#31 – Emor – Sprich!
3. Mose 21,1 – 26,2; Hesekiel 44,15-31; Lukas 18-20
Im Zentrum des Sonnensystems befindet sich die Sonne als Zentralstern. Es umkreisen sie die terrestrischen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars, die den inneren Teil dieses Planetensystems ausmachen. Den äußeren Teil bilden die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Weitere Begleiter der Sonne sind neben Zwergplaneten Millionen von Asteroiden und Kometen, die vorwiegend in drei Kleinkörperzonen des Sonnensystems anzutreffen sind.
Wie wäre es, das Modell des Sonnensystems auf den Schabbat zu übertragen. Wir nehmen jetzt mal ein Schabbatsystem an. Im Zentrum befindet sich der Schabbat. Es umkreisen ihnen mehrere Kreisläufe. Ein wöchentlicher Kreislauf von Schabbat zu Schabbat: „Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat… „ (3. Mose 23,3). Die Drehung der sechs Arbeitstage weist am siebten Tag wieder auf das Zentrum des Schabbats hin.
Dann kommt der Kreislauf der Feste, die wir geboten sind zu halten: „Dies sind die Feste YHWHs, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste.“ (3. Mose 23,2)
Seine Festtage sind Schabbat-Events, die auf einem jährlichem Kreislauf laufen, aber wieder ins Zentrum, zu dem Schabbat, zeigen. So wie die Planeten die Sonne umkreisen, manche sind weiter weg und der Umlauf dauert bei machen länger als bei anderen, so ist es mit den Kreisläufen des Schabbats. Manche haben eine kürze „Umlaufbahn“, von Woche zu Woche, andere eine längere. Einmal drückt sich der Schabbat wöchentlich aus, ein anderes Mal jährlich in den Mo’edim.
Wenn wir jetzt die Moedim ansehen, erhebt sich die Frage, wie sie Schabbat-Events sind? Wir entdecken einen Schlüssel in den Zahlen. Es werden ständig die Zahlen 7 und 1 erwähnt.
Schabbat:„Der siebte Tag aber ist ein feierlicher Sabbat.“ (3. Mose 23,3) Tag 7 Pessach:„Am vierzehnten Tag des ersten Monats gegen Abend ist YHWHs Passa.“ (3. Mose 23,5) Monat 1 und Tag 14 ( 2 x 7) Fest der Ungesäuerten Brote: „Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote…“ (3. Mose 23,6) Monat 1 und Tag 14 (2 x 7) + 1 „da sollt ihr sieben Tage ungesäuertes Brot essen“ (3. Mose 23,6) 7 Tage „Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten“ (3. Mose 23,7) 1 Tag „Am siebenten Tage soll wieder eine heilige Versammlung sein;“(3. Mose 23,8) 7 Tag Omer-Zählen: „Danach sollt ihr zählen vom Tag nach dem Schabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen“ (3. Mose 23, 15) 7 Wochen Schavout:„Bis zu dem Tag nach dem siebten Sabbat…“ (3.Mose 23,16) +1 Tag Fest des Posaunenblasens: „Am ersten Tag des siebenen Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen…“ (3. Mose 23,24) 1 Tag – 7 Monat
Was sehen wir hier? Die Zahl 1 und 7 taucht ständig auf.
All diese Moe’dims sind „Schabbat-Arten“. Was der Schabbat für die Woche bedeutet, sind die Feste für das Jahr. Der Schabbat wiederholt sich jeden siebten Tag und bei den Moe’dims kommt der Schabbat innerhalb und um sie herum vor.
Manche sagen, es ist egal, welchen Tag man als Ruhetag, als Schabbat, hält. Sie zerstören dieses wunderbare Muster aus 1 und 7.
Was bedeutet das Konzept des Schabbats? „Elohim segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Elohim geschaffen und gemacht hatte.“ (2. Mose 2,3) Der schöpferische Akt YHWHs hörte auf, Er war einfach. Und er wollte insbesondere an diesem Tag in Beziehung treten zu Adam und zu uns Menschen. Wenn der Schabbat der Mittelpunkt ist, auf den sich die anderen Kreisläufe beziehen, dann weist dieser Mittelpunkt immer auf den Schöpfer und Sein Dasein, Sein Sein hin. Durch das Kreisen um den Schabbat, das Einhalten des Schabbats, bauen wir Ihm einen Raum in unserer Zeit und ermöglichen eine Begegnung mit Ihm.
Jetzt machen an dieser Stelle in unserer Wochenlesung auch die Opfergesetze, von denen kurz vorher berichtet wird, Sinn: „Wenn ein Rind oder ein Schaf oder eine Ziege geboren ist, so soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter sein; aber am achten Tag und danach darf man’s YHWH opfern, so ist es wohlgefällig.“ (3. Mose 22,27 u. 28). Eine Tiermutter darf ihr Junges sieben Tag bei sich behalten, einen Schöpfungszyklus, und erst dann darf es YHWH geopfert werden. Er ehrt auch so in der Tierwelt diesen Schabbatzyklus.
An dieser Stelle einmal ein herzliches Dankeschön an alle Leser meines wöchentlichen Torahkommentars. Es berührt mich sehr zu sehen, welch großen Anklang die Ausarbeitungen finden und wie sie regelmäßig gelesen werden. Ich möchte alle Leser auch einladen, unsere neue Serie “Das Herzland von Israel” zu studieren. Diese neue Reihe wird sehr viel mit unserer Zukunft zu tun haben. YHWH ist dabei, Seine Verheißungen Realität werden zu lassen und es ist ein großes Vorrecht für uns alle, dass Er uns die Augen dafür öffnet, was auf Seinem Herzen ist.
Der Schabbat ist eine Lust!
Schabbat Schalom
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Wolfgang Baumann
8. Mai 2015 @ 0:14
Liebe Geschwister,
passt da auch das Sabbathjahr hinein?
Liebe Grüße
Wolfgang
Emuna
8. Mai 2015 @ 5:45
Lieber Herr Baumann,
wie gut! Das kommt ja auch hinzu! Alle 7 Jahre und dann alle 7 x 7 Jahre!
Reichen Segen für Sie
Emuna
Roswitha Avigal Schlaf
8. Mai 2015 @ 4:59
So wunderbar, bin sehr tief berührt von dem Kommentar.Wie gross u. tief sind seine Gedanken, wie unerforschlich seine Wege. Er ist Yahwe,sollte IHM etwas unmöglich sein. Ich danke von Herzen u. bin soo froh, dass ich bei IHM zu Hause bin, in seinen festgesetzten Zeiten, im Shabbat, in seinen ewigen Ordnungen- welch eine Gnade.Ein ganz herzliches Shabbat Shalom Avigal S.
Emuna
8. Mai 2015 @ 5:44
Liebe Roswitha,
es ist eine gewaltige Gnade, dass wir Seine Wege erkennen dürfen und in
Seinen gerechten Kreisläufen gehen dürfen. Sei reich gesegnet
Emuna
Michael
12. Mai 2015 @ 21:41
Liebe Emuna,
herzlichen Dank für den Augenöffner. Nur Jom Kippur (der Versöhnungstag) am 10. des 7. Monats fällt aus der Reihe, passt aber dazu, dass das Lamm im ersten Monat ebenfalls an einem 10. ausgewählt wurde. Das Laubhüttenfest passt wieder mit dem 15. (2 x 7 +1) und mit 7 Festtagen und dem ersten als Vollfeiertag (Hoher Shabbat) dazu, ebenso der separat genannte 8. Tag als Hoher Shabbat (7 + 1) – heute bekannt als Simchat Thora. Ebenso das Jubeljahr (das 50., 7 x 7 +1, Parallele zu Shavuot). Jahweh selbst ist die 1 (das Aleph, der Leiter, das Zentrum) und alles was er macht, ist vollkommen, eben die 7 und führt wieder zu ihm zurück, zur Eins. So wie der Leuchter im Heiligen mit seinen 7 Armen ein Stück weit den Weg weist ins Allerheiligste – in die Gegenwart Gottes.
Auf jeden herzlichen Dank für Deine Ausführung.
Shalom
Michael
Emuna
13. Mai 2015 @ 5:10
Lieber Michael,
danke für deinen Kommentar, sehr schön die Ergänzung mit dem Aleph.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum Yom Kippur nicht in die Reihe passt? Da haben wir wieder die 1 und die 7?
Viel Segen.
Emuna
Michael
13. Mai 2015 @ 19:49
Liebe Emuna,
da habe ich die 1 vor der 0 nicht gesehen. Perfekt. Und wir dürfen davon schmecken und sehen, was Jahweh geschaffen hat, um einen Vorgeschmack und eine kleine Vorstellung davon zu bekommen, wie es in der Ewigkeit sein wird. Unser Gott ist genial.
Dir und Deinem Team weiterhin viel Segen und Einblicke.
LG
Michael
Emuna
13. Mai 2015 @ 20:11
Ach so, dann verstehe ich deinen Kommentar; ich konnte nämlich gar nicht nachvollziehen, was du meinstest.
Ja, genau, das ist sehr gut mit dem Vorgeschmack….. Danke für deine lieben Segenswünsche, auch dir viel Segen!!!
Emuna