Leben aus dem Tod (Teil 4) – Der Sieg über den Tod
Aus den letzten Teilen dieser Studienreihe haben wir gesehen, dass der Tod bereits im Garten Eden durch den Ungehorsam Adams und Evas gegen Gottes Gebote in diese Welt kam. Wir haben gesehen, wie der Tod und das Totenreich durch diesen Ungehorsam Macht über die Menschen gewann und fortan eine gewichtige Rolle in der Schöpfung spielte. Wir haben gesehen, dass jeder Mensch ins Totenreich gelangt, wenn er stirbt.
Wir haben bisher nur erwähnt, dass Gott einen Ausweg aus dem Tod geschaffen hat. Diesen Ausweg wollen wir uns in diesem Teil genauer ansehen.
Doch zunächst wollen wir den Machtbereich des Todes genauer beleuchten.
Der Machtbereich des Todes
Wenn wir vom Tod sprechen, meinen wir oft den physischen Tod, welcher eintritt, wenn Menschen entschlafen und nicht wieder aufwachen. Und tatsächlich ist dies eine Ebene des Todes. Den Weg, den der Verstorbene dann nimmt, haben wir in den letzten Teilen begonnen zu untersuchen.
Doch die Bibel spricht von zwei Formen des Todes bzw. einem ersten und einem zweiten Tod (Vgl. Offenbarung 20,14). Um diese beiden Arten des Todes besser verstehen zu können, gehen wir noch einmal in den Garten zurück.
Die Warnung Gottes an Adam in Bezug auf das Essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen lautete:
…aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben. (1. Mose 2,17)
Die Folge des Ungehorsams, welche JHWH Adam ankündigte, war der Tod am selbigen Tag. Nun, Adam aß. Doch lebte er noch 930 Jahre und zeugte Söhne und Töchter (Vgl. 1. Mose 5,4). Was also war mit der Folge des Todes am selben Tag?
JHWH kann nicht lügen (Vgl. Titus 1,2). Dass Adam nicht sofort Tod umgefallen ist, nachdem er von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen gegessen hatte, belegt nicht, dass die Warnung Gottes nicht ernst gewesen wäre. Schauen wir uns einmal im Detail an, was damals passierte.
Der zweite Tod
Der physische erste Tod ereilte Adam im Alter von 930 Jahren. Er entschlief, sein Leib wurde zu Staub und seine Seele fuhr ins Totenreich in die Ruhe.
Doch der zweite Tod traf Adam sofort, indem er den Zugang zum Baum des Lebens verlor und damit auch die direkte und intime Gemeinschaft mit Gott. Er und Eva wurden aus dem Garten Eden vertrieben und lebten fortan unter den Dornen und Disteln außerhalb des Gartens (Vgl. 1. Mose 3,17-19). Ihr Leben war seitdem von Mühe und Schmerz geprägt und das sorgenfreie Dasein im Paradies war vorüber. Adam und Eva lebten in einer verfluchten Umwelt (Vgl. 1. Mose 3,17), außerhalb des Segens und getrennt vom Schöpfer von Himmel und Erde.
Adam brach sein Bündnis mit JHWH und tauschte dieses gegen ein Bündnis mit dem Chaos ein. Die gute Ordnung des Gartens war verloren und das Leben Adams wurde zum Überlebenskampf.
Adam wählte dieses Dasein indem er von der Frucht aß, die ihm seine Frau gab. Der Same dieser Frucht ging in beiden auf und schlug Wurzeln. Aus dieser Wurzel wuchs das Erbe des Ungehorsams gegen Gottes Wort, welches von Genration zu Generation weitergegeben wurde. Die Menschen waren nunmehr Sklaven der Sünde statt Kinder Gottes. Nur zehn Generationen nach Adam lesen wir:
…dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse,…(1. Mose 6,5)
Das Trachten nach dem Bösen ist das Erbe der Sünde, welches wir von Adam und Eva geerbt haben und dazu führt, dass JHWH uns mitteilen muss:
JHWH schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben, es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen Einzigen! (Psalm 14,2-3)
Dieses Trachten nach dem Bösen nannte Paulus das Trachten des Fleisches und brachte es mit dem (zweiten) Tod in Verbindung.
Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn es unterwirft sich dem Gesetz [der Torah] Gottes nicht, und kann es auch nicht, und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen. (Römer 8,6-8)
Diese fleischliche Gesinnung ist der zweite Tod, welcher uns von Gott trennt und uns in eine verfluchte Umgebung versetzt. Das Buch der Offenbarung spricht von der ultimativ verfluchten Umwelt, in Folge des zweiten Todes.
Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen. (Offenbarung 20,14-15)
Unsere geerbte fleischliche Gesinnung trennt uns von JHWH und führt uns ins Totenreich hinab. Doch ist das Gottes letztes Wort?
Der Erretter vom Tod
JHWH verwies Adam und Eva aus dem Garten Eden nicht ohne ihnen eine Verheißung der Hoffnung mitzugeben.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir [der Schlange] und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen. (1. Mose 3,15)
Aus dem Samen der Frau sollte Einer kommen, der die Macht der Schlange, und damit die Macht des Todes, über die Menschheit brechen würde. Dieser Eine ist Jeschua, der Sohn Gottes.
Jeschua wurde als Sohn der Maria in diese Welt geboren, um die Macht des Todes über uns zu brechen. Er kam in der Gestalt eines Menschen im Fleisch.
Denn das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1,14)
Der Apostel Johannes bekannte, dass Jeschua im Fleisch kam, doch erkannte er an Ihm auch, dass Er in Herrlichkeit kam. Jeschua war im Fleisch, aber frei vom Trachten des Fleisches. Stattdessen tat Er stets den Willen Seines Vaters im Himmel (Vgl. Johannes 6,57). Er blieb dem himmlischen Vater – anders als Adam – stets treu und war somit ohne Sünde (Vgl. Hebräer 4,15).
Deshalb hatte der Tod keine Macht über Ihn. Jeschua gab sich selbst und freiwillig dem Totenreich preis. Doch der Tod konnte Ihn nicht halten und so stand Er in Kraft des Heiligen Geistes nach drei Tagen und drei Nächten aus den Toten auf.
David sprach prophetisch von diesem Ereignis:
Denn Du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben [sie nicht dort zurücklassen] und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht. (Psalm 16,10)
Der Apostel Petrus deutete diese Worte Davids wie folgt:
…[hier] hat er vorausschauend von der Auferstehung des Messias geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. (Apostelgeschichte 2,31)
Doch gleichzeitig können die Worte Davids sich auch auf seinen eigenen Aufenthalt im Totenreich beziehen. David war sich sicher, dass Gott seine Seele nicht im Totenreich belassen würde. Und wenn er wieder auferstehen würde, so nur mit einem unverweslichen Leib (Vgl. 1. Korinther 15,42).
Jeschuas Auferstehung ebnet uns den Weg aus dem Totenreich heraus. Wir müssen den Tod nicht länger fürchten, weil Er ihn besiegt hat.
Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle [im Totenreich]! (Matthäus 10,28)
Doch was ist unser Part darin? Wie können wir dieses Angebot annehmen?
Unser Sieg über den Tod
Jeschuas Tod und Auferstehung macht den Weg für unseren Sieg über den zweiten Tod frei. Doch liegt es an uns, diesen Weg auch zu gehen.
Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde [dem Trachten des Fleisches] verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Messias Jeschua hinein getauft sind, in Seinen Tod getauft sind? Wir sind also begraben worden, durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Messias durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. (Römer 6,1-4)
Durch unsere Taufe, d.h. durch die Anerkennung Jeschuas als unseren Herren und König und Seiner gerechten Ordnung, der Torah, geben wir Zeugnis, dass wir ab jetzt nicht mehr im Machtbereich des Todes leben wollen. Wir wollen ein neues Leben im Gehorsam zu Gott führen. Wir wollen in Seinen Geboten wandeln.
Wir bekennen den Bruch unseres geerbten Bundes mit dem Chaos und erneuern den Bund mit unserem Schöpfer. Wir bringen unsere Sünden dahin, wo sie hingehören, nämlich ins Totenreich, um in der Kraft des Heiligen Geistes ein neues Leben in Seinen Geboten führen zu können.
Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist; um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams; unter denen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet. Jetzt aber legt auch ihr dies alles ab – Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund. Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und de neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat…(Kolosser 3,5-10)
Wir bekennen, dass Jeschuas Tod für die Vergebung unserer Sünden erfolgte und wir fortan ohne Sünde leben werden. Wir wollen ein Leben in den Schöpfungsordnungen – den Geboten Gottes – leben.
Ein sündenfreies Leben ist der einzige Weg, aus den Fängen des Todes. Das heißt, dass das Trachten des Fleisches aus unserem Leben verschwinden muss, damit wir über den Tod triumphieren können. Wir haben gesehen, dass das Trachten des Fleisches der Tod ist, aber die Unterordnung unter Seinen Willen, das Trachten des Geistes, Leben bedeutet.
Jeschua schenkt uns dieses Leben, wenn wir nur wollen. Er hat verheißen:
Und Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; Ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, Ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in Meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. (Hesekiel 36,26-27)
Was im obigen Vers beschreiben wird, ist die Auferstehung der Toten und die Verwandlung der Leiber der Gläubigen. Im nächsten und letzten Teil dieser Reihe werden wir uns die Geschehnisse zu und nach Jeschuas Wiederkunft genauer ansehen und uns den Antworten auf die Fragen zu unserem ewigen Verbleib nähern.
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Uta
28. November 2017 @ 14:53
Das ist sehr gut beschrieben. Sehr tief. Gelebt werden muss es vom einzelnen, denn jeder wird in ein spezielles Umfeld hineingeboren und muss daraus herausgeboren werden. Die Widerstände die uns dabei hindern wollen, lassen uns unsere Abhängigkeit von Yeshua begreifen. Er selbst will das Neue in uns wirken und schafft ein Unikat. Der Widerstand ist nach wie vor groß. Das Sterben unseres Ich erscheint uns am Anfang ganz leicht, aber es zeigt sich was in uns ist wenn wir meinen uns rechtfertigen zu müssen. Das gewöhnt uns nur Yeshua ab. Es ist immer einfach solange wir andere begleiten, aber wenn es uns selber trifft zeigt sich unsere Empfindlichkeit. Sind wir bereit Ihn das beleuchten zu lassen? Wenn ja, dann werden wir bestehen.
Sobald er den Schlüssel für unser Herz hat, zeigen wir ihm damit, dass unser Vertrauen grenzenlos ist. Yeshua ist unberechenbar. Er verlangt oft Dinge auf die wir nicht vorbereitet sind. Lassen wir ihm trotzdem den Schlüssel! Auch in Schwachheit und Zittern!
Gertraud
2. Dezember 2017 @ 11:50
liebe Uta, ich kann dir nur beipflichten, vertrauen wir ganz JAHUSCHUA und
halten wir in allem an IHM fest! ER macht es und vollbringt es in uns, wenn wir es zulassen!
doch immer ist es unsee eigene Entscheidung!
Geben wir uns iHm ganz hin – in allen Dingen!
Schalom!
Gertraud
Uta
4. Dezember 2017 @ 17:51
Ich fürchte es gibt unzählige Menschen auf diesem schwankenden Globus denen die Freiheit sich selber entscheiden zu können nicht gegönnt ist. Wir brauchen da nur an unsere jüdischen Brüder zu denken, welchen wir ihr Erbe geraubt haben und gleich die ganze Identität mitvernichtet haben. Wie unendlch schwer fällt es ihnen sich an ihren Gott zu erinnern, von dem sie den Eindruck gewannen er habe sie verlassen. Da kann ich nicht von Eigenverantwortung ihrerseits sprechen. Wohl aber empfinde ich da eine grosse Bringeschuld. An einem kleinen Beispiel musste ich das für mich erkennen: Als ich in Jerusalem in einem kleinen Hotel einen orthodoxen Juden traf, welcher sich nur aufs nötigste auf ein Gespräch einliess, spürte ich eine große Verletztheit. Ich segnete ihn still und liess ihn ganz in Ruhe. Meine Mitbewohner fühlten sich gekränkt. Ich nicht. Jesus sagte mir dann später ich solle zu ihm hingehen und ihn um Vergebung bitten. Das tat ich. Ich wusste ich brauche nicht zum Gottesdienst hingehen, bevor ich nicht diesen Schritt getan habe.
Er reagierte sehr abrupt und verliess sofort die Etage. Schmerzlich berührt segnete ich ihn erneut. Zwei Stunden später klopfte er an meine Türe: Was wollten Sie? Nun war ein Gespräch möglich. Er war hier in Deutschland als Lehrer an einer Schule gemobbt worden und keiner stand ihm bei. Ein hochgebildeter Mann, und das passiert ihm in Deutschland das dem Antisemitismus abgeschworen hat. Er hat sich sehr viel Zeit gelassen mir mit Vertrauen zu begegnen. Das war sehr gut für ihn. Für mich auch. Denn kein Vogel frisst gerne aus der Hand. Er muss schaun ob nicht eine Katze lauert. Ich war dafür verantwortlich, dass er sich selber ein Bild machen kann. Den Juden ist es verboten sich ein Bildnis zu machen. Folglich muss ich Jesus erlauben sein Bild in mich hineinzulegen das ER gemacht hat. Erst wenn ER sein Bild in uns fertig hat fängt die Verantwortung des anderen an. Und genau das ist geschehen. Je unaufdringlicher wir dabei sind desto grösser ist ihre Bereitschaft das zu erkennen. Einen Juden aus dem Tod abzuholen bedeutet, dass mein Ego völlig verschwunden sein muss, damit der Bruder eine eigene Entscheidung treffen kann. Dann darf ich aber nicht behaupten ich hätte ihn bekehrt. Das geht nur ohne Leidensmiene. Er hat verstanden, dass sein König ihn durch einen Diener eine Visitenkarte bringen liess und kommt aus sich heraus. Prüfen muss man sie lassen. Prüfen auf Echtheit. Da hat Gekränktsein keinen Platz. Sie wollen atmen, frei atmen. Zu lange war es ihnen verwehrt. Wir müssen ihnen den Weg aus dem Tod zeigen. Das kann man nur wenn man das Leben kennt.
Karl
9. Dezember 2017 @ 10:14
Amen – so ist es.
Vielen Dank Euch – Schalom