Parascha ‘nizavim’ = ihr tratet entgegen
das untere Bild ist abfotografiert aus dem Buch “Universalgeschichte der Juden” und zeigt die Einwanderung von Juden aus den arabisch-islamischen gebieten, die hauptsächlich in den ersten 20 Jahren nach der Staatsgründung Israels stattfand.
die Paraschot ‚nizavim‘ = „ihr seid entgegen-/hinzu getreten“ und ‚waJilech‘ = „und er ging“
nizavim = „ihr seid hinzugetreten“: 5. Mose 29, 9 – 30, 20;
waJilech = „und er ging“: 5. Mo. 31, 1-30;
Liebe Geschwister,
unsere Schabbatlesung umfäßt heute eine Doppel-Parascha, wie oben bereits angegeben ist.
Wir werden uns nur mit der ersten Parascha beschäftigen, die wie folgt beginnt:
V9) „Heute seid ihr alle vor den Ewigen, euren Elohim getreten – נִצָּבִים nizavim: Eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Aufseher, alle Männer von Israel,
V10) – [und ebenso] eure Kinder, eure Frauen und dein Fremder, der mitten in deinem Lager wohnt, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer.
V11) Damit du in den Bund des Ewigen – בְרִית יְהוָה brit-Adonaj, deines Elohim, eintrittst und in seinen Eid – אָלָה ela, den der Ewige, dein Elohim, heute mit dir schließt.
V12) Somit erhebt er dich heute zu seinem Volk, [wie auch] Er [zu] deinem Elohim wird! Das hat er zu dir geredet wie er [das] deinen Vätern Avraham – אַבְרָהָם, Jizchak – יִצְחָק und Ja’akov – יַעֲקֹב geschworen hat.
V13) Doch nicht mit euch allein, [nämlich] mit dieser Generation – schließe ich diesen Bund,
V14) also mit denen, die heute hier sind – das ist [all] derjenige, der mit uns vor dem Ewigen, unserm Elohim, steht, sondern auch (zugleich] mit demjenigen, der heute nicht hier mit uns anwesend ist.“
= Hier geschah die Bunderneuerung vom Sinaj für die neue Generation, die aber auch zugleich für alle Generationen bis in unsere heutige Zeit steht!
In Kp. 30, 1-6 wird uns prophetisch die Rückkehr des verstreuten Volkes Israel von den entferntesten Regionen der Erde in das Land Israel erklärt:
3b) „Er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der Ewige, dein Elohim, dich zerstreut hat.
V4) Wenn deine Verstoßenen am Ende des Himmels wären, [selbst] von dort wird der Ewige, dein Elohim, dich sammeln, und von dort wird er dich holen.“
= Wie erstaunlich ist das!!? Wir haben in unserer letzten Lesung die weltweite Zerstreuung Israels vorhergesagt bekommen. Auch hier wird sie als „Hypothese“, als sehr wahrscheinlich angenommen. Aber auch die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein verheissenes Land ist hier klar vorhergesagt! Dieser Prozeß begann etwa ab 1880 mit dem Einsetzen des sogenannten „Zionismus“ und den sich daraus entstehenden „Allijot“ (= Einwanderungswellen nach Israel). Das sind die Einwanderungswellen nach „Palästina“, besser gesagt nach Eretz Israel. Es ist das größte göttliche Wunder – etwas, was einzigartig in der Menschheitsgeschichte ist. Wir können mit diesem Wunder jeden Menschen für „bankrott“ erklären, der die Existenz Gottes versucht zu leugnen. Hier hat er den Beweis, dass dieser Gott mit seinem Volk Welt-Geschichte schreibt und geschrieben hat. Aus nicht weniger als etwa 150 Ländern der Welt hat der Allmächtige in jüngster Zeit sein Volk nach Eretz Israel gebracht. Einige „Kuriositäten“ davon möchte ich an dieser Stelle aufzählen: Viele die Schoa überlebenden Juden gelangten über die sog. ‚Allija Bet‘ (als “illegale Einwanderung” durch die britische Besatzungsmacht erklärt), also mit Schiffen und Booten nach Israel, kurz nach dem 2. Weltkrieg). Dann setzte eine besondere Allija aus dem heutigen Iraq ein. Es folgten die jemenitischen Juden, die mittels „Operation fliegender Teppich“ nach Israel geflogen wurden. Dann kamen Juden aus Nordafrika, um 600.000 aus Marokko, Tunesien und Algerien. Später folgten aus der Sowjetunion die georgischen Juden („Grusinim“) genannt, um 1970. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs kamen die sowjetischen Juden. Danach wurden in mehreren Rettungsaktionen die äthiopischen Juden („Falascha“) nach Israel gebracht. Von den verschiedenen Propheten wurde dieses Ereignis vorhergesagt. Und es ist unsere Generation, die all dies miterlebt hat und sagen kann: „Wir sind Zeugen! Ja, Mosche hat es hier in unserer Lesung vorhergesagt, und die Propheten, die viel später gelebt haben als Mose, sie haben es vorhergesagt. Doch wir können heute sagen: „Wir sind die Generation in der Menschheitsgeschichte, die dieses Geschehen mit eigenen Augen gesehen hat wie es in Erfüllung gekommen ist.“
V9) Mosche hatte diese Tora – תּוֹרָה aufgeschrieben und (über-)gab sie nun den Priestern – כֹּהֲנִים kohanim, den Kindern Lewis – בְּנֵי לֵוִי bnej-lewi, welche die ‚Lade des Bundes‘ – אֲרוֹן בְּרִית aron-brit des Ewigen trugen, und allen Ältesten Israels.
V10) „Wenn du der Stimme des Ewigen, deines Elohim, gehorchst, um seine Gebote – mizwot und seine Satzungen – chukim zu halten, die in diesem Buch der Tora – סֵפֶר הַתּוֹרָה sefer-haTora aufgeschrieben sind,…
Schließlich sind die Gebote der Tora ist nicht schwer einzuhalten:
V11) „Denn dieses Gebot – מִּצְוָה mizwa, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und ist dir nicht zu fern.
V12) Es ist nicht im Himmel, daß du sagen müßtest: ‚Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen, um es uns zu holen und es uns hören zu lassen, damit wir es tun?‘
V13) Ebenso ist es nicht jenseits des Meeres, daß du sagen müßtest: ‚Wer wird für uns auf die andere Seite des Meeres hinüberfahren, um es uns zu holen, damit wir es hören, so daß wir es tun?‘
V14) Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.
V15) Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben – חַיִּים chajim und das Gute – טּוֹב tov, den Tod – מָּוֶת mawet und das Böse – רָע ra,
= Noch einmal fordert Mosche Israel dazu auf, die Tora mit ihren Geboten einzuhalten. Übrigens zitiert Scha’ul (Paulos) diese Verse im Kp. 10 an die Römer, wo er argumentiert, dass die Tora auf den Messias hindeutet. hier steht griechisch: der Messias ist „telos“ = Ziel der Tora (und nicht „Ende“ der Tora, wie es sich falsch übersetzt in noch vielen Bibeln findet). “telos” findet sich in vielen Worten wie in Teleskop, durch welches man auf einen bestimmten Stern schaut (Röm. 10, 4). Pa’ulos meint: Die Tora zielt oder deutet auf den Messias Jeschua hin. Das ist hier seine Aussage!
In Kp. 31 erläßt Mosche noch das Gebot des Hak‘hel – הַקְהֵל zum Erlassjahr ,schnat-schmita‘ – שְׁנַת הַשְּׁמִטָּה. Dazu soll sich das ganze Volk Israel versammeln, damit öffentlich die Tora, speziell das 5. Mose, vorgelesen werden soll.
V10) „Da befahl Mosche ihnen: „Am Ende von sieben Jahren, zur Zusammenkunftszeit des Erlaßjahres – שְׁנַתהַשְּׁמִטָּה מֹעֵד mo’ed schnat-haSchmita am Hüttenfest – חַגהַסֻּכּוֹת chag-haSukkot
V11) wenn ganz Israel kommt, um vor dem Ewigen, deinem Elohim, an der Stätte zu erscheinen, die er erwählen wird. Dann sollst du diese Tora – תּוֹרָה vor ganz Israel ausrufen lassen, vor ihren Ohren.
V12) Versammle הַקְהֵל hak‘hel das Volk, die Männer, die Frauen, die Kinder und deinen Fremden – גֵרְ ger, der in deinen Toren [wohnt], damit sie hören und damit sie lernen: Sie sollen dem Ewigen, eurem Elohim, Ehrfurcht gebieten und darauf achthaben, alle Worte dieser Lehre – Tora zu tun!“
= Diese Zeremonie des Hak’hel wird nun auch wieder im modernen Israel am Schmita-Jahr an der Westmauer des Tempels (Kotel) alle 7 Jahre begangen.
V24) „Es geschah, als Mosche [damit] fertig war, die Worte dieser Lehre – Tora vollständig in ein Buch – sefer zu schreiben,
V25) da befahl Mosche den Lewiten, die die Lade des Bundes des Ewigen trugen:
V26) ‚Nehmt diese Sefer-haTora – סֵפֶר הַתּוֹרָה = das ‚Buch der Lehrweisung‘ und legt es neben die ‚Lade des Bundes‘ des Ewigen, eures Elohim, dass es dort zum Zeugen – עֵד ed gegen dich sein wird!“
= hier wird ein besonderes Gebot erteilt: diese Rolle – das fünfte Buch Mose – soll künftig an der Seite der Bundeslade gelagert und aufbewahrt werden.
In der Geschichte der Könige Judas geriet diese Tora-Rolle in Vergessenheit, wurde aber aufgefunden und bewirkte Buße (Tschuva). Davon werde ich in einem besonderen Aufsatz erzählen, der in wenigen Tagen hier folgt.
Seid alle reich gesegnet!
- die Tora verstehen – zweiter Teil: Jeschua und die Tora! - 6. November 2024
- Parascha ‘lech-lecha’ - 5. November 2024
- die Völkertafel in grafischer Übersicht - 31. Oktober 2024