Verwandelt in sein Bild I
Einige Gedanken zu menschlicher Prägung
Was wir anschauen, das prägt uns. Es lässt in uns Menschen Muster entstehen, es gibt uns Charakter und macht uns unverwechselbar, einzigartig im Wesen. Alle Menschen haben dieselbe „ Gattung“, aber jeder Mensch hat eigene Furchen und Erhebungen, Täler und Hügel in seiner Seele und im Innersten, und das wirkt sich auch auf die Entwicklung der äusseren Erscheinung aus. So wie Landschaften in ihrer Struktur zwar manchmal ähnlich, aber nie ganz gleich sind, so sind auch Menschen in ihrer Prägung ähnlich, jedoch immer einzigartig. Dieses Prinzip der Prägung enthält eine Vielschichtigkeit.
Die erste Prägung beginnt schon vor der Geburt eines Kindes im Mutterleib.
Danach sollte das neugeborene Kind im Idealfall von seiner Mutter und seinem Vater geprägt werden, und das auf die positivste Weise, in vollkommener reiner Liebe. Aber in den beiden ersten Lagen der Schichtung von Prägung ist wohl immer schon viel Negatives und ein Mangel der perfekten elterlichen Liebe vorhanden. Immer wieder entdecken wir, dass schon in dieser frühen Zeit der Entwicklung eines Menschen ein Mangelzustand großen Schaden anzurichten vermag, wenn der dann erwachsen gewordene Mensch vor inneren (und damit auch vor äusseren) Problemen steht. Ein Mangel an dem „inneren Wissen“ des geliebt-seins verursacht später die Auswirkung von Angst und eine Art Schwierigkeit, wenn es um das „Vertrauen-können“ geht.
Das bedeutet, das dieser Mensch sich auf sich selbst gestellt findet und in Gefahren wähnt, dadurch „muss“ er sich verteidigen.
Weitere Prägungen erhalten wir im Lauf des Lernens, sei es im Elternhaus, in Kindergarten und Schule, bei Freunden, ob sie nun „gute oder schlechte Freunde“ sind, in allen Lebensumständen, die uns im Laufe der Zeit begegnen und vor allem in all unseren engen Beziehungen. Insbesondere die Partnerschaft in der Ehe. Wie kommt es, dass uns diese Faktoren so sehr gestalten? Sie können uns sogar dermaßen gestalten, dass unser äußeres Erscheinungsbild sich verändert, obwohl doch eigentlich unsere Erbanlagen dafür zuständig sind. Könnte es sein, dass durch die Prozesse in der Seele und im Innersten unseres Seins, (unseres menschlichen Geistes,) unsere DNA, unsere Erbanlage, verändert wird? Geht die Prägung durch all unser Erleben bis in die kleinsten Zellstrukturen unserer Existenz und wirkt sich dort aus? Warum sehen sich Ehepaare nach einer langen gemeinsamen Zeit oft auch äußerlich ähnlich?
Forscher sind mittlerweile zu interessanten Ergebnissen gekommen. Einflüsse und Lebensstil sind demnach in der Lage, Zellfunktionen an- oder auch abzuschalten, und damit neue, vorher nicht dagewesene Eigenschaften im Körper hervorzurufen.
Die Ergebnisse einer Studie zum Thema epigenetische Vererbung sind für die Max-Planck-Forscher ein wichtiger Schritt in der breit geführten Debatte
“Das internationale Team aus Freiburg ist überzeugt, dass ihre Erkenntnisse zukünftig weitreichende Konsequenzen haben könnten: Unsere Studie legt den Schluss nahe, dass wir mehr als nur Gene von unseren Eltern erben. Denn wir fanden auch Mechanismen, die die Aktivität unseres Erbguts steuern und von denen wir wissen, dass sie durch unsere Umwelt und vom individuellen Lebensstil beeinflusst werden.“ (Zitat aus einem Artikel der Max-Planck-Gesellschaft vom 13.07.2017)
Wenn Seele und Geist eines Menschen in der Lage sind, sogar den Körper zu verändern durch das, was sich dort abspielt, dann müsste doch beides möglich sein, die Veränderung auch zum Positiven und nicht nur zum Negativen. Doch in unserer Welt überwiegt das Negative bei Weitem. Um das zu erkennen braucht man keine Studien oder Beweise, man muss nur einmal die Augen öffnen. Die Hoffnung aber, dass es auch positive Veränderung bis in die Zellen hinein geben kann, ist doch ein Grund, sich mit dem „Wie?“ zu beschäftigen. Wir tun das hier auf dem Hintergrund der Bibel, des Wortes des einen Schöpfergottes, von dem alles kommt.
Der Schöpfer-Gott als Grundmuster oder warum wir Heilung brauchen.
Wir glauben, dass Gott uns geschaffen hat (1. Mose,1 und 2). Wir glauben, dass ER vollkommen ist, und dass alles, was ER tut, gut ist. So wurde es uns in dem Schöpfungsbericht übermittelt. Spätestens hier tauchen die Fragen der Skeptiker auf. Aber wir verfolgen weiter den Gedanken der Prägung. Gott, der Ewige, hatte einmal eine vollkommen gute Schöpfung erschaffen, die funktioniert hat und weiter gewirkt hat. Dann einmal geschah eine Prägung, in der ein Fehler enthalten war. Dieser Fehler wurde fataler Weise auch jeweils immer weitergegeben. Er konnte geschehen, weil die ursprüngliche Prägung durch die Augen abgelenkt wurde von dem Bild dessen, in das geprägt werden sollte. Die Augen wurden mittels einer Frucht, d.h. etwas Natürlichem oder Irdischem auf etwas gerichtet, was nicht der Vollkommenheit des Schöpfers und seinem Plan entsprach. (1. Mose 3,6)
Im Hinblick auf das Thema Prägung geschah hier der erste Fehler, der eine unzählbare Menge an Fehlprägungen nach sich zog. Was war diese erste Fehlprägung? Es war das Abtrennen vom Schöpfer selber, der Quelle des Lebens. Es war ein „Sich abspalten“, auseinander reissen, eine Art „sich selbst amputieren“ von der eigentlichen Einheit (des Lebens), mit der irrigen Vorstellung, dass das weitere Existieren nun schöner, besser und perfekter und vor allem unabhängiger sein würde, als vorher. Eine sehr gewaltvolle und schmerzhafte Erfahrung! Rein vom Verstand her betrachtet, wenn man sich das Bild eines amputierten Gliedes oder des Blattes einer Pflanze vorstellt, die dann alleine besser, schöner und perfekter weiterleben sollen, ist diese Annahme völliger Nonsens. Doch dieser irrige Glaube steckt tief in uns Menschen drin, seit er als Saat in uns aufgegangen ist durch den Fehler der ersten Menschen. So tief ist dieser unheilvolle Glaube in uns, dass wir schon im Mutterleib Fehlschlüsse ziehen, die sich viel später auswirken, in dem wie wir handeln und Entscheidungen treffen. Was haben wir vor unseren inneren Augen? Ein unvollkommenes Bild oder Programm von dem Leben, das uns geschenkt worden ist. Dazu sammeln wir im Laufe des Lebens weitere Vorstellungen und Denkmuster ein, die zu unseren Erfahrungen passen und meinen dann, das diese der Wahrheit entsprechen, weil es sich so anfühlt, weil es den Anschein macht, weil es so logisch aussieht. Sind unsere inneren Wahrheiten exakt gleich mit dem, was uns über Gott, den Vater des Lebens gesagt wird? Wie schauen wir Gott an? Was erkennen wir von seiner Wirklichkeit? Wer kann uns ein authentisches Bild von Gott, dem Vater des Lebens zeigen, in welches wir geprägt werden können und sollen?
Jeschua ben Elohim hat einmal dazu gesagt:
„…und von nun an erkennt ihr ihn [den Vater] und habt ihn gesehen.“
(Joh.14,7b) und
„ Solange bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen……Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke.“ (Joh. 14,9-10)
Hier ist die Antwort: um das pure Original Gottes zu erkennen, genügt es Jeschua, den Messias, seine Worte und seine Werke in die Tiefe zu erkennen, oder kennen zu lernen. Denn gleich im Anschluss an diese Aussage verspricht Jeschua die Kraft, die die Glaubenden dazu befähigt, diese Erkenntnis zu erlangen: den Geist der Wahrheit. (Joh. 14,15-26!)
Neue Prägung und Korrektur der alten Muster
Was wir anschauen, das prägt uns. Das Anschauen geschieht nicht nur mit den physischen Augen sondern auch mit dem inneren Verstehen, der Erkenntnis Gottes. Sie ist die geschenkte Fähigkeit [ Ps.25,14 ; Lukas 8,10], die wir ausüben können, wenn wir zu neuem Leben erweckt wurden und unser menschlicher Geist eine „Wieder-anheftung“ erfahren hat.
In der Medizin gelingt es ab und zu unter gewissen Voraussetzungen, dass abgetrennte Gliedmaßen durch Mikrochirurgie wieder angenäht werden und auch zu einem oft guten Prozentsatz wieder funktionsfähig werden. Die Maßnahme, die im Hinblick auf die Beziehung zwischen Menschen und Gott gefordert ist, hat ein weit größeres Ausmaß. Es entspricht sogar einer neuen Geburt. Der menschliche Geist des Einzelnen wird komplett neu ins Leben gerufen. Das impliziert, dass der Zustand vorher dem eines abgetrennten Gliedes entspricht, das im Prinzip tot ist.
Obwohl nun neues Leben da ist, besitzt dieser Mensch immer noch seine Prägungen in der Seele und im Körper. Aber oft ist auch der lebendig gewordene Geist in dem „wieder neu geborenen Menschen“ noch durch traumatische Erfahrungen beeinträchtigt. Er muss lernen, vertrauensvoll mit dem Vater zu sprechen und zu hören. Dieser Teil des menschlichen Wesens ist die Kommunikationseinheit zu Gott. Auch wenn die Verbindung nun hergestellt ist, kann es sein, dass durch gewisse Vorkommnisse aus der Vergangenheit Teile des menschlichen Geistes (der Persönlichkeit dieses Individuums) fehlen oder beschädigt sind.
Dies braucht Wiederherstellung. Die Aussage, welche man oft in christlichen Gemeinden hört, dass man nach der Wiedergeburt eine komplett neue Kreatur ist, verleitet oft zu der Annahme, dass man als Persönlichkeit vollständig ausgetauscht wurde und das widerspricht der Realität. Gott hat Dich als Person einmal erschaffen und seinen Lebensfunken in Dich hineingegeben. Was Dich aber von ihm abgetrennt hat und Du dadurch „im Sterben stirbst“ (wörtlich in 1. Mose 2, 17) ist der „Glaube“, der schon im entstehenden Embryo vorhanden ist, der meint, er könne alleine, unabhängig von JHWH-Gott, existieren. (1. Mose 8,21)
Deshalb werden wir durch den Glauben an den Sohn Gottes gerettet vom „im Sterben-sterben“, wenn in uns die Erkenntnis lebt, das wir nur durch JHWH und sein Wort leben können. Er spricht Leben in uns hinein, und wir kommen ins Leben, wenn wir auf ihn hören. ( Math. 17,5)
Wie auch ein neugeborenes Kind lebt und wachsen und lernen muss, so muss dann auch diese erneuerte Kreatur leben lernen. Es ist also noch nicht alles erledigt mit der sogenannten Wiedergeburt. Etwas Neues ist da, das die Prägung auf den Vater im Himmel braucht. Alte Muster werden ausgebügelt und neue Eigenschaften entstehen. Das dauert erfahrungsgemäß ein Leben lang. Doch wie geschieht das? Nach welchen Kriterien findet diese Veränderung statt? Wir brauchen wieder eine wahrheitsgetreue Vorlage, in die wir geprägt werden.
Eine Vorlage, die in unserer jetzigen derangierten Verfassung lesbar ist.
Im Brief an die Gemeinde in Ephesus ist diese Vorlage in einigen Versen skizziert: Eph. Kap. 4,17 bis Kap. 5,20.
Dieser ganze Prozess ist im Prinzip das, worum es in der ganzen Bibel geht. Gott hat uns Jeschua geschickt, damit dieser uns letzlich genau lehrt, wie wir richtig und vollkommen leben können. Und was wir dann noch nicht begriffen haben, das erklärt uns der heilige Geist der Wahrheit. Warum Jeschua unser Lehrer, Erklärer, Vorbild und die genaue Kopie Gottes ist, das schauen wir uns im 2. Teil an.
Sei gesegnet,
Channah
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