Chanukka und das Buch der Makkabäer
Wir feiern Chanukka vom 6. bis 14. Dezember!
Chanukka und das Buch der Makkabäer
Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 3597 (164 v. u. Z.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden während der syrischen Okkupation. Das erste Buch der Makkabäer ist ein Geschichtsbuch wie die Bücher Chronik oder Könige und schildert diesen Befreiungskampf Israels. Der syrische König Antiochus IV. Epiphanes regierte selbstherrlich und grausam über die Juden und missachtete ihre Religion. Er verbot Beschneidung, Opferkult und Sabbatheiligung, ließ den Tempel von Jerusalem plündern und errichtete dort einen Zeusaltar. Wenn die Beauftragten des Königs eine Buchrolle mit dem Gesetz YHWHs fanden, rissen sie sie in Fetzen und verbrannten sie. Wer eine Gesetzesrolle bei sich versteckte oder das Gesetz YHWHs befolgte, wurde aufgrund königlichen Erlasses zum Tode verurteilt. (1. Makk 1,56-57) Das 1. Buch der Makkabäer beschreibt, wie alles begann: „Zwei Jahre später schickte der König einen Beamten in die Städte von Judäa mit dem Auftrag, die Steuern einzutreiben. Er kam mit zahlreichen Truppen nach Jerusalem.“ (1. Makk 1,29) Es begann sozusagen alles fast ganz harmlos mit Steuereintreibern. Woher kennen wir das? Wie war es in Ägypten? „Und man setzte Fronvögte über sie…“ (2. Mose 1,11).
Wenn man das 1. Buch der Makkabäer liest, wird man auf eine Reise mitgenommen, die stark an das alte Ägypten unter der Zeit Pharaos erinnert. Die Fronvögte zwangen die Israeliten, dem Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte zu bauen. (2. Mose 1,11).
Und was passierte unter Antiochus IV in Jerusalem? Als die Steuereintreiber unterwegs waren, boten sie den Einwohnern zunächst hinterlistig Frieden an. „Als man ihnen Glauben schenkte, fiel Antiochus plötzlich über die Stadt her, richtete großen Schaden in ihr an und brachte viele Israeliten um. Er ließ dann die Stadt plündern und in Brand stecken und die Häuser und Stadtmauern ringsum niederreißen. Frauen und Kinder schleppte man in die Sklaverei und ihren Besitz nahm man als Beute mit. Um die Davidstadt bauten sie eine hohe und feste Mauer mit mächtigen Türmen, damit sie ihnen als Burg dienen konnte. Um die Davidstadt bauten sie eine hohe und feste Mauer mit mächtigen Türmen, damit sie ihnen als Burg dienen konnte, versahen sich mit Waffen und Proviant und brachten auch die Beute, die sie in Jerusalem gemacht hatten, dort unter. So wurden sie zu einer großen Gefahr.“ (1. Makk 1, 31-35)
Steuern eintreiben, Vorratshäuser bauen und welche Parallelen lassen sich noch finden?
In 1. Mose 15,13 lesen wir, dass YHWH zu Abraham sagte, dass seine Nachkommen wie Fremdlinge sein werden in einem Land, das nicht das ihre ist und dass man sie zwingen wird zu dienen und zu plagen vierhundert Jahre lang. Und so war es dann in Ägypten. Und im Buch der Makkabäer 1,38 wird beschrieben, dass den Juden das eigene Land fremd wurde: „Jerusalems Einwohner flohen vor ihnen und Ausländer zogen in die Stadt ein. Ihren eigenen Kindern wurde die Stadt fremd und ihre Söhne verließen sie.“
Unter dem Pharao wurde ein Gesetz erlassen, dass alle hebräischen Jungen nach der Geburt getötet werden mussten. Und welches Gesetz erließ Antiochus IV. Epiphanes? „Ihre Söhne dürften sie nicht mehr beschneiden, vielmehr sollten sie sich mit jeder denkbaren Unreinheit und Schande beflecken. So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden. Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.“ (1.Makk1, 48-50). „Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet; dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten.“ (1. Makk 1,60-61)In beiden Fällen mussten die Söhne sterben. Antiochus war wahrlich wie der Pharao unterwegs.
Dann kam der Erretter Mose und in der Geschichte der Makkabäer Mattithyahu als Erretter. Mose wuchs am Hofe des Pharao als Prinz auf und eines Tages erschlug er einen Aufseher, weil dieser einen seiner Landsleute schlug. Und Mattithyahu? Als die Beamten des Königs die Einwohner zum Abfall von YHWH zwangen, sagten sie zu Mattithyahu: Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatias und sagten: „Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluss und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten. Tritt also als erster vor und tu, was der König angeordnet hat. So haben es alle Völker getan, auch die Männer in Judäa und alle, die in Jerusalem geblieben sind. Dann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören; auch wird man dich und deine Söhne mit Silber, Gold und vielen Geschenken überhäufen.“ (1. Makk 2,17-18)
Mattithyahu antwortete ihnen: „Auch wenn alle Völker im Reich des Königs ihm gehorchen und jedes von der Religion seiner Väter abfällt und sich für seine Anordnungen entscheidet – ich, meine Söhne und meine Verwandten bleiben beim Bund unserer Väter.“ (1.Makk 2,19-20) Kaum hatte er dies gesagt, da trat vor aller Augen ein Jude vor und wollte auf dem Altar von Modeïn opfern, wie es der König angeordnet hatte. Als Mattithyahu das sah, packte ihn leidenschaftlicher Eifer; er bebte vor Erregung und ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf: Er sprang vor und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.“ (1. Makk 2, 23-24)
Nach Mattithyahus Tod übernahm sein Sohn Jahudah die Führung. Er erhielt den Beinamen Makkabäus, d.h. der Hammer. Darauf bezieht sich die Bezeichnung Makkabäer-Aufstand. Mit dem Tod von Jahudah enden die Parallelen mit dem 2. Buch Mose. Nachdem Yahudah gefallen war, führten seine Brüder Jonatan, Johanan, Eleasar und Simeon den Kampf gegen Antiochus IV. Epiphanes und seine Nachfolger zum Ziel. Während schon 165 v. Chr. der Tempel neu geweiht werden konnte, zogen schließlich 142 v. u Z. die syrischen Besatzer endgültig ab.
Wir haben die Geschichte der Makkabäer mit dem Volk der Israeliten in der Gefangenschaft in Ägypten verglichen und sehr viele Parallelen gefunden. Und wenn wir die Forderungen des Königs Antiochus nehmen und mit der Zukunft vergleichen? „Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden und jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs. Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat. Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war. Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen, das Heiligtum und die Heiligen zu schänden. Man solle stattdessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern.“ (1. Makk 1,41-47) „So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden. Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.“ (1. Makk 1,49-50)
Wir brauchen nur unsere aktuelle Weltgeschichte ansehen und worauf sie sich zubewegt, dann wissen wir, dass die Geschichte der Makkabäer eine ganz neue Aktualität gewinnt und beginnt, wieder lebendig zu werden.
„Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinunter, um dort zu leben. Ihre Kinder und ihre Frauen und auch ihr Vieh nahmen sie mit; denn ihre Lage zu Hause war unerträglich geworden.“ (1. Makk 2,29-30) Und was steht uns bevor? Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Elohim, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage.“ (Off. 12,6)
Und die Schlange stieß auf ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Elohims Gebote halten und haben das Zeugnis Yeshuas. (Off. 12,15-17)
Wir werden wie die Makkabäer in den Kampf eintreten und fliehen. Er wird uns in die Wüste führen und uns dort beschützen, auch wenn der Feind noch so sehr tobt. Lasst uns in diesem Bewusstsein, Chanukka feiern und den Sieg der Seinen über die Gottlosen.
Happy Chanukka
Emuna