3 Comments

  1. Uta Schmidt
    21. April 2015 @ 7:12

    Das trifft den Nagel auf den Kopf. Zu dem selben Ergebnis bin ich auch gekommen.
    Aber es kann schon passieren dass wir sehr spontan reagieren können müssen, wo sich dann Uneinigkeit offenbart, wenn einer vorangeht und einer zurückbleibt. Solange Yeshua das Haupt bleibt ist das erlaubt. Denn wenn es um wichtige Sachen geht muss es erlaubt sein voranzugehen auch wenn das für einen anderen nicht nachvollziehbar ist und er sich sogar bedroht fühlt. Konkret gesagt: Ich lasse jemanden zur Türe herein und bewirte ihn, den ein anderer unter keinen Umständen bedienen will. Was dann? Und das in Israel. Und das, wenn der eine die Person für extrem gefährlich hält, der andere für schutzbedürftig? Wenn ich für Barmherzigkeit verdammt werde, der andere aber von sich denkt er müsse um der Hausordnung willen die Gastfreundschaft canceln. Hier geht es um Leben und Tod. Besonders wenn sich anschliessend herausstellt, dass die Person an der Türe eine Jüdin ist, die aus Europa kommend, einfach einen Erkundungsbesuch in Israel macht und sich urplötzlich zwei völlig auseinandergehenden Herzenshaltungen gegenüber sieht. Was für ein Schock ist das für sie.
    Ablehnung mit allen Konsequenzen einerseits, Annahme und Akzeptanz auf der anderen Seite. Aber ohne die Besitzerin der Wohnung selber zu entscheiden…das ist schon eine Herausforderung. Glücklicherweise entschied die Wohnungsinhaberin sich auch für die barmherzige Variante und das Leben konnte stattfinden. Ich danke Gott , dass er mir Gnade gegeben hat mich nach meinem Herzen und nach meiner Nase das richtige tun zu lassen. Wie oft geschieht es, dass die Liebe als Dummheit verkannt wird. Sehr oft. Zu oft. Natürlich kann man sich auch mal im Mitmenschen täuschen. Aber lieber so, als anders herum vor lauter Angst die Blockaden errichten wo jede Verständigung ausgeschlossen wird. Sicherheit, Sicherheit Sicherheit. Und wo bleibt die Liebe?
    Ist nicht sie das Gesetz? Ja, solange sie nicht der Gesetzlosigkeit dient, darf sie nicht einfach verleumdet werden. Gott sei Dank haben wir diesen Bus nicht verpasst. Wir haben in aller Gelassenheit die Selbstverständlichkeiten der Liebe erfüllt und sind dabei auf eine Goldader gestossen. Die Person war es wert
    so umsorgt zu werden. Wenn wir in solchen Kleinigkeiten schon versagen, wie können wir es wagen uns seine Jünger zu nennen? Er selber sagt, dass man seine Jünger an der Liebe erkennt. Die Liebe zu verdächtigen ist eine besondere Form der Taktiken, wo man Vernunft nennt was in Wahrheit Misstrauen ist. Die Liebe zu wagen ist nach wie vor ein umstrittenes Feld, und dennoch muss sie jeden Tag neu gewagt werden, auch auf die Gefahr hin dass wir einmal dem Falschen helfen. Spontanität ist eine Spezialität Gottes, der uns gar häufig an der Haustüre als Bettler begegnet. Lassen wir den Bettler nur dann herein, wenn er sich als Gott ausweist? Oder verstehen wir, dass wir nur dazu reich sind um anderen geben zu können? In unserem Falle ist es ja nicht geben, sondern eigentlich nur zurückgeben. Wissen ist nicht Macht, wie man uns gelehrt hat, sondern sich die Freiheit zu nehmen alles in unserer Macht stehende zu tun, dem Nächsten ein Zu- Hause zu bieten, auch wenn es angegriffen wird. Wir haben uns als israeltauglich erwiesen. Chuzpa muss man haben und dann das Glück, dass das auch noch das Richtige war.
    Danke für diese Ermutigung. Sie dient auch im Nachhinein als Stärkung. Was man im Kleinen richtig zu machen versteht, wird dann auch im Grossen gelingen.
    Einheit ist in der Vielfalt möglich, solange die Liebe sich die Freiheit nimmt, sich zu ihrem Schöpfer zu bekennen. Er bekennt sich dann zu ihr. Liebe kann garnicht gesetzlos sein, sonst ist es keine Liebe. Deshalb können die Pforten der Hölle die Gemeinde nicht besiegen.

  2. Sabine Mickenbecker
    1. Mai 2015 @ 23:18

    Schalom,
    danke lieber Hosea für diesen wichtigen Beitrag – da sprichst du auch mir aus tiefstem Herzen. Eigentlich Torah ohne Yahschua, und das geht halt nicht.
    Seit 20 Jahren darf ich nun schon die auch von dir erwähnten “Strategien” verwenden, wenn es um strittige Themen geht. Es funktioniert, denn “der heilige Geist wird uns in alle Wahrheit führen”, also kein Stress. HalleluJAH!!!

    • Hosea
      8. Mai 2015 @ 7:25

      Schalom Sabine,
      Wie schön von dir zu lesen. Ja, ihr seid darin sicherlich ein Vorbild!
      Seid gesegnet und bis schon bald,
      Hosea