B’ney Yosef National Congress in Ariel – Teil 8
Ein Bericht von Angela:
Für mich war es meine erste Reise nach Israel.
Wenn mir vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, ich würde nach Israel fliegen, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Dass ich dort auch noch auf einen Kongress gehe, der im Wesentlichen aus Leuten aus den verlorenen Stämmen besteht, noch viel weniger.
Als ich dann aber ungefähr im Februar just auf der Seite von worldwidewings las, dass es so einen Kongress in Israel geben würde, da wusste ich sofort, dass ich da hin sollte. Ebenso wusste ich, dass ich dafür kein Geld übrig hab und dass ich auch nicht allein hinfliegen will (hab einen schlechten Orientierungssinn, was in fremden Gegenden echt zu Problemen führen kann).
Als das Reisegeld schnell und reichlich kam, nach einer Weile auch noch 5 Mitreisende, war ich mir schon sicher, dass ich da richtig bin.
Als ich schließlich im Flieger saß, lässt sich mein Zustand nur mit demselben Psalmwort, das auch Emuna schon nannte, beschreiben: wie Träumende.
Ich wusste, ich würde nach Hause kommen.
Und als wir schließlich – schon etwas reiseerschöpft – im Hotel ankamen und in die mit Menschen gefüllte Halle traten, dachte ich: Das ist meine Mishpacha! (Und ich meide sonst eher große Menschenansammlungen).
So, das war die Einleitung 🙂
Der Kongress selber bestand grob gesagt aus dem Programm und aus den Menschen, die daran teilnahmen.
Mir waren die Menschen am Wichtigsten.
Der Vater hatte mir auch gesagt, ich würde dorthin fliegen, um mit bestimmten Menschen in Verbindung zu kommen, Herzensverbindungen würden entstehen.
Da war der erste Tag, an dem wir mit dem Tour-Guide Hanoch nach Samaria fuhren, wirklich ein Erlebnis.
Ich erlebte eine Art von Gemeinschaft, die irgendwie sehr besonders war, irgendwie echad, und das, obwohl ja so viele verschiedene Nationen hier zusammen waren und man sich irgendwie auf Englisch verständigen musste 🙂
Die Orte, die wir besuchten, waren auch besonders.
Mir kamen immer wieder Tränen in die Augen, es gab viele bewegende Momente.
Auf dem Land der Vorväter zu stehen, die Berge zu sehen, an Orten zu laufen, von denen ich bisher nur in der Bibel gelesen habe… ich bemühe mich erst gar nicht, irgendwelche Worte dafür zu finden, das zu beschreiben.
Das Endergebnis all dessen ist, dass ich meine Heimat gefunden habe, mein Herz ist dort geblieben.
Nun nicht mehr dort, sondern in Deutschland zu sein, bedeutet, mit Heimweh in der Zersteuung zu leben.
Als dann der Kongress begann, war ich etwas irritiert von dem doch sehr straffen Programm und den Kongressunterlagen, die einen 4seitigen Arbeits-Fragebogen beinhalteten, der im Lauf der Tage an Diskussionsrunden beantwortet werden sollte.
Ich war etwas platt. Formation of the Nation? Building communities? Ein College gründen?
Über so was hab ich mir noch nie Gedanken gemacht!
Ich wollte doch eigentlich einfach nur mal die Leute kennenlernen…
Das fand ich anfangs echt ein bisschen erschwerend durch das Programm…
Aber man muss ja nicht alles mitmachen. Wie überall, so war es auch hier nötig, sich vom Vater zeigen zu lassen, was dran ist.
Das hieß auch mal, sich auszuklinken und den schönen Pool vom Hotel zu genießen.
Oder statt dem Rechtsanwalt zu lauschen, mit ein paar Geschwistern das Herz zu teilen.
An einem Abend war es eigentlich schon spät und Zeit ins Bett zu gehen. (So ein Kongress ist ja auch anstrengend.)
Aber irgendwie hatte ein Überrest von vielleicht 20 Leuten noch nicht das Gefühl, gehen zu wollen.
Zwei coole Texaner fingen dann so einen freudigen Lobpreis an, so dass immer mehr Leute nicht nur sangen und klatschten, sondern auch zu tanzen anfingen. Das war mit der schönste Abend in Israel für mich!
Wie der Vater das mit den Herzensverbindungen machte, fand ich sehr genial.
Es waren ja so viele Leute. Aber manche fielen mir auf. Das gegenseitige Bemerken führte irgendwann zu einer Begegnung und so gibt es nun einige Menschen, mit denen ich mich sehr verbunden fühle, obwohl sie am anderen Ende der Welt oder irgendwo in Europa leben (noch).
Mit einer Frau ging es mir so, dass ich mir jedesmal, wenn ich sie sah, dachte: Irgendwas ist besonders an ihr, mit ihr würde ich gerne noch reden. Aber es fand sich irgendwie keine Gelegenheit. Am letzten Abend kam sie plötzlich auf mich zu, strahlte mich an und sagte: Something is special with you, I would like to know you.
Solche Erlebnisse machen mich gewiss, dass der Vater uns auch in schwierigeren Zeiten immer zur rechten Zeit an den richtigen Ort zu den richtigen Leuten führt.
Überhaupt – ich habe so viel Führung erlebt!
Ich denke, es ist in dieser Zeit (und in der kommenden noch viel mehr) absolut wichtig, auf Seine Stimme zu hören.
Und auch auf Empfindungen. Wir dürfen Gedanken und Herzensempfindungen nicht beiseite schieben.
Selbst wenn wir vermeintlich die einzigen sind mit einer bestimmten Sache und andere in eine andere Richtung steuern.
Ich habe gerade in dieser Sache unsere “deutsche Delegation” (und die schweizer Geschwister schließe ich mit ein) mit einem besonderen Auftrag vom Vater erlebt.
Ich wusste, dass ich/wir mit einem “Bußauftrag” nach Israel kommen würden.
Wie dieser Bußauftrag dann plötzlich mehreren an unserem Tisch im Gespräch klar wurde und wie Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenkam… das war nicht menschlich.
Dass wir dem Impuls des Geistes folgten und weitergaben, gab dem Kongress eine Wende. Glaube ich.
Es gibt auch einige Tendenzen, die sehr tatkräftig und pläneschmiedend wirken – um die Verheißung der Rückführung aus den Nationen nach Israel zu bewerkstelligen.
Aber der erste Schritt, um wieder ins Land zu dürfen ist Buße…
und dann sollten wir unserem Bruder Juda mit Demut begegnen…
und dann ist mir noch der Vers aus Hesekiel 37 ins Herz gefallen:
“Ich will ihnen aus allen ihren Wohnorten, in denen sie gesündigt haben, heraushelfen und will sie reinigen ….”
Der Vater hilft uns heraus und bringt uns zurück nach Israel.
Jeden zu seiner Zeit.
Bis dahin müssen wir – so glaube ich – keine ephraimitische Nation in den Nationen gründen.
Ich möchte es so wie Jeshua halten.
Er hat sich mit den Leuten in den Wohnhäusern getroffen, am See, auf dem Berg und unterwegs auf der Straße mit ihnen geredet. Er hat keine Versammlungshäuser gebaut, hätte er ja als Zimmermannssohn sicher gekonnt…
Was ich damit sagen will: Ich denke, die kleinen familiären Kreise, wo man zusammen Schabbat feiert, die Torah liest und lebt, sind wichtig und richtig.
Und zu guter letzt:
Ein sehr erfreuliches Ergebnis der Konferenz ist ein Treffen für die “Europäer” Ende diesen Jahres.
Damit es nicht so lange dauert bis wir uns wiedersehen.
Und damit wir die entstandenen Verbindungen noch mehr vertiefen können.
Es sollen 4 Tage sein, in denen wir uns Zeit nehmen für gemeinsame Anbetung, Gebet, Austausch, was der Vater so vorbereitet…
Und wen das jetzt anspricht, der kann sich ja mal überlegen, ob er/sie dabei sein möchte:-)
Das Treffen wird wahrscheinlich in der Schweiz stattfinden.
Es gäbe noch viel mehr zu schreiben, aber das würde ein Buch füllen…
Ich bin dem Vater seeehr dankbar, dass ich dort in Ariel sein konnte, so viele wertvolle Menschen getroffen habe, so viele bewegende Momente verspürte – das hat mein Leben ziemlich verändert.
Amen 🙂
Vielen Dank, Angela.
Also: Schon mal folgende Daten für das Europatreffen freihalten: 31.12.2015 – 3.1.2016
Hosea berichtet direkt aus Ariel in Israel vom ersten Kongress des Hauses Josefs in Israel (B’ney Yosef National Congress): Inhalte, Gesprächsthemen und Einschätzungen. Bald gibt es die Vorträge auch online (Homepage wird noch bekannt gegeben).
Über 130 Gläubige aus 12 Nationen treffen sich auf den Bergen Samarias, um das Haus Josef zu rufen.
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Regina
9. Juni 2015 @ 8:05
Shalom!
Angela hat mir total aus dem Herzen gesprochen!
Es ist wunderbar, all diese Beiträge zu lesen, und damit dabei zu sein.
Aber auch zu spüren, wo die Gefahren liegen, eben dieses so typisch menschengemachte….
Es tut mir direkt weh, dass (noch) keine Österreicher dabei waren.
Aber das wird sich ändern!!
Der Termin Ende Dezember ist notiert.
Hallelujah!
Regina