Warum hören Christen auf, am Sonntag zu ruhen?!
Es ist schon Jahre her. Aber ich erinnere mich, als wäre es gestern.
Mein bester Freund saß direkt neben mir und berichtete von seinen Erfahrungen in einer anderen Gemeinde.
Es ging um die Siebentagsadventisten. Die Leute, denen er begegnet war, waren sehr nett. „Und was glauben die jetzt anders?“, war die Frage die wir uns gemeinsam stellten.
Bevor wir im Internet die gewünschten Informationen abriefen, war eins unmittelbar klar: „Naja, den Schabbat zum Beispiel. Sie haben ihren Ruhetag nicht am Sonntag, sondern am Samstag.“
Doch schon an dieser Stelle fing meine Gedankenspirale an zu drehen. Schabbat? Interessant? Warum sollte man am Samstag ruhen? Ist es nicht egal, wann? Hauptsache wir ruhen überhaupt?
Typische abwehrende Gedanken kamen auf. Natürlich. Schließlich ging es um eine Gruppierung, die anders war als wir. Und wer hinterfragt sich schon gerne selbst.
Doch – und das war in der Situation interessant – irgendwelche Argumente dagegen aufbringen konnte ich nicht. Was auch?! Mir fiel nichts Tiefgründiges ein, was man dagegen hätte sagen können.
„Ja, interessant…“ war noch das einzige was ich rausbringen konnte.
Und schon kurze Zeit später war das Thema für mich erledigt. Doch natürlich verschwand es nicht gänzlich. Irgendwo in den tiefen Kammern meines inneren Regals wurde es geparkt.
Und dann…
Jahre später…
Nur wenige Jahre später wurde ich erneut mit dieser Frage konfrontiert. Ich weiß nicht genau warum. Geparkte Gedanken sind schließlich nicht zerstört, sondern nur im Ruhemodus. Zu einer gewissen Zeit bringt sie der Geist Gottes wieder hervor.
Es war eine Zeit, in der wir uns viel mit Segen und Fluch beschäftigten. Konnte es sein, dass das biblische Prinzip von Gesegnet-werden mit Taten in Zusammenhang steht, die auch die Bibel damit in Verbindung bringt (z.B. 5.Mose 28)?
Klar, es handelte sich primär um Kapitel aus dem Alten Testament. Doch wir hörten von vielen Zeugnissen, in denen Menschen erlebt haben, wie sich Segen oder Fluch offenbarten, nachdem bestimmte Taten gelebt wurden (insbesondere im Bereich von Fehlgeburten).
Und dann geschah es…
Ich weiß nicht, wie es passierte. Doch der Gedanke war urplötzlich da:
Bringt es nicht Segen, wenn wir den „siebten Tag“ wörtlich nehmen und tatsächlich am Schabbat ruhen?!
Sicherlich kennst du das Gefühl: Du denkst du bist auf eine Goldader gestoßen. Ein Gedanke, der dich nicht mehr loslässt. Kann das wirklich sein?
Und wie das dann so ist: Man will es wissen! Ist es tatsächlich so??
Der Trick ist: Wenn man einmal einen solchen Gedanken erlaubt hat, dann ist es, als ob sich wie eine Schranke öffnet. Man betritt neues Land. Von der anderen Seite hat man immer nur davon gehört (und es als sehr komisch empfunden). Nun betritt man diese Gegend selbst.
Und es ist ganz anders als man jemals dachte…
Man bewegt sich in dieser neuen Landschaft und hat mit einem Mal das Gefühl, die Bibel so zu lesen, wie man sie niemals zuvor gelesen hat.
„Natürlich, jetzt macht das alles etwas mehr Sinn… Wieso sind wir nie zuvor darauf gekommen?“
Es gibt zig Argumente, die dafür sprechen. Sie zeigen einem, dass der neu gefundene Schatz wahr ist. Man sieht ihn, man fängt ihn an zu schmecken. Und man weiß, dass man niemals zurück möchte.
Doch diese Argumente – so eindeutig sie auch sein mögen – überzeugen andere nicht. Man ruft Menschen auf der anderen Seite zu – über die Schranke – doch sie winken nur ab. Frustration macht sich breit…
„Aber lies doch mal die zehn Gebote! Jeder Christ nimmt sie wörtlich und folgt sogar ihrer geistlichen Auslegung. Nur beim Ruhetag machen sie eine Ausnahme!“
Menschen drehen sich um und halten einen für verrückt!
Wie kann das sein?
„Bin ich tatsächlich verrückt? Habe ich mich getäuscht? Warum sehen die anderen es nicht? Wollen sie es nicht sehen?“
Also zieht es einen wieder in die Schrift. Sehr gut. Etwas Besseres, kann einem nicht passieren.
Und es folgt eine Bestätigung nach der anderen: Doch! Es ist eindeutig! Nirgends in der Bibel kommt der „Sonntag“ vor. Immer nur „Schabbat“ und der „siebte Tag“.
Jesus sei am Sonntag auferstanden? Wie soll das möglich sein? Hier steht doch eindeutig drei Tage und drei Nächte. Karfreitag bis Ostersonntag… Nein, das funktioniert nicht.
Oder hier: Wir sollen den Ruhetag halten, um Gott als den Schöpfer zu ehren. Naja, wann hat Gott geruht? Das war der siebte Tag, oder? Jeder weiß das…
Und so fängt die Reise erst an. Die Bibel erscheint im neuen Licht. Es ist faszinierend…
Na, klar. Jesus war Jude. Natürlich hat er auch den Schabbat gefeiert. Kein Sonntag. Und er sagt selbst, dass kein Strichlein vom Gesetz verändert wird.
Seltsam… Wann hat man denn überhaupt angefangen, den Sonntag als Ruhetag zu deklarieren?!
Und so kommt man auf Kaiser Konstantin, das Konzil von Nicäa, auf die „erste Gemeinde“ sie so ganz anders war, als man immer dachte,… und vieles mehr.
Es ist ein Garten voller Entdeckungen. Nur dass es keine Zäune mehr gibt. Es gibt so viel zu sehen…
Und alles hat damit angefangen, dass mein bester Freund ein Blick über den Tellerrand gewagt hat.
Ich bin ihm so dankbar!
- Die Stämme Israels – Teil 12 – Ephraim - 9. September 2024
- Die Stämme Israels – Teil 13 – Juda - 9. September 2024
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
ottmar
27. Juni 2016 @ 12:53
Shalom,
ich würde den Titel so nennen.
Warum hören Glaubende ( Gläubige) auf, am Sonntag zu ruhen.
Karl
29. Juni 2016 @ 18:15
Den “Artikel” hatte ich schreiben können (also meine Gedankengänge z Zt.)
Bringt es nicht Segen, wenn wir den „siebten Tag“ wörtlich nehmen und tatsächlich am Schabbat ruhen?!
So fragte Hosea – das frage ich auch immer wieder – und habe keine klare Antwort darauf.
Betonung liegt hierbei auf – Schabbat gleich Samstag.
So frage ich einfach mal konkret;
Wer hat was erlebt als “Er” vom Sonntag auf Samstag “umstellte” ??
Vielen Dank und Schalom
Karl
Hosea
8. Juli 2016 @ 9:00
Vielleicht muss “Segen” auch nicht immer sichtbar sein. Es könnte auch innere Freude sein.
Mir ging und geht es so, dass seitdem ich die Feste Gottes feier und darin lebe, ich einen ganz anderen Zugang zu Seinem Wort habe. Ich verstehe ich viel mehr Zusammenhänge usw. Und damit verstehe ich auch IHN viel mehr. Das ist sicherlich einer der größten Segen!
Liebe Grüße,
Hosea
mariusz86
2. Juli 2016 @ 17:46
Shalom Karl,
wenn wir seine Gebote befolgen wie das Shabbat Gebot so werden wir gesegnet sein.
Aber jetzt nicht so voreilig.
Den wann und wie wir gesegnet sein werden das ist bei jedem unterschiedlich, den ER der HERR wird es tun, nur wann und wie, das ist in seiner Hand.
Ein beispiel: Du tust heute was gutes in deiner Arbeit für die Firma in der du bist, dein Chef ist sehr zu frieden. Aber das heißt ja nicht das du sofort eine gehaltserhöhung bekommst bzw. eine prämie, vielleicht doch oder auch später. Wer hat das in der Hand ? Dein Chef !
Shalom und Segen im Herrn,
Grüße
Mariusz
utchen
3. Juli 2016 @ 21:09
Hallo Karl,
Probier es einfach mal aus und du wirst den Unterschied erleben. Sagst du, ich möchte am Sonntag irgendetwas nicht tun da es der Ruhetag ist, niemanden stört es. Aber fange mal an zu sagen, ich koche am Samstag nicht mehr, ich gehe nicht mehr einkaufen, ich vermeide weltliche Feste und Gespräche, der Fernseher bleibt aus – der Schabbat ist nur zur Anbetung Gottes da. Oh, da ist die ganze Welt auf einmal gegen dich. Aber nicht nur die Welt, auch die geistlichen Angriffe und Kämpfe werden härter. Warum wohl? Ich denke, dass Gott dieser Tag wichtig ist und unsere Gegenspieler möchten, dass man schnell wieder damit aufhört und den Sonntag feiert.
Das ist meine Wahrnehmung.
LG
Ute
Hermann
8. Juli 2016 @ 10:00
Hallo Karl,
meine Frau und ich stecken grad voll in diesen Auseinandersetzungen.
Wir halten Jahwe´s Schabbat seit ca. einem halben Jahr.
Anfangs waren wir voll erfüllt über die neue Entdeckung, die wir aber nicht über das Suchen
nach dem Shabbat sondern nach dem Namen von YESHUA (Jesus) gefunden haben.
Unsere übrigen “Gemindemitglieder” , die politischen, als auch die christlichen
schauen uns nur noch mit komischen Blicken an und schütteln den Kopf.
Das fühlt sich etwas komisch an, aber im Herzen bzw. im Geist spüren wir immer mehr diese
Sicherheit und das Wissen wenigstens in dieser Sache seinem – Jahwes Willen nachzukommen.
Ich selber leite seit vielen Jahren einen sehr offenen Gesprächskreis mit Gläubigen fast allen,
in unserer Gegend lebenden Konfessionen und dieser Kreis hat sich seit der Verkündigung über die Torah um ca.70 % verkleinert.
Mir kam bei all diesen zahlreichen Gesprächen warum und wieso, usw. immer wieder der Gedanke:
Wie erklärt man einem blind Geborenen die Farbe grün? Ohne daß ihm die Augen geöffnet werden
wird er es nie sehen. Und genau so ist es mit Jahwes Ordnungen seiner Unterweisung zum Leben –
wir können uns den Mund frasig reden und unser “Bruder” geht mit einem großen Fragezeichen
im Gesicht davon. Das Fragen nach Segen ist so ein Ding das zur Zeit auf dem christlichen Markt
“voll in” ist. Jeder der was erlebt hat in Beziehung mit Gebet oder irgendwelchen Taten und Eindrücken, der verkündigt das weltweit und macht auch gleich ein Lehre daraus. Aber wie sagt YESHUA so schön zu seinen Jüngern als sie voll Freude vom Missionsfeld zurückkamen und sprachen “sogar die bösen Geister gehorchen uns” : “Darüber freut euch nicht, daß euch die Dämonen gehorchen sondern freut euch viel mehr daüber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.”
Lies auch Mt 5, 17-19 oder Lk 16, 15 -17.
Ich will Dich nur warnen vor dem Ausschauen auf schnelle Segnungen, denn genau das wird das Tier, welches in der Offenbarung beschrieben wird, benutzen um den gesamten Erdkreis zu verführen. Es werden so große Zeichen und Wunder geschehen, daß jeder Mensch sagen wird , “dieses muss Gott sein – so etwas kann niemand sonst tun”.
Summa Summarum sind wir nach vielen Jahren christlicher Religion zu dem Schluß gekommen
daß die Torah (5 Bücher Mose) wie ein sicheres, unkapputbares Drahtseil ist, das uns vor allen Irrwegen und -lehren dieser unserer hightec – Ära bewahrt und ganz gewiß ans Ziel der Erlösung
bringen wird. Meine Frau und ich, wir haben uns entschlossen die Torah aus lauter Liebe zu unserem Schöpfer Jahwe und Seinem Erlöser YESHUA zu befolgen (nach der Weise wie wir es gerade
erkennen können und in der Geschwindigkeit wie der Geist des Höchsten uns eben führt.
Wer am Rand eines Schwimmbeckens steht kann tausend kluge und wahrhaftige Kommentare
über das Schwimmen abgeben, aber wenn er nicht ins Wasser springt und das ausprobiert, wird es nie wirklich erfahren ob das Wasser ihn tatsächlich trägt.
Sei mutig, stark und fürchte dich nicht vor den Meinungen der Menschen, denn diese sind sehr trügerisch!
Shalom Sonia und Hermann