Rückblick auf den Tag “Yom Teruah”
Einige Gedanken zu Yom Teruah
Yom Teruah hat viele verschiedene Namen und wird auch der Tag des Gerichts genannt.
Ich möchte euch nach Patmos mitnehmen. Dort begegnen wir Johannes, der in der Drangsalszeit unter dem römischen Kaiser Domitian (81-96 n. Y.) auf die kleine Insel Patmos verbannt wurde.
Johannes stellt sich vor:
„Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Bedrängnis und dem Königtum und dem Ausharren in Yeshua, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Yeshuas willen.“
Johannes beschrieb sich als Bruder in der Bedrängnis, als ein Zeuge des Wortes YHWHs und des Zeugnisses Yeshuas. Wenn wir mit einem oder zwei Sätzen von der Sicht YHWHs uns beschrieben werden würden, was würden wir über uns aussagen?
Zurück zu Johannes:
„Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune.“ (Offenbarung 1,9 -10) Der Tag des Herrn wird in Strongs Concordance wie folgt beschrieben: Tag des Herrn = der letzte Tag dieses Zeitalters, der Tag, an dem Yeshua wiederkommt vom Himmel, die Toten auferstehen und das letzte Gericht stattfindet und sein Königreich vollendet (of the last day of this present age, the day Christ will return from heaven, raise the dead, hold the final judgment, and perfect his kingdom)
Es ist naheliegend, dass Johannes an Yom Teruah von Yeshua die sieben Sendschreiben an die sieben Gemeinden bekommt, die eine Grundlage für das kommende Gericht an Seiner Gemeinde sein werden, wenn Er wiederkommt. Wir können dadurch jetzt schon wissen, wie Yeshua bewerten wird.
In den Sendschreiben wird offensichtlich, dass Yeshua die Werke, die Mühen, das Ausharren, die Liebe der Gemeinden kennt, dass sie eine kleine Kraft haben und Seinen Namen nicht verleugnet haben.
Er führt auf, was Er gegen einige Gemeinden hat:
Dass sie die erste Liebe verlassen haben (Of 2,4)
An den Lehre Bileams festhalten: der den Balak lehrte
Isebel gewähren lassen, Verführung zur Unzucht
Du hast den Namen, dass du lebst und bist tot
deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist
Yeshua fordert auf,
Buße zu tun und die ersten Werke zu tun
Bei den Gemeinden, wo Dinge im Argen liegen, fordert Yeshua sie auf, zu überwinden. Er spricht ja Gläubige an.
Und nur diejenigen, die überwinden (je nach Situation, was es zu überwinden gilt), macht Yeshua diese Verheißungen:
Der Überwinder bekommt von dem Baum des Lebens, welcher im Paradies ist, zu essen
Der Überwinder wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod
Dem Überwinder gibt Yeshua von dem verborgenen Manna und einen weißen Stein und auf dem Stein schreibt Er einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt
Dem Überwinder gibt Er Macht über die Nationen
Dem Überwinder wird Er im Tempel seines Gottes zu einer Säule machen
Den Überwinder wird Er bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird.
Aber dies gilt nur für diejenigen, die überwinden! Es ist kein Automatismus …
Der Tag des Herrn kommt nach der Zeit der Trübsal. Die Trübsal wird die schlimmste Zeit seit Menschengedenken sein. Und logischerweise wird sich viel damit beschäftigt, wann die Zeit der Trübsal beginnt, wann der dritte Tempel gebaut wird, wann kommt der Antichrist usw. Eine entscheidend wichtige Frage unserer Zeit und Yeshua hat darüber Aussagen getroffen, besonders in Matthäus 24.
Die Jünger hatten, als sie damals in Jerusalem zusammengekommen waren, auch eine sehr wichtige Frage, die sie Yeshua stellten:
„Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?“ (Apg 1,6)
Diese Frage war damals bestimmt so wichtig, wie die Frage heute für uns, wann wird das alles passieren.
Yeshua antwortete Seinen Jüngern. „Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Ruach HaKodesch auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ (Apg. 1,7-8)
Die Jünger wussten inzwischen nach Seiner Auferstehung, dass Yeshua der Messias war und es bewegte sie die wichtige und spannende Frage, ob Er jetzt das Reich Israel wiederherstellen würde. Sie wussten aus den prophetischen Schriften, dass die Spaltung in zwei Reiche aufgehoben werden würde und der Messias die beiden Reiche wieder zu einem Reich vereinen würde.
Auf diese wirklich wichtige und zentrale Frage antwortete Yeshua ihnen, dass es allein des Vaters Angelegenheit sei und sie sich nicht weiter darum kümmern sollten. Der Vater wisse die festgesetzte Zeit und es stünde ihnen nicht zu, dies zu wissen. Euer Auftrag, so fuhr er fort, ist meine Zeugen zu sein. Erst einmal in Jerusalem, dann in Judäa und Samaria und dann bis an das Ende der Welt.
Der Vater hat einen Plan, weiß ihn in allen Einzelheiten und eure Aufgabe innerhalb des Plans ist, meine Zeugen zu sein.
Diese Antwort von Yeshua erinnert an eine andere Antwort, die er Seinen Jüngern gegeben hat, als sie auf dem Ölberg versammelt waren und wissen wollten: „Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Math 24,3) Und die Antwort, die er ihnen gab, war sinngemäß die gleiche: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater.“ (Math 24,36)
Was heißt das jetzt für uns? Es ist offensichtlich, dass wir in der Endzeit leben und sollen wir uns jetzt darauf ausrichten, herauszufinden, wann die Trübsal beginnt, wann der Antichrist kommt und wer er ist und wann der Messias wiederkommt? Natürlich sollen wir wachen und beten und wachsam sein. Aber nach den Worten Yeshuas sollte das nicht unser Fokus sein. Wir sollten ihm folgen und Seine Zeugen sein. Das ist unser Auftrag!
Unser Auftrag ist auch nicht, die hebräischen Wurzeln bis an das Ende der Welt zu bringen, sondern die frohe Botschaft, dass Er auferstanden ist. Dies haben auch die Jünger gemacht. Der hebräische Lebensstil der Jünger war sozusagen zweitrangig bzw. sie lebten ihn sowieso. Sie haben nach Seinen Vorschriften gelebt, den Schabbat und die Feste gehalten, aber ihr Fokus war der auferstandene Messias. Es gab damals viele Menschen, die einen hebräischen Lebensstil leben, aber nicht erkannt hatten, dass der Messias da gewesen war und von den Toten auferstanden war.
Es ist wichtig, dass wir in Seinen Unterweisungen leben, aber unser Auftrag ist es, Seine Zeugen zu sein.
Aber die Jünger konnten nicht einfach losmarschieren nach Jerusalem, nach Judäa und Samaria und bis an das Ende der Welt, sondern sie mussten in Jerusalem warten: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Ruach HaKodesch auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ (Apg 1,
Der hebräische Lebensstil ist nicht genug, den Auftrag zu erfüllen, sondern sie brauchten die Kraft des Ruach HaKodesch; auch besonders in den Zeiten der Verfolgung: „Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen … Setzt es nun fest in euren Herzen nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt! Denn ich werde uch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht widerstehen oder widersprechen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch töten; und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. .. (Lukas 21,12ff)
Durch all diese Situationen wird uns nicht der hebräische Lebensstil durchbringen, sondern die Kraft des Ruach HaKodesch. Wie wird er uns die Worte geben, die wir vor denjenigen, vor die wir geführt werden, sagen werden? Durch seinen Ruach HaKodesch. Der hebräische Lebensstil ist wichtig, aber unser Auftrag ist, Zeuge Yeshuas zu sein.
Emuna