Die unzertrennlichen Drei: Teil 3 – Das Land
Nicht nur die Geschichte macht es deutlich, auch die Bibel beschreibt, wie drei Dinge unzertrennlich miteinander verbunden sein sollen: Das Volk Israel, die Torah und das Land Israel. Gott hat es so vorgesehen. Und wenn eines davon fehlt, wenn dieser Verbund unvollständig ist, dann hat das Auswirkungen.
In dieser dreiteiligen Serie betrachten wir das Volk, die Torah und das Land und untersuchen, welche Rolle jeder einzelne Faktor in diesem Zusammenspiel besitzt.
In diesem drittenTeil geht es um das Land Israel.
Das versprochene Erbteil
In den ersten Teilen haben wir gesehen, wie Gott sich ein Volk erwählt hat und diesem Seine Torah gegeben hat, damit es ein heiliges Volk ist. Doch diesem Volk hat Er ein besonders Land vorbehalten. Ein Land, das Ihm selbst gehört und auf das Er in besonderer Weise achtet:
5.Mo 11,12: Es ist ein Land, um das sich der Herr, dein Gott, kümmert, auf das die Augen des Herrn, deines Gottes, allezeit gerichtet sind, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
Es geht um das Land Israel. Es wurde Abraham und seinen Nachkommen versprochen und als die Kinder Israels aus Ägypten kamen beauftragte Gott selbst sie es einzunehmen.
Es ist besonderes Land. Der wichtigste Landstrich auf dieser Erde. Und das merken wir jeden Tag, wenn wir zum Beispiel die Nachrichten hören.
Und gerade weil es so speziell ist, gelten hier besondere Regeln. Und damit sind wir bei der Fortsetzung unseres Dreierbundes: Gott erwählte Sich ein Volk, gab ihnen die Torah bevor sie in das Land Verheißung kamen.
Warum davor? Weil das Land und die Torah zusammengehören!
Das wird in der Torah immer wieder deutlich:
3.Mo 25,18: Darum haltet meine Satzungen und bewahrt meine Rechtsbestimmungen und tut sie; so sollt ihr sicher wohnen in eurem Land!
Das Leben nach Seinen Bestimmungen ist an die Sicherheit des Volkes geknüpft.
5.Mo 11,13-15: Wenn ihr nun meinen Geboten eifrig gehorcht, die ich euch heute gebiete, so dass ihr den Herrn, euren Gott, liebt und ihm mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele dient, so will ich den Regen für euer Land geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du dein Korn, deinen Most und dein Öl einsammeln kannst. Und ich will deinem Vieh auf deinem Feld Gras geben, und du wirst essen und satt werden.
Und ebenso ist das Leben nach Seinen Bestimmungen an den Ertrag des Feldes geknüpft.
5.Mo 11,16-17: Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht verführen lässt, so dass ihr abweicht und anderen Göttern dient und euch vor ihnen niederwerft, und dass dann der Zorn des Herrn über euch entbrennt und er den Himmel verschließt, dass kein Regen kommt, und die Erde ihren Ertrag nicht gibt, und ihr bald ausgerottet werdet aus dem guten Land, das der Herr euch gibt!
Wir haben nun diesen Dreierverbund vor Augen. Gott erwählt sich ein Volk, bringt es in das heilige Land und erwartet, dass es einen heiligen Lebensstil entwickelt. Und damit soll die Größe, Heiligkeit und Macht Gottes der ganzen Welt offenbar werden.
Doch die Bibel beschreibt auch, was passiert, wenn eines der drei Dinge fehlt:
1. Das Volk ohne die Torah
Im obigen Vers (5.Mose 11,17) wird beschrieben, was passiert, wenn das Volk im Land lebt, aber nicht nach der Torah lebt: Es wird aus dem guten Land ausgerottet.
Das Land ist heilig. Und wenn das Volk, das für diese Heiligkeit erwählt wurde, nicht heilig lebt, wird es sozusagen vom Land „ausgespuckt“:
3.Mo 20,22: So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut sie, damit euch das Land nicht ausspeit, in das ich euch führe, damit ihr darin wohnen sollt!
Dieses Ausspucken ist schon mehrmals in der Geschichte passiert. Dies zeigt, dass Gott es ernst meint mit diesen „Verheißungen“:
- Im achten Jahrhundert v.Chr. wurden die zehn Stämme im Norden Israels ausgespuckt (Assyrische Exil).
- Im sechsten Jahrhundert v.Chr. wurden die zwei Stämme im Süden Israels ausgespuckt (Babylonisches Exil).
- Im ersten Jahrhundert n.Chr. wurden die Juden (das ehemalige Südreich) ausgespuckt.
2. Das Land ohne das Volk
Das Land wurde bei diesen drei Vorkommnissen von unterschiedlichen Völkern erobert und besiedelt: Assyrer, Babylonier, Römer. Dazu von Griechen, Türken und anderen. Das Besondere ist, dass unter diesen Fremdherrschaften das Land nicht in der Fülle bewohnt und bebaut wurde, wie es zu den Zeiten war, als Israel dort wohnte.
Und das hat einen Grund:
3.Mo 26,43: Aber das Land wird von ihnen verlassen sein, um seine Sabbate zu genießen, indem es ohne sie öde liegt; sie aber werden ihre Schuld büßen, eben deshalb, weil sie meine Rechtsbestimmungen missachtet haben und ihre Seele meine Satzungen verabscheut hat.
Gott hat dieses Land einem Volk zugedacht. Und wenn dieses Volk nicht im Land ist, liegt das Land brach. Genau das ist in den Jahrhunderten passiert.
Als der Reisejournalist Mark Twain Ende Mitte des 19. Jahrhunderts das Land sah, schrieb er von einem „desolaten Land“, das er als eine „stille, traurige Weite“ erlebte, „eine Wüste“. Mark Twain schrieb (Wir sahen) „nie einen Menschen auf der ganzen Strecke“, … „Kaum ein Baum oder Strauch“. („… A desolate country whose soil is rich enough, but is given over wholly to weeds… a silent mournful expanse… a desolation… we never saw a human being on the whole route… hardly a tree or shrub anywhere. Even the olive tree and the cactus, those fast friends of a worthless soil, had almost deserted the country.”, aus „Innocents Abroad“, 1867).
Rein menschlich gesehen ist das sonderbar und merkwürdig. Im Normalfall fängt ein Volk natürlich an, ein Land zu bebauen wenn es dieses erobert hat. Aber sonderbarer Weise war kein Volk dazu in der Lage oder hatte das Verlangen dazu. Zumindest nicht in der Fülle und Breite, wie es Israel tat.
3. Volk nicht im Land: Friedhof – umso mehr in der Torah, umso mehr zieht es sie ins Land
Ein Exil ist so etwas wie eine Erziehungsmaßnahme Gottes. Lebt Sein Volk nicht nach der Torah, ermahnt Er es viele Male. Wenn nichts mehr hilft, bleibt nur noch die Höchststrafe.
5.Mo 4,23-28: So hütet euch nun, dass ihr den Bund des Herrn, eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch gemacht hat, und euch nicht ein Bildnis macht von irgend einer Gestalt, was der Herr, dein Gott, dir verboten hat! Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott. Wenn du nun Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr euch in dem Land eingelebt habt und verderblich handelt und euch ein Bildnis macht von irgend einer Gestalt und das tut, was böse ist in den Augen des Herrn, eures Gottes, dass ihr ihn erzürnt, so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch an, dass ihr gewiss bald ausgerottet werden sollt aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet nicht lange darin wohnen, sondern gewiss [daraus] vertilgt werden!Und der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen, und es wird eine geringe Zahl von euch übrigbleiben unter den Heiden, zu denen euch der Herr hinwegtreiben wird. Dort werdet ihr den Göttern dienen, die das Werk von Menschenhänden sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen.
Doch im gleichen Atemzug erscheint ein Hoffnungsschimmer. Denn natürlich soll man aus Erziehungsmaßnahmen etwas lernen.
5.Mo 4,29-31: Wenn du aber von dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem Herrn, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein. Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.
Der erste Schritt der im Exil passiert ist die Umkehr und die Buße. Das Volk erkennt sein Vergehen und besinnt sich der göttlichen Wege, die für das Volk bestimmt sind.
Doch das ist nicht alles. Denn da ja die Strafe war, aus dem Land ausgespuckt zu werden, erfolgt nach der Umkehr die Besinnung nach der wahren Heimat.
5.Mo 30,1-5: Es wird aber geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen werden, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Heidenvölkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, und wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat. Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen. Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter.
Das sind gewaltige Zusagen. Wenn Sein Volk umkehrt, wieder in Seinen Wegen lebt, bringt Er es wieder zurück.
Und gerade was die zehn verlorenen Stämme angeht, dürfen wir in diesen Tagen mehr und mehr erleben, was der Prophet Hesekiel prohezeite:
Die Totengebeine erwachen. Sie bekommen neues Leben. Und schließlich werden sie aus ihren Gräbern hinaus dürfen und zurück in ihre Heimat:
Hes 37,12-14: Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wieder in das Land Israel bringen; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen werde. Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun! spricht der Herr.
Es ist fasziniert, wenn wir sehen, in welchen bedeutungsvollen Zeiten wir leben. Yeshua erweckt die zehn Stämme zum Leben, führt sie zurück in die Wege der Torah und letztendlich zurück ins Gelobte Land.
Und dieses beginnt mit dem Heimkommen der Stämme wieder zu blühen. So wie Er es versprochen hat:
Aus Hesekiel 36,1-12: Ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn! So spricht Gott, der Herr: Darum, ja, darum, weil man euch verwüstet und von allen Seiten nach euch geschnappt hat, so dass ihr den übrigen Völkern zum Besitz geworden seid, und weil ihr ins Gerede der Zungen gekommen und zum Geschwätz der Leute geworden seid.Ihr aber, ihr Berge Israels, lasst eure Zweige sprossen und tragt eure Frucht für mein Volk Israel; denn sie sollen bald heimkehren! Denn siehe, ich komme zu euch und wende mich euch wieder zu, und ihr sollt angebaut und besät werden! Ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus Israel, sie alle; die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.
Und ich will Menschen auf euch wandeln lassen, nämlich mein Volk Israel; die sollen dich besitzen, und du sollst ihr Erbteil sein und sie künftig nicht mehr der Kinder berauben!
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 7) - 19. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 6) - 18. Juli 2017
shagreen
19. Mai 2016 @ 10:34
Shalom Hosea,
danke dir für die Trilogie.
Kleiner Copy&Paste-Fehler bei
“Im >achten< Jahrhundert v.Chr. wurden die zwei Stämme im Süden Israels ausgespuckt (Babylonisches Exil)."
Liebe Grüße,
Andreas
Hosea
19. Mai 2016 @ 10:41
Merci!! Habe es geändert…
Liebe Grüße,
Hosea
ronny
19. Mai 2016 @ 14:59
jo danke @Hosea
Mariusz86
1. Juni 2016 @ 21:35
Shalom Hosea,
ich lese ja das der Herr uns sammeln wird, wo er sie zerstreut hat.
Ich frage mich immer, wie wird das sein bzw. geschehen ??
Einige gehen ja nach Israel und haben davor es ja schon geplant.
Aber hab immer dazu fragen, wie er uns sammeln wird, ob er Engel des Herrn senden wird, die uns leiten dorthin, oder so ??
Ich hab auch im Herzen Israel, aber wie ich die Sache angehen soll, weiß ich noch nicht so recht.
Hab ja gedacht gehabt, ich gehe mit dem Shabbat-kreis zusammen dahin oder mit einigen Geschwistern im Herrn, die man kennt bzw, noch kennenlernen wird ?? Bin einfach gespannt.
Shalom und Segen im Herrn,
Grüße
Mariusz