Melden, Roter Meier und Co- angesagte Wildgemüse aus alten Zeiten
Melden, Roter Meier und Co- angesagte Wildgemüse aus alten Zeiten
(Samen werden auf Anfrage zugesendet)
Der heutzutage bekannte ertragreiche Spinat hat viele alte Blattgemüse verdrängt, die bis dahin genutzt wurden, wie seine Verwandten aus der Familie der Gänsefussgewächse Gartenmelde, Erdbeerspinat und Guter Heinrich, aber auch andere Arten, wie Roter Meier und Gemüseampfer. Diese kann man aber neben der Verwendung als „Spinat“ auf vielerlei Weise zubereiten. Melde ist eine milde und wilde Alternative zum Spinat. Schon lange, bevor es den kultivierten Spinat gab, stand bei den alten Griechen und Römern die Melde in verschiedenen Variationen auf dem Speiseplan. Heutzutage findet man wieder vermehrt verschiedene Sorten im Gemüsegarten. Roter Meier ist auch ein alter Spinatvorgänger, allerdings gehört er zu den Amaranthgewächsen, die ursprünglich in Südeuropa heimisch waren und von den Römern nach Nordeuropa mitgebracht wurden. Auch war der Spinatamaranth als Zierpflanze in den Gärten zu finden, da er sehr dekorativ ist – ebenso, wie einige Melde-Arten. Besonders schön finde ich die rotschwarze Melde mit ihren Rispen.
Melden
Die Melden sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). In dieser Familie sind inzwischen die Gänsefußgewächse enthalten. Die Blätter der Melden, die ich euch vorstelle, sehen tatsächlich etwas wie Gänsefüße aus. Der Trivialname Melde ist wohl vom „bemehlten“ Aussehen der behaarten Pflanzen abgeleitet. Besonders der magentafarbene Teil der Blätter des Spinatbaumes fühlen sich eigenartig staubig an. Diese Pflanzenart hat keine besonderen Bedürfnisse an Boden und Klima. Die mehrjährigen Stauden sind frostfest und überwintern als Wurzel. Diese kann man sehr gut als Beetrandpflanzen nutzen. Um zu verhindern, dass die heruntergefallenen Samen im nächsten Frühjahr stark auflaufen, entfernt man rechtzeitig die Samenstände. Anfangs habe ich um jedes Pflänzchen gekämpft, denn auch Schnecken verzehren diese Melden. Mittlerweile kommen sogar die Schnecken nicht mehr hinterher, da sich die Pflanzen stark ausgesamt haben, was mich nicht stört, da der Garten eher etwas wild ist.
Die rohen Blätter der Melden schmecken im Frühjahr am besten, können aber das ganze Jahr über verwendet werden. Zur Blütezeit sind jedoch mehr Bitterstoffe enthalten. Die Blätter schmecken zart und angenehm und können roh und gekocht verwendet werden. Alles, was aus Spinat zubereitet werden kann, schmeckt auch mit Meldeblättern sehr gut. Besonders vor der Blüte lassen sich aus den jungen Blättern und Triebspitzen der Melde gute Salate zubereiten. Wenn sie anfängt zu blühen, ist es am besten, die Blätter zu Aufläufen, spinatartigem Gemüse, Smoothies und Suppen zu verarbeiten. Bis in den Herbst hinein kann man die frischen Blütentriebe mit ihrem nussigen Geschmack über Salate, Aufstriche oder Suppen streuen. Früher wurde aus den gemahlenen schwarzen Samen der Melde Brot gebacken, darum wird sie neben Gartenmelde oder Gartenspinat auch gerne Brotmelde oder Mehlkraut genannt. Fallen viele Samen an, so können diese durch einfaches hin und her Reiben mit den Händen entspelzt, in der Mühle gemahlen und zum Brotmehl beigemischt werden. Kräftestärkende Inhaltsstoffe, wie viel Vitamin C, Kalzium, Mineralstoffe und Eisen, machen die Melde so wertvoll. Die Melde ist eines der wichtigsten Spinatkräuter und wertet Reis, Suppen, Kräutersoßen und Aufläufe auf. Auch Meldenkrapfen sind eine in manchen Regionen noch bekannte Kultspeise. Melde aktiviert und fördert die Verdauung, wirkt sehr harntreibend und entzündungshemmend. Da die Pflanze auch viel Oxalsäure enthält, sollten sie Menschen mit Leber- und Nierenleiden nicht, oder nur in geringen Mengen, zu sich nehmen.
Baumspinat – Melde mit magentafarbenen Blättern
Der Riesen-Gänsefuß, Baumspinat oder auch fälschlicher Weise „Magenta-Spreen“ genannt, kann über 3 m hoch werdend, ist trotzdem aber auch für Balkon, Terrasse, Kübel geeignet. Man kann also tatsächlich im Stehen Salat und Spinat ernten. Mit dem Baumspinat könnt ihr gut eine Lasagne machen, ca 500 g Spinatblätter pro Lasagne-Packung, dazu Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, Muskatnuss und eben Bechamelsoße.
Rotschwarze Melde
Diese dekorative Pflanze ist ein einjähriges Spinat- und Salatkraut, das bis 2 m hoch werden kann, kaum Ansprüche stellt, es aber gerne nährstoffreich und feucht hat, um üppig zu gedeihen. Diese Meldesorte ist etwas nussiger und knackiger, dafür sind die Melden, ob grün, rot, wild oder purpur einfach zartschmelzender und ein wenig säuerlich. Es lohnt sich aber, die Melden auch als Farbtupfer und zeitweiligen Strukturgeber im Garten zu halten. Kein Salat ist einfacher zu ernten und zuzubereiten und als Spinat, Quiche, Lasagne oder Suppe immer wieder schmackhaft und vielseitig einzusetzen.
Guter Heinrich und Gemüseampfer
Guter Heinrich und Gemüseampfer sind Stauden, die beide schon früh im Jahr austreiben und frisches Grün in der gemüsearmen Zeit liefern. Gemüseampfer bildet üppige Stauden, ist sehr ertragreich und seine Blätter sind milder als Sauerampfer. Vom Guten Heinrich sollten nur die jungen Blätter genutzt werden, mit zunehmendem Alter werden sie bitterer und der Oxalsäuregehalt steigt. Wenn er ab Mai in Blüte geht, können auch die jungen Blütenstände gedünstet gegessen werden.
Roter Meier
In unseren Breitengraden wurden er genau wie die Melden als Gemüse verwendet, ist aber in Vergessenheit geraten – zu unrecht leider. Der Rote Meier ist nicht nur robust und lässt sich leicht im Garten oder im Kübel ziehen, er ist auch sehr zart und lecker und sehr gesund. Das tolle ist, man kann auch die Blütenstände und oberen Stängel mitessen. Die Blätter enthalten viel Vitamin C, Carotinoide, Eisen und Kalzium und können sowohl roh als Salat, als auch gedünstet wie Spinat gegessen werden. Beim Kochen verlieren sie ihre typisch rote Farbe. Im Gegensatz zum Spinat enthält der Roten Meier übrigens keine Oxalsäure und ist deshalb milder und bekömmlicher. Das ist ein wirkliches Argument, denn zu manchen Zeiten befindet sich ja schnell ein Überhang an oxalsäurehaltigen Pflanzen im Garten. Im Garten oder im Kübel kann ein Roter Meier bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Er ist relativ anspruchslos und widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge. So mögen z.B. Schnecken die rauen Blätter nicht und weichen lieber auf andere Pflanzen aus. Die Aussaat erfolgt je nach Wetterlage wischen Ende April und Anfang Mai, der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte mindestens 25 Zentimeter betragen. Überschüssige Keimlinge kann man bereits als leckere Sprossen im Salat verwenden. Während eines Jahres kann man mehrmals ernten. Auch hier bitte aufpassen, wenn die Pflanzen in Blüte gehen. Sie Samen sich dann unglaublich aus. Wenn man nicht aufpasst, ist der Garten in der nächsten Saison voll mit kleinen Nachkömmlingen. so viel könnt Ihr dann gar nicht essen, wie es da überall heraussprießt.
Speisechrysantheme
Die Speisechrysantheme ist ein wenig bekanntes Würzkraut der fernöstlichen Küche. Verwendet werden die jungen Blätter, Knospen und Blüten – roh in Salaten oder als Gemüse, die Blätter traditionell in Suppen und Eintöpfen. Ihr interessantes Aroma erinnert in Spuren an Petersilie und Rucola. Da sie schnell ihre Struktur verlieren werden sie erst im letzten Augenblick zugegeben. Die zartgelben Blüten sich sehr gut als essbare Dekoration verwendbar. Aus den Blüten kann man einen herzhaften Tee zubereiten, der ein bisschen im Geschmack an Kamille erinnert, nur wesentlich kräftiger ist. Ab einer Wuchshöhe von etwa 20 Zentimetern kann die Speisechrysantheme durch einfaches Abbrechen geerntet werden. Sie bildet dann schnell neue Seitentriebe aus. Die Pflanze ist auch für große Schalen und Kübel sowie für den Balkon geeignet. Auch hier bitte wieder mit dem unkontrolliertem Aussamen aufpassen.
Samenversandt
Da ich einen Menge Samen aus dem letzten Jahr über habe, verschicke ich Sie gerne auf Anfrage:
Roter Meier, Rotschwarze Melde, Spinatbaum, Speisechrysantheme
Das Porto von 1-2- Euro könnt ihr mir am besten per Paypal ersetzen. Die Email-Adresse findet ihr auf meinem Blog www.greenferment.blogspot.com rechts oben. Einfach draufklicken.
Ich hoffe, ich habe euer Interesse geweckt, diese alten Sorten einmal auszuprobieren. Es lohnt sich.
Shalom, Rivkah
- Beschneidung im Herzen oder im Fleisch, Teil 1 - 12. März 2024
- Introduction to the 2024 Solar Eclipse Jim Staley - 10. März 2024
- Hurerei als Metapher für Götzendienst – Episode 192 - 5. März 2024