#3 – Lech – Lecha
1. Mose 12,1 – 17,27; Jesaja 40,27-41,16
Die Torahlesung heißt „lech lecha“, was so viel bedeutet, wie „geh aus!”, in dem Sinne „geh aus, und zwar für dich selbst, zu deinem eigenen Nutzen”. Wortwörtlich bedeutet „lech lecha” geh weiter in dir. Weiter in der Torah gehen und ihre Ziele zu verfolgen, bedeutet, dich auf dein letztendliches Ziel zuzubewegen. Oder anders ausgedrückt, dein Name, dein Wesen und dein Leben „gehen aus”, gehen weiter, um YHWH zu dienen. Indem Abraham den Ruf YHWHs hörte und mit YHWH wandelte, erfüllte er die Bestimmung seines Lebens.
Ein einzigartiger Ruf
Eines Tages hatte Abram ein unvergessliches Erlebnis. YHWH nahm Verbindung mit ihm auf:
„Der Elohim der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte (Apg 7,2) und sprach zu ihm: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ (1. Mose 12,1).
Dazu musste Abram allerdings erst einmal seine Heimat und seine Verwandten verlassen. In der altorientalischen Kultur hatte die Familie einen hohen Stellenwert. Für einen Mann galt es als schwerer Schicksalsschlag — manchmal schlimmer als der Tod —, von den Verwandten Abschied nehmen zu müssen und weit wegzuziehen.
Abram glaubte YHWH. „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ (Hebr. 11,1) „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“ (Vers 8).
YHWH segnete Abram vorab:
„Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein” (1. Mose 12,1). Dieser verheißene Segen war eine gewaltiges Versprechen für all das, was Abram aufgab und ein über Bitten und Verstehen gegebener „Ausgleich“ für den Gehorsam, dass Abram sich aussondern ließ für YHWH.
Dieser Ruf der Aussonderung war radikal: Abraham verließ Vaterland, seine Verwandtschaft und seines Vaters Haus, all die Götzen, denen sein Vater und die Gesellschaft dienten. Er wandte sich einem monotheistischen Elohim zu. Er wechselte über. Abram wurde deswegen der Hebräer (abram ha ibri) genannt.
Paulus beschreibt Abraham als einen „Vater all derer . . . , die Glauben haben“ (Rö 4,11)
Die erste Station des Auszugs, nach ca. 1000 Kilometern, war Haran. Dort ließ sich die Familie eine Zeit lang nieder und der Vater von Abram, Terach, starb dort. Ist nicht der erste Ort unseres Auszugs unsere Errettung? Und bleiben da nicht viele stehen?
Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Aber Abram machte sich in Haran auf, um YHWH von ganzem Herzen zu suchen. Er hörte die Stimme YHWHs und war ihr gehorsam. Er lebte in einer verbindlichen Beziehung zu YHWH. Er diente ihm priesterlich. Erst viel später, nachdem Abram sich aufgemachte hatte, mit YHWH zu wandeln, bot ihm YHWH seinen Bund an. War es nicht mit dem Volk der Israeliten ähnlich? Erst nachdem sie sich aufgemacht hatten und in der Wüste waren, bot YHWH ihnen den Bund am Berg Sinai an. Und wie ist es mit uns? Haben wir nicht auch erst nachdem wir mit ihm unterwegs waren, entdeckt, dass er uns in ein Bündnis (Torah) gerufen hat, in dem es Unterweisungen gibt, die wir angehalten sind, zu halten?
Mussten nicht erst mal unsere Väter sterben in Haran (bitte als Bild verstehen), die behauptet haben, dass die Torah ein seltsames Ding (strange thing in der King James Bible) ist? Das hebräische Wort für seltsam ist zwur und bedeutet „entfremdet“, „Fremder“, „Prostituierte“.
Sabine hat in dem Bild zur Wochenlesung gemalt, dass Abram die bunte Welt und die Götzen hinter sich lässt und in die Wüste geht, einem Ort, der trennt und absondert. Und genau dort empfangen Abraham, das Volk der Israeliten und wir auch das Angebot des Bundes. „
Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden; und ich will ihr von dort aus ihre Weinberge wiedergeben und ihr das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung machen.“(Hosea 2,16-17)
„Wer ist sie, die heraufsteigt von der Wüste und lehnt sich auf ihren Freund?“ (Hoheslied 8,5).
Gehen wir nicht durch einen Reifungsprozess, bis wir verstehen, was Sein Bund bedeutet?
Der Ruf, der an Abraham erging, geht auch an die Braut des Messias. Im Psalm 45, dem Lied zur Hochzeit des Königs, wiederholt der König genau die Worte, die zu Abrahm gesprochen worden sind:
„Höre Tochter, sieh und neige dein Ohr: Vergiss dein Volk dein Vaterhaus!“ und (Vers 11). Warum kommt diese Anweisung? „Den König verlangt nach deiner Schönheit; denn er ist dein Adon (Herr, Ehemann), und du sollst ihm huldigen.“ (Vers 12).
Der Bräutigam will seine Braut für sich allein und teilt sie mit niemand. Er hat sie unter „sechzig Königinnen und achzig Nebenfrauen und Jungfrauen ohne Zahl erwählt: Aber eine ist meine Taube, meine Reine. (Hoheslied 8 und 9). Die Taube, die Noach (ein Bild für den Messias) fliegen ließ, kam zurück in die Arche (ein Bild für die Torah).
„Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche.“ (1. Mose 8,9).Aber der Rabe, ein unreines Tier, flog immer hin und her. (Vers 7).
Wie Abraham, der unser Glaubensvater ist,
warten wir auf „die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von YHWH” (Offenbarung 21,10). Und es steht geschrieben, dass „nichts Unreines hineinkommen (wird) und keiner, der Greuel tut und Lüge, sondern allen, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes” (Offenbarung 21,27). Woher wissen wir, was YHWH als unrein und als Greuel bezeichnet? Durch seine Unterweisungen in der Torah.
Schabbat Schalom
Emuna
Ein persönliches Zeugnis
„Vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!“ Dieser Ruf kommt von YHWH allein. Noch im Krankenhaus, einen Tag nach der Geburt unseres fünften Sohnes Luca, der behindert ist und Down-Syndrom hat, – eine gefühlte schwere Geburtsstunde – habe ich klar und deutlich, mehrfach, gehört: „Vergiss dein Volk und dein Vaterhaus“. Dieser Ruf kam nach der Geburt, also nach der Tatsache, dass ich das behinderte Kind nicht abgetrieben hatte, wie „alle Welt“ um mich herum geraten hatte.
Ich war sehr verwundert und konnte gar nichts damit anfangen. Ich wusste nicht, dass dies im Psalm 45 steht und an lech,lecha habe ich nicht gedacht. Diese an mich gerichteten Worte lösten eine Recherche meinerseits aus. Überall war ich auf der Suche nach Hinweisen, die mir Klarheit geben hätten können. Sollte ich buchstäblich mein Volk vergessen und mein Vaterhaus?
Heute, rückblickend, weiß ich, dass dieser Ruf in einer Zeit kam, die ich als Wüstenzeit in meinem Leben bezeichnen würde. Ich habe gelernt, mich auf IHN allein zu lehnen. Ich verstand allmählich, dass sich dieser Ruf mit der Aufforderung verband, ich soll meinem König allein huldigen. Und der Geist YHWHs hat mich Schritt für Schritt so geführt, dass ich es lernen durfte. Ich vernahm diesen Ruf des Engels, der an die (!!!) Gemeinden geht: „Ich, Y’shua, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“ (Offb 22,16) (Diese Zeit und die Offenbarungen, die ich bekommen habe, sind in meinem Buch „Voll Öl, voll Licht“ nachzulesen. Dort ist auch eine tiefergehende Ausarbeitung über Abraham aufgeschrieben). Auf der Suche nach der Wurzel habe ich „mein Volk“ (Gemeinden) verlassen, weil darin die Wurzel nicht zu finden war.
Ich glaube, dass es keine Formel der Auslegung für „vergiss dein Volk und dein Vaterhaus“ gibt. Er führt in die Auslegung hinein. Abram musste buchstäblich sein Land, sein Volk, sein Vaterhaus verlassen. Noah bekam den Auftrag, die Arche zu bauen und verliess dadurch und in Folge davon auch alles.
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