#44 Wa’etchanan – „Und ich flehte“
5. Mose 3,23-7,11
Jesaja 40,1-26; Lukas 3,2-15
Über den Propheten Mose wird in der Torah folgendes berichtet:
Es stand aber in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den YHWH kannte von Angesicht zu Angesicht, in all den Zeichen und Wundern, zu denen YHWH ihn gesandt hatte, dass er sie im Land Ägypten tun sollte an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Land; und in all den gewaltigen Handlungen und all den großen und furchtgebietenden Taten, die Mose vollbrachte vor den Augen von ganz Israel. (5. Mose 34,10-12)
Mose wird als einzigartiger Prophet beschrieben. Und der war er auch innerhalb seiner Generation. Mose kannte YHWH von Angesicht zu Angesicht. Er war der Einzige, der 40 Tage und Nächte mit YHWH auf dem Berg Sinai verbrachte. Und das nicht nur einmal – er tat es zweimal.
Als das ganze Volk sich sträubte, Gottes Nähe zu suchen, ging Mose voran.
…und es [das Volk] sprach zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören; aber Gott soll nicht mit uns reden, sonst müssen wir sterben!…Und das Volk stand von ferne; Mose aber nahte sich zu dem Dunkel, in dem Gott war. (2. Mose 20,19.21)
Weiterhin begleitete Gott Mose über die 40 Jahre der Wüstenwanderung und ließ ihn nie im Stich. Er ermutigte ihn, gab ihm Kraft, sprach zu ihm, strafte ihn und führte ihn. Mose kannte seinen Schöpfer sehr genau und machte viele Erfahrungen mit Ihm.
Niemand sonst hatte diese Erfahrungen gemacht – als von Gott eingesetzter Führer Israels in der Wüste. Mose war wohl einer der Männer, die YHWH am vertrautesten waren.
Und doch, sprach Mose am Ende seines Lebens folgenden Satz:
Ach, Herr, YHWH, du hast angefangen, deinem Knecht deine Majestät und deine starke Hand zu zeigen; denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte? (5. Mose 3,24)
Dieser Mose, welcher mindestens 40 Jahre eng mit Gott ging – so eng, dass es über ihn heißt, er sei ein einzigartiger Prophet gewesen – konnte am Ende seines 120-jährigen Lebens nur feststellen, dass YHWH angefangen hatte, ihm seine Majestät zu zeigen.
Wie viel Demut steckt in dieser Formulierung? Und wie viel Kenntnis über Gott?
Wie groß ist unser Gott – YHWH – tatsächlich? Und wie viel von Seiner Größe haben wir erfahren? Und wie viel trauen wir Ihm zu?
Wir wissen, dass YHWH einzigartig ist und Ihm alles unterworfen ist. Mit YHWH als Bündnispartner haben wir den Allmächtigen auf unserer Seite. Aber glauben wir das auch? Sind wir in unserem Herzen wirklich darauf eingestellt, die Größe und Macht Gottes zu erfahren? Wollen wir sie erleben? Oder bleiben wir lieber auf Abstand wie die Israeliten, aus Angst, wir könnte dabei sterben?
Kommt, lasst uns YHWH zujubeln und jauchzen dem Fels unsres Heils! Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang und mit Psalmen ihm zujauchzen! Denn YHWH ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter. In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Gipfel der Berge gehören ihm. Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht, und seine Hände haben das Festland bereitet.Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen, lasst uns niederfallen vor YHWH, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich — und sahen doch mein Werk! (Psalm 95,1-8)
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org
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(Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
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