Ephraim trifft Juda – Teil 7 – Freundschaft, Liebe und der Vater
Es gibt Vorurteile über Juden und ihren Glauben, die bewirken, dass man ein völlig falsches Bild von ihnen erhält.
Es scheint als wäre uns dieses Bild antrainiert worden, weil es noch immer in vielen Köpfen schlummert.
Heute geht es mir dabei um das jüdische Gottesbild.
Mein bester Freund
Erstaunt!? Überrascht!? Aus allen Wolken gefallen!?
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Aber als ich hörte, wie ein Rabbiner mit mir über die Allgegenwärtigkeit Gottes sprach, staunte ich doch sehr.
Viele Gläubige empfinden Druck oder Einschränkung wenn sie in Psalm 33,15 lesen, dass Gott über alles Bescheid weiß, was sie tun.
Wie bei allem was ich hier schreibe, kann ich natürlich nicht sagen, dass es den allgemeinen Glauben der Juden beschreibt oder „nur“ die Überzeugung von Einzelnen ist. Doch das Bild was ich immer mehr erhalte, lässt mich glauben, dass dies keine Einzelfälle sind.
Und so auch hier: Der Rabbi geriet ins Schwärmen, als er über Gott sprach…
Er ist immer bei uns. Er kennt alles und jeden. Jeden einzelnen Gedanken. Das macht mich so glücklich. Ich weiß, dass er mich liebt. Er ist mein bester Freund und hilft mir in jeglichen Situationen. Und selbst wenn etwas Schlechtes passiert, kann ich Überzeugt sein, dass es mir zum Besten dienen muss (ich darf etwas lernen, weil Er ein Ziel verfolgt).
Wow! Wer würde vermuten, dass hier ein Jude spricht?
Unser Denken ist so stark vom Antisemitismus geprägt. Immer noch denken viele, dass Juden völlig falsch glauben, keine Beziehung zu unserem Schöpfer haben, gesetzlich leben oder sogar nicht errettet seien!!
Meiner Meinung nach muss das raus aus unseren Köpfen!
Und es ist das Ziel dieser Serie. Ich glorifiziere nicht das Judentum. Doch Juda und Ephraim laufen einander entgegen. Wir wissen, dass sie bald Eins werden dürfen. Und wenn wir uns dies in einem Bild vorstellen, in dem zwei Menschen auf einem Weg aufeinander zugehen, dann sind es diese Denkmuster, die verhindern, dass sie sich nahe kommen können.
Vater unser im Himmel…
Und da wir gerade beim Thema sind…
Hast du schon mal gehört, dass Juden Gott nicht als liebenden, treu sorgenden Vater betrachten würden?
Ich bin mir nicht sicher: Was denken denn Christen, wie Juden Gott sehen? Nur als den Herrscher, dessen Befehle (Gebote) man ausführen muss?!?
Wir finden in der Bibel, dass Gott viele verschiedene Rollen für Menschen einnimmt: Vater, Schöpfer, Freund, Retter, Herr, Meister, Arzt, König,…
Sicherlich fallen dir einige Bibelstellen ein, die darüber sprechen. Und hoffentlich fällt dir auf, dass es diese in Massen auch im Alten Testament gibt.
Glauben wir wirklich, dass Juden diese Rollen in der Bibel nicht finden?
Warum beanspruchen nur Christen diese Titel für Gott und glauben, bei Juden sei das anders?
Ich denke sogar, dass Juden viel stärker die verschiedenen Charakterzüge vor Augen haben. In der christlichen Gemeindelandschaft empfinde ich es so, dass einzelne Gemeinden eher ein paar dieser Eigenschaften in den Vordergrund stellen.
Bei den einen ist Gott primär der gute Freund und liebende Vater, bei anderen der ehrfürchtige Herr und bei den nächsten der heildende Arzt.
Bei den jüdischen Gebeten und den bisherigen Gesprächen habe ich oft germerkt, dass viele verschiedenen Rollen auftauchen. Was dabei aber heraussticht (und beeindruckt!) ist die riesige Ehrfurcht, die sie vor Gott haben.
Im Folgenden möchte ich einen Auszug aus dem Siddur (dem jüdischen Gebetsbuch) geben. Denn auch hier gibt es wunderbare Gebete an Gott den Vater:
Aus Awinu Malkenu:
Unser Vater, unser König, höre unsere Stimme, schon uns, und erbarme Dich unser.
Unser Vater, unser König, nimm unser Gebet in Erbarmen und Wohlgefallen auf.
Unser Vater, unser König, bitte, weise uns nicht leer vor Deinem Angesicht zurücl.
Aus Schmone Essre:
Führe uns zurück, unser Vater, zu Deiner Lehre, bringe uns näher, unser König, zu Deinem Dienst, und führe uns in voller Umkehr zu Dir zurück. Gelobt seist Du, Ewiger, der Wohlgefallen hat an der Umkehr.
Verzeih uns, unser Vater, dass wir gesündigt haben, vergib uns, unser König, dass wir gefrevelt haben, denn Du bist es der verzeiht und vergibt. Gelobt seist Du, Ewiger, Gnadenvoller, der immer wieder verzeiht.
Ich hoffe und wünsche dir von ganzem Herzen, dass bei dir das Gleiche passiert wie bei mir (wenn es nicht schon geschehen ist): Dass viele falsche Denkmuster über Juden in Trümmer gelegt werden!
Die Straße muss frei gelegt werden. Lasst uns damit beginnen.
Sei reich gesegnet,
Hosea
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Uta Schmidt
28. August 2015 @ 10:32
Kann es sein, dass Gott es gar nicht mag, wenn wir uns ein Bild über das Bild das Juden von IHM haben, machen? Kann es sein, dass er von uns nur eines erwartet, dass wir sein Bild in uns so tragen sollten, dass Jeshua ihnen nicht länger fremd bleibt? Kann es sein, dass wir selbst ganz unbewusst die unterschiedlichsten Vorstellungen in uns tragen und damit einige Verwirrung stiften, gerade bei JudenJ Das mit dem Bilder machen ist doch schon für uns selbst zum Problem geworden. Indiviualisten glauben, dass Gott sich über der Vielfalt des Leibes Jesu freut. Da ist gewiss bis zu einem gewissen Grad der Fall. Aber: Könnte es nicht sein, dass er da ein Problem sieht, welches wir einfach ignorieren? Ich habe mich auf der Suche nach Identität oft gefragt, ob es nicht eine schlichtere Lösung gibt, welche dem Einzelnen aus der Isolation hilft, und habe festgestellt: Yeshua ist die Tür durch die wir gehen müssen um unsere Individualität zurück zu lassen um von Jeshua in sein Bild umgestaltet zu werden. Je mehr Er in uns zunimmt desto mehr ist von Ihm zu sehen und ich verschwinde und bin nicht mehr zu sehen. Kann es sein dass Juden das einheitliche Bild von IHM, das sie nur dann wahrnehmen können, und nur dann als Bein von ihrem Bein und Fleisch von Ihrem Fleisch erkennen können?
Ein Geist, ein Leib, eine Seele, ein gemeinsames Ziel. Und von diesen transformierten Menschen geht kein Antisemitismus aus. Kann es sein, dass die Juden ihren Messias auf diese Weise ganz plötzlich erkennen können? Sie machen sich dann kein fremdes Bild, sondern sehen, was Gott im Wesen anderer angelegt hat und dass es sie zur lebendigen Gemeinschaft befähigt. Buße und Vergebung sind der Schlüssel um dem Bild bleibendes Leben einzuhauchen: Sein lebendiger Geist kehrt zurück und macht aus dem Zerbruch den Einen Menschen. Das Ego hat nichts mehr über den Indivdualismus zu philosophieren. Es schweigt, weil das Wort Gottes es bezwungen hat. Das Ego muss entthront werden um zum Leben durchzubrechen. Wir halten es oft für Verlust, Paulus nennt es Gewinn. Den Juden ist derselbe Weg vorgelegt. Sie können ihn leichter gehen wenn wir sie damit nicht alleine lassen. Denn durch eigene Anstrengung schaffen wir es beide nicht. Wir sind auf Ergänzung hin erschaffen. Das Bild ist erst fertig wenn wir in echter Einheit sind. Keiner von uns hat das Recht den anderen in seine Vorstellung zu zwingen. Gott lässt es sich nicht nehmen sein Bild in beide zu legen und erwartet gegenseitige Annahme. Er hat Jeshua zur Versöhnung gegeben. Durch ihn vollendet er das Bild von sich selbst, das er in uns widerspiegeln möchte. Vergib uns unsere Schuld und befreie uns vom Ehrgeiz ein eigenes Bild zu entwerfen um es anderen aufzuladen. Befreie uns von unseren Irrtümern. Führe uns aus der historischen Fälschung in dein Original. Nicht unser Wille gescheh, sondern dein Wille werde getan. Kann es sein dass Gott uns dann zum ersehnten Frieden führt?
Unser Vater im Himmel,
Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, wir stehen dir nicht mehr im Weg. Wir wollen dich und dein Volk lieben und ihnen nichts mehr zuleide tun. Wir neiden ihnen nichts mehr. Wir gönnen ihnen ihr Erbe…….Wir geben ihnen alles geraubte zurück! Wie sollten sie uns sonst glauben?