#22/23 – Wajakhel – Er versammelte / Pekudej – Die Zählung
Doppel-Wochenlesung
Wajakhel – Er versammelte
2. Mose 35,1 – 38,20; 1. Könige 7,40-50 und
Pekudej – Die Zählung
2. Mose 38,21-40,38; 1. Könige 7,51 – 8,21; 2. Mose 12,1-20; Hesekiel 45,16-46,18
Was hat das Schabbatgebot mit der Konstruktion der Stiftshütte zu tun?
Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sprach zu ihnen: ‚Dies ist’s, was YHWH geboten hat, dass ihr es tun sollt: „Sechs Tage sollt ihr arbeiten (melakah), den siebenten Tag aber soll ihr heilig halten als einen Sabbat völliger Ruhe, heilig YHWH. Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben.” (2. Mose 35,1-2) Nachdem nun Mose dem Volk Anweisungen für die Schabbatordnung gegeben hatte, forderte er sie auf, mit ihren Gaben und ihrem Einsatz die Stiftshütte zu errichten. Was hat nun das Schabbatgebot mit der Konstruktion der Stiftshütte zu tun?
Wir entwicklen den Zusammenhang!
Eine Frau braucht ihre Gebärmutter nicht für sich selbst, sondern es ist ein Lebensraum mit idealen Bedingungen für ein anderes Lebewesen. YHWH hat außerhalb seines Seins im Himmel, wo es keinen Raum und keine Zeit gibt, sozusagen eine riesige „Gebärmutter“ für uns Menschen angelegt. In sechs Tagen hat er außerhalb des Himmels eine Welt geschaffen, die er nicht für sich braucht, die aber alle Lebensbedingungen für den Menschen beinhaltet. Der siebte Tag, an dem er davon ruhte, diese Welt zu schaffen, ist gleichsam eine Verbindung des Menschens zu YHWHs Welt oder ein Hereinreichen seiner Dimension in unsere Welt. Der Schabbat ist wie eine Verbindung zwischen zwei Welten, einer ohne Zeit und einer mit Zeit. Wir sind nach seinem Bild geschaffen, deswegen ruhen wir am siebten Tag wie er am siebten Tag geruht hat. Dieser siebte Tag weist auf den Schöpfer hin, der jenseits von Raum und Zeit ist. Und alle, die diesen siebten Tag aus dieser Welt absondern, weisen auf die andere Welt hin, wo der Schöpfer ist. Die Erschaffung der Welt steht über diesen Verbindungstag, dem Schabbat, eng mit dem Schöpfer in Verbindung.
Jetzt forderte Mose das Volk auf, eine „Gebärmutter“ für YHWH in ihrer Welt zu errichten. Einen Ort, wo YHWH alles finden würde. Sie nahmen ihrerseits die Arbeit (melakah) auf, um ihrem Schöpfer eine Mishkan (eine Wohnung) zu bauen. Und in diesem Schöpfungsakt ist ebenso wie beim Schöpfungsakt Elohims der siebte Tag mit eingebunden.
Die tiefe Einbindung des Schabbats in die Konstruktion der Mishkan
Die Anweisungen die Mishkan zu bauen umfassen 15 Kapitel.
Wenn wir die Struktur der Wochenlesung ansehen, sehen wir Folgendes:
A Wolke der Gegenwart /Sinai 2. Mose 24,15-18
B Mishkan 2. Mose 25
C Einhalten des Schabbats 2. Mose 31,15-17
D Goldenes Kalb 2. Mose 32-35
C Einhalten des Schabbats 2. Mose 35,1-3
B Mishkan 2.Mose 35,4
A Wolke der Gegenwart /Stiftshütte 2. Mose 40,34
Wir haben hier folgende chiastische Struktur
A B C D C B A
aus der wir ersehen können, dass der Bau der Mishkan, das Einhalten des Schabbats und die Gegenwart YHWHs eng zusammenhängen. Herausfällt das Anbeten des
Goldenes Kalbes als Anti-Version. Aber die Wiederaufnahme des Schabbats und der Bau der Mishkan führen zurück in die Gegenwart YHWHs. Das heißt auch, dass die
Wolke der Gegenwart weit entfernt ist von jedem anderen Anbetungsdienst außerhalb des Schabbats und der Miskhan YHWHs.
Am dritten Tag kam ein Donnern und Blitzen und eine dicht Wolke auf den Berg Sinai, YHWH fuhr im Feuer herab und gab Mose, der zu ihm hinaufstieg, die zwei Tafeln seiner Worte. Die beiden Tafeln seiner Worte wurden in die Mishkan gelegt, die Wohnung seiner Gegenwart. Das Aufstellen des Goldenen Kalbs war ein Versuch des Volkes, die Gegenwart YHWHs in ihre Mitte zu bringen, als Mose ausblieb. Es war eine Anti-Version. Und was bedeutet nun genau hier beim Bau der Mishkan die Anweisungen für die Schabbatordnung? Wie die Mishkan einen Raum für YHWH in unserer Welt darstellt, so stellt der Schabbat einen Zeit für YHWH in unserer Zeit dar. YHWH braucht weder Zeit noch Raum, doch sind die Mishkan und der Schabbat eine Möglichkeit des Ausdrucks von YHWH in unserem Raum/unserer Zeit. Und da sie nach dem Muster des Himmlischen gemacht sind, bringen sie die Verbindung zu ihm in unseren Raum/unsere Zeit hinein.
Nach sechs Schöpfungstagen erschuf Elohim den Garten Eden. Damals hatte er einen Raum in unserer Welt für ihn selbst. Nachdem Adam und Chavah diesen Garten verlassen mussten, kommt jetzt durch Mose die Aufforderung, erschafft mir einen Platz/eine Zeit in eurem Raum/eurer Zeit. Ihr schafft mir einen Platz in der Zeit durch den Schabbat. Und die Mishkan baut ihr im Prozess schöpferischer Arbeit (melakah). Dieses Wort wird verwendet, um das Konstruieren der Mishkan zu beschreiben, aber melakah wird auch benutzt, um zu beschreiben, wovon wir am Schabbat ruhen sollen. Den Schabbat heilig halten bedeutet nicht melakah. (2. Mose 35,2). „Darum sollen die Israliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund.“ Man hält oder erschafft den Schabbat, indem man keine melakah macht. Der Schabbat ist nichts Automatisches in der Zeit, er findet nur statt, indem man ihn erschafft, indem man aufhört mit melakah. Melakah baut die Wohnung für YHWH, aber aufhören zmit melakah baut den Schabbat. Der Schabbat ist in der Zeit, was die Mishkan im Raum ist.
Wenn wir uns YHWH nahen wollen, in Zeit und Raum, ihm, der außer unserer Zeit und unseres Raumes ist, geht das nur so, wie er es vorgeschrieben hat: Mit dem Bau der Mishkan und dem Halten oder Erschaffen des Schabbats, indem wir aufhören mit melakah. Die oben gezeigte Struktur zeigt ganz klar auf, dass jeder andere Weg eine Anti-Version ist, ein Goldenes-Kalb-System. Ohne das Erschaffen des Schabbats, durch das Aufhören der melakah, gibt es für YHWH keine Zeit in unserer Zeit. Baust du YHWH eine Zeit in deiner Zeit? Höre am siebten Tag auf mit melakah. Man kann ganz einfach sehen, wo sich jeder in der Struktur befindet.
Schabbat Schalom
Emuna
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Silvia
16. März 2015 @ 9:37
Genial!