Leben aus dem Tod (Teil 1) – Was ist der Tod?
Im Laufe seines Lebens wird jeder Mensch einmal mit der Frage konfrontiert, was mit ihm passieren wird, wenn er stirbt. In der Auseinandersetzung mit dem Thema können verschiedene Fragen auftauchen.
Gehe ich in den Himmel oder die Hölle? Geht es danach überhaupt weiter oder ist alles vorbei? Habe ich ein Bewusstsein im Tod? Kehre ich auf diese Erde zurück? Was ist mit der Auferstehung? Und wie viele Auferstehungen gibt es überhaupt? Welche Rolle spielt Jeschua, wenn wir sterben?
JHWH hat uns mit Seinem Wort – der Bibel – einen unfehlbaren Leitfaden gegeben und uns umfassend darüber aufgeklärt, wie sich unser Weg nach dem Tod in dieser Welt fortsetzen wird. Wenn wir die Wahrheit darüber kennen, brauchen wir auch keine Angst vor diesem Teilabschnitt unseres Weges zu haben, denn die Wahrheit wird uns frei machen (Vgl. Johannes 8,32).
In dieser Themenreihe werden wir uns ausführlich mit den Themen Tod und Auferstehung beschäftigen.
In diesem ersten Teil werden wir zunächst untersuchen, was der Tod aus biblischer Perspektive überhaupt bedeutet. Wir werden das hebräische Wort für Tod genauer eingrenzen, den Ursprung des Todes beleuchten und uns seine Eigenschaften verdeutlichen.
Möge der himmlische Vater uns bei dieser Studie leiten und uns segnen.
Was bedeutet Tod im Hebräischen?
Das Hebräische Wort für Tod lautet מות und besteht aus den hebräischen Buchstaben Mem, Waw und Taw.
In der Hebräischen Sprache kann jedem einzelnen Buchstaben eine besondere Bedeutung zugeordnet werden. Diese Eigenschaft erben die Hebräischen Buchstaben aus ihrer ursprünglichen Form – dem Paleohebräisch. Jeder Buchstabe bildete im Paleohebräisch eine Art Piktogramm, woraus nicht nur ein Laut, sondern auch eine kleine Bildergeschichte in einem Buchstaben lesbar war. Die Bedeutungen der drei Buchstaben von מות lassen sich aus dem Paleohebräischen wie folgt herleiten:
Mem → Wasser, Chaos
Waw → Nagel, etwas verbinden
Taw → Kreuz, Bündnis
Wenn wir diese drei Ideen zusammensetzen, kommen wir auf eine tiefere Bedeutung des Wortes Tod. Demnach ist der Tod ein Bündnis mit dem Chaos.
Doch wie bekam der Tod überhaupt Zutritt in diese Welt? Und warum müssen wir sterben? Haben wir etwa ein Bündnis mit ihm geschlossen? Die Antworten auf diese Fragen führen uns direkt in den Garten Eden.
Wie kam der Tod zu Adam?
Als JHWH Adam bildete, war Er derjenige, der ihm das Leben gab:
Da bildete JHWH Gott den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mench eine lebendige Seele. (1. Mose 2,7)
Adam war zu Beginn seiner Schaffung zunächst kunstvoll geformter Staub. Erst durch den Odem des Allmächtigen wurde Adam lebendig. Sein Leben ging direkt von Gott aus. Doch was sollte Adam mit seinem Leben anfangen? Was war seine Bestimmung?
Und JHWH Gott pflanzte einen Garten in Eden, im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den Er gemacht hatte…Und JHWH Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden damit er ihn bebaue und bewahre. (1. Mose 2,8.15)
Adams Aufgabe war es, den Garten, den JHWH als Spiegel Seines Charakters geschaffen hatte, zu bebauen und zu bewahren. Mit anderen Worten trug Adam die Veratnwortung dafür, die Schöpfung des himmlischen Gärtners zu pflegen, zu erhalten und gegebenfalls auch zu bewachen.
Und JHWH Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen, denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben! (1. Mose 2,16-17)
Damit Adam seine Aufgabe als Gärtner und Wächter in Eden wahrnehmen konnte, gestattete ihm JHWH von allen Bäumen im Garten zu essen. Es gab lediglich eine Ausnahme: Den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Denn das Essen von diesem Baum würde Adam gewisslich töten.
Wir sehen bereits, dass die Nahrung, die wir zu uns nehmen, uns sowohl das Leben als auch den Tod bringen können. JHWH definiert durch Sein Wort die richtige Nahrung für uns. Ja, Jeschua selbst bezeichnet sich als das Brot des Lebens (Vgl. Johannes 6,35) und die Quelle des lebendigen Wassers (Vgl. Johannes 4,10-14). Solang wir uns von Jeschuas Worten und von seinem Geist nähren, leben wir und erfahren Segen und Gutes von Ihm.
Beginnen wir aber unsere eigenen Maßstäbe anzusetzen, was uns Leben bringen könnte, so werden wir Gutes und Böses erfahren. Dann leben wir also in der Erkenntnis des Guten und des Bösen.
In der Torah wird das Gute mit Leben und das Böse mit Tod assoziiert.
Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Gute vorgelegt, den Tod und das Böse. (5. Mose 30,15)
Doch schauen wir noch einmal nach Eden zurück. JHWH wusste, dass Adam seine Aufgabe im Garten nicht ganz allein würde erfüllen können und so bildete Er ihm eine Frau als Gehilfin an Adams Seite.
Satan selbst erschien in Form einer Schlange (Vgl. Offenbarung 12,9) und nahm die Frau, welche später den Namen Eva bekommen sollte, direkt ins Visir. Er sprach zu ihr:
Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft? (1. Mose 3,1b)
Dies ist eine Verdrehung der Worte Gottes und damit eine Lüge. Satans Ansinnen war es, Zweifel gegenüber der Gaubwürdigkeit der Worte Gottes und Adams zu säen. Er wollte Eva in eine Entscheidung hineinlocken, die sie unabhängig von Gott und aus ihren eigenen Gedanken heraus treffen würde. Und tatsächlich gelang es ihm:
Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein beghrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihre war, und er aß. (1. Mose 3,6)
Das eindeutige Verbot Gottes, von diesem Baum zu essen, weil er den Tod über die Menschen bringen würde, war vergessen. Es wich einer Fanatsie eines begehrenswerten Baumes, von dem gut zu essen sei und der darüber hinaus auch noch klug machen sollte. Sowohl Adam als auch Eva aßen von der Frucht des Baumes der Ekenntnis des Guten und des Bösen und die Folge war ihr Tod.
Fortan lebten sie und leben wir in einer Welt, in der sich die Ordnung Gottes immer mehr in ein Chaos verwandelt. Wir leben in einer Welt, in der Böses gut und Gutes böse genannt wird. Wir leben in einer Welt, in der der Tod verherrrlicht wird, weil sie durch das Gesetz des Todes regiert wird.
Durch das Essen von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen öffneten Adam und Eva die Tür für ein weiteres Reich, in welchem sie existieren würden. Ihr ursprüngliches Reich, der Garten Eden, wich den Dornen und Disteln außerhalb des Gartens. Nun standen sie nicht mehr länger nur unter dem Gesetz des Lebens sondern auch unter dem Gestz der Sünde und des Todes.
Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehrosam [Gottes] zur Gerechtigkeit? (Römer 6,16)
Adam und Eva entschieden sich für den Gehorsam zur Sünde und damit zum Gehrosam gegenüber Satan. Da dieser die Macht über den Tod hatte (Vgl. Hebräer 2,14), unterstand fortan auch das Haus Adams der Macht des Todes.
Doch war dies nicht das letzte Wort. JHWH verhieß den Menschen einen Samen, nämlich Jeschua, welcher die Macht des Todes über uns brechen und uns zum ewigen Leben zurückführen würde.
Jeschua selbst fuhr ins Totenreich, um uns gerecht zu sprechen, sodass wir wieder die Wahl zwischen Leben und Tod haben (Vgl. 5. Mose 30,19-20).
Im nächsten Teil werden wir uns mit dem Totenreich genauer beschäftigen und sehen, welches Geheimnis sich dahinter verbirgt.
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