10 Comments

  1. Uta Schmidt
    18. Dezember 2014 @ 15:14

    Ehrlich gesagt fand ich gerade das das schrecklichste an Gott: Dass er uns einen freien Willen gab. Ich muss sagen, dass diese Tatsache mich derart verunsichert hat. Die Menschen in der Welt haben oft sehr fixierte Vorstellungen wie das Leben zu funktionieren hat. Menschen die ihr Leben bewusst gegen Gott gestalten, haben auch ihre Gesetzmäßigkeiten, und das tun sie oft sehr konsequent. Wenn dann Fehler geschehen, geht es recht gnadenlos zu. Sie brauchen immmer einen Schuldigen. Wie soll da Umkehr möglich sein? Wie kann ich dem Teufelskreis entkommen? Aber wenn man/frau das Spiel mit dem freien Willen lange genug mitgespielt hat, begreift man/frau, dass es einer besonderen Kraft bedarf das Magnetfeld des Eigenwillens wieder zu verlassen. Unser eigener Eigenwille hat sich auch magnetisch aufgeladen und wir kleben an der Welt wie die Stubenfliege am Fliegenfänger. Es bedarf eines göttlichen Eingreifens, damit sein Wille den meinen überwindet. Sein Geist löst uns aus und belebt uns und wir werden endlich frei seinen Willen zu erfassen und zu tun. Jetzt erst verstehe ich auch warum Gott uns einen freien Willen gab…..nämlich damit wir den Preis, den es IHN gekostet hat wirklich zu schätzen wissen. Gott will keine Marionetten, er will Kinder die seinen Schmerz um seine gefallenen Geschöpfe mittragen. Wir leben in einer sterbenden Welt und wir sind sehr darauf angewiesen, dass Gottes Geist uns als Lichtträger gebrauchen kann. Wie oft geht uns fast der Akku aus, wenn wir von Zweiflern umgeben sind und gerade etwas perplex sind weil mal wieder jemand von seinem freien Unwillen Gebrauch macht, und gerade seinen Eigenwillen feiert, Wir dagegen sind gerufen dem Sohn Gottes in uns Raum zu geben. ER sucht sich doch eine Wohnung/ Sukka in uns. Chanukah ist ein guter Zeitpunkt das zu realisieren
    In diesem Spannungsfeld ist der Wille Gottes unser Ratgeber welcher Leben in uns möglich macht. So jedenfalls habe ich das verstehen gelernt.
    Jetzt finde ich Eigensinn nur noch lächerlich.
    Paulus sagt dazu: macht mir keine unötige Mühe. Nein lieber Apostel ich will dich nicht nerven. Danke dass du bei deinem grossen Schiffbruch an Bord geblieben bist. Das ist deine grösste Tat gewesen

  2. Ron
    15. Mai 2015 @ 14:09

    Interessante Gedanken, aber die Grundproblematik sehe ich darin, dass auch nach jüdischem Verständnis der Messias etwas vollkommen Neues schaffen wird: Einen vollkommen neuen Bund jenseits des Sündenfalls des Menschen. Der Messias ist noch vor Abrahams Bund mit Gott, jenseits der Gesetze vom Sinai.. Paulus schreibt dazu: “Denn wenn durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind, um wie viel mehr ist Gottes Gnade und Gabe den Vielen überreich zuteil geworden durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus.” Hier ist Jesus der neue Adam, der wahre Messias, nicht von dieser Welt, der einen vollkommen neuen Bund schafft, eine neue Schöpfungsornung einleitet. Hier wird kein Alter Bund erneuert, sondern der Sündenfall des Menschen korrigiert! Die Menschen sollen nun nicht mehr nach dem Buchstaben des Gesetzes (Torah), der alten jüdischen Religion, leben, sondern nach der Gnade, Liebe in ihrem Herzen, die der Jude Jesus ihnen zeigte: “Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.” (Gal. 5,6) Die Zeit des Gesetzes, der Torah ist im Prinzip vorbei.

    • Hosea
      18. Mai 2015 @ 9:18

      Oder auch nicht… 😉

  3. Ron
    19. Mai 2015 @ 8:18

    Ich entschuldige mich, wenn ich mich zu hart ausgedrückt habe! Im Prinzip ist es nämlich sicher interessant, (vielleicht auch gesund?), nach den Gesetzen und Feiern der Torah zu leben. Man macht nichts falsches! Es ist aber m.E. nicht mehr notwendig um “gerecht” zu sein.
    Jesus wurde z.B. vom reichen Mann gefragt, welche Gebote der Torah er eigentlich genau halten müsse, um das “ewige Leben” zu gewinnen. Jesus nannte nur die Gebote IV-VII und als Zusammenfassung: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! (Mat 19) Er bot ihm noch an, ein Apostel zu werden, aber aufgrund seines Reichtums lehnte dieser ab. Zachäus (hebr. “der Gerchte”) versprach, sich an die die Lehre Jesu zu halten und die Hälfte seines Geldes den Armen zu geben – Jesus versprach ihm das Heil. (Lk 19) Schließlich fragte ja auch ein Schriftgelehrter Jesus, welche Gebote er tun muss, um das “ewige Leben” zu gewinnen. Jesus nannte: Gottesliebe + Nächstenliebe. Er solle so handeln wie der “Barmherzige Samariter”

    • Hosea
      19. Mai 2015 @ 8:27

      Nein alles in Ordnung. Es sagt ja auch niemand (hier), dass man sie braucht, um gerecht zu werden.
      Und trotzdem bleibt die Frage, nach welchen Richtlinien man lebt (nachdem man gerecht geworden ist). Wenn man zum Beispiel sieht, wie Sünde definiert ist (1.Joh 3,4), dann kommen die Gebote wieder ins Spiel. Und Jesus ist ja auch sehr klar darin:

      Matthäus 5,19: Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.

      Das Heil ist also nicht alles:
      Jer 7,9-10: Meint ihr denn, nachdem ihr gestohlen, gemordet, die Ehe gebrochen, falsch geschworen, dem Baal geräuchert habt und anderen Göttern nachgelaufen seid, die ihr nicht kennt, daß ihr dann kommen und vor mein Angesicht treten könnt in diesem Haus, das nach meinem Namen genannt ist, und sprechen: »Wir sind errettet!« — nur, um dann alle diese Greuel weiter zu verüben?

      Macht doch Sinn, oder?

    • Uta Schmidt
      19. Mai 2015 @ 13:14

      Ich möchte auf Ron antworten

      ……. und warum es wichtig ist die Thora ernstzunehmen. Ich muss dazu präziser antworten, weil es dabei um Leben und Tod geht. Ich hatte eine Geburt mit schwerwiegenden Folgen für das Kind. Es atmete erst nach 20 Minuten oder etwas mehr. Man sagte mir ich muss mit Schwachsinn rechnen. Schwachsinn ist das Gegenteil von Geistesgegenwart. Ich begriff , dass es eine Heimsuchung Gottes war, denn ER sprach sehr deutlich mit mir und sagte: Wer mein Volk verfolgt, den verfolge ich. Wer mein Volk atemlos macht, den mache ich atemlos. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer geahnt, dass so etwas auf mich zukommen könnte, denn ich hatte Gott als Kind versprochen, dass ich mich nicht dem Antisemitismus meiner Familie anpassen würde was ich auch wirklich nicht tat. Aber Jede Rechnung gilt nur dann als gültig, wenn man die Gegenrechnung aufmacht und die muss stimmen. Dies war die Abrechnung. Ich stand also vor einem völlig aussichtslosen Fall, von dem ich nicht wusste wie ich das praktisch bewältigen sollte. Meine Reaktion war, dass ich Gott bat, mir Schritt für Schritt zu helfen diesem Kind eine Mutter zu sein welche sein Leben nicht durch eigene Blockaden behindert. So lernte ich millimeterweise Mutter werden, denn es ging darum, dass der Verstand unseres Sohnes nicht nur intellektuell genährt werden sollte sondern auch emotional. Das Kind ließ uns immer spüren wenn es an seine oder unsere Grenzen stieß. Da wurde mir mehr und mehr bewusst, dass er alle meine Schwachstellen berührte und ich mich entwickeln musste, weil das sonst gravierende Hindernisse in ihm hinterließe. Mein Gewissen war sehr herausgefordert. Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, bedeutet halt auch, dass wir unsere wunden Punkte auch angehen müssen. Die Entwicklung des Kindes hat dadurch eine schwierige aber doch erfreuliche Wende genommen. Mir wurde klar, dass zum Beispiel die Vaterrolle sehr leicht ins Hintertreffen kommt, wenn dieser sich wegen Arbeitsbelastung aus der Erziehung heraushält. Aber ich habe es nicht akzeptiert, dass dieser wichtige Aspekt zu kurz kam. Ich versuchte diese Lücke auszufüllen durch handwerkliche Tätigkeiten, welche für Jungs von großer Wichtigkeit sind. Was hat das alles mit Gott zu tun? Viel. Den Gott kümmert sich um alles, und wenn er einen Mangel feststellt dann drängt er uns diese auszufüllen. Pixel für Pixel will er ins Bild bringen damit sein Bild sich in uns manifestieren kann. Das hat mich dazu erzogen kleine Gesetzmäßigkeiten nicht zu übergehen um somit den kleinen Alltag im familiären Leben konfliktfreier zu gestalten. Es war der Mühe wert. Allen Unkenrufen zum Trotz konnte er die Schule besuchen und arbeitet heute selbstständig. Er hat begriffen, und ich auch, dass der Teufel im Detail steckt und das ließen wir uns nicht gefallen. Nicht dass es bei uns keine Schwierigkeiten mehr gibt, aber wir wissen, dass wir uns immer in der Liebe wieder einigen werden. Diese Heimsuchung war zuerst wie dunkelste Nacht. Aber sie führte zur Heimfindung. Das macht aber erforderlich dass ich offen bekenne, dass ich nicht einmal zu einem Lidschlag der Augen aus eigener Kraft bewerkstelligen kann. Gott hat wirklich einen Weg aus dem Tod geschaffen. Dieser Weg hat einen Namen: Jeshua. Man kann ihn nicht irgendwie gehen, sondern nur so wie er zeigt. Es gab nämlich Zaungäste die unseren Weg begleitet haben. Manche hatten guten Rat, manche lagen total daneben. Ich musste mich nach vorne orientieren und ich lernte mich auf Yeshua allein zu verlassen. Wir erziehen unsere Kinder nämlich nicht allein. Und Gefahr droht von vielen Seiten. Aber auch Hilfen werden eingebaut. Da muss uns ein festes Vertrauen auf dem Weg erhalten. Das ist die lebendige Thora die uns nie im Stich lässt. Zum retten gehören immer zwei. Einer der rettet und einer der sich retten lässt. Aber die Rettungsmethode muss ich dem Retter überlassen. Er hat eine unbestechliche Rettungsart, sie ist in seinem Blut und Geist versiegelt. Deshalb spielt es sehr wohl eine Rolle, dass sein Gesetz nicht mit eigenen Vorstellungen vermengt werden kann. Ich will damit sagen, dass der Geist und das Blut und das Wort eine Einheit in sich bilden die nicht von uns aus unserem Willen unterworfen werden können. Deshalb ist es unumgänglich dass wir uns an den Punkt bringen lassen wo wir kapitulieren und sagen können: nicht mein Wille, sondern dein Wille werde getan.
      Die Thora kam nicht mit Totschlagmethoden zu uns, sondern sie kam in der Liebe und Weisheit und zeigte uns den Weg zum Leben. Ich schulde IHM dafür ewigen Dank. Er hat meine vielen Fragen geduldig getragen, er hat meine Angst vor den Antisemiten genommen. Er ließ mich ihre bösen Gedanken überwinden. Das ist für mich das Zeichen geworden, dass das Böse keine Chance hat, obwohl es sich so stark präsentiert. In Wahrheit ist der Geist der Wahrheit die Machete, mit der wir in dem Dschungel der X-Beliebigkeit uns eine Bahn brechen und der Verführung entkommen und das Ziel des Lebens mit seiner Hilfe erreichen. Ich habe nicht das Recht andere zu belehren, habe aber die Pflicht mich zur Quelle zu bekennen. Das macht anderen Mut. Mut machen ist unsere Aufgabe. Die Liebe glaubt alles die Liebe hofft alles, die Liebe gibt niemals auf.
      Erst als ich mit meiner Heimsuchung durch war öffnete ich zum ersten Mal die Bibel und erkannte, dass ich angekommen war. Die Thora, die lebendig macht, hat sich die Mühe gemacht mich aus der Dunkelheit zu führen. Jeshua selbst ist die Thora. Daher kann man sicher sagen, dass nicht der Buchstabe sondern der Geist
      uns lebendig macht und rettet. Aber der Geist ist das Wort und das dürfen wir nicht verändern.
      Was ich hier berichte ist sehr grob gestrickt, aber vielleicht dient es doch der Verständigung ein wenig. Auf alle Fälle lebt es sich in keinem Falle ohne Gott.
      Religionsstreit ist mir sehr verhasst, darum suchte ich in aller Stille meinen Weg und ER liess sich finden. Er hat nicht vergeblich gelitten, er hat alles erfüllt. Warum danken ihm so wenige? Weil es den meisten peinlich ist nicht selbst alles im Griff zu haben. Aber das verlangt er gar nicht. Vertrauen kann man nirgendwo studieren außer bei IHM
      Wir müssen dankbar sein für jede gute Lehre, und dürfen unsere Lehrer nicht ermüden.
      Habt Dank für eure Geduld.

  4. Ron
    19. Mai 2015 @ 18:11

    Alles klar, ich finde es gut und bewundere es, wenn jemand sich so ernsthaft mit dem alten Judentum beschäftigt. Vor allem, um spirituell etwas nach der Nazi-Scheiße zu tun. Das AT ist faszinierend. Ich hatte bloß Bedenken, dass man jetzt ins Gegenteil umschlägt und strenge alte jüdische Gesetzlichkeit lehrt. Jesus hat nicht umsonst von den Arbeitern im Weinberg des Herrn gepredigt: Alle werden den gleichen Lohn erhalten – die alten Eifrigen, die den ganzen Tag für ihn geschuftet haben und die weniger fleissigen Neuen, die aber auch für ihn ein wenig gearbeitet haben. Und: Neuer Wein gehört in neue Schläuche, sonst geht beides kaputt: Das Neue und das Alte.

    Eine Sache noch zu den Geboten: M.E. ist es nicht so, dass Gott einen Bund schließt und dann Gebote verkündet. Es war /ist vielmehr so, dass die Gebote der Bund sind. Z.B., die 10 Gebote sind der Bund vom Sinai. Wenn Jesus nun das neue Gebot “Liebt einander, so wie ich Euch geliebt habe” erlässt, dann ist dies im Prinzip der Neue Bund.. Hier scheint mit die traditionell-christliche Interpretation richtig. Das hindert aber niemand, die Geheimnisse der alten jüdischen Spiritualität zu entdecken!

  5. Uta Schmidt
    20. Mai 2015 @ 22:26

    Das ist naürlich richtig. Weil aber in der Regel nur von Jesus die Rede ist, fehlt dem Liebesgebot häufig die Rückbindung an den Vater. Dadurch ist ein ausuferndes Liebesgebot nach allen Richtungen entstanden, was nicht selten zu geistlichem Mißbrauch mutiert und welches keine gesunden Einschränkungen mehr anerkennen will. Dort wo eindeutig gilt, dass Jesus und der Vater eins sind können solche Exzesse nicht geschehen. …weil das Nein des Vaters und sein Ja auch bei Jesus aufrechterhalten bleibt.Es darf nicht getrennt vom Vater interpretiert werden. Das heißt, dass ein Christ nicht lieber und nicht strenger sein muss als der liebe Gott, denn Gott ist zuerst auch heilig. Bei näherem Hinschauen kann man den Wert dieser gesunden Beschränkung erkennen.
    Liebe kann so wirklich Liebe bleiben und kann sich den Menschen nicht dienstbar machen, im Sinne von nützlich ohne Rechtsgrundlage. Genau das ist eingerissen und wird, in die falsche Richtung gelenkt, und muss so jede Umkehr verhindern. Das dann Liebe zu nennen ist fatal. Solcher Wein kippt leicht um und wird sauer.Wir dürfen uns die Freiheit nehmen aus diesem Krampf umzukehren. Es geht nicht darum mehr oder weniger zu arbeiten. Es geht um die Einheit des Geistes der uns vor eigenwilliger Interpretation schützt. Original und Fälschung kann man daran erkennen, dass nur das Original das Gütesiegel Leben erfüllt. Die Fälschung trägt den Keim des Todes in sich, weil ihre Früchte schnell verderblich sind. Das kann man zugeben, oder es lassen. Jedenfalls sollte kein Christ Überlegenheitsgedanken hegen, indem er meint, das Liebesgebot könne die Thora überspringen. Das kann es nämlich nicht. Das könnte es nur mit der Thora……..und das steht jetzt noch aus. Das wird aber kommen müssen wenn Christen ein wirkliches Interesse daran haben den Juden ihren Messias lieb zu machen. Jetzt ist die Zeit dafür. Er ist kein Grieche, er ist kein Römer, er ist Jude…ER IST DIE THORA. Möge er uns helfen ihn zu seinen Brüdern zu bringen.

  6. marco
    29. November 2016 @ 21:59

    Ich weiß das chadash ” neu ” bedeutet. Gibt es eine Quelle wo man prüfen kann ob es” erneuert” heißt?

  7. Dirk
    4. Dezember 2016 @ 12:32