierende Priesterschaft drehen.
Im Hebräischen ist der Ausdruck für das Zählen des Omer Sefirat Ha’Omer. Es geht bei der Wortbedeutung dabei auch um einen Reifungsprozeß, mit der Verantwortung betraut zu werden, fähig zu sein, als ein Königreich von Priestern zu fungieren! Als Israel Ägypten verließ, war es die Absicht, dass die Nation als Ganzes in dieser Funktion agiert, aber sie konnten nicht sofort in diese Position eintreten; es musste erst eine Zeit der Reifung und der Erneuerung ihres Geistes durchlaufen werden!
Wenn man dann weiter auf die Wortbedeutung von Sefirat Ha’Omer eingeht, kommt man zum Begriff Sackkleidung, Leichentuch, Trauerkleidung; diejenigen, die von Abba Yah als würdig angesehen werden, als ein Königreich von Priestern zu fungieren, sind diejenigen, die das Sacktuch der Schande und Demütigung ablegen sollen, um sich stattdessen dafür zu entscheiden, das Licht/das WORT anzuziehen.
Das ist es eigentlich, worum es beim Zählen des Omers geht! Es geht um die Frucht der Lippen; wenn uns befohlen wird, “zu zählen”, zeigt das, dass wir in eine Zeit eintreten, in der wir aufpassen sollen, was wir erlauben, die Schwelle unserer Lippen zu überschreiten! Unsere Worte haben die gleiche Fähigkeit, sich zu reproduzieren und zu erschaffen wie der physische Akt der Geburt eines Kindes! Ein weiterer Aspekt ist beim Wortstudium zu finden: es geht um den Verkauf des Geburtsrechts, vergleichbar mit dem Vorgang, als Esau das Erstgeburtsrecht verkaufte, sowie die Brüder Joseph nach Ägypten verkauften! Könnte es bei der Zählung des Omer darum gehen, dass Israel genau diese Entscheidungen erkennt, die es überhaupt erst in die Sklaverei gebracht haben? Die Brüder verkauften Josef in die Sklaverei… deshalb wurde das Erstgeburtsrecht und der Segen nach Ägypten verkauft!
Das Erstgeburtsrecht und der Segen sind eng mit der Rolle als Kohen/Priester verwoben! Das Erstgeburtsrecht beinhaltete sowohl Position als auch Erbe. Das Erstgeburtsrecht ist die Verantwortung des Bundes, die Pflicht, für das ganze Haus zu sorgen, die Versorgung sicherzustellen und auch die Richtung des Hauses zu leiten! Das Zählen der 50 Tage, ist eine Zeit, wo Israel lernen kann, den Segen wieder an sich zunehmen; der Segen, der einmal zuvor abgelehnt und verkauft wurde. Die Auseinandersetzung über die Bedeutung des Erstgeburtsrecht ist wichtig, damit wir uns nicht unversehens in der Kategorie von Esau wiederfinden, der sein Erstgeburtsrecht auch verkauft und verachtet hat!
Bei dem Begriff der Grabgewänder kommt uns natürlich Lazarus in den Sinn.
Johannes 11:43-44 – “Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt. Yashua spricht zu ihnen: Bindet ihn los und laßt ihn gehen!..so oft finden wir uns noch in Grabtüchern der Vergangenheit gebunden! Beachtet auch, dass, obwohl der Messias Lazarus auferweckte, Er die Grabtücher nicht entfernte… hmm, vielleicht offenbart sich hier das Muster des Pessachfestes und dieser Jahreszeit des Omerzählens? Israel wird durch die mächtige Hand YHWHs erlöst, aber es liegt nicht an ihm, während dieser 50-tägigen Reise zum Sinai zu wählen, die Sklavenkleider/ das alte Gedankengut zu entfernen!
Es geht darum, etwas Altes, das auch mit Tod zu tun hat, loszulassen und das neue Gewand, das mit dem Wort Yah´s, Seiner Wahrheit, sowie unserem Geburtsrecht und unseren Platz als Priester (nach der Weise Melchizedik) in Verbindung steht, einzunehmen.!
Es scheint, dass die Zeit des Omerzählung auf den Weg hinweist, der erforderlich ist, um vom Sklavenstatus zu Priestern eines Königreiches verwandelt zu werden! Eine Zeit, in der wir uns kollektiv zu denen erheben sollen, die qualifiziert sind, als Miterben mit dem Messias zu fungieren, die fähig sind, die Angelegenheiten des Königreichs zu handhaben! Doch es sind einige Qualifikationen vorgeschrieben… es sind die Gerechten, die das Reich in Besitz nehmen und als Erben angesehen werden.
Was bedeutet für jeden ganz persönlich das Ablegen der Sackleinen und Grabgewänder? Wo hat Abba Yah diese Jahr bei uns persönlich den Fokus in diesen 50 Tagen? Wie konnte Israel damals die Feinde und die Riesen im Land von ihrem physischen Erbe enteignen, wenn sie unfähig waren, mit ihrem eigenen Verstand und Herzen klarzukommen? Wie konnten sie als ein Königreich von Priestern wandeln, wenn sie nicht bereit waren, denselben Standard, den sie vertreten sollten, auf ihr eigenes Leben anzuwenden? YHWH hat uns eine Chance gegeben, bis Shavuot, unser Leben durchzuscannen (mit dem Ruach Ha Kodesh), aufzudecken, wo wir noch in alten Mustern gebunden sind, um dann die Grabkleidung abzulegen und den priesterlichen Mantel anzuziehen.
Shalom und Abba YHWHs Segen in diesem Prozeß!
Rivkah