Ihr Engelein kommet…! Ist die Interaktion mit Engeln biblisch?
Angeregt wurde dieser Beitrag durch eine Videoserie eines christlichen Predigers über die ‚Interaktion mit Engeln‘.
Ich habe mir die Videos angeschaut und fand es zunächst interessant, ja fast verlockend:
„- Da sind dienstbare Geister, die uns Menschen von Gott zur Verfügung gestellt werden, die selbstlos darauf warten, von den Gläubigen um Hilfe und Unterstützung gebeten zu werden….
– Wenn die Engel von den Menschen im Glauben eingeladen werden, handeln sie, indem sie beschützen, helfen, bewahren usw. ….
– Es gilt also ‚die Welt dieser anderen Dimension‘ zu entdecken und in Anspruch zu nehmen.
So wie wir ‚Dämonen austreiben‘ und Autorität über die ‚Mächte der Finsternis‘ ausüben, gilt es auch im Bereich der positiven Engelwesen mit dem Wort Gottes zu interagieren und die von Gott geschaffenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Engel warten sehr drauf!
– Wenn wir das tun, leben wir in einer ganz anderen Dimension des Glaubens mit neuen Möglichkeiten, natürlich alles zur Ehre Gottes…
– Wenn wir diese wunderbare Realität der Interaktion mit Engeln nicht erleben, liegt dies oftmals an einer falschen Theologie, die dies untersagt, bzw. leugnet….“.
Soweit meine Wiedergabe dessen, was ich aus der Botschaft des Predigers wahrgenommen habe.
Wirklich verlockend erschien es mir, sozusagen vom ‚obersten Chef‘ persönlich bereitgestelltes ‚Dienstpersonal‘ zu haben, das mir auf Anfrage selbstlos zur Verfügung steht.
Als Gläubige kann ich – gemäß meines Glaubens – den Engeln Anweisungen und Befehle geben und ich erlebe eine erweiterte Dimension der Herrlichkeit Gottes!?
Ist das wirklich so? Steht mir da eine ganz neue Handlungsperspektive in der himmlischen Welt zur Verfügung?
Kann das sein, dass ich all die Jahre und Jahrzehnte meines Glaubenslebens etwas Entscheidendes verpasst habe, das es nun zu entdecken gilt?
Ich tat, was immer hilft:
Ich betete um Erkenntnis aus dem WORT ELOHIMS (Psalm 119) und Wegweisung durch seinen Geist.
Joh.16.13: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten..“ Ich betete um den Geist der Geisterunterscheidung.
In der folgenden Nacht hatte ich noch in der „ersten Nachtwache“ einen Traum, der mich aufwachen ließ und den ich sofort aufschrieb, denn ich hatte klar den Eindruck, dass dies das Reden des Vaters zu mir war. (Am Abend vorher hatten wir u.a. noch eine Auslegung von Monte Judah zur aktuellen Torahportion gehört, in der es um Gottes Wegweisung in den Träumen Josephs ging…).
In meinem TRAUM war ich in meinem Elternhaus und ich sah durchs Küchenfenster einen roten Wagen vorfahren mit zwei Männern vorne und Frauen auf der Rückbank…
Zuerst dachte ich, es seien liebe Verwandte von mir, die zu Besuch kämen.
Noch ehe ich mich versehen konnte, entpuppte sich der Besuch aber als eine ganz böse, finstere Person, die voller Dämonen war und in unser Haus wollte, um uns/mir großen Schaden zuzufügen!!
Meine Mutter hatte dies scheinbar vorab erkannt und lief zur Haustür, schloss diese ab und schob den Metallriegel vor die Tür.
Dann versuchte diese böse, teuflische Person/Frau mit Gewalt das kleine Fenster neben der Haustüre zu öffnen, um Einlass zu bekommen.
Mutter drückte mit viel Kraft dagegen und es gelang ihr, das Fenster endgültig zu schließen.
Ich half ihr dabei. So war die Gefahr vorüber, aber der Schrecken saß uns in den Gliedern.
Ich wußte direkt beim Aufwachen, dieser Traum ist eine Warnung, dass der auf den ersten Eindruck „nette Besuch“ sich als eine ernsthafte, böse und gefährliche Bedrohung entpuppen kann.
Deshalb gilt es, wachsam zu sein, Türen und Fenster zu bewachen und zu verschließen, damit der Feind kein Einfallstor hat.
Ich weiß, daß im Bereich der Esoterik Engelwesen, Lichtgestalten usw. zur Normalität gehören und dass bei vielen Christen die Engel nicht nur zur Zeit des Baumfestes an Bedeutung gewinnen.
Die Schrift sagt in 2. Kor. 11.13-14:
„Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Messias verkleiden.
Und das ist nicht verwunderlich, denn der satan selbst verkleidet sich als ein ENGEL des LICHTS.“
Ich verstehe also, dass gerade bei Wesen aus der unsichtbaren Welt ein klares Unterscheidungsvermögen anhand der SCHRIFT und mit dem GEIST der UNTERSCHEIDUNG erforderlich ist, sowohl in Bezug auf die Wesen selbst, unseren Umgang mit ihnen, als auch mit den Arbeitern, die darüber lehren.
Um es vorwegzunehmen:
Meine Studien der ganzen geoffenbarten Schrift (also AT und NT), verschiedener Bibellexika, Kommentaren usw. zeigen mir, dass es aus dem Gesamtzeugnis der Schrift KEINE Grundlage dafür gibt, daß wir MENSCHEN mit den Engeln interagieren sollen. Im Gegenteil: Es bestätigt sich, dass der HERR der HEERSCHAREN die Anweisungen, Befehle und Order an die Engel gibt!
Aus meinem jetzigen Erkenntnisstand ist jegliche Lehre, dass es grundsätzlich dem gläubigen Menschen offen steht (es ihm erlaubt ist, er dazu eingeladen ist..), mit den Engeln zu interagieren, eine IRRLEHRE.
Als Begründung möchte ich zunächst eine zentrale Begebenheit erwähnen, die Gefangennahme YESHUAS aus Math.26,47-56: Judas hatte ihn mit dem Kuss verraten und sie kamen mit Schwertern und Stöcken, um ihn wie einen Räuber gefangen zu nehmen… Yeshua weiß, dass dies alles so geschehen muß, damit die Schrift der Propheten erfüllt würde. ER sagt:
„Oder meinst du, ich könnte jetzt nicht MEINEN VATER BITTEN, und ER würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken?“ Vers 53.
Yeshua ruft nicht die Engel, er sagt auch NICHT: ‚Oder meinst du nicht, ICH könnte jetzt mehr als zwölf Legionen Engel rufen?‘ NEIN, er sagt: „Ich könnte den VATER bitten, und ER WÜRDE DIE ENGEL SCHICKEN!“ Obwohl er in dieser starken, lebensbedrohlichen Bedrängnis ist, würde er sich nicht unmittelbar an die Engel wenden, sondern den Vater bitten, dass dieser den Engeln die Order gibt! Welche Demut und welch ein Verständnis von der himmlischen Hierarchie!
Der Knecht ist nicht über den Meister!
Ich bleibe bei unserem Vorbild Yeshua:
Als der teufel Yeshua versucht, zitiert er Ps. 91:
Math. 4, 6-11: „Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich hinab, denn es steht geschrieben:
‚ER wird seinen Engeln um deinetwillen BEFEHL GEBEN, und sie werden dich auf den Händen tragen‘.
…Yeshua spricht zu ihm: Wiederum steht geschrieben: ‚Du sollst den HERRN, deinen Elohim nicht versuchen‘ und später sagt Yeshua:
Weiche satan! Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst den HERRN, deinen Elohim, anbeten und ihm allein dienen‘!“
Da verließ ihn der teufel; und siehe, ENGEL traten hinzu und dienten ihm.
Wir sehen hier dreierlei:
1. Schon in den Psalmen heißt es, das ER, DER HERR, den Engeln Befehl gibt.
Das weiß selbst der Feind.
2. Yeshua befiehlt zwar dem Feind: „Weiche satan!“
3. Es wird aber NICHTS davon berichtet, daß Yeshua die Engel rief.
Deshalb ist davon auszugehen, dass wie an den vielen anderen Stellen in der Schrift, der HERR selbst die Engel sandte, damit sie zu Yeshua traten und ihm dienten.
Welch ein Vertrauen in den VATER und welch eine liebevolle Fürsorge des himmlischen Vaters, dass ER seinem geliebten Sohn seine Diener sendet!
Zurück zum Gesamtzeugnis der Schrift:
In 1. Mose 6.2 wird uns berichtet, „da sahen die ‚Göttersöhne/Engelwesen‘ dass die Töchter der Menschen schön waren und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen, die ihnen gefielen.
Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer in dem Menschen rechten, denn er ist ja Fleisch.“
Vers 5: „Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde und es betrübte ihn in seinem Herzen.“ Er schickt die Sintflut.
Offensichtlich hat den HERRN die Vermischung von himmlischen Wesen mit den Menschen nicht gefallen. Will er, dass dort die Grenze nicht überschritten wird?
Hat dies etwas damit zu tun, dass IHM die Ehre allein gehören soll?
In Kol. 2.18 ist eine Stelle, die vor der Verehrung der Engel warnt:
„Lasst nicht zu, dass euch irgendjemand um den Kampfpreis bringt, indem er sich in Demut und VEREHRUNG von ENGELN GEFÄLLT und sich in Sachen einlässt, die er nicht gesehen hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen ist von seiner fleischlichen Gesinnung.“
Engel sind Boten, Diener, Anbeter, sie behüten, begleiten und sie vollstrecken das Gericht.
Schaut mal anhand der Konkordanz, welch ein komplexes, vielschichtiges Zeugnis über die Engel gegeben ist, sooo spannend!
Es gibt jedoch in der Schrift KEINEN BELEG dafür, dass MENSCHEN den Engeln Anweisungen oder Befehle gegeben haben.
DER HERR IST IMMER der HANDELNDE:
ER gibt souverän von sich aus, also initiativ, das Kommando und wir dürfen darum bitten, dass ER, der oberste Dienstherr, seinen Engel „Dienstanweisungen“ gibt.
Und das ist gut so, denn ER ist der HERR der HEERSCHAREN!
Psalm 34.8: Der ENGEL des HERRN lagert sich um die her, die IHN fürchten und ER rettet sie.
HALLELUYAH! AMEN!
Bracha