#4 – Die zehn verlorenen Stämme – Migration. Teil 1
Die zehn verlorenen Stämme
Unsere Vergangenheit und unsere Zukunft
Die Lehre über die zehn verlorenen Stämme ist äußerst wichtig, da sie hilft, dass wir unsere Vergangenheit verstehen und was noch viel wichtiger ist, unsere Zukunft. Die Lehre kann helfen, dass man einen völlig anderen Standpunkt einnimmt über das, wie die eigene Zukunft verlaufen wird. Sie gehört zu den Lehren, die am meisten vernachlässigt bzw. überhaupt nicht gelehrt werden.
Bei all den Ausarbeitungen gilt, dass, als die Israeliten aus Ägypten ausgezogen sind, sie ein großes Mischvolk waren, weil eine Schar Fremdlinge mit ihnen gingen. Und YHWH sagte: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.“ (3. Mose 19,33) und es galt ein Gesetz für alle: „Ein und dasselbe Gesetz gelte für die Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt.“
Wir haben bereits gesehen, dass sich die Geschichte des Volkes der Israeliten buchstabengetreu erfüllte. Das Volk nahm das Land ein, die zwölf Stämme lebten nebeneinander, bis sie unter König Saul als ein vereintes Königreich auftraten. König David war in viele Kriege verwickelt und unter ihm war Israel eine Supermacht auf dem Planeten Erde, die bis zum Euphrat reichte. Danach zerfiel das Reich in das Nordreich der zehn Stämme unter der Führung von Ephraim und das Südreich, was den Stamm Juda umfasste mit Benjamin und den Leviten.
Die einzelnen Propheten unterscheiden von nun an zwischen dem Haus Juda und dem Haus Israel. Das Haus Juda, die Juden, ist nicht das Haus Israel. Dies sieht man auch in der Tatsache, dass die beiden Häuser erbitterte Kriege gegeneinander führten: „Und als Rehabeam nach Jerusalem kam, sammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend streitbare Männer, um gegen das Haus Israel zu kämpfen, und das Königtum an Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzubringen.“ (1. Kö 12,21)
YHWH hat immer und immer wieder seine Propheten gesandt, um die beiden Häuser zu warnen. Als die Assyrer kamen, um die zehn Stämme zu verschleppen, gingen sie ins Exil. Sie verschwanden sozusagen von der Bildfläche und der Stamm Juda allein blieb übrig: „Da wurde YHWH sehr zornig über Israel und tat es von seinem Angesicht weg, so dass nichts übrigblieb als der Stamm Juda allein.“ (2Kö 17,18)
Von da an, hören wir nur noch vom Hause Juda, mehr als 100 Jahre lang. Sie wichen ebenfalls von den Unterweisungen YHWHs ab. YHWH sandte ihnen insbesondere den Propheten Jeremia und warnte sie, dass YHWH Gericht senden würde, wenn sie nicht umkehrten. Da sie nicht hörten, wurden sie dann in die Babylonische Gefangenschaft geführt, aus der sie 70 Jahre später unter Esra und Nehemia zurückkehrten. Von da an war das Haus Juda, der Stamm Benjamin und die Leviten lange Zeit immer unter der Fremdherrschaft.
Da nie mehr von den zehn verlorenen Stämmen die Rede war und nur noch vom Stamm Juda, könnte es sein, dass es sich durchgesetzt hat, dass es nur noch um die Juden ginge. Aber genauso, wie sich in der Vergangenheit die Prophetien für den Stamm Juda erfüllt haben, werden sich die Prophetien über die zehn verlorenen Stämme erfüllen und YHWH wird sie sammeln und zurückführen.
YHWH hat einen Plan für die zehn verlorenen Stämme und große Verheißungen.
„Es wird aber die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und es soll geschehen, anstatt dass man zu ihnen sagt: „Ihr seid nicht mein Volk“, wird man zu ihnen sagen: o Ihr Kinder des lebendigen Elohim“. (Hosea 2,1) Der verlorene Sohn sagte im besagten Gleichnis: Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße..“ (Lk 15,19) und der Vater antwortete ihm: Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.“ (Lk15,24). YHWH bringt das verlorene zurück. Der ältere Sohn, das Haus Juda, war dagegen nicht verloren, sondern war immer beim Vater. Der verlorene Sohn war in den Augen des Vaters tot. Genauso wie die zehn Stämme. Sie waren ebenfalls tot in den Augen unseres himmlischen Vaters: „Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht YHWH Elohim: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israel. Und ihr sollt erfahren, dass ich YHWH bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich YHWH bin. Ich rede es und tue es auch, spricht YHWH.“ (Hesekiel 37,12-14).
Im Exil leben, bedeutet im Grab und tot sein. YHWH öffnet dieses Grab, gibt seinen Ruach HaKodesh, der zum Leben bringt (Unterweisungen in der Torah halten) und führt zurück in das Land Israel.
„Danach werden sich die Israeliten bekehren und YHWH, ihren Elohim, und ihren König David suchen und werden mit Zittern zu YHWH und seiner Gnade kommen in letzter Zeit. (Hosea 3,5)
Die Wiedervereinigung der beiden Häuser hat noch nicht stattgefunden, ist aber prophezeit: „Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Für Juda und Israel, die sich zu ihm halten. Und nimm noch ein Holz und schreibe darauf: Holz Ephraim, für Josef und das ganze Haus Israel, das sich zu ihm hält. Und füge eins an das andere, dass es ein Holz werde in deiner Hand.“ (Hesekiel 37,16 u. 17).
Wer hat nun das Erstgeburtsrecht unter den Stämmen?
Ruben? Juda, der Stamm, aus dem der Messias kommt?
Ruben war der Erstgeborene, aber er verwirkte das Erstgeburtsrecht: „Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels – denn er war zwar der Erstgeborene, aber weil er seines Vaters Bett entweihte, wurde sein Erstgeburtsrecht gegeben den Söhnen Josefs, des Sohnes Israels, doch wurde er nicht in das Geschlechtsregister als Erstgeborener aufgezeichnet, denn Juda war mächtig unser seinen Brüdern, und einem aus seinem Stamm wurde das Fürstentum gegeben, Josef aber erhielt das Erstgeburtsrecht.
„Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm. Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war.“ (1. Mose 48,13 u. 14) Josef wollte dies zurechtrücken, aber Israel sagte: „Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.“ (1. Mose 48,19).
Nicht alle zehn Stämme wurden von den Assyrern verschleppt
Wie bereits erwähnt, wird oftmals fälschlicherweise behauptet, dass die zehn Stämme untergegangen sind. Dabei kann man ihre Verschleppung bzw. ihre Migration nachvollziehen. Und YHWH weiß genau, wer zu welchem Stamm gehört.
Einige Beispiele:
Unter König David war Israel zu einer Supermacht aufgestiegen: „Und Davids Macht nahm immer mehr zu, und YHWH, der Elohim Zebaoth, war mit ihm. Und Hiram, der König von Tyros, sandte Boten zu David mit Zedernholz, dazu Zimmerleute und Steinmetzen, dass sie Davids ein Haus bauten.“ (2. Sam 5,10 u. 11). König David ging eine Allianz mit den Phöniziern ein, deren wichtigste Handelsmetropolen Tyros und Sidon waren. Der Handel von Tyros erfasste das gesamte Mittelmeerbecken.
Sie hatten große Schiffsflotten: „Und Hiram (König von Tyros) sandte auf die Schiffe seine Leute, die gute Schiffsleute und auf dem Meer erfahren waren, zusammen mit den Leuten Salomos. „ (1 Kö 9,27)
„Denn die Schiffe des Königs, die mit den Leuten Hirams (König von Tyros) nach Tarsis fuhren, kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. So wurde der König Salomo größer an Reichtum und Weisheit als alle Könige auf Erden. Und alle Könige auf Erden begehrten, Salomo zu sehen… „ (1. Chr 9,21-23).
Stevens M. Collins schreibt, dass diese phönizischen-israelischen Flottenschiffe natürlich nicht die Mehrheit der israelischen Bevölkerung mitnehmen konnten auf ihren Fahrten, aber als die Assyrer sie bedrohten, nahmen sie doch eine staatliche Anzahl der Israeliten mit. Die Flotten brachten dann die Israeliten aus Palästina zu den phönizischen Kolonien wie Karthago, Spanien und zu den Britischen Inseln. Diejenigen, die so nicht entkamen, sahen sich der assyrischen Armee gegenüber.
Sie fuhren bis nach Tarsis in Spanien. Interessanterweise heißt ein Teil von Galicien im Nordwesten von Spanien „Samarium (Samaria)“ (Yair Davidy)
In den keltisch-irisch-schottischen Legenden wird von Vorfahren, den Hiberis (Hebrews?), berichtet, die vom Nahen Osten kamen, im allgemeinen aus Syrien, Libanon, Ägypten via Galicien in Spanien.
Die Phönizier, die englischen Inseln kolonisierten, waren Israeliten, die das hebräische Wort für „Bund“ „b r t“ (brit) als Name für die Insel gaben. Brit-annien.
Die Phönizier gründeten viele Kolonien, darunter auch Karthago, dessen ursprünglicher Name im Hebräischen Kiriath Hadeschath war, was „die neue Stadt“ bedeutete. Die Menschen in Karathago beteten einen Gott an, der El hieß, aber später beteten sie Baal an, wie die zehn nördlichen Stämme von Israel. Der Friedensrichter in Karthago hieß shofetim, was das hebräische Wort für Richter ist und die dortigen Priester waren die kohanim. Dr. Barry Fell hat in seinem Buch “Saga America” berichtet, dass Münzen aus Karthago in den amerikanischen Staaten Alabama, Connecticut, New York, Colorado, Kansas, Oklahoma und Nevada gefunden worden sind.
In New Mexico hat man einen Stein gefunden „The los Lunas Decalogue Stone“, der in paleohebräisch geschrieben die Zehn Gebote YHWHs enthält. Wie kam der dorthin? Lange vor Kolumbus durch die phönizischen-israelischen Flottenschiffe.
Die Assyrer haben in ihren Schriften festgehalten, dass 27.290 Israeliten von ihnen gefangengenommen worden sind. Aber die Zahl der Israeliten war ja viel größer. Wie erwähnt, sind viele mit den phönizischen-israelischen Flottenschiffe ausgewandert, um nicht von den Assyrern fortgeschleppt zu werden. Andere sind in nördliche Richtung ausgewandert. Der bekannte Geschichtsschreiber Josephus hat gesagt, “dass es zwei Stämme in Asien und Europa gibt, während die zehn Stämme hinter den Euphrat gezogen sind und dass sie eine große Menge sind, deren Anzahl nicht zu schätzen ist”. Josephus wusste um die Migration der Stämme und dass sie waren “an immense multitude and not to be estimated by numbers”. Das ist genau das, was Hosea sagte: “Es wird aber die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann.” (Hosea 2,1).
Das sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, welchen Weg die Israeliten genommen haben. Das ist ein eigenes Thema für sich und es gibt darüber Studienbücher.
Yair Davidy: Lost Israelite Identity – The Hebraic Ancestry of the Celtic Races, The Tribes, Ephraim, the gentile children of Israel
Oder
Stephen M. Collins: The lost ten Tribes of Israel.. Found!; Israel’s tribes today! Israel’s lost Empires, usw. http://www.stevenmcollins.com/
Emuna