#11 – Wajigasch- Er trat heran/er kam nahe
1.Mose 44,18 – 47, 27 Hesekiel 37,15-28
Vergebung schreibt die Familiengeschichte um
Die Wochenlesung Wajigasch enthält den ersten Bericht über Vergebung in den Heiligen Schriften und wie diese den Verlauf einer Familiengeschichte und einer ganzen Nation beeinflusst. Wir finden hier alle Torah-Prinzipien, die eine Vergebung ausmachen.
Juda nähert (nagash) sich vorsichtig Josef (1.Mose 44,18). Schon diese einleitende Aussage, dass Juda Josef nahe kommt, zeigt, dass er bereit ist, sich zu stellen. Eine natürliche Reaktion, wenn man in Schuld und Sünde ist, ist wegzulaufen. Aber es steht hier, er nähert sich. Adam und Eva versteckten sich, nach dem sich gesündigt hatten. Wir sind alle vor YHWH weggelaufen, bis wir uns unserer Schuld und Sünde gestellt haben und uns YHWH genähert haben.
Bekennen und Buße tun – die Sprache von Yom Kippur
Er bekennt seine Sünde:
„Elohim hat die Missetat deiner Knechte gefunden. Siehe, wir und der, bei dem der Becher gefunden ist, sind meines Herrn Sklaven“(1. Mose 44,16). Nach dem Bekennen wird das bußfertige veränderte Verhalten von Juda sichtbar:
„Darum lass deinen Knecht hier bleiben an des Knaben Statt (Benjamin) als Sklaven meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen“(1. Mose 44,33). Die Bereitschaft Sklave sein zu wollen und zu können, zeigt den Sinneswandel auf: „Dafür halte uns jedermann: für Diener des Messias und Haushalter über die Geheimnisse Elohims.“ (1. Kor 4,1)
Juda, auf dessen Vorschlag hin, Josef als Sklave nach Ägypten verkauft wurde, bekennt vor Josef seine Schuld und bietet sich an, sein Sklave zu sein. Juda hatte selbst zwei Söhne verloren und wusste darum, was solch ein Verlust für einen Vater bedeutet. Juda ist hier ein messianisches Bild auf den Messias, der auch sein Leben für das Leben seiner Brüder hinlegte.
Josef konnte seinen Brüdern vergeben, weil sie ihre Sünden bekannten und Buße taten. Die ganze Geschichte spiegelt die Sprache von Yom Kippur wieder: Josef reinigte den Raum, es fand eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht statt, Versöhnung wurde nach Bekennen und Buße ausgesprochen, ein sich Nahen. Es ist auch an Yom Kippur, dass sich die Nation Israel YHWH naht, bekennt und um Vergebung bittet. Es war für die Brüder Yom Kippur, ein Tag des Gerichts, aber auch ein Tag der Wiederherstellung, an dem sie in der Freude der Vergebung von Josef gehen.
Auf der Spurensuche nach YHWHs Handeln an Seinen Festen
YHWHs Feste sind Verabredungen mit Seinem Volk, deswegen wirkt Er auch besondere Geschehnisse an Seinen Festen. Wir finden die Bedeutung der Feste überall.
In den beiden vorausgehenden Kapiteln finden wir Symbole von Pessach eingearbeitet. Als Josef sich mit seinen Brüdern zu Tisch setzt,
„setzte man den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend.”Das erinnert an die Sederfeier, bei der man den Ältesten links und den Jüngsten an die rechte Seite des Hausvaters setzt. Das Geld in dem Sack erinnert an den bezahlten Preis der Erlösung und der silberne Becher an den Becher der Erlösung bei der Sederfeier. Silber steht immer für Erlösung.
Ani Ben Josef – Er wird sich Seinem Volk offenbaren
Nach dieser Buße konnte Josef endlich seine wahre Identität offenlegen:
„Da konnte Josef nicht länger an sich halten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, als sich Josef seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er weinte laut, dass es die Ägypter und das Haus des Pharao hörten…“(1. Mose 45,1 u. 2) Die Ägypter wussten nicht, dass Josef ein Jude war. Genau so wenig wissen die meisten Gläubigen aus den Heidennationen, dass Y‘shua Jude ist. Es waren nicht die Ägypter (Gläubigen aus den Nationen) die den Brüdern (Haus Juda) die Augen darüber öffneten, dass Josef (Y‘shua) Jude war (ist). Auch wussten die Brüder nicht, dass Josef (Y‘shua) Jude ist. Josef offenbarte sich hier nun beiden Gruppen als Jude. Aber Josef hatte eine ganz besondere Zeit mit seinen Brüdern aus dem Haus Juda.:
„Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, dass ich darum zürne, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich YHWH vor euch hergesandt.“(1. Mose 45,5)
„Siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin (Haus Juda), dass ich leibhaftig mit euch rede“( 1. Mose 45,12). Da ist kein Platz für Ersatztheologie. Nicht nur das Haus Juda wird Buße tun, sondern auch die Gemeinden! Und es wird Y’shua selber sein, der seinen Brüdern aus dem Volk Juda, den Juden, eines Tages, nachdem sie ihre Sünden bekannt und Buße getan haben, die Augen öffnen wird. Es ist ja Juda, der sich Josef (Y’shua) naht und ein verändertes Herz hat. Es war auf das Betreiben von Juda hin, dass Josef verkauft wurde. Und es ist Juda, der sich jetzt Josef naht und der bereit ist, sein Leben für seinen Bruder Benjamin hinzugeben. Und Rabbi Sha’ul, vom Stamm Benjamin,
„wünschte, verflucht und vom Messias getrennt zu sein“ für seine Brüder, die seine Stammverwandten sind nach dem Fleisch“(Römer 9,3).
Und Y’shua vom Stamm Juda war bereit, die Schande auf sich zu nehmen, um seine Brüder zu erretten:
„…der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung“(1. Tim. 2,6).
YHWHs Masterplan
Wajigasch enthält den YHWHs Projektplan und Leitbild, das zeigt, wie sich die Geschichte des Hauses Juda entwickeln wird. Es ist ein Torah-Prinzip, biblische Geschichte ist stets Prophetie. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ (Jesaja 46,10). An diesen Richtlinien der Torah kann man biblische Auslegungen und prophetische Aussagen messen. Wenn eine Interpretation einer Textstelle diese Dimension verlässt, stimmt sie nicht. Ein praktisches Beispiel: Es gibt einen bekannten Torahlehrer, der behauptet, dass YHWH nicht von Abraham verlangt hat, seinen Sohn Isaak zu opfern. Er baut seine Argumentation scheinbar schlüssig auf. Aber mit seiner Auslegung verlässt er die prophetische Ebene nach Jesaja 46,10, dass Isaak ein Bild auf den Messias ist.
Wir gehen mit großen Schritten auf den Tag zu, da der Messias sagen wird: „Ani Ben Josef“ oder „Ani Ben David“ (David kam aus dem Stamm Juda). YHWHs Masterplan wird gelingen! Und wir dürfen auf die eine oder andere Art vorbereitend dabei helfen.
Seid reich mit Seiner Weisheit gesegnet
Emuna
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