Was machen deine Worte? Zusatz zum Lashon-hara-Kurs
Im E-Mail-Kurs „Lashon hara“ haben wir uns ausführlich mit unseren Worten auseinandergesetzt. Nun, nachdem mich einige Kommentare und Fragen erreicht haben, möchte ich einige hier behandeln.
1. Spitznamen
Wir hatten in unserer Gruppe eine Diskussion darüber, ob es in Ordnung ist, anderen Spitznamen zu geben. Ist das ok oder nicht?
Da muss man sicherlich unterscheiden. Hat sich die Person selbst diesen Spitznamen gegeben? Woraus leitet sich der Spitzname ab? usw.
Oft passiert es, dass Personen einen Spitznamen erhalten, weil sie eine bestimmte Eigenschaft oder ein bestimmtes Aussehen haben:
- „Krummnase“, wegen einer schiefen Nase
- „Professor“, weil jemand so viele Bücher liest
Spitznamen können aber auch unterschiedliche Hintergründe haben: Eine Frau kann „Prinzessin“ genannt werden, weil sie sehr hübsch ist, aber auch weil sie etwas eitel ist.
Und somit kommt es darauf an, wie bei der Person der Spitzname ankommt. Ärgert es sie? Ist es ihr peinlich, vor anderen auf diese Eigenschaft hingewiesen zu werden? Dann ist es definitiv ein Grund, die Person nicht so zu nennen.
Generell sind Situationen, die anderen Personen aufgrund meines Redens peinlich sind, zu vermeiden. Das Prinzip von Frucht und Ehre ist hier sehr wichtig.
2. In der Familie
Kannst du noch etwas über Lashon hara zwischen Ehepartnern – bzw zu Kindern sagen!?
Die Familie ist eine heilige Institution und sollte einen absolut geschützten Rahmen haben. Gerade weil hier Menschen so eng miteinander leben und man Familie nicht auswechseln kann, sollte man hier sehr stark darauf Acht geben, nur sehr behutsam (wenn überhaupt) über Familienmitglieder zu reden.
Auch das Reden untereinander sollte natürlich von Liebe und positiven Worten geprägt sein. Unsere Kinder werden uns in den meisten Bereichen kopieren und nachahmen. Insofern sollten wir uns zum Beispiel gut überlegen, wie wir mit unseren eigenen Eltern umgehen und reden.
3. Keine Namen
In unserem Kreis sprachen wir darüber wie das ist, wenn wir über jemanden reden, OHNE aber seinen Namen zu nennen. Problematisch?
Generell würde ich es als kritisch ansehen. Zu schnell passiert es, dass die betroffene Person über die gesprochen wird, Wind von dem Gespräch bekommt und sich auf den Schlips getreten fühlt.
Meistens ist es auch in solchen Gesprächen das Ziel, sich selbst damit groß zu machen. Doch das ist zum einen nicht unser Ziel und zum anderen gibt es dafür bessere Wege.
Eine Geschichte die ich hier mal zusammenfasse:
Ein Vater hört wie seine Söhne streiten und sich schlagen. Der Vater geht zum einen und fragt was los ist.
Jonas antwortet: Michael ist kleiner als ich. Und weil es ihn ärgert, hat er mich in den Graben geschuppst.
Der Vater spricht zu Michael: Wenn es dich stört, Michael, dass Jonas größer ist, warum stellst du dich dann nicht auf einen Stuhl, anstatt ihn in den Graben zu schuppsen?
Und so soll es auch mit unserem Reden sein: Wir wollen nicht schlecht über andere reden, um uns besser darzustellen. Egal ob Namen genannt werden oder nicht.
4. Etwas zusammenfassen
Mir hat der Kurs sehr gefallen, manchmal war es mir aber etwas viel auf einmal. Kannst du vielleicht ein paar Stichpunkte herausgreifen, die man praktisch mit in den Alltag nehmen kann? Eine ultra-komprimierte Version vielleicht, damit ich mir alles etwas besser merken kann.
Hiermit ein paar Punkte zur Übersicht:
1. Unser Reden über andere sollte sehr vorsichtig und umsichtig sein. Ganz besonders dann, wenn wir öffentlich über andere reden.
2. In allem können wir uns fragen, wem in unserem Reden Ehre zugeht und was die Frucht ist. Dies sind sehr wertvolle Hilfsmittel: Analysieren wir unser Reden, fragen wir uns: Bekam Gott in allem die Ehre? Ist die Frucht, dass andere ermutigt und aufgebaut wurden (und keiner entmutigt wurde).
3.Und letztendlich dürfen wir darin wachsen, andere mit unseren Worten immer mehr zu lieben, segnen und ermutigen.
Prüft alles gerne! Reichen Segen,
Hosea
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Schmetterling
6. August 2016 @ 14:31
Persönlich glaube ich, dass Gott auch das benutzt um uns zu reinigen. Daher nehme ich es so lange nicht so tragisch, wenn ich von einer bösen Zunge gegeißelt werde, solange es nicht stimmt. Ich überprüfe mich und wenn ich feststelle dass da etwas dran ist versuche ich es zu ändern. Habe ich aber den Eindruck es ist aus der Luft gegriffen, dann lege ich das unter ” Reifeprüfung” ab und lasse es liegen. Es tut ja nicht mehr weh.
Mobbing bringt uns enger zu Jeshua. Wenn wir immerzu gelobt werden tut uns das garnicht so gut. Es kann einen Menschen eher verderben als der Tadel. Wir kommen eher durch zu viel Lob zu Fall.
Extremfälle können sehr übel enden. Je mehr wir Gott kennen desto näher ist sein Schild.
Die Geißel der Zunge soll dich nicht zerstören, ist ein sehr ermutigendes Wort aus dem Buch Hiob.
Andererseits ist eine Zunge der Wahrheit natürlich sehr auferbauend. Wer lässt sich da nicht gerne ermutigen? Ein gutes Mutterschaf versteht es, Disteln in weiße Milch, beziehungsweise in Schafskäse umzuwandeln, um es mit einem Bild zu sagen. Die Schafsnatur ist deshalb sehr positiv zu bewerten, denn sie versteht es Tod in Leben zu verwandeln.