Purim, Gewinn-Verlust-Analyse, Segensaustausch
Purim, Gewinn-Verlust-Analyse, Segensaustausch
In der Geschichte der Ester ist nicht nur der Name YHWHs nicht genannt, sondern es ist auch noch etwas anderes verborgen. Der Segensaustausch zwischen zwei Stämmen!
Wenn du Ester wärest, mit welchen Worten würdest du dich dem König nähern und wie würdest du ihn davon überzeugen wollen, dass er dich und dein Volk nicht tötet?
Vielleicht könnten wir uns mit ihren Worten: „Hab ich Gnade vor dir gefunden, o König, und gefällt es dem König, so gib mir mein Leben um meiner Bitte willen und mein Volk um meines Begehrens willen“ (Ester 7,3) noch identifizieren? Aber auch noch mit ihren nächsten Worten? „Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, dass wir vertilgt, getötet und umgebracht werden. Wären wir nur zu Knechten und Mägden verkauft, so wollte ich schweigen: denn die Bedrängnis wäre nicht so groß, dass man den König darum belästigen müsste.“ (Ester 7,4)
Welch eine merkwürdige Sprache und welch eine sonderbare Gewinn-Verlust-Analyse! Wenn die Juden getötet werden würden, wäre der Verlust entsetzlich, wenn sie als Sklaven arbeiten müssten, wäre es nicht so schlimm, als wenn sie tot wären. Und der Gewinn für den König wäre gleich Null, wenn sie getötet werden würden und wenn sie für ihn als Sklaven arbeiten würden, hätte er einen Gewinn davon.
Woher kennen wir diese Gegenüberstellung? „Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft’s uns, dass wir unsern Bruder töten und sein Blut verbergen? Kommt, lasst uns ihn den Ismaelitern verkaufen, damit sich unsere Hände nicht an ihm vergreifen, denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm.“ (1. Mose 37,26-27)
Es scheint so zu sein, dass Ester sich an diese Geschichte erinnert und hier vor dem König Juda zitiert.
In Persien lebten zurzeit, da die Ester-Geschichte spielt, die Verbannten des Stammes Juda und des Stammes Benjamin. Wer war Ester? „Es war ein jüdischer Mann (ein Jehudim) im Schloss zu Susa, der hieß Mordechai, ein Sohn Jairs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, ein Benjaminiter, (Ester 2,5) … und er war der Pflegevater der Hadassa, das ist Ester, einer Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter… (Ester 2,7) Somit wissen wir, dass Ester aus dem Stamme Benjamin war.
So verstehen wir die Mahnung von Modechai an Ester tiefer: „Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein (aus dem Stamm Benjamin) von allen Jehudim (von all denjenigen aus dem Stamm Juda).
Bei dem Verkauf von Joseph, standen sich die Söhne von Lea und die von Rahel, hier insbesondere Joseph, gegenüber.
Wir wissen, dass Juda später Buße tat und vor Joseph in Ägypten für Benjamin einstand: „Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei Söhne geboren hat; der eine ist von mir gegangen, und ich habe gesagt: Er ist gewiss zerrissen. Und ich habe ihn seitdem nicht gesehen. Werdet ihr diesen auch von mir nehmen und widerfährt ihm ein Unfall, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter in die Grube bringen. Nun, wenn ich heimkäme zu deinem Knecht, meinem Vater, und der Knabe wäre nicht mit uns, an dem er mit ganzer Seele hängt, so wird’s geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist. So würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines Knechtes, unseres Vaters, mit Herzeleid hinunter in die Grube bringen. Denn ich, dein Knecht, bin Bürge geworden für den Knaben vor meinem Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. Darum lass deinen Knecht hierbleiben an des Knaben statt als Sklave meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen. Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen Vater kommen würde.“ (1. Mose 44,27-34)
Juda, ein Sohn von Lea, trat hier für Benjamin, den Sohn der Rahel ein. Und Ester ist vor dem König als eine aus dem Stamm Benjamin hier für die Jehudim eingetreten. Ein wunderbarer Segensaustausch zwischen den beiden Stämmen!
Chag Sameach Purim!
Emuna
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