Herausfordernd, aber Segen pur: Das Leben in der Torah
Herzlich Willkommen beim worldwidewings-Kurs „Torah! Und jetzt?“
Im letzten Kurs „Was ist die Torah?“ haben wir gesehen, dass die Torah etwas Gutes und Wunderbares ist. Die Bibel schreibt sogar, dass sie vollkommen ist (Ps 19,8) und sogar im Neuen Testament lesen wir, dass man glückselig ist, wenn man nach der Torah lebt (Luk 11,28).
Für viele Christen ist die Torah fremd (vgl. Hos 8,12). Aber wir leben in einer Zeit, in der alles wiederhergestellt wird – und so auch das Leben in der Torah.
Wir dürfen erkennen, wie gut es uns tut, wenn wir unser Leben nach ihr ausrichten. Es sind Seine Wege auf denen Er Segen verheißen hat.
In der Praxis leben
Der Titel dieses Kurses „Torah! Und jetzt?“ verrät schon, dass sich das Thema im Vergleich zum letzten Kurs nicht viel geändert hat. Es geht weiterhin um die Wege Gottes. Nur gehen wir jetzt in die Praxis!
Wie beim Flugkurs. Erst die Theorie, dann die Praxis.
Und wie im Flugzeug können die ganzen Unterweisungen ganz schön kompliziert und überfordernd wirken: Wo startet man den Motor, wie bedient man die Düsentreibwerke? Ganz schön viele Knöpfe hier…
Niemand will fliegen lernen, wenn er allein im Cockpit sitzt (und noch weniger, wenn zudem die eigene Familie Passagiere sind)! Bekommt man dann einfach das Handbuch in die Hand gedrückt, ist es auch überfordernd.
Insofern ist es gut, wenn wir Hilfestellungen haben und sehen, wie wir immer mehr in Seine Wege hineinwachsen.
Und so hoffe ich, dass auch dieser Kurs seinen Teil dazu beiträgt.
Vor dem Start: Bitte unbedingt die Sicherheitsvorkehrungen durchlesen!
Bevor wir richtig starten, ist eine Sache sehr wichtig:
Wir alle sind Lernende. Und jeder von uns ist auf dem Weg des Glaubens verschieden weit. Insofern ist bei all dem unser Umgang miteinander das A und O!
Es bringt nichts, wenn wir einander verurteilen und herumkritisieren nur weil jemand andere Ansichten hat oder noch nicht so weit ist wie man selbst (oder man selbst noch nicht so weit ist!). Ein solches Verhalten steht den Grundsätzen der Torah absolut entgegen.
Und so ist es auch mir wichtig, dass die einzelnen Einheiten dieses Kurses richtig rüberkommen. Ich möchte keinem vorschreiben was zu tun ist. Ich stoße Themen an und du kannst sie mit IHM gemeinsam bewegen! Vielleicht ist für manches noch nicht die Zeit gekommen. Dann stell die Themen einfach in dein „inneres Regal“ und eventuell holt sie Gott zu einer besseren Zeit wieder hervor.
So ist übrigens auch mein eigenes „inneres Regal“ gefüllt mit verschiedenen Themen. Das ist gut und wichtig. Schließlich sind wir alle Lernende und wollen das auch immer bleiben…
Auf eigene Verantwortung – Beröer, ihr seid genial!
Generell sollte man bei allem, was man irgendwo hört und gelehrt bekommt, die wichtigste Grundregel beachten: Prüfe selbst! Das ist wichtig und nötig.
Das Neue Testament schreibt von den Geschwistern in Beröa, die ein gutes Vorbild darin sein können:
Apg 17,10-11: Die Brüder aber schickten sogleich während der Nacht Paulus und Silas nach Beröa, wo sie sich nach ihrer Ankunft in die Synagoge der Juden begaben. Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.
Die Juden in Beröa prüften anhand der Schrift (damals ausschließlich das Alte Testament), ob das, was Paulus predigte, wahr ist.
Das Schöne dabei ist, wenn du selbst der Sache auf den Grund gehst, wird der Inhalt zu deiner eigenen Predigt. Denn irgendwie ist es um einiges cooler, wenn du anderen Leuten erzählst „In der Bibel steht doch…“ als wenn du sagst „Der Hosea von worldwidewings hat aber gesagt…“.
Das Gerüst der Gebote – Prioritäten setzen!
Hast Du schon mal den Satz „Sünde ist doch gleich Sünde“ gehört?
Das ist Quatsch! Vergiss diesen Satz wieder!
Ich weiß nicht, warum so viele Christen dieser Meinung sind. Die Bibel spricht eine ganz andere Sprache. Zum Beispiel gibt es das „wichtigste“ Gebot – nämlich Gott und den Nächsten zu lieben!
Auch gibt es Gebote, für die man damals gesteinigt werden konnte. Bei anderen dagegen reichten Entschädigungszahlungen, Schuld- oder Sündopfer, so dass alles wieder „in Ordnung“ war.
Insofern ist es meiner Meinung nach wichtig, Prioritäten zu setzen. Gerade dann, wenn mehrere Gebote miteinander in Konflikt geraten.
Was meine ich damit?
Verrat oder Lüge?
Nehmen wir zum Beispiel die Hure Rahab, die die Spione Israels versteckt hatte. Sie hat das Leben dieser beschützt und wurde dafür gerettet und später eingepfropft (s.a. Jak 2,25)!
Aber sie hat gelogen (die Bewohner von Jericho, vgl. Jos 2,4-5)! Wurde sie dafür kritisiert? Nein! Wäre sie kritisiert worden, hätte sie die Männer verraten? In gewissem Sinne sicherlich!
Wie müssen also lernen, weise Entscheidungen zu treffen (siehe auch: Mt 23,23). Und dafür muss unser Geist und Verstand durch Sein Wort geschärft sein.
Also ist „Sünde gleich Sünde“? Nein, definitiv nicht!
Ist Gebot gleich Gebot? Nein, es gibt wichtige und weniger wichtige.
Das müssen wir uns gut merken. Denn es macht natürlich Sinn, sich zuerst die wichtigen Gebote vorzunehmen.
Stopp! Was war das?
Ist dir das aufgefallen?
So leicht kann es passieren!
Jahrelang oder sogar jahrzehntelang hat man es gehört, bekam es gepredigt. Und so passiert es, dass man es einfach überliest.
Von was rede ich? Hast du eine Idee?
Die Liebe!
Die Bibel sagt, sie ist das Allerwichtigste! Darüber müssen wir mal kurz nachdenken…
Es wäre sehr komisch würde man über die Praxis der Torah reden und dann das wichtigste Gebot außen vor lassen, oder?
Wenn Du versuchst deinen Glauben zu leben, aber du hast keine Liebe für Gott oder deinen Nächsten, dann lass alles stehen und liegen und versuche alles, um das zu ändern!
Und das ist etwas durch und durch Praktisches!
Man kann Gebote – egal ob gegenüber Gott oder anderen Menschen – ganz leicht ohne Liebe ausführen:
Armen Geld geben ohne Liebe? Kein Problem.
Vater und Mutter ehren ohne Liebe? Ist ganz einfach.
Aber: Wir erfüllen damit vielleicht ein Gebot, aber dabei lassen wir das viel wichtigere aus. Das ist, als ob du einen Gutschein für ein Brötchen einlöst, obwohl du dafür auch eine Traumreise bekommen könntest. (Oder sogar eine Traumreise und ein Brötchen!)
Auch im Judentum ist dies ein großes Thema. Sie sagen, dass das zweite Exil (vom ersten bis ins zwanzigste Jahrhundert) aus eben diesem Grund passierte. Sie hatten die Gebote gelebt – aber ohne die Liebe. Heute haben sie daraus gelernt. Und das sollten auch wir.
Zwei Kategorien von Geboten – jetzt oder in 1000 Jahren?
Kommen wir zu etwas anderem: Warum nur sind so viele Gebote so schwer zu verstehen?
Bisher habe ich noch niemanden getroffen, der am Anfang nicht in irgendeiner Art und Weise mit den Geboten überfordert war. Klar, viele Aufforderungen sind logisch und ganz leicht umzusetzen, aber einige andere…
Wie ist das mit dem Mischgewebe, der Beschneidung oder den Reinheitsgeboten?
Und zusätzlich verwirren einen die vielen verschiedenen Meinungen und Auslegungen, die man dazu findet. Eigentlich dachte man doch, jetzt ist endlich mal alles klar. Und dann so etwas…
Aber weißt Du was. Es ist gut und sinnvoll, dass es so ist.
Viele, viele Gebote erfordern eine genaue Auslegung. Gott hat das ganz bewusst so gemacht. Und dafür gibt es viele Gründe.
Zum Beispiel erfordert es eine gewisse Bereitschaft zum Forschen. Es ist wie eine Frage oder ein Angebot, ob wir unseren Schöpfer noch mehr kennenlernen wollen.
Man sieht das sehr leicht im Hebräischen Text:
Der erste Buchstabe (Bet) der Torah (1.Mo 1,1) und der letzte Buchstabe (Lamed) der Torah (5.Mo 34,12) ergeben rückwärts gelesen das Wort „Herz“ (hebr. Lev). Die Torah ist das Herz Gottes und Er prüft unser Herz, unsere Liebe, darin, wie sehr wir Ihn erkennen möchten.
Genauso ist es übrigens auch bei Menschen. Wenn wir jemanden lieben, erforschen wir mehr und mehr sein Wesen, um ihn noch besser kennenzulernen.
Sind wir bereit?
Inwieweit bin ich bereit, Sein Herzen zu erforschen? Willst du Ihn noch mehr kennenlernen? Was bist du bereit, dafür zu geben?
Letztendlich dürfen wir wissen, dass der Lernprozess nicht enden wird. Juden studieren seit Jahrtausenden und selbst sie sagen, dass sie noch lange nicht alles verstanden und erkannt haben. Wenn wir also meinen, wir „wüssten Bescheid“, sollte uns das komisch vorkommen.
Dieser Flug ist nur ein Zwischenstopp!
Immer wieder hört man Stimmen, die sagen, es sei doch nutzlos und komisch, sich so viel um Gebote zu drehen. Sie meinen es gäbe so viel Wichtigeres zu tun, als sich um die ganzen Gesetze zu drehen.
Doch hinter diesem Gedanken steckt ein großes Missverständnis: Die Gebote sind durch und durch Praktisch! In der Torah zu leben heißt, dass es Kranken, Armen und ungerecht behandelten Menschen besser geht.
Und zudem geht es um unsere Beziehung zu unserem Schöpfer!
Viele Christen sind richtig gut in Sachen Nächstenliebe. Und viele verspüren eine unglaubliche Liebe zu Gott.
Doch ich glaube, dass wir auf dem Weg etwas verloren haben: Wir haben verlernt, Gott so zu lieben, dass es ihm gefällt! Er hat klare Ordnungen gegeben, durch die wir IHM und anderen Menschen Liebe zeigen können. Müssen wir dann nicht stehenbleiben und zunächst diese Dinge wieder erlernen?
Gott freut es, wenn wir in Seinen Geboten wandeln. Er hat es sogar so eingeführt, dass es auch uns sehr viel bringt: Wir werden gesegnet!
Und das hat er ganz bewusst so eingeführt: Es ist ein Zeugnis für andere, wenn wir nach Seinem Willen leben und dann mit Segen überschüttet werden:
5.Mo 4,5-8: Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie es mir der Herr, mein Gott, geboten hat, damit ihr nach ihnen handelt in dem Land, in das ihr kommen werdet, um es in Besitz zu nehmen. So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk! Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter so nahen, wie der Herr, unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?
Wir sind also jetzt in einer Phase, in der wir uns dringend darum kümmern sollten, umzukehren und wieder so zu leben, wie Er es möchte.
Andere Menschen werden aufmerken und sagen: „Wow, das was du erlebst, so wie du deinen Gott kennst und wie er dich segnet… das ist beeindruckend! Den möchte ich auch kennenlernen!“
Ist das nicht ein genialer Ansatz?
Es ist Seine Idee!
Dieser Artikel ist Teil des “Torah! Und jetzt?“-Kurses von worldwidewings. Wenn du möchtest, trage dich für diesen Kurs ein und erhalte per E-Mail auch die übrigen Teile.
Studiere Sein Wort ganz neu und entdecke wie sehr die Torah unser Leben verändert. Erlebe wie wir ganz praktisch im Alltag unsere Liebe zu unserem Vater leben können.
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