#24 Tzav – „Gebiete!“
3. Mose 6,1-8,36
Maleachi 3,4-24; Matthäus 17,9-13
Die Opfer, welche uns in den ersten Kapiteln des Buches Wajikra (3. Mose) begegnen, stellen Bilder für unsere Beziehung mit Jeschua dar. Tatsächlich heißt das hebräische Wort für Opfer קרבן (korban) soviel wie sich nähern oder nahe kommen.
Die Beziehung zwischen uns und Jeschua wird in der Schrift als Ehebündnis beschrieben, wobei Er unser Eheherr ist (Vgl. Jeremia 3,14) und wir Seine Braut sind (Vgl. Johannes 3,29). Die Opfer zeigen uns nun auf vielfältigen Ebenen, wie wir uns unserem Bräutigam Jeschua nahen können, wie wir mit Ihm intim werden können, und wie Er uns sieht und woran Er sich freut.
Wir wollen uns im Folgenden ein Beispiel aus den Opfern herausgreifen und uns einige Aspekte dazu ansehen. Unser Beispiel soll das Friedensopfer sein.
Zunächst einmal wollen wir die Details zusammentragen, die uns über das Friedensopfer offenbart werden.
Wie jedes andere Opfer, sollte auch das Friedensopfer aus einem reinen und makellosen Tier bestehen und zum Eingang der Stiftshütte gebracht werden. Dort wurde es von demjenigen geschlachtet, der es darbringen wollte (Vgl. 3. Mose 3,1-2). Das Blut des Opfers wurde nun von dem Priester aufgefangen und an den Altar gesprengt. Die Eingeweide wurden auf dem Altar verbrannt (Vgl. 3. Mose 3,3-5).
Das Friedensopfer wird auch als Dank- oder Lobopfer bezeichnet (Vgl. 3. Mose 7,11-12). Das geopferte Tier steht somit für den Gläubigen, der bereit ist, sich öffentlich zu öffnen, sein Innerstes und die Wunder, die Gott an seiner Seele getan hat, preiszugeben – Ihm zur Ehre.
Er sandte Sein Wort und machte sie gesund und ließ sie aus ihren Gräbern entkommen. Sie sollen JHWH danken für Seine Gnade und für Seine Wunder an den Menschenkindern! Sie sollen Ihm Dankopfer bringen und jubelnd Seine Taten erzählen! (Psalm 107,20-22)
Wie auch in einer Ehe sich die Ehepartner loben und danken – und das auch öffentlich tun, wenn es dafür Gelegenheit gibt – so dürfen wir auch Jeschua für all die Guten Dinge, die Er für uns getan hat loben und Ihm danken.
Doch das bedeutet manchmal auch, sich verletzlich zu machen, indem wir uns öffnen und anderen offenbaren. Doch in dieser Offenbarung steckt die Kraft, andere zu nähren.
Das Dank- bzw. Friedensopfer war ein Opfer, von dem jedermann essen durfte, der rein ist (Vgl. 3. Mose 7,19). Das Dankopfer ist das einzige Opfer, von dem sich nicht nur die Priester nährten. Bei einem Friedensopfer war jeder eingeladen. Jeder konnte davon essen und satt werden, wenn er rein war.
Zeigt uns das nicht die Kraft unseres Zeugnisses? Wie viele Menschen können wir geistlich nähren, wenn wir bereit sind uns zu öffnen und die Taten erzählen, die JHWH an uns getan hat? Wenn wir berichten, in welchen Prozessen der Heilung oder Reinigung wir stecken und wie Jeschua uns darin führt?
Wir dürfen ermutigt sein, dass unsere Opfer nicht umsonst sind. Durch unseren Lob und Dank können wir auch anderen Menschen Hoffnung und geistliche Nahrung geben. Wir sollten die Kraft des Zeugnisses nie unterschätzen.
Doch auch noch einen anderen Aspekt des Friedensopfers wollen wir uns bewusst machen.
Zum Friedensopfer sollten gesäuerte und ungesäuerte Brote bzw. Kuchen dargebracht werden.
Und dies ist das Gesetz vom Friedensopfer, das man JHWH darbringen soll: Wenn er es zum Dank opfer will, so bringe er zu seinem Dankopfer hinzu ungesäuerte Kuchen dar, mit Öl angerührt und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt, und eingerührtes Feinmehl [für] mit Öl angerührte Kuchen. Zusätzlich zum Kuchen soll er gesäuertes Brot als seine Opfergabe darbringen, zu seinem Dank-Friedensopfer hinzu. (3. Mose 7,11-13)
Dass Kuchen und Brot zum Opfer hinzu dargebracht wurden, lässt auf ein Festmahl schließen. Doch warum gesäuerte und ungesäuerte Brote?
Sauerteig steht in der Heiligen Schrift für Sünde, wobei ungesäuertes Brot für Reinheit und Wahrheit steht (Vgl. 1. Korinther 5,8). Um die Bedeutung dahinter in Bezug auf das Dankopfer zu verstehen, versetzen wir uns noch einmal in eine Zeugnissituation.
Ist es nicht so, dass unser Zeugnis auch unsere Schwächen und Sünden enthalten sollte? Welche Wirkung hat ein Zeugnis, durch welches wir nur als Überwinder gesehen werden können? Dieses Zeugnis setzt unter Umstände eine ziemliche hohe Messlatte für seine Hörer. Wenn wir aber unsere Kämpfe, Probleme, Niederlagen und Sünden in unserem Bericht preisgeben, bieten wir eine Identifikationsgrundlage. Menschen können sich in ihren Kämpfen und Problemen wiederfinden und bekommen Hoffnung. Dadurch wird Jeschua verherrlicht.
Davon soll er je ein Stück von jeder Opfergabe JHWH als Hebopfer darbringen; das soll dem Priester gehören, der das Blut der Friedensopfer sprengt. (3. Mose 7,14)
Der Priester, das ist Jeschua, nimmt ein solches Opfer gern an.
Wir müssen nicht perfekt sein, Wir dürfen so sein, wie wir sind. Denn keiner von uns ist am Ziel, der Verherrlichung, angekommen. Wir haben unsere Kämpfe und Niederlagen. Und genau diese machen uns zu Menschen und authentischen Botschaftern.
Wir sind die geliebte Braut unseres Herrn Jeschua und Er möchte uns in Seinem Bündnis führen und leiten. Wir müssen weder Ihm noch uns etwas vormachen. Wir dürfen ehrlich sein und uns Ihm hingeben, so wie wir sind. Denn in Ihm liegt die Kraft, die Sünde zu besiegen.
Möge Jeschua uns noch viele Siege schenken, damit wir in Kraft und Demut Seine Gute Botschaft der Welt verkündigen können! Amen!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/liebe-freunde-herz-romantisch-1643452/
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