#45 – Ki Teze – Wenn du ziehst
5. Mose 21,10 – 25,19; Jesaja 54,1-10
In der Paraschat Ki Teze finden wir Unterweisungen vom „Recht des Erstgeborenen“: „Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er liebhat, und eine, die er nicht liebhat (sane), und beide ihm Kinder gebären, die Frau, die er liebhat, und die ungeliebte (sane), und der Erstgeborene ist von der ungeliebten Frau (sane) und die Zeit kommt, dass er seinen Söhnen das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der Frau, die er liebhat, zum erstgeborenen Sohn machen vor dem erstgeborenen Sohn der ungeliebten (sane); sondern er soll den Sohn der ungeliebten Frau (sane) als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile geben von allem, was vorhanden ist; denn dieser ist der Erstling seiner Kraft, und sein ist das Recht der Erstgeburt.“ (5. Mose 21,15-17).
Das Wort „ungeliebte Frau“ (sane) kommt hier vier Mal, aber in der gesamten Torah sonst nur noch einmal vor. Gäbe man das Wort sane in eine Konkordanz ein, dann käme man zu welcher Frau? Welche Frau war ungeliebt? Lea! „Und als YHWH sah, dass Lea ungeliebt war“ (1. Mose 29,31)- hier finden wir das Wort sane wieder. Berechtigterweise drängt sich die Frage auf, ob die Unterweisung aus 5. Mose etwas mit der Geschichte von Jakob zu tun hat.
Wie wir wissen hatte Jakob tatsächlich zwei Frauen, eine, die er liebte und eine ungeliebte. Aber es gibt noch weitere Schlüsselwörter im 5. Mose, die diese Unterweisung mit dem Leben von Jakob verbinden.
Der Erstgeborene wird in unserem Text „als der Erstling seiner Kraft“ bezeichnet. Und man höre und staune, was Jakob über seinen Erstgeborenen, den Sohn seiner ungeliebten Frau (sane) aussagt: „Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in Würde und der Oberste in Macht.“ (1. Mose 49,3). Aber wie hat Jakob sich verhalten? Nach unserer Torahanweisung hätte er Ruben als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile geben müssen von allen, was vorhanden ist (matsa)“ (1. Mose 21,17) Hat Jakob Ruben anerkannt (nakar) und ihm zwei Teile von allem, was vom Vater kommt (matsa), gegeben?
Genau diese Worte „erkennen“ (nakar) und „vorhanden“ (matsa) kommen in einem der schmerzhaftesten Momente in Jakobs Leben vor. Als die Brüder den Mantel von Joseph, der mit Blut bedeckt ist, ihrem Vater übergeben: „Diesen haben wir gefunden (matsa), sieh (nakar), ob’s deines Sohnes Rock sei oder nicht.“ (1. Mose 37,32) Wenn wir verstehen wollen, was die Brüder ihrem Vater wirklich sagen wollten, als sie ihm den blutigen Mantel hingehalten haben, müssen wir in die Unterweisungen der Paraschat „Ki Teze“ gehen und dort nachsehen, was diese Worte bedeuten. Der Vater musste wahrnehmen, erkennen (nakar), wer wirklich der Erstgeborene ist und was vom ihm kommt (matsa). Die Brüder hielten dem Vater mit dem blutverschmierten Mantel das vor Augen, was von ihm kam und der Vater musste auch damit das Recht des Sohnes Rubens wahrnehmen, der von der ungeliebten Frau kam. Gehört der Mantel wirklich Josef oder eigentlich nicht und Ruben? Was für ein Mantel war dieser eigentlich? Es war das Gewand des Erstgeborenen. Der Erstgeborene erhält einen Extramantel, die doppelte Portion. Ein normales Gewand hatte ja jeder. Jakob gab Josef diesen Extramantel: „Als nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus, den bunten Rock, den er anhatte.“ (1.Mose 37,23) Dieser Mantel bedeutete, dass Josef für Jakob sein Erstgeborener war. Er ist der Erstgeborene seiner geliebten Frau Rahel.
Diese Wahl von Jakob hat viel Leid und Schmerzen hervorgebracht. Die Brüder hatten mit der Frage „ob’s deines Sohnes Rock sei oder nicht“ so viel mehr zu ihrem Vater zu sagen, was sie aber nicht direkt ansprachen. Sie verbargen es in diesen Worten, weil sie den Vater nicht konfrontieren konnten. Wenn sie in der Lage gewesen wären, ihren Schmerz ihrem Vater mitzuteilen, anstatt Josef zu verkaufen, wäre allen viel Leid erspart geblieben.
Die Unterweisungen in 5. Mose helfen uns, die Brüder und ihre eigentliche Botschaft besser zu verstehen. YHWHs Unterweisungen in Ki Teze wollen sicherstellen, dass es nicht wieder zu solchen schmerzvollen Erfahrungen kommen musste.
Schabbat Schalom
Emuna
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