#27 – Schemini – Am achten Tag
- Mose 9,1 – 11,47; 2. Samuel 6,1 – 7,17
Aaron und seine Söhne durften sieben Tage nicht von der Tür der Stiftshütte weggehen, Tag und Nacht blieben sie dort. „Und am achten Tag rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten in Israel“ (3. Mose 9,1), damit sie verschiedene Opfergaben, alle ein Bild für Yeshua, vor YHWH bringen sollten.
Nach dieser Einsetzung brachten die beiden Söhne Aarons, Nadab und Abihu, ein fremdes Feuer dar in der Stiftshütte.
Warum hat YHWH die beiden Söhne von Aaron, Nadab und Abihu zurückgewiesen und mit dem Tod bestraft? Die beiden Söhne wurden hinausgetragen aus der Mishkan mit ihren leinenen Gewändern vor das Lager.
In dieser Geschichte finden wir verschiedene Elemente, die wir aus einer anderen Geschichte bereits kennen. Sieben Tage, große Nähe zu YHWH, Segen, Sünde, verzehren, tot, in ihren Kleidern ausgewiesen werden. In welcher anderen Geschichte kommen diese Elemente vor? Wo ist von sieben Tagen die Rede und wo passierte dann, sozusagen am achten Tag etwas?
Die sieben Tage führen uns zurück in die Schöpfungsgeschichte. Im Garten Eden, den Elohim für den Menschen angelegt hatte, war haAdam in einer größtmöglichen Nähe zu Elohim. Wie in der Mishkan, die das Volk für ihren Elohim gebaut hatte, um dort mit ihm Gemeinschaft haben zu können. YHWH segnete Adam im Garten und er segnete auch sein Volk von der Mishkan aus: „Da erschien die Herrlichkeit YHWHs allem Volk.“ (3. Mose 9,23). Nach den sieben Schöpfungstagen, sozusagen am 8. Tag, sündigten Adam und Eva. Und nachdem Aaron und seine Söhne sieben Tage vor der Stiftshütte saßen, brachten die beiden Söhne Nadab und Abihu am achten Tag ein fremdes Feuer und sündigten vor YHWH. Die beiden Söhne starben auf der Stelle und Adam und Eva starben auch nach dem Genuss der verbotenen Frucht, weil Elohim zu Adam gesagt hatte: „denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben:“ (1. Mose 2,17). “YHWH machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog sie ihnen an und trieb sie aus dem Garten Eden” (1. Mose 3,21 u. 24). Die beiden Söhne wurden in ihren leinenen Gewändern vor das Lager getragen (3. Mose 10,5).
Adam und Eva waren YHWH sehr nahe. Vielleicht wollten sie ihm noch näher kommen? Mit geöffneten Augen für göttliches Wissen „was gut und böse ist“ wären sie ihm noch ähnlicher und würden ihm vielleicht noch näher kommen? Sie versuchten es auf ihre eigene Weise, ungehorsam den göttlichen Unterweisungen gegenüber, und wurden so aus seiner Nähe entfernt. Ist dieser Schlüssel des Verständnis, den wir aus der Geschichte mit Adam und Eva gewonnen haben, nicht auch der Schlüssel des Verstehens, warum YHWH die beiden Söhne Aaarons bestraft hat, und zwar ebenfalls mit dem Tod?
Es heißt von Nadab und Ahibu, „dass ein jeder seine Pfanne nahm“ und das fremde Feuer hineintat. Das Wort „fremd“ heißt im Hebräischen zuwr und bedeutet „ein Fremder, ein Feind, eine Prostituierte, entfremdet sein oder entfremdet werden”. Sie waren in der Stiftshütte, in der Nähe YHWHs, und wollten ihm vielleicht noch näher kommen. Aber sie taten es auf ihre Weise und wurden aus seiner Gegenwart entfernt, indem sie starben.
Wir können uns YHWH nur so nahen, wie er es uns zeigt.
Das gilt auch für das Feiern seiner Feste. Wir begegnen ihm auf den von ihm eingesetzten Festen, keinen anderen, und in der Art und Weise, wie er es angeordnet hat.
Das Zelt der Begegnung (im Hebräischen mo’ed) ist auch ein Bild auf seine Feste und Verabredungen (im Hebräischen mo’ed) mit YHWH. Das Schlachten der Opfer auf dem Brandopferalter im Vorhof weist auf Pessach hin, zu dem das Lamm geschlachtet wurde. Das Brandopfer war die Grundlage des Sich-Nähern-Könnens für sein Volk. Zwischen dem Brandopferaltar und dem Heiligtum stand das Waschbecken der Reinigung, an dem sich die Priester ihre Hände und Füße wuschen, wenn sie zum Dienst kamen. Das Waschbecken ist ein Bild auf das Fest der sieben Tage der ungesäuerten Brote, ein Bild der Reinigung von Sünde.
Drinnen im Heiligtum befanden sich der Tisch mit den Schaubroten nach Norden hin, der goldenen Leuchter nach Süden und der Räucheraltar in der Mitte vor dem Vorhang. Hier dienten die Priester täglich und räucherten Weihrauch. Die Lampen brannten beständig. Das Licht symbolisiert die Offenbarung YHWHs durch den Ruach Hakodesh, die sieben Lampen stehen symbolisch für himmlische Vollständigkeit. Das Heiligtum weist auf Schawuot, das Geben des Ruach HaKodesh mit seinen Gaben. Hinter dem zweiten Vorhang war das Allerheiligste, worin sich die Bundeslade mit den Cherubim befand, was bildlich für den Thron YHWHs steht und auf die Herbstfeste verweist.
Man stelle sich die Stiftshütte bildlich vor. Plötzlich entdeckte man etwas, was YHWH nicht angeordnet hatte: eine Pfanne mit fremden Feuer. Man stelle sich die Stiftshütte bildlich vor: manchmal sieht man darin Weihnachtsbäume, Ostereier, kein Halten der Herbstfeste (es ging ja der Hohepriester einmal ins Jahr ins Allerheiligste, neben den Schautischen für die Schaubrote, die von Schabbat zu Schabbat ausgewechselt worden, stehen plötzlich weitere Schautische, wo die Schaubrote von Sonntag zu Sonntag ausgewechselt werden, das Kostbarste, der Ehevertrag oder die beiden Tafeln der Abschrift des Bündnisvertrages, aufbewahrt in der Lade, wird für ungültig erklärt mit den Worten ‚wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz‘ usw. Sind dies nicht fremde Elemente in der Stiftshütte, die YHWH gar nicht angeordnet hat? Wenn wir die Stiftshütte mit den Lehrelementen, die im Allgemeinen im Umlauf sind, bestücken, erhalten wir ein völlig anderes Zelt der Begegnung.
Die Schechina YHWHs ist Y’shua. Sein Feuer heiligt und reinigt und wird zur Herrlichkeit denjenigen, die in seinen Anweisungen wandeln, oder verzehrt, das was nicht heilig und rein ist. Deswegen starben die beiden Söhne Aarons in der Scheckina.
Schabbat Schalom
Emuna
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