Komm heraus aus ihr, mein Volk – Teil 5
So wählt euch heute, wem ihr dienen wollt
2. Chron 15,2
„Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen.“
In 1. Könige 18,21 stellt Elia das Volk vor eine lebenswichtige Entscheidung:
„Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts.“
Zunz übersetzt hier:
„Wie lange noch wollt ihr hüpfen auf die beiden Zweige.“
Hinken ist etwas Beschwerliches. Hüpfen drückt Leichtigkeit aus. Einem Götzen nachzuwandeln, in den Systemen zu agieren, ist „mitunter“ ziemlich beschwerlich. Es beschwert, weil wir unter ihrer Knechtschaft, nach ihren Vorgaben, nach ihren Mandaten leben müssen. Das Wort „Zweig“ hat gleich eine ganze Reihe von Assoziationen bei mir ausgelöst. Ein Zweig gehört zu einem Baum, und hier musste ich gleich an die beiden Bäume im Garten denken. Ich musste auch daran denken, dass es oft ganz leicht ist von einem Baum (Leben/Geist) auf den anderen (Tod/Seele und Fleisch) zu hüpfen. Wie oft schafft es die Schlage, uns von dem einen wahren Baum auf den anderen zu locken.
Frage: Auf welchem Ast sitzt du gerade?
Welchem Gott dienen wir? Dienen wir dem Gott der Systeme? oder dem Gott des ewigen Reiches Gottes? Die Systeme werden zerschlagen – Gottes Reich ist ein ewiges Reich.
Es verschlägt uns oftmals die Sprache – wie dem Volk auf dem Karmel –, wenn wir vor eine konkrete Wahl gestellt werden. Und warum verschlägt es uns die Sprache? Weil wir bloßgestellt, ins Licht gerückt wurden, weil wir sozusagen angesichts der vielen Systeme, in denen wir leben und auf die wir uns verlassen (berechtigt oder unberechtigt), von unserer Sünde bzw. von unserem In-der-Seele-Leben, unserem „Götzendienst“ überführt worden sind.
Elia nimmt kein Blatt vor den Mund. Er sagt dem König ins Gesicht, dass er – Ahab – des Herrn Gebote verlassen hat und den Baalen (Plural) nachwandelt. Und er stellt auch das Volk vor die Entscheidung: Gott oder Baal(e). Im Buch Josua hatte Josua das Volk ebenfalls vor die Entscheidung gestellt. Wir lesen in Josua 24,14: „So dient nun dem Herrn und dient ihm treulich und rechtschaffen und lasst fahren die Götter (das erinnert mich an: „lasst fahren die Torheit und lebt (denn ansonsten bringt die Torheit euch den Tod) und schreitet einher auf dem Weg der Einsicht“, Spr. 9,6), denen eure Väter gedient haben jenseits des Euphratstroms und in Ägypten, und dient dem Herrn. Gefällt es euch aber nicht dem Herrn zu dienen, so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter gedient haben jenseits des Stroms, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn (JHWH) dienen.“
Daraufhin macht das Volk dem Josua eine klare Ansage (während es bei Elia erst einmal geschwiegen hat), wobei es noch einmal aufzählt und unterstreicht, was Gott in der Vergangenheit alles für das Volk getan hat: Es zählt auf, wie der Herr es aus Ägypten, der Knechtschaft, geführt, wie Gott große Zeichen getan, wie Er das Volk auf dem ganzen Weg behütet hat, und wie er die Völker, vornehmlich die Amoriter, in deren Land sie wohnten, vor ihnen ausgestoßen hat. Nach dieser Reflektion dessen, was Gott für sie in der Vergangenheit alles getan hat, sagt nun das Volk mit Nachdruck: „Darum wollen wir auch dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.“
Jetzt führt ihnen Josua aber trotzdem noch einmal klar vor Augen: „Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient, so wird er sich abwenden und euch plagen und euch ausrotten, nachdem Er euch Gutes getan hatte. Das Volk aber sprach zu Josua: Nein, sondern wir wollen dem Herrn dienen.“
Dass das Volk hier nochmals alles aufzählt, was Gott in der Vergangenheit für es getan hat, hat mich tief berührt. Es hat mich an den Schabbat und die Feste erinnert, die wir ja auch im Gedenken an das, was JHWH alles für sein Volk, für uns, getan hat, feiern. Wenn ich darüber nachdenke, erfüllt es mich mit tiefer Dankbarkeit, insbesondere, wenn ich bedenke, aus was er mich persönlich schon herausgeholt hat und noch weiter herausholen wird. Er wird mich auch aus den Systemen herausholen bzw. mir den Weg heraus zeigen und ebnen – wenn ich mein Herz ganz ihm zuneige.
Er stattet uns mit allem aus, was dazu nötig ist; es geht dabei aber darum, auf welchen Ast wir hüpfen oder auf welchem Ast wir sitzen; es geht um unser Herz, und es geht um unser Vertrauen.
Das Volk hat hier eine klare Entscheidung für den Herrn und gegen die Götzen getroffen. Deshalb fordert sie Josua nun auf: „So tut nun von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und neigt euer Herz zu dem Herrn, dem Gott Israels.“ Entweder / Oder
Ich möchte an dieser Stelle auf Hiskias Herz und sein Vertrauen auf Gott zu sprechen kommen. Denn ohne die Umwandlung unseres Herzens, ohne dass wir unser Herz ganz dem Herrn zuneigen, und ohne völliges Vertrauen auf Gott wird es uns nicht möglich sein, uns auch nur aus einem einzigen System heraus zu lösen und aus den Systemen herauszukommen. Die Selbstverständlichkeit der Systeme und ihre scheinbare absolute Notwendigkeit halten uns in ihnen fest.
Von Hiskia heißt es in 2. Könige 18,3-8:
3 Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Vater David.
4 Er entfernte die Höhen (falsche Orte der Anbetung) und zerbrach die Steinmale (Festigkeit der Systeme; scheinbare Unerschütterlichkeit) und hieb das Bild der Aschera (Fruchtbarkeit) um und zerschlug die eherne Schlange (Symbol der Medizin), die Mose gemacht hatte. Denn bis zu dieser Zeit hatte ihr Israel geräuchert und man nannte sie Nehuschtan. (Nehuschtan heißt „ehern“ = hart, fest – wurde wie ein Götze angebetet) (Jedes System hat auch einen Namen. Es wird genannt nach dem, was es ist bzw. bewirken soll.)
5. Er vertraute dem Herrn, dem Gott Israels, so dass unter allen Königen von Juda seinesgleichen nach ihm nicht war noch vor ihm gewesen ist. Er hing dem Herrn an (1.Kor. 6,17, und nicht der Hure Babylon) und wich nicht von ihm ab und hielt seine Gebote, die der Herr dem Mose geboten hatte.
Und der Herr war mit ihm, und alles, was er sich vornahm, gelang ihm. Und er wurde abtrünnig vom König von Assyrien und war ihm nicht mehr untertan.
8 Er schlug auch die Philister (ein Bild für unser Fleisch) bis nach Gaza und seinem Gebiet, von den Wachttürmen bis zu den festen Städten.
Aufgrund seiner absoluten Hinwendung zu Gott wendet sich Hiskia vom König von Assyrien ab, er ist ihm nicht länger untertan und zahlt ihm somit auch keinen Tribut mehr. Hinwendung heißt gleichzeitig auch Abwendung. Will ich mich zu jemandem hinwenden, muss ich mich notwendigerweise von jemand anderem oder etwas anderem abwenden. Es ist nicht möglich, auf zwei Ästen gleichzeitig zu sitzen.
Ein Herausgehen aus den Systemen ist uns nur aufgrund einer solchen absoluten Hinwendung zu Gott und gleichzeitigen Abwendung von den Götzen, den Systemen, möglich. Und Hiskia ging mit gutem Beispiel voran, denn er hörte auf, Tribut zu zahlen. Es geht schon lange nicht mehr nur um unser Wissen. Auch wenn ich alles weiß in Bezug auf Endzeitgeschehen, in Bezug auf Babylon, auf Gebote oder Wort Gottes, in Bezug auf den größeren Exodus usw., wird mir das in der Trübsal nicht helfen, wenn mein Herz nicht ganz auf Gott selbst, auf Jeschua ausgerichtet ist. In 5. Mose 6,4 werden wir zur Liebe und zum Gehorsam dem Herrn gegenüber ermahnt, dort heißt es: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft“ (siehe auch Offb. 2,7). Woran hängt dein Herz? Hängt es noch an den Systemen, allen voran an dem Finanz- und/oder Gesundheitssystem? –
Das alleinige Wissen also (wie es auch die 5 törichten Jungfrauen hatten) wird mich vor dem Feind nicht schützen, denn dieser ist sofort auf dem Plan, sobald ich mich auch nur ganz vorsichtig mit einem Fuß aus einem System heraustaste. Gott aber auch – ich meine, Gott ist auch sofort auf dem Plan, um uns zu ermutigen, zu stärken und zu unterstützen und vor allem zu helfen. In seinem Wort finden wir zu jedem System eine göttliche „Alternative“, die wir in Anspruch nehmen können.
Im Zuge Hiskias absoluter Hinwendung zu Gott, wandte er sich – wie schon gesagt – vom König von Assyrien, Sanherib, ab. Er wollte sich nicht mehr von ihm unterjochen lassen und stoppte (ohne weiteres) die Tributzahlungen an ihn. Diese Zahlungen stellten aber eine Art Versicherung dar, aufgrund derer Sanherib nicht kommen und gegen ihn kämpfen würde. Sie waren sozusagen eine Absicherung (?), eine „Vorauszahlung“, die mehr oder weniger garantierte (?), dass der Feind nicht angreifen würde.
Wo zahlen wir dem Feind noch Tribut? Und sind wir wirklich dadurch vor ihm sicher???
Verärgert über Hiskias Handlungsweise zieht „Sanherib herauf gegen alle festen Städte Judas“ und nimmt sie ein. Da lässt Hiskia ihm sagen, dass ihm die Sache mit dem Tribut leidtut und dass er ihm geben werde, was er – Sanherib – ihm auferlegt. Ist Hiskia hier „eingeknickt“? Sanherib fordert nun 300 Zentner Silber und dreißig Zentner Gold – eine astronomisch hohe Summe. Dieser Anti-Christ der Generation Hiskias ist auf Silber und Gold aus und vor allem auf Menschenseelen – denn das stärkt seine Macht –, wobei das Volk auf der anderen Seite verarmt. (Klingelt da etwas bei uns?)
Kommen wir zurück zu Hiskia und wie er mit der Forderung Sanheribs umgegangen ist. Er gibt ihm alles Silber aus dem Haus des Herrn und aus den Schätzen des Königs und Gold sogar von den Türen des Tempels, Türen, die er selbst mit Gold hat überziehen lassen. Mehr hatte er wohl nicht und möglicherweise reichte das bei Weitem nicht an das von Sanherib Geforderte heran. Es ist menschlich gesehen auch nicht möglich, die Gier des Feindes zufrieden zu stellen. Wenn du ihm den kleinen Finger reichst, nimmt er nicht nur die ganze Hand ….. Er will dein ganzes Leben.
15 So gab Hiskia all das Silber, das sich im Hause des Herrn und in den Schätzen des Hauses des Königs fand.
16 Zur selben Zeit zerbrach Hiskia, der König von Juda, die Türen am Tempel des Herrn und das Goldblech, das er selbst hatte darüberziehen lassen, und gab es dem König von Assyrien.
17 Und der König von Assyrien sandte den Tartan und den Rabsaris und den Rabschake von Lachisch zum König Hiskia mit großer Heeresmacht nach Jerusalem (Jerusalem ist auch ein Bild auf uns, weil er in uns wohnt), und sie zogen hinauf. Und als sie hinkamen, hielten sie an der Wasserleitung des oberen Teiches, der an der Straße bei dem Acker des Walkers liegt.
18 Und sie riefen nach dem Könige. Da kamen zu ihnen heraus der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs.
19 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem König Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast?
20 Meinst du, bloße Worte seien schon Rat und Macht zum Kämpfen? Auf wen verlässt du dich denn, dass du von mir abtrünnig geworden bist? (Er verspottet Hiskia und er verspottet Gott selbst)
Offensichtlich war also das, was der König Hiskia dem König von Assyrien an Silber und Gold gegeben hatte, nicht ausreichend, denn jetzt schickt der König von Assyrien seinen Feldhauptmann, den Rabschake, um Hiskia einzuschüchtern. Wie macht er das? Durch sogenannte psychologische Kampfführung. Er versucht, das Vertrauen, das Hiskia zu Gott hat, zu erschüttern. Und genau da setzt der Feind auch bei uns an: er untergräbt, stellt infrage, verhöhnt und macht lächerlich. „Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast?“. „Auf wen verlässt du dich denn, dass du von mir (dem König von Assyrien!!!) abtrünnig geworden bist?“ (V.22). „Verlässt du dich auf Ägypten? (Hiskia war tatsächlich Ägypten um Hilfe angegangen – V.21) oder verlässt du dich gar auf den Herrn?“
Gehen wir an dieser Stelle einmal in uns und stellen uns selbst diese Frage: „Auf wen oder was verlassen wir uns (noch)?“ Verlassen wir uns auf „Babylon“? Ehrliche Antwort? Ja, ich verlasse mich (noch) auf die Systeme. „Es geht scheinbar (noch) nicht anders“. Und wenn wir uns aufmachen, aus den Gefängnissen Babylons herauszukommen, indem wir unser Vertrauen ganz auf unseren Gott setzen, zieht der Feind herauf und belagert uns, um das möglichst zu verhindern – um uns zu zeigen: Ich bin stärker als dein Gott. Er belagert uns, stellt uns infrage, verunsichert uns, so wie die Schlange das ganz am Anfang auch getan hat. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Der König von Assyrien fährt dabei nicht nur eine einzige Strategie (die der psychologischen Kampfführung), nein, er macht auch Vorschläge zur Güte, er bietet – „Freundschaft“ an ….., wenn man denn zu ihm heraus kommt: „Kommt zu mir heraus ….“ Das ist die Bedingung. Er benutzt hier sogar äußerst ähnliche Worte, wie Gott sie zu seinem Volk gesprochen hat: „Kommt heraus aus ihr, mein Volk“. Gott ruft heraus, Er ruft uns aus den babylonischen Systemen heraus. Aber auch der Feind ruft heraus: Er ruft heraus aus Jerusalem, heraus aus dem Vertrauen auf Gott, heraus aus dem Glauben, heraus aus dem Geist, heraus aus dem Wort, heraus aus dem, was Gott gesagt hat, heraus, heraus, heraus – zu ihm, dem Anti-Christen, dem Feind, dem Gegenspieler des einzig wahren Gottes. Wenn ihr heraus kommt und Freundschaft mit mir schließt, dann gebe ich euch: Weinstock, Feigenbaum, Brunnen, Essen und Trinken usw., und ich hole euch in ein Land, das eurem Land gleich ist … (welch vermessene Lüge). Er fordert also auf, die Seiten zu wechseln, auf den anderen Ast zu hüpfen. Dabei malt er dem Volk ein Bild von einem satten Leben in einem satten „guten Land“, statt „Tod“, vor Augen – Leben durch Essen und Trinken (gegen die herrschende Hungersnot – V. 31). Es geht (wieder einmal) um Essen und Trinken, um „Brot“ und „Wasser“ (praktisch und geistlich). Das alles bekommen sie aber nur, wenn sie zu ihm heraus kommen. Das erinnert mich schon wieder an die Torheit, die an der Kreuzung des Weges steht, ruft und anbietet, was man zum „Leben“ und darüber hinaus braucht, wenn man denn zu ihr kommt bzw. hineingeht, sich für sie entscheidet. Was man dann aber letztendlich bei oder von ihr erhält, ist am Ende der Tod, nichts anderes als Tod. Genau so bietet auch der König von Assyrien „Köstlichkeiten“ an, wie Korn, Wein, Brot, Weinberge, Ölbäume, Honig (ein Bild auf das Wort Gottes), und ist dazu noch so vermessen zu erklären, dass Hiskia das Volk verführt, obwohl Sanherib doch gerade selbst dabei ist, Hiskia einschließlich Volk zu verführen. Er verleumdet Hiskia, um das Volk gegen den König aufzubringen und es auf seine Seite zu ziehen:
„Lasst euch von Hiskia nicht betrügen, denn er vermag euch nicht zu erretten aus meiner Hand. Und lasst euch von Hiskia nicht vertrösten auf den Herrn, wenn er sagt: Der Herr wird uns erretten und diese Stadt wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien gegeben werden. Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Schließt Freundschaft mit mir und kommt zu mir heraus.“
Freundschaft gegen Kapitulation. Da riecht man doch förmlich Lunte.
Wenn wir diese Geschichte in der Bibel lesen, sehen wir natürlich sofort, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Können wir das aber auch im wirklichen Leben präzise unterscheiden? Es ist von außen betrachtet nicht immer alles so offensichtlich wie in dieser Geschichte. Wo kommt die Schlange auf uns zu und bietet uns all diese guten Sachen, die wir zum Leben brauchen, an und lockt uns unbemerkt heraus aus unserem Vertrauen auf den Herrn? – und schon sind wir auf den anderen Ast gehüpft. Oft merken wir es erst, wenn es schon zu spät ist, da uns ja ein sogenannter Freund ein super Angebot gemacht und Hilfe in Aussicht gestellt hat.
Der Rabschake stellt den König von Assyrien und dessen Heeresmacht als allmächtig hin, indem er erklärt, dass keiner von den Göttern der Völker auch nur irgendeines dieser Völker hat retten können vor der Heeresmacht der Assyrer, und dass selbst der Herr Jerusalem nicht wird retten können. Dass er hier den wahren Gott auf die gleiche Stufe mit den Götzen der Völker stellt, ist zu allem anderen eine ungeheuerliche Lästerung des Namens und der Person Gottes, und es entbehrt jeglicher Furcht des Herrn.
Wie reagiert Hiskia auf diese Verleumdungen, diese Drohungen und falschen Versprechen? Er zerreißt seine Kleider, womit er Abscheu und Entsetzen über diese Gotteslästerung zum Ausdruck bringt. Er zerreißt seine Kleider, legt einen Sack an und geht in das Haus des Herrn.
Wir leben in einer Welt, wo viele Menschen um uns herum mit Worten und/oder Taten den allmächtigen Gott unaufhörlich lästern, meistens ganz bewusst und mit Absicht (oftmals auch unbewusst). Wir haben gerade eine „Plage“ hinter uns. War das nicht eine Zeit der Verleumdungen, der Drohungen und der falschen Versprechen? Wie sind wir damit umgegangen? War unsere erste Reaktion die, uns an den Herrn zu wenden, ins Haus des Herrn zu gehen? in unseren Geist, ins Gebet oder/und zu Gleichgesinnten? Hiskia schickt zum Propheten Jesaja, zu einem „Mann Gottes“, wie die Bibel die Propheten bezeichnet. Mit wem teilen wir unsere Probleme? Gehen wir zu „egal wem“, Hauptsache, ich kann mir den Kropf leeren? Oder gehen wir zu solchen, die den Herrn kennen, die vom Herrn hören, und die uns „ehrlich“ sagen, was Sache ist? – zu solchen, die gleichen Sinnes sind und dem Herrn von ganzem Herzen nachfolgen?
Jesaja kann die von Hiskia zu ihm Gesandten mit einem Wort vom Herrn beruhigen.
Und was der Feind Hiskia jetzt durch einen von seinem Boten gebrachten Brief sagen lässt, überschreitet das Maß an Dreistigkeit bei Weitem. Er stellt Gott als Betrüger hin. „Lass dich von deinem Gott nicht betrügen, auf den du dich verlässt und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, dass sie den Bann an ihnen vollstreckten, und du allein solltest errettet werden?
Der Feind will, dass Hiskia Gott und seine Macht anzweifelt, indem er ihm vermittelt: „Ich kriege dich, ich habe auch alle anderen gekriegt – du wirst keine Ausnahme sein. Der Feind ist sich seiner Sache so sicher, weil er nicht weiß, weil er nicht erkannt hat, mit wem er es hier tatsächlich zu tun hat, denn die Götter der anderen Völker haben ja auch wirklich nichts gegen Sanherib und die Könige Assyriens vor ihm ausrichten können – er hatte alle Völker samt ihren Göttern besiegt.
Wie reagiert Hiskia auf diese weitere briefliche Einschüchterung? Er reagiert wie gehabt. Er geht ins Haus des Herrn, breitet den Brief vor JHWH aus und betet. Und das erste, was er zu JHWH sagt, ist: Herr, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, Du bist allein Gott über alle Königreiche (über alle Systeme) auf Erden …
Der König von Assyrien wollte Hiskia klar machen, dass er selbst der alleinige Gott und Herrscher über alle Völker sei. Welch eine Vermessenheit. Das sollte dem Volk während einer Plage auch vor Augen geführt werden – dass es da nämlich „jemanden“ gibt, der über die ganze Welt herrschen kann, wenn er das denn wollte.
Wie reagieren wir, wenn wir uns in einer (scheinbar) aussichtslosen Situation (wie Hiskia und das Volk) befinden, und der Feind kommt, um uns aufgrund dessen einzuschüchtern? Vertrauen wir dann dem Herrn und Seinem Wort, vertrauen wir auf das, was er uns zugesagt hat (Ps. 33,4)?
Da, wo wir dem Wort nicht glauben, stellen auch wir Gott als Betrüger hin.
Hiskia stellt das vor Gott klar: Du allein bist Gott (der Herrscher). Der Feind will mittels der Systeme über uns herrschen, und offensichtlich tut er das auch. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. Vielleicht sollten wir die Worte des Gebets des Hiskia übernehmen und proklamieren: Du allein bist Gott!!! Errette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erkennen, dass du, Herr, allein Gott bist. Errette uns aus den Systemen, damit alle erkennen, dass du, Herr, allein Gott bist!! Dass du auf unserer Seite bist, dass du uns errettest, versorgst, heilst, führst, leitest und, und, und. Du allein bist Gott, errette uns von den Götzen.
Bei diesem Kampf im Universum geht und ging es schon immer darum, wer Gott ist, d.h., wer im Universum der Herr, der Herrscher, ist, und wem wir unser Herz zuneigen. Der Kampf geht um die Anbetung und um die Menschenseelen.
In Spr. 3,5 lesen wir:
Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand (verlass dich auch nicht auf die Systeme, sie werden doch alle erschüttert werden), gedenke an ihn in allen deinen Wegen (in allen Systemen), so wird er dich recht führen (heraus aus den Systemen).
E. K.
- “Den Messias in SUKKOT finden” / WECKRUF FÜR DIE BRAUT – Episode 220 - 6. Oktober 2024
- Nugget zu Parascha “Ha’azinu” - 4. Oktober 2024
- Den Messias in YOM KIPPUR finden” / WECKRUF FÜR DIE BRAUT – Episode 219 - 4. Oktober 2024