Die unzertrennlichen Drei: Teil 1 – Das Volk
Nicht nur die Geschichte macht es deutlich, auch die Bibel beschreibt, wie drei Dinge unzertrennlich miteinander verbunden sein sollen: Das Volk Israel, die Torah und das Land Israel. Gott hat es so vorgesehen. Und wenn eines davon fehlt, wenn dieser Verbund unvollständig ist, dann hat das Auswirkungen.
In dieser dreiteiligen Serie betrachten wir das Volk, die Torah und das Land und untersuchen, welche Rolle jeder einzelne Faktor in diesem Zusammenspiel besitzt. Heute, im ersten Teil geht es um das Volk.
Das Volk Israel
Gott ist souverän. Und in Seiner Souveränität hat Er sich von allen Völkern eines erwählt. Israel hat sich dabei nicht durch besondere Macht oder Stärke ausgezeichnet. Nein, es war das geringste unter allen Völkern:
5.Mo 7,7: Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt — denn ihr seid das geringste unter allen Völkern
Gott wollte sich verherrlichen. Und das funktioniert natürlich am besten mit einem Volk, das nicht schon vorher eine gewissen Größe besitzt. Und dennoch hatte sich Israel durch bestimmte Verdienste bereits ausgezeichnet: Durch ihre Vorväter Abraham, Isaak und Jakob.
Obwohl die Torah noch nicht gegeben wurde, verstanden sie es, Gott wohlgefällig zu leben:
1.Mo 26,4-5: Und ich will deinen [Isaaks] Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze [hebr. torot] gehalten hat!
Viele Jahre später befreit Gott das Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens, so dass Israel Zeuge der größten Wunder und Zeichen der Geschichte wird.
Offiziell will man in der Wüste anbeten, doch das tatsächliche Ziel ist ein anderes: Das verheißene Land!
Abraham, Isaak und Jakob bekamen die Verheißung, dass ihre Nachkommen eines Tages in diesem Land ihr Zuhause finden würden. Die Zeit war gekommen. Gott wollte das Land, von dem Er ausdrücklich sagt, dass es Sein Land ist (z.B. Jer 16,18), Seinem auserwählten Volk geben.
Doch zuvor braucht es gewisse Richtlinien. Ein heiliger Gott möchte ein heiliges Volk haben. Insbesondere wenn es im heiligen Land leben soll. Und so gibt Er ihnen Richtlinien und Wegweiser, um einen heiligen Lebensstil zu erlangen: Die Torah!
3.Mo 20,26: Ihr sollt mir heilig sein, denn ich, der Herr, bin heilig, der ich euch von den Völkern abgesondert habe, damit ihr mir angehört!
Mit der Lehre der Torah und diesem antrainierten heiligen Lebensstil war das Volk bereit, in das heilige Land zu ziehen.
Unsere Rolle
An diesem Punkt müssen wir etwas Entscheidenes verstehen. Denn natürlich stellt sich die Frage, was unsere Rolle in dem Ganzen ist?
Leider hat das ganze Vergeistlichen der christlichen Gemeinde dazu geführt, dass wir uns nicht mit dieser Geschichte (und allgemein der des “Alten Testaments”) identifizieren.
Doch: Die Geschichte Israels ist unsere Geschichte!!
Hast du dir schon einmal vorgestellt, dass dein Ur-ur-ur-ur-…-Großvater beim Auszug aus Ägypten dabei war? Oder dass deine Ur-ur-ur-ur-…-Großmutter in Israel unter König David gelebt hat?
Tatsächlich, man kann davon ausgehen, dass dies so war. Warum? Es hängt mit dem geteilten Königreich Israel zusammen: 10 Stämme spalteten sich vom Königreich ab und wurden in alle Welt zerstreut. Dort vermischten sie sich mit den anderen Nationen. Doch Gott hat gesagt, dass Er sie nicht vergessen hat und alle 12 Stämme wieder zu einem Königreich machen wird.
Und das ist es, was wir in heutigen Tagen erleben! Viele Gläubige wachen auf und verstehen, dass Yeshua die Stämme zurück in den Bund bringt. Er ist nicht nur für deine und meine Sünden gestorben. Er bewirkt, dass die Stämme wieder ein Teil von Israel sein können. Das Nordreich wurde als untreue Ehefrau aus dem Bund geschieden, doch sie darf zurück.
(Falls dieses Thema für dich neu ist, empfehle ich sehr den Juda & Ephraim-Kurs. Danach ließt man die Bibel mit völlig anderen Augen!).
Beachte, das ist keine Ersatztheologie! Viele Male versuchte man in der Geschichte, das Volk Israel zu ersetzen. Doch das ist nicht das, was die Bibel beschreibt. Das jüdische Volk wird nicht durch eine neue Gruppe ersetzt. Es wird ergänzt. Das Haus Juda besteht primär aus 2 Stämmen (Juda und Benjamin) und aus den Leviten. Es ist ein Teil von Israel. Doch es gibt einen weiteren. Die zehn verlorenen Stämme, die damals im Norden ein eigenes Reich gründeten und nun in der ganzen Welt leben.
Manch einer fragt sich, ob es nun wichtig sei, Nachkomme der zehn Stämme zu sein oder nicht. Doch darum geht es nicht. Keiner kann beweisen, dass man aus einem der Stämme stammt (außer man hat nachweislich jüdische Vorfahren). Die Identität ging verloren. Doch die zehn verlorenen Stämme sind unmittelbar mit dem Christentum verknüpft. Nur dann macht das Christentum Sinn. Yeshua kam, um die Stämme zurück in den Bund zu holen:
Mt 15,24: Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Und nur wenn wir verstehen, dass wir das Erbe dieses ehemaligen Nordreiches haben, verstehen wir den Kontext des Neuen Testaments und der ganzen Bibel.
Ohne dieses Wissen des geteilten Königreiches macht das Christentum nicht wirklich Sinn. Es lehrt dann zwar einige gute Dinge, aber es klärt nicht über unsere wahre Identität auf.
Und wenn wir spüren, dass es uns zum Schabbat zieht. Wenn wir spüren, dass Sein Wort uns anspricht und wir merken, dass Seine Torah etwas in unserem Herzen anklingen lässt, dann ist das ein starker Hinweis darauf, dass unsere Vorfahren tatsächlich mit am Berg Sinai standen:
5.Mose 29,13-14: Denn ich schließe diesen Bund und diese Eidverpflichtung nicht mit euch allein, sondern sowohl mit dem, der heute hier mit uns steht vor dem Herrn, unserem Gott, als auch mit dem, der heute nicht hier bei uns ist.
Gott hat sich ein Volk erwählt. Er sieht, wo dieses ist. Er bewahrt es wie Seinen Augapfel.
Doch es ist an Seine Torah und an Sein Land geknüpft. Diese sind nötig, um zur vollen Entfaltung zu kommen.
Dazu mehr in Teil 2 und 3.
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 7) - 19. Juli 2017
- Gesundheit, Sehnsucht und eine tiefere Beziehung – Wie sieben Früchte dein gestliches Leben stärken! (Teil 6) - 18. Juli 2017
AndyG
6. Mai 2016 @ 9:14
Danke für den Artikel @Hosea. Hat mir sehr gut gefallen
Mariusz
7. Mai 2016 @ 20:36
Shalom Hosea,
ich bin gespannt auf die weiteren Teile.
Und wenn wir spüren, dass es uns zum Schabbat zieht. Wenn wir spüren, dass Sein Wort uns anspricht und wir merken, dass Seine Torah etwas in unserem Herzen anklingen lässt, dann ist das ein starker Hinweis darauf, dass unsere Vorfahren tatsächlich mit am Berg Sinai standen:
5.Mose 29,13-14: Denn ich schließe diesen Bund und diese Eidverpflichtung nicht mit euch allein, sondern sowohl mit dem, der heute hier mit uns steht vor dem Herrn, unserem Gott, als auch mit dem, der heute nicht hier bei uns ist.
die oben rein kopierten Texte passen sehr gut , zu den anfängen des Glaubens Weges in der Torah, den der Shabbat ist immer so sehe ich es, der Eingangs-punkt womit sich die Leute beschäftigen und sich fragen nach der gültigkeit.
Shalom und Segen im Herrn,
Grüße
Mariusz
Emuna
18. Mai 2016 @ 7:06
Shalom Hosea,
ein außerordentlich wichtiges Thema, vielen Dank für die gute Ausarbeitung. Das Außerachtlassen eines der drei führte zu extremen Fehlentwicklungen wie Ersatztheologie und Vergeistlichung von bestimmten Themen und zu einer fehlenden Vorbereitung, dass die Heimat erst einmal die Rückführung nach Israel ist und nicht nach “oben”.
Ein Volk/ein Land, eine Konstitution (Torah) und ein König! Das Weglassen des König Yeshuas führt aber in manchen Kreisen – hier oftmals in den jüdischen – auch zu einer Fehlentwicklung.
“… und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen König haben … ” (Hesekiel 37,22)
Wie gut, dass wir alle zurecht gebracht werden, oder?