#16 – Beschalach – Als er ziehen ließ
2. Mose 13,17 – 17,16; Richter 4,4-5,31
Die Geschichte des Auszugs der Israeliten ist für uns Gläubige eine lebendige Parabel. Diejenigen, die Israel genannt werden, sind dabei Ägypten zu verlassen und werden auf ihrem Weg gelehrt, dem Gesetz des Erstgeborenen zu folgen und sich des Tages ihres Auszugs aus Ägypten zu erinnern: “Gedenket an diesen AlefTav-Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus der Knechtschaft, gezogen seid, denn mit mächtiger YHWH-Hand hat er euch von dort herausgeführt; darum sollst du nicht gesäuertes Brot essen.“ (2. Mose 13,3)
„Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tage ist YHWHs Fest (2. Mose 13,6)…Du sollst sieben AlefTav-Tage ungesäuertes Brot essen…“ (2. Mose 13,7)…Ihr sollt euren Söhnen sagen an demselben Tage: Das halten wir um dessentwillen, was uns YHWH getan hat, als wir aus Ägypten zogen (2. Mose 13,8)…Darum halte diese ALefTav-Ordnung Jahr für Jahr zu ihrer Zeit (mo’ed).“ (2. Mose 12,10) Diese Zeit heißt im Hebräischen mo’ed und wir wissen, dass das Wort Festtag oder eine göttliche Verabredung bedeutet. Und diese war im Monat Abib oder am 14. Nissan. Da diese Unterweisung eine ewige Ordnung ist, sind alle Generationen gehalten, diese Verabredung mit YHWH einzuhalten. Auch wir.
Warum hat YHWH angeordnet, dass das Haus Israel sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen sollte?
Diese sieben Tage werden in 2. Mose 13,7 sogar als sieben AlefTav-Tage bezeichnet. Die Sieben hat eine besondere Bedeutung im göttlichen Handeln: Sie weist auf die Fülle und Vollendung hin, aber auch auf Reinigungs- und Bewertungsprozesse. Nicht nur die Aufnahme in das Bundesverhältnis mit YHWH (die Beschneidung) erfolgte nach sieben Tagen nach der Geburt, sondern auch die Wiederaufnahme in dasselbe, wenn es gestört oder verunreinigt war, sollte durch die Sieben bezeichnet werden, durch siebenmaliges Besprengen des Opferblutes (3. Mose 4,6) Hiskia opferte sieben junge Stiere, sieben Widder und sieben Lämmer um das entheiligte Heiligtum wieder einzuweihen (2. Chr. 29,21). Auffällig ist das häufige Vorkommen der Sieben bei Strafbestimmungen. Weil physische Verunreinigungen gleichfalls ein Treten aus dem Zustand der Heiligkeit ist, wurde der Verunreinigte auch erst nach sieben Tage wieder in die Gemeinschaft aufgenommen. Der aussätzige Naeman musste sich siebenmal im Jordan baden (2. Kön 5,10).
Die Einweihung der Priester zu ihrem Dienst dauerte ebenfalls sieben Tage, weil die Sieben nicht nur Sühn- und Reinigungszahl ist, sondern auch Heiligungszahl, sieben Tage, an denen geopfert werden musste. „Und ihr sollt vor der Tür der Stiftshütte Tag und Nach bleiben sieben Tage lang und sollt nach dem Gebot YHWHs tun, das s ihr nicht sterbet; …“ (3. Mose 8,35).
Und jetzt geht es tief. Das Volk der Israeliten war versklavt in Ägypten und hatte sich dort verunreinigt. Nach ihrem Auszug, beginnend mit dem AlefTav-Blut, im Glauben gestrichen an die Türpfosten, konnten sie so YHWH noch nicht dienen. Er hatte seinen erstgeborenen Sohn Israel als ein Volk der Priester bestellt. Aber ehe sie in diesen Priesterdient hineintreten konnten, mussten sie sich – wie alles, was verunreinigt war – diesem siebentägigen Reinigungsprozess unterziehen. Sie durften nur ungesäuertes Brot essen, als Zeichen, dass der Sauerteig ausgetrieben wurde. Der Sauerteig ist ein Bild für die Sünde.
Wir schauen in einer Parallele auf Y’shua. Als Y’eshua starb nahm er die Position des Hohepriesters an sich und er gab sie an Sein Volk weiter. Und wie lange dauert es, ein Priester zu werden aufgrund der Anweisungen YHWHs? Sieben Tage. Das Volk der Israeliten strich im Glauben das AlefTav-Blut an ihre Türpfosten, aber um in die Priesterschaft hineinzugelangen, mussten sie sich sieben Tage reinigen.
Das ist der tiefe Sinn des Festes der ungesäuerten Brote.
Wenn wir die Ägypten verlassen mit allen babylonischen religiösen System können wir das nur, indem wir das AlefTav-Blut auf die Türen unseres Herzens streichen. Und dann gebietet uns YHWH, als eine ewige AlefTav-Ordnung, uns an den ersten Auszug zu erinnern, an den 14. Nissan. Aufgrund seines Wortes halten wir als Erinnerung das Fest der ungesäuerten Brote. Aufgrund der Torah-Unterweisungen müssen wir diese Verabredung (mo’ed) mit ihm halten, um uns zu reinigen für unseren Dienst als Priester. Und ist es nicht so, dass wir uns auch alle verunreinigt haben durch das Halten der heidnischen Feste? Durch das Abweichen von seinen Unterweisungen? Immer und immer wieder gibt uns YHWH jährlich an Pessach die Gelegenheit, uns verstärkt in die Reinigung und Heiligung der Braut für ihren kommenden Bräutigam zu bringen. „Sieben Tage sollst du an dem Altar die Sühnung vollziehen und ihn weihen, so wird er ein Hochheiliges.“ (2. Mose 29,27).
Interessanterweise finden wir die Anordnung der Sieben im kommenden Tempel, wie Hesekiel es beschreibt, wieder: „so sollst du sieben Tage lang täglich einen Bock als Sündopfer opfern….so sollen sie sieben Tage lang für den Altar Sühne schaffen und ihn reinigen und ihre Hände füllen.“ (Heskiel 43,26 u. 27).
Ist es nicht wunderbar, dieses tiefe Geheimnis des Festes der ungesäuerten Brote verstehen zu dürfen und es in diesem Sinne begehen zu können?
Schabbat Schalom
Emuna
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