König David Teil 1 – Nach dem Herzen Gottes
„O Gott, rette mich durch deinen Namen, und schaffe mir Recht durch deine Macht!“ (Ps 54,2)
Nur mit Müh und Not war David Saul entkommen. Er hatte einen Mordanschlag überlebt und hielt sich nun vor seinem Schwiegervater bei den Siphitern verborgen.
Doch diese verrieten ihn und überbrachten Saul die Information seines Verstecks.
Es ist keine angenehme Lage in der sich David befindet. Doch wieder mal weiß er, an wen er sich zu wenden hat:
„Siehe, Gott ist mein Helfer; der Herr ist es, der mein Leben erhält.“ (Ps 54,6)
Sein Vertrauen gilt dem, der Autorität über Leben und Tod besitzt. Und dieser Glaube ist es, der das ganze Leben Davids auszeichnete.
Auf und Ab
Davids Leben war gefüllt mit Höhen und Tiefen.
Auf der einen Seite war er einer der größten und bedeutendsten Könige Israels. Er führte das Volk von Sieg zu Sieg über die Feinde Israels. Sein Reich hatte riesige Ausmaße und wurde zur damaligen Weltmacht. Er eroberte Jerusalem als ewige Hauptstadt Israels.
Doch er erlebte auch viel Not und Leid: Lange Zeit musste er sich vor Saul verstecken und häufig vor ihm fliehen. Mehrere Attentate überlebte er. Jahre danach verlor er ein Kind bei dessen Geburt. Sein eigener Sohn war es, der ihn später hinterging und eine Rebellion gegen ihn anführte. Zudem musste er miterleben, wie dieser Sohn starb und ein anderer Sohn Davids Tochter vergewaltigte.
In all diesen Turbulenzen verstand es David sich mit allem an Gott zu wenden. Die Beziehung zu diesem war es, die David zu einem Mann „nach dem Herzen Gottes“ werden ließ.
David und Gott
Davids ganzes Leben war auf den Ewigen ausgerichtet. In den dunkelsten Stunden und in den höchsten Triumphen – er wusste, zu wem er gehen sollte. Egal ob Trauer, Angst, Preis oder Dank.
Mit dem Buch der Psalmen haben wir einen Schatz in der Hand, der uns auf kostbare Art und Weise zeigt, wie diese Beziehung zwischen König David und Gott aussah.
Weit bekannte Verse wie
- „Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.“ (Ps 23),
- „Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“ (Ps 27) oder
- „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!“ (Ps 121)
drücken die Schönheit der Beziehung zwischen ihm und Gott aus.
David und die Torah
Doch ebenso wie seine Liebe zu Gott, drückt David auch immer wieder seine Liebe und Ehrfrucht vor der Torah und den Geboten aus.
Wunderbar und sehr dicht formuliert er es in Psalm 119, in dem er 176 Verse lang über die Torah schwärmt.
Wohl denen, die im Weg untadelig sind, die wandeln nach dem Gesetz des HERRN! Wohl denen, die seine Zeugnisse bewahren, die ihn von ganzem Herzen suchen, die auch kein Unrecht tun, die auf seinen Wegen gehen! Du hast deine Befehle gegeben, dass man sie eifrig befolge. O dass meine Wege dahin zielten, deine Anweisungen zu halten! Dann werde ich nicht zuschanden, wenn ich auf alle deine Gebote achte. Ich werde dir danken mit aufrichtigem Herzen, wenn ich die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit lerne. Deine Anweisungen will ich halten; verlass mich niemals!
Was manch Christ als Gesetzlichkeit interpretieren würde, drückt bei genauerem Hinschauen eine Liebe zu Gott und zu seiner wunderbaren Torah aus.
David und Jerusalem
König David ist es auch, der Jerusalem vollständig einnimmt und zur Hauptstadt über Israel einsetzt.
Doch wer schon einmal in Jerusalem war, wird sich vielleicht fragen, warum David gerade diesen Ort ausgewählt hat. Schließlich gibt es hier keinerlei Flüsse, Seen oder das Meer. Ebenso liegt Jerusalem hoch oben auf den Bergen und ist insofern keine natürliche Durchgangsstation, für Menschen auf der Reise. All das macht den Ort eher ungeeignet für eine große Hauptstadt.
Allerdings wusste David, dass dies kein normaler Ort ist. Aller Umstände zum Trotz machte er Jerusalem zur Hauptstadt, weil hier ein ganz besonderer Berg lag: Der Berg Moria.
Der Berg Moria ist der Ort, an dem Abraham bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern. Hier sah Jakob die Leiter in den Himmel und bezeugte, dass „Gott selbst“ und „die Pforte des Himmels“ an diesem Ort sind (1.Mo 28,16+17)! (Siehe dazu auch Abraham, Isaak und Jakob – Helden unseres Glaubens Teil 2 – DER Ort der Begegnung).
Der Berg Moria ist der Ort, an dem später der Tempel stand. Es ist der heiligste Ort der Bibel und das Zentrum des biblischen Glaubens.
König David ist es, der diesen Berg einem Jebusiter abkauft als am Volk eine riesige Plage herrschte. Viele Tausende Menschen fanden den Tod und der Engel des Todes stand eben an diesem Berg Moria und drohte Jerusalem niederzumachen.
2.Sam 24,16: Als aber der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es zu verderben, da reute den HERRN das Unheil; und er sprach zu dem Engel, der das Verderben unter dem Volk anrichtete: Es ist genug! Lass nun deine Hand sinken! Der Engel des HERRN aber befand sich bei der Tenne Arawnas, des Jebusiters.
Doch was war es, dass Gott dazu brachte, das Unheil abzuwenden?
Der Text gibt in den folgenden Versen Aufschluss darüber:
2.Sam 24,17-18: Und als David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat begangen! Was haben aber diese Schafe getan? Lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters gerichtet sein! Und Gad kam zu David an jenem Tag und sprach zu ihm: Geh hinauf und errichte dem HERRN einen Altar auf der Tenne Arawnas, des Jebusiters!
David sieht das Unheil direkt vor seinen Augen. Der Engel steht direkt über dem späteren Tempelberg und bedroht die Stadt.
Man könnte es mit einer Situation vergleichen, in der einem ein Messer an den Hals gesetzt ist. Wie viele von uns hätten an dieser Stelle resigniert oder geschimpft?
Doch nicht so der Mann nach Gottes Herzen. Er weiß, dass er die Verantwortung trägt und er hat den Glauben, dass Gott etwas an dieser Situation ändern kann.
Und aus diesem Grund beginnt er zu beten und schreitet zur Tat:
Und David baute dem HERRN dort einen Altar und opferte Brandopfer und Friedensopfer. Und der HERR ließ sich für das Land erbitten, und die Plage wurde abgewehrt von Israel.
David hatte einen Glauben und ein Vertrauen der Berge versetzt verändert. Ein Berg, auf dem der Engel des Todes steht und droht das Volk zu vernichten, wird nur Jahre später zum geistlichen Zentrum der Welt.
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