#49 Ki Tavo – „Wenn du kommst“
5. Mose 26,1-29,8
Jesaja 60,1-22; Lukas 23,26-56
Welchen Wert hat es für uns, Wunder zu erleben und die mächtigen Taten Gottes unter uns zu sehen? Stärken Wunder unseren Glauben? Ganz sicher!
Aber sind Wunder allein die Grundlage unseres Glaubens? Natürlich nicht!
In unserer aktuellen Lesung spricht Mose folgendes zum Volk Israel:
Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was YHWH im Land Ägypten vor euren Augen dem Pharao und allen seinen Knechten und seinem ganzen Land getan hat, die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene großen Zeichen und Wunder. Und YHWH hat euch bis zum heutigen Tag noch kein verständiges Herz gegeben, Augen, die sehen, und Ohren, die hören. (5. Mose 29,1-3)
Trotz all der Zeichen und Wunder, die die Israeliten damals erlebt hatten, hatten sie immer noch kein verständiges Herz – ein Herz, welches die Wege und Absichten Gottes verstehen würde.
Nun ist es möglich, dass unser Leben voller Wunder und übernatürlicher Ereignisse ist, wir aber kein verständiges Herz haben – wir nicht wissen, welche Absichten Gott für uns hat.
Aus obigem Vers geht aber auch hervor, dass es YHWH selbst ist, der uns ein verständiges Herz sowie Augen zu sehen und Ohren zu hören gibt. Nur er allein kann unser Herz und unsere Augen und Ohren für seine Wege öffnen.
Doch wenn es so einfach ist, und Gott uns einfach ein verständiges Herz geben kann, warum musste Mose den Israeliten damals attestieren, dass sie noch kein solches Herz erhalten hatten? Was war dafür nötig?
Der weise König Salomo gibt uns dafür ein Vorbild.
Salomo aber liebte YHWH, sodass er in den Ordnungen seines Vaters David wandelte… (1. Könige 3,3a)
Salomo stand in einer Liebesbeziehung zu Gott. In einer solchen Liebesbeziehung interessieren sich die Partner füreinander. Was wünscht sich der andere, was ist ihm wichtig, was mag er gar nicht. Wie kann ich ihm eine Freude machen?
In Gibeon erschien YHWH dem Salomo bei Nacht im Traum. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! (1. Könige 3,5)
Auf Grundlage dieser Liebesbeziehung wollte Gott dem Salomo ein Geschenk machen. Worüber würde Salomo sich freuen?
Salomos Antwort lautete:
so gib du deinem Knecht doch ein verständiges Herz, dass er dein Volk zu richten versteht und unterscheiden kann, was Gut und Böse ist. Denn wer kann dieses dein großes Volk richten? (1. Könige 3,9)
Salomo war daran interessiert, Gottes Wege und seinen Willen noch besser zu verstehen. Er wollte seinen Schöpfer noch besser kennen lernen und bat darum, dass Er ihm doch ein verständiges Herz geben möge, damit Salomo sein Amt Gott wohlgefällig ausführen konnte.
Und es war YHWH wohlgefällig, dass Salomo um dies bat. (1. Könige 3,10)
Bitten wir um ein verständiges Herz? Ringen wir danach, Gottes Wege und Gesetze für uns besser zu verstehen? Ist es uns wichtig, Ihn in unserem Leben noch besser zu repräsentieren?
Gott immer besser kennen zu lernen ist ein fortlaufender Prozess. Selbst Mose konnte nach 40 Jahren Wüstenwanderung nur sagen, dass YHWH angefangen habe, ihm seine Majestät zu zeigen (Vgl. 5. Mose 3,24).
Lasst uns also nicht mit dem begnügen, was wir schon wissen, sondern erneut ermutigt sein, die Größe und Güte unseres mächtigen Gottes unvoreingenommen zu erforschen! Lasst uns weitere Facetten Jeschuas erkunden!
Und lasst uns darum bitten, dass Er uns das Verständnis für Ihn in unser Herz legen möge!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/herz-himmel-wolken-blauer-himmel-1213475/
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