Wie Gebote deinen Alltag lebendig machen können – Ernährung, Erziehung und Beziehungen
Trotz all der Herausforderungen, ist der Weg der Wiederherstellung herrlich. Man macht so große Entdeckungen, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Die Bibel ergibt auf einmal an vielen Stellen Sinn, über die man vorher hinweg lesen musste.
So auch bei den Geboten, von denen viele bisher abschreckend wirkten. Das schien nicht schlimm, da man dachte, sie hätten keine Relevanz für das eigene Leben.
Und das, obwohl Gläubige doch schon immer Wege und Mittel gesucht haben, um Gott zu zeigen, dass man Ihn liebt. Es ist etwas ganz Natürliches und entspricht unserer Veranlagung. Wir wollen etwas TUN, um zu zeigen, dass wir es ernst meinen.
Es ist wie in einer Liebesbeziehung. Taten sprechen lauter als Worte!
Doch die Taten, die man für Gott tun kann, sind im Christentum relativ unkonkret. OK, den Nächsten lieben und Gott lieben… Aber wie sieht das in der Praxis aus?
Wenn man allerdings vorschlägt, es mit bestimmten „Geboten“ zu probieren, schreien plötzlich alle auf: „Wir leben doch in Freiheit…“ und so weiter. Ohne zu erkennen, dass der Vater uns mit ihnen wunderbare einfache Wege aufgezeigt hat, wie wir Ihm unsere Liebe zeigen können.
In anderen Liebesbeziehungen ist es dagegen ganz natürlich, mit simplen kleinen Aktionen Wertschätzung zu vermitteln:
Klar koche ich meinem Mann etwas Feines! Natürlich schenke ich meiner Frau Blumen. Heute unternehme ich mit meinem Sohn etwas Tolles!
Aber bei Gott?
Darum ist dieser neue, alte Weg so wunderbar. Es wird vieles einfacher, klarer… und alltagstauglicher!
Schauen wir uns heute einige dieser praktischen Gebote an.
Überwinden aus Liebe…
Es gab Zeiten, da fand ich Schweineschnitzel lecker. Irgendwann begriff ich aber, dass Gott sich freut, wenn ich kein Schwein esse. Dann habe ich aus Liebe zu Ihm darauf verzichtet und andere Dinge gegessen. Natürlich war es ein Opfer – zumindest am Anfang. Der Geschmack auf Schnitzel war nicht mit einem Schlag weg. Aber sind Liebesopfer nicht wunderbare Liebesbeweise?
Und so ist es auch mit den anderen Geboten der Torah: Wir haben nun eine Fülle von neuen Möglichkeiten, um mitten in unserem Alltag unserem Vater zu zeigen, dass wir ihn lieben. Meistens braucht das gar keinen großen Aufwand. Es lässt sich oft ohne Weiteres in unseren Alltag einbauen.
Aber man muss die Entscheidungen dazu treffen – und sich nicht selten überwinden.
In jedem Fall kann die Meinung der Familie oder der Nachbarn eine riesige Herausforderung sein. Schließlich ist unsere Gesellschaft ganz anders geprägt.
Doch damit sind wir mitten im nächsten praktischen Gebot:
2.Mo 23,2: Du sollst nicht der Menge folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine Aussagen nicht nach der Menge richten, um das Recht zu beugen.
Es geht also nicht nach der Meinung der „Menge“. Es geht darum, dass wir IHM gefallen wollen.
Und das heißt, dass wir ab und zu unbequeme Entscheidungen treffen dürfen. Oder?
Du bist Vorbild
Vielleicht bist du schon mal über die Verse in der Torah gestoßen, in denen es darum ging, Kindern die Torah zu lehren.
5.Mo 6,6-7: Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst;
Wie schärfst du etwas deinen Kindern ein? Wir denken dabei automatisch an Schule und das System von Lernen in der Theorie. Ein Erwachsener erklärt Kindern wie sie etwas machen müssen.
Aber das ist nicht das hebräische Konzept. Natürlich muss die Torah auch mit Worten gelehrt werden, aber es geschieht nicht primär in der Theorie, sondern in der Praxis.
Ganz nach dem Motto: Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns ja doch alles nach!
Wir erziehen unsere Kinder durch unser Vorbild! Wir leben ihnen die Torah vor und spätestens bei der “Warum machst du das?”-Frage erklären wir die Wege Gottes.
Und es geht hierbei nicht nur um Eltern-Kind-Beziehungen! Wir sind auch Vorbild gegenüber anderen Leuten, die uns beobachten. Denn es gibt genug Menschen, die unseren Weg mit der Torah genau beäugen – und zwar immer mit der Frage im Hinterkopf:
“Wie sehen die Früchte von diesen Torah-Gläubigen aus? Passen ihre Taten zu ihren Worten?”
Koscheres Essen
Schon einige Male habe ich mich in Beiträgen auf das Essen von Schweinefleisch bezogen. Neben dem Schabbat und den biblischen Festtagen ist das koschere Essen zu Beginn eines der größten Umstellungen (zumindest geht es vielen so).
Insofern dürfen wir Ernährung ganz neu lernen. Und nach all dem Leben in einer falschen Freiheit ist das sicherlich nötig. Nicht aus Zufall kommt der verlorene Sohn im Gleichnis aus dem Schweinestall zurück zum Vater.
Bildlich gesehen haben wir bei den Schweinen gelebt – und uns vielleicht sogar noch gewundert, dass wir von Krankheiten (von denen viele von unserer Ernährung kommen) nicht geheilt wurden.
Interessanterweise ändert sich das oft, wenn man beginnt sich koscher zu ernähren. Schon viele Berichte habe ich mitbekommen, wie Menschen gesund wurden, weil sie aufgehört haben, Schwein (usw.) zu essen. (Und hier merken wir mal wieder, wie praktisch geistliches Leben aussehen kann.)
Für uns ist es ganz normal, dass Hunde, Katzen, Ratten,… nicht auf unserem Speiseplan stehen (wobei es immer mehr Restaurants gibt, die eine “exquisite” Auswahl an “neuen” Speisen anbieten). Warum ist das bei Krabben und Garnelen anders? Wer legt denn fest, welche Tiere erlaubt (gesund) für uns sind? Wer zieht die Grenzen?
Es ist unser Vater! Er hat gesagt, was gut für uns ist und was nicht (vgl. 3.Mo 11; Jes 66,17). Er hat es aus Liebe zu uns getan, damit es uns gut geht.
Wir sehen also, dass es zum einen um unsere Gesundheit geht (und das sollten wir für unsere komplette Ernährung beachten). Und zum anderen geht es darum, dass wir in einer ganz alltäglichen Praxis (dem Essen) wählen können, ob wir unserem Schöpfer gehorchen wollen oder nicht. Wollen wir ihn lieben oder nicht?
Koschere Tiere
Im Folgenden eine Übersicht über koschere und unkoschere Tiere (Quelle: chabad.org):
- Landsäugetiere: Koscher ist, wer gespaltene Hufe hat, und wer ein Wiederkäuer ist. Ein koscheres Tier muss beide Merkmale aufweisen, wie z.B. Kühe, Schafe, Ziegen, Rehwild. Dagegen sind Schweine, Hasen, Eichhörnchen, Bären, Hunde, Katzen, Kamele und Pferde nicht koscher.
- Geflügel: Die Tora zählt 21 unkoschere Vogelarten auf. Dazu gehören im Grunde genommen alle Raubvögel und Aasfresser. Koschere Vogelarten z.B. die heimischen Hühnerarten, Enten, Gänse, Puten, Tauben.
- Fisch & Meeresfrüchte: Wasserlebewesen sind koscher, wenn sie Flossen und Schuppen haben, z.B.: Lachs, Tunfisch, Hecht, Flunder, Karpfen, Hering. Nicht koscher sind z.B. Wels, Stör, Schwertfisch, Krebse, Schalentiere, Krabben, alle Meeressäugetiere.
- Alle Reptilien, Amphibien, Würmer, Insekten sind nicht koscher. Eine Ausnahme bilden vier Heuschreckenarten.
Interessant ist übrigens, dass nur vegetarische Tiere koscher sind. Wenn wir also Fleisch essen, dann bitte keine Tiere die Fleisch essen 🙂
Koscheres Schlachten
Die jüdische Auslegung sieht vor, dass Tiere auf bestimmte Art und Weise geschlachtet werden müssen, damit sie wirklich rein sind. Dabei geht es auch darum, dass kein Blut mehr in ihnen ist (vgl. 3.Mo 7,26-27; 17,10-14). Es geht hier um das Schächten – das allerdings in Deutschland verboten ist.
Es gibt weitere Vorteile des Schächtens gegenüber anderen Schlachtarten (z.B. kommen dabei bestimmte Hormone nicht ins Fleisch, die es ungesund machen).
Zwar achtet man auch bei heutigen modernen Arten Schlachtungsarten darauf, dass so viel Blut wie möglich aus den Tieren fließt, doch ist diese Art der Schlachtung nicht unbedingt tierfreundlich – und eben nicht die von Gott angedachte Art.
Übrigens lesen wir, dass Gott (erst) nach der Sintflut den Menschen gestattete, Fleisch zu essen. Doch schon damals gab es die Bedingung, dass kein Blut im Fleisch sein durfte:
1.Mo 9,1-4: Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde! Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben. Nur dürft ihr das Fleisch nicht essen, während sein Leben, sein Blut, noch in ihm ist!
Interessant ist, dass alle Menschen auf der Erde von Noah abstammen. Während die Torah Israel gegeben wurde, gilt also dieses Gebot allen Menschen!
Viele Baustellen
Wenn wir weiter nach (für uns) neuen Geboten in der Torah Ausschau halten, stoßen wir natürlich über viele Gebote, die den Tempeldienst betreffen. Wie können wir damit umgehen, da es den Tempel ja heute nicht gibt?
Ich habe dazu einen Vergleich gehört, den ich sehr gut finde:
Nehmen wir die Gebote der Straßenverkehrsordnung. Mit ihnen wird das Fahren auf den Straßen geregelt. Und wenn man gegen sie verstößt, drohen einem eventuelle Bußgelder. Allgemein dienen sie aber unserer Sicherheit (wieso sagt hier eigentlich keiner “Wie gesetzlich“?).
Was würde passieren, wenn mit einem Mal alle Autobahnen (vorübergehend) geschlossen würden? Gelten dann die ganzen Straßen-Gesetze für Autobahnen nicht mehr?
Doch natürlich! Man kann sie in dem Fall nur nicht anwenden.
Sobald die Autobahnen aber wieder geöffnet werden, gelten auch diese Gebote wieder.
Macht Sinn oder?
So gibt es also hunderte Gebote für den Tempel, die Opfer und die Priester (vgl. z.B. 2.Mo 25-31), aber sie können derzeit nicht erfüllt werden. Erst wenn der Tempel wieder steht, werden sie auch wieder zur Anwendung kommen (vgl. Hes 40-48).
Allerdings stecken in diesen Geboten auch viele bemerkenswerte geistliche Prinzipien, die unseren Alltag bestimmen sollten. So zum Beispiel die täglichen Gebetszeiten, die an die Opferzeiten geknüpft sind (mehr unter Zeiten der Wiederherstellung Teil 8 und Ephraim trifft Juda):
Ps 50,23: Wer Dank opfert, der ehrt mich, und wer [seinen] Weg [recht] ausrichtet, dem zeige ich das Heil Gottes!«
Ps 119,108: Herr, laß dir doch wohlgefallen die freiwilligen Opfer meines Mundes, und lehre mich deine Bestimmungen!
Ps 141,2: Lass mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor dir, das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer.
Nicht vergessen…
Irgendwie finde ich es immer wieder schön, wenn man in der Torah Gebote findet, die uns nicht fremd sind. Das zeigt, dass wir all die Jahre nicht komplett neben der Spur liefen. Und das Gute, was uns all die Jahre begleitet hat, sollte nicht unter den Tisch fallen. Dazu ein paar Beispiele:
Wir sollen unseren Nächsten zurechtweisen:
3.Mo 19,17: Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; sondern du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, dass du nicht seinetwegen Schuld tragen musst!
Wir sollen Schwachen keine Lasten auflegen:
2.Mo 22,20-21: Den Fremdling sollst du nicht bedrängen noch bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. Ihr sollt keine Witwen und Waisen bedrücken.
Wir sollen einander die Sünden bekennen:
4.Mo 5,6-7: Sage den Kindern Israels: Wenn ein Mann oder eine Frau irgendeine Sünde begeht, wie die Menschen sie begehen, und gegen den Herrn Untreue verübt, so dass die betreffende Seele Schuld auf sich geladen hat, so sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie getan haben […]
Das Herz und die Gebote
Die Torah beeinflusst unser ganzes Leben. Sie durchdringt alles. Und das macht sie so wundervoll. Wenn wir aus Liebe in den Geboten leben, wird die Torah und die Beziehung zu IHM lebendig:
2.Mo 20,6: der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
Viele Schätze liegen in den Geboten. Und oft erkennen wir sie erst, wenn wir anfangen in ihnen zu leben. Doch auf diesem Weg dürfen wir IHN und die Liebe niemals vergessen. Gerade dann, wenn es um äußerliche Dinge geht (dazu dann im nächsten Teil mehr)…
Heute dürfen wir mitnehmen, wie der Alltag – unser Essen, unsere Beziehungen und unsere Erziehung – mit Hilfe der Torah durchdringt werden kann.
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Estelle
30. Dezember 2015 @ 19:59
Danke für diesen tollen Einblick. In Kategorie “Essen” find ich “lustig”: “Interessant ist übrigens, dass nur vegetarische Tiere koscher sind. Wenn wir also Fleisch essen, dann bitte keine Tiere die Fleisch essen :-)”
Hab ich so noch gar nicht bemerkt. Ich esse selbst an Fleisch nur Pute und etwas Hühnchen, aber Garnelen muss ich mir noch abgewöhnen, auch wenn ich sie schon lange nicht mehr aß, aber bisher immer sehr gerne mochte.
Hosea
31. Dezember 2015 @ 13:40
Ich habe es auch erst letztens gehört… finde es auch lustig 🙂
Silke Bernstein
31. Dezember 2015 @ 12:16
Die Torah wird mir immer wichtiger und ich finde immer mehr Schätze darin. Was mir auch wichtig geworden ist, das Gott es gut mit uns meint, wenn ER uns diese Vorsätze, Regel, Satzungen, Gebote gibt.
Für mich insbesondere auch wichtig ist; ‘wie ernähre ich mich?’ Wenn Gott sagt das und das ist gut für mich dann kann ich voll und ganz vertrauen, weil ER hat mich geschaffen und es macht Sinn. Natürlich sind die Geistesgaben wichtig und Gott möchte uns mit allem soviel wie möglich ausstatten. Nun kam mir der Gedanke, das wenn ich seine Gebote und Satzungen halte, die mich nähren, erfüllen und Gutes mit mir vorhaben…..,und ich nebenher noch mit seinem (charismatischen Geist, nenne ich es jetzt mal…. :0) ; weiß nicht sonst wie ) angefüllt bin, ja, dann wirken die beiden zusammen Torah und H.G. und ist das dann nicht ‘die absolute Fülle’ von der Jeshuah immer redet, das ER möchte das wir das in ihm haben?? Das begeistert mich jetzt total. Oder liege ich hier falsch.
Ausserdem , wenn ich mal sage ich, an einem Tag nicht so gut drauf bin …. (ich glaube als charismatische Christen denken wir oftmals ; ich muß es doch empfinden, fühlen, vorausschauen, prophezeien ….können und dann bin ich ein starker Christ und und , denn ich bin doch immer im Geist…..) Es gibt aber doch auch Tage , wie schon gesagt, das man nicht so drauf ist…..; dann habe ich aber trotzdem und (NICHT als Ersatz ) die Torah in meinem; Sein, Kopf u.s.w. Vielleicht versteht jemand was ich meine und woraus hin ich ziele…. :0) und weiß trotzdem über allem fühlen u.s.w., das ich geliebt bin und gewisse Dinge einfach tun sollte IHM zur Ehre und nicht nur nach meinen Gefühlen gehen.
Ich habe schon öfters an der Mauer gesessen und einfach die jüdischen Torah Gebete, Schriften in english (kann man die lesen..) gelesen und mich darüber dermaßen gefreut, das mir oft die Tränen kamen, weil es ging um diese Dankbarkeit und Barmherzigkeit …..!
Danke Hosea für all deine guten Studien.
(manchmal empfinde ich es als ein bißchen verwirrend weil auf den Seiten soviele Links (rechts und links ) hin sind……; man weiß gar nicht was zuerst anklicken soll. Manchmal ist es mir einfach auch alles zuviel; ganz ehrlich.
Aber ich muß dann für mich eine Linie verfolgen
Peter
31. Dezember 2015 @ 22:04
Shalom,
vielen Dank für die guten Hinweise, aber Hühner (Enten, Amseln…) sind keine Vegetarier – (fressen sogar mit Vorliebe Würmer, Schnecken, Mäuse(!) und anderes Fleisch). Auch viele koschere Fische fressen andere kleine Tiere oder Fische.
Übrigens soll man laut Tora auch von “koscheren” Tieren das Fett nicht mitessen, wie das Blut.
Deswegen ist Wurst oft kritisch…. Da muss man die Inhaltsangabe genau lesen und Tierfett meiden.
An Succot erlebten wir eine “koschere” Schlachtung und durften feststellen, dass dies sanft, angstfrei, praktisch schmerzlos und tierfreundlich vor sich gehen kann! YHWH sei Dank (Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs (Spr. 12,10a)).
Liebe Grüße Peter
Estelle
2. Januar 2016 @ 15:38
Lieber Peter,
lieben Dank, das ist interessant mit der koscheren Schlachtung, ich kann mir dazu noch gar kein Bild machen, aber werde es wohl in Zukunft noch verstehen können, sobald der Zeitpunkt da ist.
Ich habe einige Berichte im TV gesehen, die letztens kamen, über Israel und Juden, die auch in Berlin leben usw. Dort habe ich auch zum ersten Mal erfahren, dass es dort Bäcker gibt, die koscher backen, auch normale Bäcker haben das mit in ihr Programm genommen und lassen alles durch einen “Rabbi” (hoffe liege richtig) kontrollieren, der dann auch seinen Segen hinein gibt.
Kennt sich vielleicht jemand aus, wo es noch Bäckereien gibt, die auch koscher backen, außer Berlin?
Habe leider keine finden können bisher.
Estelle
14. Januar 2016 @ 12:33
Zum Thema Fleisch:
Im gesamten Bundesgebiet sind mehrere Hundert neue Mastanlagen geplant.
Darunter für Geflügel sind Anträge für mindestens 10,8 Millionen Plätze bekannt, darunter mindestens 6,65 Millionen Mastplätze. Für Schweine wurden mindestens 720.000 neue Plätze beantragt. Krass oder?
Der Trend von Megamastanlagen geht weiter. Doch inzwischen sind wohl über 80 Prozent der Deutschen bereit, höhere Preise für Fleisch und Wurst zu zahlen, wenn sie dadurch zu besseren Haltungsbedingungen der Tiere beitragen können. Nur bei der deutschen Agrarpolitik ist dieser gesellschaftliche Wandel leider noch nicht angekommen.
Am 16. JANUAR gehen anscheinend viele Leute auf die Straße in BERLIN, für die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft und gegen die Agrarindustrie.
Sabrina
18. Januar 2016 @ 22:38
Hallo Hosea,
danke für deine Ausarbeitung. Sie ist sehr wertvoll für mich.
Ich esse derzeit kein Fleisch, weil ja immer ein gewisser Rest Blut drin ist. Allerdings würde ich gerne wieder amfangen Fleisch zu essen.
Wie handhabt ihr das?
Seid reich gesegnet!
Hosea
21. Januar 2016 @ 10:58
Shalom Sabrina,
Danke für deine Nachricht. Wahrscheinlich ist das Blut nicht so sehr das Problem. Auch bei den modernen Schlachtmethoden fließt das meiste Blut hinaus. Ich habe mal gehört, dass beim Metzger oft noch rote Farbe hinzugetan wird, damit es frischer aussieht. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt. Das Problem hat man allerdings nicht bei Geflügel.
Schwieriger ist da aber die Schlachtmethode. Wenn man nicht kosher schlachtet (schächtet) – was in Deutschland verboten ist – schütten die Tiere viel Angsthormone aus, die sehr ungesund sind. (Aber das sind die ganzen Medikamente in den Tieren auch). Auch verbietet die Torah ja, dass manche Fett-Teile der Tiere nicht gegessen werden dürfen. Darauf achtet dann kein Metzger mehr.
Man sieht, es ist extrem schwierig…
Es gibt zum Beispiel iin Frankfurt jüdische Fleischhändler. Aber immer wieder in eine große Stadt wir Frankfurt zu fahren, ist nicht jedem möglich.
Wenn man also nicht auf Fleisch verzichten möchte, sind Kompromisse nötig.
Über Säfte, Weine und Gummibärchen (Schweinegelatine) hat man da noch gar nicht geredet. Es ist Exil pur! Und dass der verlorene Sohn “unter den Schweinen” lebte, wird einem in Deutschland erst so richtig bewusst!
Wir haben so viel wie möglich davon umgesetzt – auch eine ganze Zeit lang ohne Fleisch gelebt. Aber immer Schritt für Schritt… 🙂
Ganz viel Segen dir,
Hosea