FAQ: Frage zum Zehnten – Teil 2
Dies ist der zweite Teil über die Frage nach dem Umgang mit dem Zehnten. Der erste Teil zeigte folgende Punkte auf:
- Der Zehnte diente dazu, die Leviten zu versorgen, die auch die Aufgabe hatten die Torah zu lehren.
- Der Zehnte sollte benutzt werden, um Arme und Witwen zu versorgen.
- Das Volk schnitt sich vom Segen ab, wenn sie im Zehntengeben nicht treu waren.
- Auch für uns ist es sinnvoll, den Zehnten Bedürftigen und denen zu geben, von denen wir geistlich gesegnet werden.
Heute im zweiten Teil gehen wir noch ein wenig mehr in die Tiefe. Denn beim Geben geht es nicht nur um das Was oder Wieviel sondern auch um das Wie!
Die fleischerne Torah
Gebote kann man auf unterschiedliche Arten und Weisen erfüllen. Und dabei geht es vor allem um unsere Herzenshaltung an. Denn natürlich ist es das Ziel, die Torah und das Leben der Torah mit Leben zu füllen. Stur einfach Gebote abzuhaken – ohne Liebe sozusagen – ist und war von vornherein nie das Ziel.
Doch manchmal ist das einfacher gesagt als getan. Nicht ohne Grund sah Gott die Notwendigkeit, dem Haus Israel Unterstützung durch den Geist Gottes zu geben:
Hes 36,22+27: Darum sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Nicht um euretwillen tue ich dies, Haus Israel, sondern wegen meines heiligen Namens, den ihr entweiht habt unter den Heidenvölkern, zu denen ihr gekommen seid. […] Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.
Und so wollen wir, dass ebenso das Geben mit Leben gefüllt ist. Natürlich kann es auch Menschen segnen, wenn wir mit steinernen Herzen geben. Doch der Segen ist – auch für uns – um einiges größer, wenn wir aus Liebe mit einem fleischernen Herzen geben.
Hes 36,26: Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
Und so finden wir viele Verse, die darauf abzielen, dass wir fröhliche Geber sein sollen, die von Herzen gerne geben und die eine größere Perspektive haben:
- Wir dürfen unserem Vater im Himmel vertrauen, dass er uns versorgt (Mt 6,25ff)
- Wir dürfen gerne und fröhlich geben (2.Kor 9,7)
- Wir sollen in erster Linie auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit bedacht sein (Mt 6,33)
- Wir sollen Schätze im Himmel, nicht auf der Erde sammeln (Mt 6,19ff)
- Wir sollen unser Herz nicht ans Geld hängen, nicht auf das Geld vertrauen (Mt 6,21)
- Durch das (richtige) Geben empfangen wir Lohn im Himmel (Mt 6,1)
- Wir sollen unsere Gaben weise einsetzen (Mt 25,14)
- Wir sollen so geben, dass es keiner mitbekommt (Mt 6,1-4)
Im ersten Teil haben wir herausgearbeitet, dass es wichtig ist, das Prinzip des Zehnten nicht ad acta zu legen – auch wenn es heute keine Leviten im Dienst mehr gibt. Geben ist eine große und wichtige Fähigkeit, die man einüben muss. Doch – und das ist das Neue im heutigen Teil – auch das „Wie“ ist wichtig!
Es geht – wieder mal – um unser Herz!
Wir sollen so werden wie unser Vater im Himmel: Geben aus freien Stücken. Ohne etwas vom anderen zu erwarten. Einfach geben, weil Er darin perfekt ist!
Das ist für die meisten eine große Herausforderung! Doch es ist auch ein Wachstumsprozess, so dass wir nicht entmutigt sein brauchen, wenn es uns schwer fällt.
In all dem geht es um unser Herz. Wir sollen nicht an dem Geld hängen und es nicht lieben. Wir sind Seine Kinder und Er möchte, dass wir unsere Perspektive auf Ihn gerichtet haben. Es geht nicht um unsere Ideale oder unser eigenes Reich. Welch eine Ehre ist es, wenn wir an etwas teilhaben dürfen, was größer ist als wir selbst!?
Das Ziel ist groß
Wenn wir im Hinterkopf haben, was das Ziel ist auf das wir zusteuern, kann uns es helfen, die Richtung beizubehalten.
Was wäre also das Nonplusultra was unsere Finanzen angeht? Wie soll unser Herz bezüglich unserem Hab und Gut sein?
10% von unserem Einkommen zu Geben ist mit Sicherheit ein guter Orientierungswert und ein erstes wichtiges Ziel! Und das kann ja schon sehr herausfordernd sein – da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Übrigens: Wenn wir nicht wissen, wohin wir geben/spenden sollen, ist Gebet die erste Adresse. ER weiß am besten, wer Hilfe oder Unterstützung benötigt. In unserem Leben kam es schon häufiger vor, dass wir Geld zum Spenden hatten und um Leute gebetet haben, die es brauchen würden. So gut wie immer liefen uns in den nächsten 1-2 Tagen entsprechende Bedürftige über den Weg. Und sonst ist die Frage “Von wem empfange ich meine geistliche Nahrung?” eine gute Hilfe.
Und doch: 10% ist der Anfang. Denn auch die restlichen 90% gehören eigentlich nicht uns selbst. Sie wurden uns von unserem Vater anvertraut und wir sollen gute und weise Verwalter davon sein. Das heißt natürlich nicht, dass wir damit nicht für unsere Belange sorgen dürfen. Viel mehr geht es um unsere Herzenseinstellung: Bringt es Segen, wenn ich Geld für dieses oder jenes ausgebe? Hilft es mir oder andere, besser im Reich Gottes zu leben?
Mit dieser Fragestellung kann auch der Kauf einer Spülmaschine Segen sein – denn man spart dadurch Zeit, die man für andere Dinge gebrauchen kann.
Und so dürfen wir erkennen, dass nichts zufällig ist. Du bekommst eine Gehaltserhöhung? Super, frag Ihn warum und was Er damit vor hat.
Die Erde und was sie erfüllt
Der Zehnte ist wichtig und gut. Er ist ein perfekter Richtwert. Doch er ist nicht alles. Wir dürfen verstehen, dass wir im Prinzip nichts selbst besitzen und die Aufgabe haben unseren gesamten Besitz für Ihn einzusetzen.
Ps 24,1: Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.
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