Gideon, ein tapferer Held (Teil 5) – Das Ende Gideons
Wie wir gesehen haben, hatte Gideon reichlich Erfahrung mit YHWH sammeln können. Der Allmächtige führte und begleitete ihn. Er sprach zu ihm und stärkte Gideon im Kampf gegen die Midianiter.
Und so konnte Gideon den Männern Israels auch auf ihre Bitte an ihn, über sie zu herrschen, antworten:
…Ich will nicht über euch herrschen, mein Sohn soll auch nicht über euch herrschen; YHWH soll über euch herrschen! (Richter 8,23b)
Gideon wusste, dass YHWH der König über Israel sein sollte. Er kannte dieses Anliegen Gottes. Doch konnte Gideon der Versuchung nicht widerstehen, dennoch ein Amt zu beanspruchen, welches ihm nicht zustand.
Und Gideon sprach zu ihnen: Eins erbitte ich von euch: Gebt mir jeder die Ohrringe, die er erbeutet hat! Denn weil sie Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ohrringe. Sie sprachen: Die wollen wir dir gerne geben! Und sie breiteten ein Gewand aus, und jeder warf die Ohrringe von der Beute darauf. Und Gideon machte ein Ephod daraus und stellte es in seiner Stadt auf, in Ophra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Und das wurde zum Fallstrick für Gideon und sein Haus. (Richter 8,24-25.27)
Das Ephod war ein Teil des Gewandes des Hohepriesters (Vgl. 2. Mose 28,31-35). Indem Gideon sich ein Ephod herstellte, begründete er einen eigenen Priesterdienst, was Götzendienst gleichkam. Aaron und seine Söhne, sollten die Linie der Priester stellen, nicht Gideon aus dem Stamm Manasse.
Darüber hinaus schien Gideon es merklich übertrieben zu haben. Das Gewicht der Ohrringe, welche Gideon zur Herstellung des Ephods benutzte, betrug 1700 Schekel (vgl. Richter 8,26). Es gibt unterschiedliche Angaben dazu, wie schwer ein Schekel nach unsere modernen Maßeinheiten wäre. Wir legen hier einmal ein Gewicht von 12g zu Grunde. Das würde bedeuten, dass das Ephod Gideons in der Summe 20,4kg wog.
Man stelle sich ein Ephod, was in etwa einer Schürze entsprach, von 20 kg Gewicht vor. Ein solches Kleidungsstück kann nur schwer zu tragen gewesen sein. Es war einer Rüstung gleich, in der sich der Träger nur schwer und mit erheblicher Kraftanstrengung bewegen konnte.
Dieses Prunkstück aus Gold ließ sich Gideon anfertigen. Gideon offenbarte ein geteiltes Herz. Er kannte den Schöpfer von Himmel und Erde und gab an, in Seinem Namen zu handeln. Gideon bekannte, dass YHWH über Israel regieren sollte. Doch achtete Gideon Seine Gebote nicht in vollem Umfang.
Er war nicht dazu berufen, Priester in Israel zu sein. Diese Rolle beanspruchte er ohne die Billigung Gottes.
An Gideon sehen wir, dass auch wir darauf aufpassen müssen, dass wir nicht auf Abwege geraten. Eindrucksvolle Erfahrungen mit Gott, Seine Stimme zu kennen oder Wunder mit Ihm erlebt zu haben, sind keine Garantien dafür, auf dem Weg des Lebens zu bleiben. Wir wissen nicht, wie YHWH Gideon am Ende der Tage richten wird. Wir wissen aber, dass es bei Ihm kein Ansehen der Person gibt (Vgl. Römer 2,11).
Somit können wir uns nie auf die Taten der Vergangenheit berufen, sondern sind jeden Tag neu gefordert, uns neu für Jeschua und Seine Wege zu entscheiden. Gideon hatte große Siege in der Kraft Gottes erringen dürfen. Doch wählte er in der Folge einen Weg, der ihm zum Fallstrick wurde.
Lasst uns also darauf achten, dass wir auf jeden Tag auf dem Weg des Lebens bleiben und keine Entscheidungen treffen, die uns zum Fallstrick werden könnten!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/moody-gideon-midianites/
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